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Machen wir es richtig?

In letzter Zeit habe ich öfter darüber nachgedacht, welche Umgebung ich meinem Kind bieten sollte, damit es sich gut entwickelt, und welche Grundsatzentscheidungen bei der Erziehung sinnvoll sind. Dabei bin ich auf eine Reihe von Folgefragen gestoßen: was ist „gute“ Entwicklung bei Kindern? Ist es die Schaffung von Grundlagen für ein erfülltes Leben (wie sehen die aus?) oder das Entdecken und Fördern von Talenten? Ist es ein Großwerden in dem Gefühl bedingungslos geliebt zu werden und möglichst frei von seelischen oder körperlichen Verletzungen? Die Herausbildung wünschenswerter Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen? Und überhaupt: wie groß ist überhaupt der Einfluss der Eltern? Welche dieser vorgenannten Ziele können wir überhaupt unterstützen und liegen in unserer Hand?

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“FreeImages.com/Rafael Marchesini.”


In einem Spiegelartikel las ich beim Nachgehen dieser Frage folgende Aussage: „Die Gene beeinflussen unter anderem das Temperament eines Menschen, seinen Umgang mit Stress und seine Intelligenz, und ob er eher konservativ oder Neuem gegenüber aufgeschlossen, ordentlich oder unordentlich ist.“ (Wenn man genau nach diesem Satz bei google sucht, erhält man übrigens einige Treffer, die nicht ganz sauber zitieren 😉 ). In anderen Artikeln (von dasGehirn.info und Bild der Wissenschaft) wird auf verschieden Einflussfaktoren eingegangen, die das Verhalten und die Entwicklung unserer Kinder bestimmen: Danach scheint der Einfluss von Umgebung/Erziehung und Genetik etwa gleich groß zu sein.
Die Umstände, unter denen unsere Kinder groß werden, lassen sich häufig in Gegensatzpaaren einordnen (z. B. Freiheit vs. Sicherheit, Selbstwirksamkeit vs. Fremdbestimmung) und sind aus meiner Sicht abhängig von unseren eigenen Gefühlsspannungsfeldern (z. B. Verantwortung/Sorge vs. Gelassenheit, beschützen vs. loslassen). Auf Urbia fand ich einen interessanten Artikel zu diesen Spannungsfeldern, mit dem ich mich gut identifizieren kann.
Aber egal wie groß wir unseren Einfluss als Eltern einschätzen, haben wir das Bedürfnis, das Richtige zu tun in der Erziehung unserer Kinder. Kritische (und besserwisserische?) Kommentare anderer Eltern verunsichern uns, denn eigentlich suchen wir nach Bestätigung und dem Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Liegt unser Kind an bestimmten Entwicklungsstufen etwas zurück, verunsichert das ebenso. Hier das Selbstvertrauen in sich und die Natur zu behalten (immerhin haben das andere Eltern seit Jahrtausenden schon geschafft), ist nicht immer leicht, wie einfühlsam in einem Artikel von Susanne Mierau beschrieben wird. Letzten Endes denke ich, dass ein beständiges Hören auf das eigene Bauchgefühl und gelegentliches Rat suchen bei den eigenen Eltern gute Wegweiser sind bei der Kindererziehung. Akzeptieren wir einfach, dass wir und andere Eltern jeweils das Beste geben für ihr Kind, und dass das Beste nicht immer gleich sein muss!

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