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Beziehung

10 Minuten, die die Eltern-Kind Beziehung verändern

Die Eltern-Kind-Beziehung ist in jedem Moment neu und anders, weil sich sowohl Kinder als auch Eltern „bewegen“.  Unterschiedliche Gefühle und Gedanken bewegen uns ständig, auch wenn wir noch so ruhig scheinen. Kinder lernen uns als Menschen kennen, die nicht immer konsequent oder gleich handeln. Mal sind wir gelassen, mal sind wir es nicht.
Kinder brauchen kein ausgefallenes Abendessen und keine kunstvolle Torte, auch wenn beides zufrieden machen kann. Was sie, und wir alle brauchen, ist ungeteilte, also volle, Aufmerksamkeit.
Papa Michael schaut auf sein Handy, so viele Termine türmen sich. „Ich sehe Dich“, sagt er zu Mira, die gerade ihr neuestes Kunststück vom Sofa Richtung Matratze zeigen will. Dabei schaut er immer wieder auf sein Handy. Mama Alexandra hält in der Hand den Informationszettel vom Kindergarten und liest. „Mama schau mal“, ruft Mira. Alexandra schaut kurz nach oben. „Toll“, sagt sie und liest wieder.
Natürlich können wir unseren Kindern nicht immer 100% Aufmerksamkeit schenken, das ist unrealistisch. Was aber passiert, wenn ich meiner Tochter viel Aufmerksamkeit schenke: Sie freut sich riesig und ich freue mich mit. Ich fühle mich meiner Tochter nahe. Da ich nur eine Sache tue, bin ich konzentriert. Mein Geist kommt zur Ruhe, weil ich mich nicht ablenken lasse. Das Geschenk ist also nicht nur ein Geschenk für mein Kind, sondern auch für mich selbst.
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Das 10 Minuten Geschenk für die Eltern-Kind Beziehung

  • Beobachte, was Dein Kind möchte. Möchte es Dir etwas zeigen, Dir etwas erzählen oder sogar Ruhe und Raum für sich selbst? Möchte es Raum für sich selbst und gleichzeitg Kontakt?…Du kannst hier Deine eigenen Fragen formulieren, wie sie am besten zu Dir und zu Deinem Kind passen.
  • Überprüfe, ob Du selbst bereit bist, diese Zeit zu schenken. Willst Du vorher etwas abschließen willst oder brauchst noch einen Moment Zeit für Dich? Die Beziehung zu den Kindern ist immer wichtig, nur nicht immer dringend.
  • Sei in den 10 Minuten da, so wie Du eben die Welt wahrnimmst. Sehe, höre und beobachte ganz so, wie Du beobachtest. Die Bewegungen, die Gedankengänge, die Stimme, die Mimik…

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  • Spüre gleichzeitig, was in Dir vorgeht. Schweifen Deine Gedanken ab? Hast Du Langeweile beim Beobachten, weil Du es gewohnt bist, zu tun? Spürst Du Unruhe?
  • Wie reagiert Dein Kind? Freut es sich? Lädt es Dich, mit seiner Art zu sein, ein, das Leben für einen Moment aus einer anderen Perspektive zu sehen?

Wie kann man aus dem 10 Minuten Geschenk ein Ritual machen?

  • Nach dem Frühstück am Wochenende
  • Am Abend vor/ nach dem Abendessen
  • Beim Abholen vom Kindergarten
  • ……………………………………………

Wie soll, das gehen, wenn man 2+ Kinder hat?

Wenn es mehrere Kinder sind, können die anderen Kinder in der Zwischenzeit selbst spielen oder etwas für sie reizvolles tun. (10 Minuten Folge Yakari, Spiel auf einem Tablet, Youtube Doku nach ihrem Interesse…) Vielleicht kann auch der Partner gleichzeitig mit dem anderen Kind wertvolle 10 Minuten verbringen.
Jede 10 Minuten voller Aufmerksamkeit ist eine Gelegenheit die Beziehung zu den Kindern zu vertiefen.
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Kann ich immer alles stehen und liegen lassen und 10 Minuten volle Aufmerksamkeit schenken? Sicher nicht. Nur, wenn man ältere Menschen fragt, was sie in ihrem Leben schätzen oder mehr wollten, kommen solche Antworten: „Ich wollte meinen Kindern oder meinen Liebsten nahe sein.“ Noch nie habe ich die Antwort gehört: Ich hätte den ausgefeiltesten und effektivsten Haushaltsplan erstellen oder die ausgefallenste Torte meines Lebens machen sollen. Ich finde beides cool, nur liegen uns diese beiden Dinge am Ende nicht so sehr am Herzen wie die Beziehung zu unseren Liebsten.
 
 

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Begleitung

Vergleichsfalle – 4 Ideen, wie Eltern ihre Kinder vergleichen können

Achtung Vergleichsfalle! Vergleichst Du Dein Kind manchmal mit anderen Kindern? Setzt Du Dich und Dein Kind unter Druck, wenn andere Kinder scheinbar schon weiter in bestimmten Bereichen sind? Bist Du erleichtert, wenn bei Deinem Kind etwas funktioniert, worauf Eltern anderer Kinder noch hoffen?

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Entwicklung – nur eine Folge der Führung?

Wie toll, wenn mein Kind das schon kann. Das liegt wohl an meiner Führung als Mama oder als Papa 😉

Oder: Muss mein Kind weiter sein als es ist? Soll ich als Mama oder als Papa anders führen oder habe ich etwas verpasst?

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Wie wäre es wenn…

Kinder genau „passend“ wären, wie und wo sie gerade sind. Sie müssen nicht stehen bleiben und sie müssen auch nicht bleiben, wie sie sind. Aber genau dort fangen sie an!

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Warum sich Menschen vergleichen

  • Wir wollen Teil einer Gemeinschaft sein, uns integriert und nicht isoliert fühlen.
  • Um zu überleben, passen sich Menschen auch an und fügen sich in eine Gemeinschaft ein.
  • Ein Mensch ordnet sich durch Vergleiche in die Welt ein und findet so seinen Platz.
  • Menschen wollen wissen, was sie bereits können und woran sie arbeiten können.
  • Sie wollen sich weiter entwickeln.
  • Eltern vergleichen Kinder, weil sie ihre eigenen Kinder fördern wollen; weil sie glauben, sie damit auf die Leistungsgesellschaft vorzubereiten…

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Wann Vergleiche unglücklich machen

  • Wenn Kinder sich dafür schämen, wie sie sind.
  • Wenn Kinder Angst entwickeln, nicht gut genug für ihre Eltern zu sein.
  • Kinder, die sich als Verlierer fühlen und neidisch auf Geschwister und andere sind, werden nicht inspiriert, etwas nachzuahmen oder sich zu entwickeln. Sie empfinden Neid gegenüber anderen und Groll gegen sich selbst.
  • Der Fokus ist auf das gerichtet, was das eigene Kind nicht hat und nicht auf das, was alles bereits an Fähigkeiten und Talenten da ist. Wer zur Seite schaut, was andere haben, verpasst genau das, was vor ihm selbst liegt.
  • Abwärtsvergleiche (der kann das nicht so gut wie Du) können überheblich machen und Aufwärtsvergleiche (der kann das besser als Du) können frustrieren. Macht es Sinn, dass sich das Eichhörnchen, das klettern kann mit dem Pinguin, der schwimmen kann, vergleicht?

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Wann Vergleiche helfen, sich zu entwickeln

Kinder können heute etwas anders machen als gestern. Sie können sich mit sich selbst vergleichen und sich über ihre Fortschritte freuen.

Inspiration statt Vergleich, Original statt Kopie

Menschen, die sie bewundern, können sie in einer Eigenschaft nachahmen oder etwas von ihnen lernen, ohne eine Kopie zu werden.

Was andere haben, was sie tun und was sie erleben, inspiriert uns, etwas in unserem Leben zu gestalten und in eine bestimmte Richtung zu gehen.

Jedes Kind kommt mit einer anderen genetischen Ausstattung auf die Welt. Es wächst unter bestimmten Bedingungen auf, hat individuelle Begabungen und hat eigene Gründe für eine Handlung. Das ist ein einzigartiger Weg.

Welche Freiheit im Kopf hätten wir, wenn keiner besser oder schlechter wäre, nur anders, ein Original eben? Ein Kind, das frei malt ohne sich vergleichen und ohne gefallen zu wollen, ist in diesem originalen Zustand.

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4 Ideen, wie Erwachsene Kinder als Individuum stärken und sie in die Gemeinschaft integrieren

  • Gemeinsamkeiten zu anderen Kindern und individuelle Vorlieben beschreiben („Ihr wollt beide Musik machen, Du spielst gerne die Trommel, Dein Freund das Glockenspiel“).
  • Sich als Vorbild mit sich selbst vergleichen (Was klappt bei mir heute schon anders als letzte Woche?) und Kinder mit sich selbst vergleichen (Heute fährst Du sicherer als gestern mit dem Rad)
  • Andere als Inspiration für eine Fähigkeit  nehmen, die man im Leben lernen will, z. B. schnell reagieren im Kampfsport. Was macht dieser Mensch, damit es klappt und wie kann ich diese Eigenschaft lernen?
  • An einem Projekt zusammen arbeiten und gemeinsam etwas schaffen (z. B. ein Puppenbett bauen, einen Roboter basteln; die Aufgaben vergleichen und überlegen, was man dafür braucht; Kindern Aufgaben zutrauen und sie auch im Alltag mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten teilhaben lassen 😉

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Fällt Dir noch etwas ein zum Thema Vergleiche von Kindern? Wenn Du noch Anregungen hast, wie man Kinder als Individuum stärken kann und sie auch für die Gemeinschaft stark machen kann, freuen wir uns über Deinen Kommentar!

 

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Führen Lernen Spielen

Drei Strategien im Umgang mit Smartphone und Tablet für Kinder

Kinder können ganz schön kompetent sein, wenn sie sich ein Smartphone wünschen.

Der achtjährige Sven erzählt beim Abendessen. Onkel Ilias bekommt ein neues iphone von der Firma. Ich könnte ihn fragen, ob ich sein altes benutzen kann? Nachhaltig gedacht 😉

Oder die zehnjährige Lara will endlich auch ein Smartphone haben. Warum? Ihre Uhr ist kaputt. Dann brauche ich nur ein Gerät, habe eine Uhr, kann euch unterwegs damit anrufen (aufmerksam ;-)) und Fotos machen.

Kinder fühlen sich von den Geräten scheinbar magisch angezogen. Gibt es ihnen ein Gefühl von Integration (Eltern und Gleichaltrige haben es auch)? Ist es einfach cool, weil man mit einem Gerät so viel unterschiedliche Dinge tun kann?

Was macht uns Eltern Angst, wenn wir Smartphones erlauben?

Welche Strategien wenden wir an, wenn wir einen bewussten Umgang mit diesen Geräten wollen?

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Ein Blick auf die Ängste:

Kinder entwickeln sich langsamer

Wird zu viel Zeit vor dem Smartphone verbracht, bewegen sich Kinder weniger. Bewegung ist aber wichtig für die Gehirnetwicklung und verbessert Konzentration und Lernfähigkeit. Kann also der Gebrauch von Smartphones die Entwicklung meines Kindes verlangsamen?

Kinder mit Smartphone können dick werden

Besteht ein Zusammenhang mit Smartphones und Übergewicht? Bewegen sich Kinder viel weniger und riskieren damit sehr früh ihre Gesundheit und erhöhen das Risiko, später an Krankheiten, wie Diabetes zu erkranken?

Kinder verhalten sich auffällig

Durch die exzessive Nutzung von Geräten können sich Kinder nicht mehr konzentrieren, zeigen aggressives Verhalten und haben zunehmend Ängste.

Die Strahlung ist vielleicht krebserregend

Das Gehirn von Kindern ist in der Entwicklung und sie reagieren noch sensibler auf bestimmte Stoffe im Vergleich zu Erwachsenen.

Welche drei Strategien wende ich an, wenn mein Kind ein Gerät benutzt?

1. Eltern begleiten und führen

Wir Eltern haben einen Job mit Aufgaben. Wir

  • ermöglichen Zeit zum freien Spielen und Lernen.
  • stellen Bewegungsräume zur Verfügung. (Turnen, Wald, Kampfsport…)
  • bieten Erfahrungsräume an. (Experimente, Materialien, Medien…)
  • begleiten die Gefühle unserer Kinder.
  • sorgen für Erfahrungen mit anderen Menschen.
  • bieten eine typgerechte Ernährung, die in unseren Augen gesund ist, an.

Geräte können uns diese Verantwortung leider nicht abnehmen. Obwohl, da gibt es bestimmt viele Apps 😉

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2. Verantwortungsvolle virtuelle Reise mit smartphone und tablet

Wir gehen zusammen auf virtuelle Reise. Eltern entscheiden über die Zeit und sorgen dafür, dass vertraute Personen die virtuelle Reise begleiten (kein unkontrollierter Internetstream allein im Kinderzimmer). Es gibt smartphonefreie Zeiten (beim Essen) und nachts ist im Schlafzimmer elektrofreie Zone. Das Smartphone schläft auch nachts. (Nein, Flugmodus reicht nicht Andi 😉 )

Wer beruflich oder auch privat sein Smartphone benutzt, kann seinen Kindern einfach erzählen, was er tut und warum. (Termine aufschreiben, um sie nicht zu vergessen; Freunde anrufen, um sich mit ihnen zu verabreden; schöne Musik hören, Sprache lernen für den Urlaub…).

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3. Bildschirm und real life verbinden

Auf eine Zeit vor dem Bildschirm  folgt eine Zeit in der Natur, beim Malen, beim Bauen, beim Musik machen usw. Manchmal kann man virtuelle und reale Welt verbinden: Wir sehen uns zusammen ein Video an, wie man Brezen backt. Danach richten wir uns den Arbeitsplatz ein, wiegen und messen die Zutaten ab, lassen den Teig ruhen und backen die Brezen. Oder: wir schauen uns auf dem Tablet in vergrößerter Perspektive an, wie Ameisen leben. Später oder am Wochenende beobachten wir live Ameisen.

Kinder wollen die Welt entdecken, und diese Welt ist voller Medien. Also brauchen sie uns Erwachsene, in diese Welt hineinzuwachsen statt sich von ihr abzuschotten. Sollten Kinder von der virtuellen Welt sehr angezogen werden, spielen wir Detektive und stellen uns ohne Anklage folgende Fragen:

  • Bietet das echte Leben gerade genügend Abwechslung und Spannung für mein Kind?
  • Verbringen wir Eltern selbst viel vor den Geräten?
  • Sind wir als Eltern für unsere Kinder da oder brauchen wir Eltern Unterstützung (weil wir so viel zu tun haben, schon lange krank sind…)
  • Was interessiert mein Kind gerade so sehr an diesem Gerät?

Manchmal will meine fünfjährige Tochter länger vor einem Tablet sitzen als ich es erlaube. Oder es passiert das Gegenteil. Ich frage Toto: „Magst Du mal wieder ein Video auf dem Tablet sehen?“ „Heute nicht, Mama, ich habe noch so viel anderes vor…“

Was die „American Academy of Pediatrics“ und die „Canadian Pediatric Society“ für den Umgang mit Geräten empfehlen:

  • im Alter von 0-2 Jahren keine Technologie
  • Von 3-5 Jahren max.1 Stunde pro Tag
  • Von 6-12 Jahren max. 2 Stunden pro Tag

Wahrscheinlich gibt es trotzdem individuelle Unterschiede. Ein fünfjähriges Kind kann nach 20 Minuten vollkommen gesättigt sein oder eben auch mal 90 Minuten einen Film sehen. Wenn ich dabei bin und es begleite, treffe ich die Entscheidung, was jetzt stimmig ist. An vielen Tagen haben wir gar keine Zeit für Geräte 😉

Wie medienaffin seid ihr und eure Kinder? Wir sind auf eure Erfahrungen und auf eure statements gespannt!

Hier könnt ihr weitere Artikel von uns zum Umgang mit den Medien lesen:

Romy: Glotzen bis zum Umfallen – 6 Tipps zum richtigen Umgang mit den Medien bei Kindern

Andi: Wie digital sollen unsere Kinder werden?

Weitere interessante Quellen:

Kinder im Internet schützen – was hilft wirklich?

Suchmaschine für Kinder: fragFINN

Point & Click Adventure Game für Medienkompetenz

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Beziehung

Kinder in 3 Schritten in ihrem Selbstvertrauen stärken

 

Kinder brauchen Selbstvertrauen. Nur, hast Du schon mal ein Baby mit wenig Selbstvertrauen kennengelernt? Mal angenommen, Babys haben Selbstvertrauen, können sie es im Laufe ihres Lebens verlieren? Ich frage mich, wie können sich Kinder dieses Selbstvertrauen erhalten und ausbauen. Was können wir Eltern tun, damit Kinder in ihrem Selbstvertrauen gestärkt werden?

Fühlen ist Erleben

Babys erleben die Welt zunächst mit ihren Sinnen. Sie hören, fühlen, riechen, schmecken und lernen, immer mehr zu sehen. Sie können nichts „falsches“ fühlen, oder? Warum sagen wir Eltern dann später unseren Kindern: „Sei nicht traurig.“ oder „Wenn Du nicht aufhörst wütend zu sein, bleiben wir zu Hause.“

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Ein Gefühl zeigt sich als Körperempfindung

Ist ein Gefühl nicht einfach auch eine Körperempfindung, ein Trommeln im Bauch, ein Klopfen im Hals, ein schwerer Kopf oder ein fliegender Teppich im Bauch? Wenn Kinder etwas fühlen, fühlen sie es bereits. Niemand kann ihnen dieses Gefühl wegreden, es ist bereits da.

Reicht es, wenn Eltern einfühlsam sind?

Es reicht vielleicht nicht aus, empathisch auf dieses Gefühl zu reagieren. Kinder brauchen oft einen Weg, wie sie auf dieses Gefühl reagieren. Aber zunächst brauchen sie die Erfahrung, dass dieses Gefühl gültig ist. Weder sind sie daran schuld, noch sollten sie sich dafür schämen. Dennoch passiert genau das, wenn Erwachsene auf dem Spielplatz stehen und sagen: „Stell Dich nicht so an, rutsch runter“ oder „Wenn Du Dich jedes Mal ärgerst, wenn wir wieder nach Hause gehen, gehen wir nicht mehr zum Spielplatz.“ Kinder lernen vielleicht, was die Mama oder der Papa gerade fühlt. Sie lernen aber auch, dass ihr Gefühl unerwünscht ist oder sozial nicht anerkannt. Dabei geht es doch mehr darum, zu lernen, wie man ein Gefühl ausdrückt oder wie man mit einem Gefühl handelt.

Gefühle als Mitteilung und die Reaktion der Erwachsenen

Gefühle sind ein Zeichen dafür, was Kinder gerade erleben: Ärger, Trauer, Angst und Freude. Ignorieren Erwachsene Gefühle kann die Botschaft sein: lenke Dich ab, kümmere Dich nicht darum. Werden die Gefühle missbilligt, kann die Botschaft sein: Es ist falsch, so zu fühlen. Gehen Eltern zwar empathisch auf Kinder ein, aber nicht darauf, wie Kinder handeln können, können Kinder den Eindruck bekommen, nie etwas tun zu können, wenn sie etwas fühlen.

Kinder mit ihren Gefühlen begleiten

Wie begleiten wir Kinder mit ihren Gefühlen? Was brauchen Kinder von uns, wenn sie so fühlen, wie sie fühlen? Wie lernen Kinder einen Ausdruck für ihr Gefühl? (Schreien in der U-bahn befreit vielleicht, ist aber schon anstrengend für Alle 😉 )

Schritt #1 Was ist Dein Gefühl und das Gefühl Deines Kindes?

Kennst Du das? Du bist gerade überhaupt nicht bereit für ein Gefühl und hast Widerstand, es mit zu erleben? Vielleicht könnte ich dann einfach zu meinem Kind sagen: „Du ärgerst Dich. Ich wünsche mir, dass wir jetzt in Ruhe Abendessen können. Hast Du einen Wunsch?“

Schritt #2 Untersuche, was das Gefühl Deines Kindes von Dir braucht

Umarmung?

Manchmal brauchen Kinder eine Umarmung. Aber vielleicht hast Du schon erlebt, dass sie sich zurückziehen und diese Umarmung nicht wollen. Manchmal mischen sich die Gefühle auch, das Kind ist traurig, aber auch verärgert und dazu passt die Umarmung gerade gar nicht.

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Trost/ Hoffnung?

Worte können trösten. Wenn etwas nicht klappt, können Kinder ermuntert werden, dass es beim nächsten Mal schon anders sein kann. Oder wenn sie mit ihren Schwächen konfrontiert werden, kann man sie an ihre Stärken erinnern.

Akzeptanz?

Manchmal wollen Gefühle einfach nur da sein. Kennst Du das? Vielleicht ging es Dir schon mal so, als es Deinem Kind langweilig war oder es frustriert war. Du bist einfach nur da und wartest, bis es die Langeweile selbst überwindet oder aus der Frustration eine Idee entsteht.

Handlung?

Der Turm ist umgestürzt? Die Energie des Ärgers wird in den gemeinsamen Aufbau gesteckt, wenn das Kind es noch nicht selbst tut.

Die Angst vor der Dunkelheit kann vielleicht in kleinen Schritten behutsam überwunden werden. Manchmal brauchen Kinder Unterstützung, Handlungsoptionen zu entwickeln: Taschenlampe ans Bett legen, sich mit Papa im Dunkeln verstecken und Mama sucht…

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Schritt #3 Braucht das Gefühl noch einen Ausdruck?

Eltern drücken sich verbal aus „ich brauche Ruhe, bis ich den Kaffee ausgetrunken habe“ oder handlungsorientiert „ich habe mich gerade so in der Arbeit geärgert, jetzt habe ich noch genügend Energie, die Wohnung aufzuräumen.“ ;-). Eltern leben also vor, wie sie ihre Gefühle ausdrücken. Kinder finden durch Experimente heraus, wie sie ihre Gefühle ausdrücken.

  • sich mit Worten ausdrücken („mein Kopf ist heiß und mein Bauch trommelt!“)
  • sich mit Bewegung ausdrücken (rennen, Kampfsport, Tanz)
  • in eine Handlung umsetzen (Handwerk, Trommeln, Malen, …)

Wir Erwachsene stellen das Material zur Verfügung oder geben Kindern die Möglichkeit, an einem Kurs teilzunehmen. Ich sehe es als Prozess, der nie abgeschlossen ist, und bei dem alle Fehler machen (dürfen).

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Wenn Kinder ihren Gefühlen vertrauen können und sich zuhören lernen, stehen sie sich selbst nahe. Sie brauchen uns, weil sie vielleicht noch nicht wissen, was sie mit ihren intensiven Gefühlen tun sollen. Denn so unterschiedlich Menschen sind, so unterschiedlich ihre Gründe für Gefühle sind, die Gefühle selbst empfinden alle, mal mehr oder weniger. Manchmal haben wir nur verlernt, sie zu spüren. Deswegen lasst uns Eltern bei uns selbst anfangen.

Welches Gefühl ist für Dich „normal“? Welche Gefühle bei Deinen Kindern kannst Du schwer aushalten? Es ist ein sehr persönliches Thema, deswegen sind diese Fragen mehr zur Reflexion gedacht! Wie wäre es, wenn Kinder fühlen dürfen ohne die Bewertung von Erwachsenen? Über ihre Reaktion auf das Gefühl könnnen wir gerne reden.

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Begleitung Beziehung

13 Fähigkeiten für die Zukunft von Kindern

Heute nehme ich Dich mit, auf eine leicht ironische Fantasiereise in die Zukunft. Wie wird das Leben in 20 bis 30 Jahren für Familien und Kinder aussehen? Wie wirkt sich unser „Zusammenleben mit Robotern“ aus? Und dann: Welche Fähigkeiten können unsere Kinder für diese Zukunft und auch schon heute brauchen? Denn manche Fähigkeiten sind zeitlos.

Wie die Zukunft aussehen kann:

Ein Roboter weckt Dein Kind am Morgen, schaut ihm ins Gesicht und sagt: Du hast Fieber, Du kannst nicht in den Kindergarten gehen.

Oder: Du rufst, dass Yummy, der Koch Roboter schon gekocht hat und dass ihr essen könnt. Dass Yummy selbst „ruft“ ist noch neu für Dich. Dein Kind sagt: „Smami“ (smarte Maschine) und ich  haben das Bild gleich fertig gemalt.

Halt!!! Roboter Kosmos möchte gerade ordnungsliebend alle Weinflaschen entsorgen – nur die Weinflaschen sind noch voll! Zum Trost kocht er koffeinfreien Kaffee.

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Und die fürsorgliche Muckini sagt Opa, dass er sich anziehen soll, sie gehen gleich raus.

„Aber ich will noch essen“, sagt Opa. „Jetzt gehen wir raus“ sagt Muckini. Sie ist der Fitness Roboter im Haus und ziemlich konsequent programmiert. Zum Einkaufen mit Chauffi, dem Auto Roboter, darf man sie nicht mitnehmen, wenn man Chips oder Schokolade besorgen will.

Der Geld Chip unter meiner Haut muss neu installiert werden, denn er stört mich beim Tanzen.

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„Nein, heute kann ich nicht mit Dir kickern“ sagt Papa zu Spielchen, dem Spiele Roboter, ich habe noch ein 3D Treffen, willst Du mitkommen?

Auch wenn wir nicht wissen, wie die Zukunft mit den smarten Maschinen sein wird, male ich mir heute aus, was Kinder für diese Zukunft und schon jetzt für ihr Leben brauchen können.

#1 Codes verstehen und schreiben

Noch programmiere ich keine Roboter, höre mich aber jetzt schon fragen: „Erklärst Du mir, wie das geht, Tochter?“ 😉 Programmieren wird vielleicht so wichtig wie schreiben, damit wir mit smarten Maschinen leben können. Vielleicht erlebt es diese Generation von Eltern auch noch nicht, aber wenn doch…

#2 Liebe zum Lernen

Wenn unsere Welt sich schnell ändert, brauchen wir Kinder, die gerne Neues lernen. Unsere Aufgabe als Erwachsene ist es, die Lust der Kinder am Lernen zu erhalten. Denn wenn wir Babys beobachten, sind diese neugierig und wollen lernen. Als Eltern sind wir aufmerksam für die individuellen Vorlieben der Kinder: Bewegung, Kreativität, Sprache, Musik…

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#3 Sich in den Prozess verlieben mit Fehlern, Rückschritten und Umwegen

Wer sich wie Babys in den Prozess verliebt, lernt kreativ neue Wege. Fehler, Rückschritte und Umwege sind ein Teil des Weges, den Kinder gehen. Müssen Kinder für Ergebnisse gelobt werden? Oder ist das Ergebnis eigentlich das Lob, wenn sich für Kinder das Ergebnis gelohnt hat? Erwachsene könnten mehr den Prozess, den Kinder beim Lernen und Experimentieren erleben, wertschätzen.

#4Veränderungen lieben lernen

Wenn Kinder lernen, dass Veränderungen ein Teil des Lebens sind und verlässliche enge Beziehungen haben, kommen sie mit Umzug und neuen Freunden klar. Ängste, etwas zu verlieren sind vielleicht Ängste, die wir als Eltern begleiten, aber nicht nehmen können. Denn wir Erwachsenen haben oft ähnliche Ängste.

#5 Sich etwas zutrauen

Wenn Erwachsene den Kindern etwas zutrauen, trauen sich die Kinder auch selbst mehr zu und wachsen an verschiedenen Herausforderungen. Vertrauen bedeutet für mich auch, den Gefühlen der Kinder zu vertrauen. Kinder können auch selbstverständlich in die Aufgaben des Alltags mit eingebunden werden. (wenn möglich mit Berücksichtigung der Interessen ;-))

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#6 Empathie entwickeln

Eltern, die sich selbst gegenüber empathisch sind und auch Einfühlungsvermögen gegenüber ihrem Kind zeigen, sind ein Vorbild. Denn Kinder können von ihnen lernen, sich selbst und andere wahrzunehmen. Wie kann ich als Mama meine Gefühle zeigen und die Gefühle von meinem Kind begleiten? Mit Sprache, Mimik, Gesten, Tanz, Musik, Malerei… je nach Veranlagung.

#7 Fehler verzeihen und sich entschuldigen können

Können sich Eltern entschuldigen? Dann lernt auch mein Kind, dass Fehler ein Teil des Lebens sind, dass wir manchmal andere Menschen dabei verletzen und uns dafür entschuldigen. Wie verzeihe ich mir selbst, wenn ich einen Fehler mache, kann ich meinem Kind auch zeigen. Der Ärger über sich selbst und über den Fehler verändert sich durch Verständnis, Verzeihen und durch andere Perspektiven.

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#8 Wege sehen

Manchmal ist es leicht zu sagen: Ich zeige es Dir. Wenn Kinder sich aber selbst etwas erarbeiten, entwickeln sie die Fähigkeit verschiedene Strategien zu entwickeln, um Wege zu sehen, statt an einem Problem zu arbeiten. Sie machen die Erfahrung, dass sie sich selbst helfen können.

#9 Kreativität ausdrücken

Wer frei malt, frei musiziert, tanzt oder Raum zum freien Spielen hat, Fehler machen darf und mit Spaß lernen kann, entwickelt Kreativität. Gerade sind bei uns szenische Rollenspiele sehr beliebt und die Verkleidungskiste immer greifbar. Kreativ sind Kinder überall, z. B. wenn sie ihre eigene Sprache entwickeln.

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#10 Konzentration

Sich in Single Tasking verlieben, vorleben und so vermitteln, dass es sich lohnt, bei einer Sache zu bleiben und diese abzuschließen. In einer komplexen Welt ist die Ablenkung groß und die Fähigkeit, in einer Sache zu versinken, hilft auch, sich darin zurechtzufinden. Arbeiten auf dem Handy ist Arbeiten auf dem Handy und Spielen mit Kindern ist Spielen mit Kindern. Das fokussiert, ich arbeite daran 😉

#11 Neugiere für andere Menschen

Wir reisen und leben mit unterschiedlichen Kulturen zusammen. Trotz der Unterschiede Gemeinsamkeiten zu suchen, hilft uns, zusammen leben zu lernen. Wenn wir uns nur auf das Fremde konzentrieren, schaffen wir größere Distanzen und werden uns noch fremder.

#12 Gefühle spüren, abwarten und handeln

Kennst Du diese schnellen Handlungen, auch wenn Du lieber anders reagiert hättest? Warte und spüre nach, bevor Du handelst (vorausgesetzt es geht nicht ums Überleben).  Es liegt an uns, wie wir mit Ausfällen von Robotern und mit unvorhergesehenen Ereignissen, wie Krankheit, umgehen.

#13 Zusammenarbeiten

Eine Familie, ein Haushalt, mehrere Roboter 😉 Im Ernst, wir brauchen Kooperation, wir müssen uns gegenseitig helfen, denn die Welt ist komplex und wir sind voneinander abhängig. Wer sich helfen lassen kann, anderen hilft und ein „Wir“ Denken entwickelt, fühlt sich mit sich und dem Rest der Welt verbunden. Schließlich sind wir alle so vernetzt 😉

Hast Du Ergänzungen für unsere unvollständige Liste? Wir sind gespannt, sie von Dir zu erfahren!

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Planen Spielen

Spiele für "Indianer" am Kindergeburtstag

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Tchibo.
Planst Du bald einen Kindergeburtstag oder ein (Sommer)fest? Wir bei ideas4parents wollen einen Geburtstag im Garten nachfeiern und haben uns das Motto Indianer ausgesucht. Unsere Spiele, die wir recherchiert und uns überlegt haben, eignen sich für Kinder im Kindergarten/ Vorschüler.

Worauf kommt es beim Geburtstagsfest an?

  • Sich zusammen mit dem Kind über den Ort, das Motto oder auch nicht, die Zahl der Gäste klar werden.
  • Wünsche besprechen: Spiele, Essen, Gestaltung. Welche Wünsche können erfüllt werden, welche werden abgewandelt, anders erfüllt oder nicht?
  • Termin mit den Gästen rechtzeitig absprechen, im Sommer ist oft sehr viel los!
  • Rechtzeitige Planung und Vorbereitung. Ein Beispiel für die Vorbereitung und den Ablauf, kannst Du bei unserem Mottogeburtstag „Katzen, Kater und Wildkatzen“ lesen. Wer noch Ideen für ein Sommerfest sucht, findet sie hier.
Jetzt stürzen wir uns in die Vorbereitung. Mit den Einladungskarten geht es los.
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Indianerspiele mit Bewegung und Köpfchen

Indianertanz (ohne Material, aber mit Musik oder Trommel)

Der Tanz zur Indianermusik geht so:
1)Die Indianer schleichen ganz leise durch die Prärie und schauen sich um (Handkante an die Stirn).
2) Die Indianer sind laut machen den Ruf der Indianer Huhuhuhu (beim Laut Hu eine Handfläche im Wechsel auf den offenen Mund legen und wieder weg nehmen.
3)Die Indianer hüpfen ein- oder zweimal auf einem Bein und ein- oder zweimal auf dem anderen Bein.
4)Die Indianer singen „huga huga ho heja…“
5) Die Indianer tanzen und bleiben ganz still stehen, wenn die Musik von einem Erwachsenen ausgemacht wird. Das machen sie z.B. wenn eine Klapperschlange kommt.
6)Die Indianer tanzen ganz frei, allein oder zusammen, auch als Gruppe.

Büffel aufspüren, auch als Schatzsuche (Bild von einem Büffel, ggf. Sachen für einen Schatz)

Die Indianer halten nach Spuren Ausschau, die auf eine Büffelherde hinweisen. Drucke ein Bild von einem Büffel aus und schneide dieses in fünf Teile. Verstecke jedes Puzzleteil im Garten und ziehe mit den Indianern los. Wenn alle Puzzleteile gefunden wurden, wird das Puzzle zusammen gesetzt. Die Spurensucher können Hinweise bekommen: Der Büffel war durstig und musste nahe am Wasser sein“ (Gartenschlauch, Gießkanne…). Man kann das auch als Schatzsuche gestalten und am Ende einen Hinweis zum Schatz (Schmuck, Federn, Stirnband, Pfeil und Bogen für zu Hause…)  finden.ideas4parents-spiele-kindergeburtstag-indianer-3.png

Baumstamm, Wassergraben und Schlammloch (ohne Material)

Die Indianer reiten los (dabei  Beine schulterbreit aufstellen, leicht in die Hocke gehen, auf die Oberschenkel klatschen und gehen). Ein Erwachsener macht Ansagen „3x Baumstamm“ (3x hintereinander hochspringen) „Wassergraben“ (mit dem Kopf nach vorne hängen und ein blub blub blub Geräusch machen) „Schlammloch“ (Hände hoch und schnell hinsetzen mit einem Waaah Geräusch). Zwischen den Ansagen reiten (Hände auf die Oberschenkel klopfen und leicht in der Hocke gehen). Variante für ältere Kinder ohne Ansagen, nur mit Handzeichen:

  • Arme nach vorne gestreckt: „Reiten“
  • Die Arme nach oben gestreckt: „Baumstamm“
  • Offene Hände zeigen: „Wassergraben“
  • Die Daumen nach unten: „Schlammloch“

Am Ende können sich alle so leise wie möglich bewegen, also schleichen, so dass man es kaum oder nicht hört.

Pferde reiten (ohne Material)

Ein Kind geht auf alle Viere und spielt Pferd. Ein anderes Kind sitzt als Reiter auf dem Pferd. Markiere einen Start und einen Zielpunkt. Als Wettbewerbsspiel gewinnt das Pferd- und Reiterpaar, das als Erstes am Ziel ist. Als Kooperationsspiel feuern sich alle gegenseitig an, bis sie im Ziel sind. Im Anschluss kommt das nächste Paar.

Büffeljagd (Seile oder Schnüre)

In einer Gruppe sind Büffel, in der anderen Gruppe sind Jäger. Die Büffel bekommen ein Seil/eine Schnur oder ähnliches und klemmen diese in der Hose ein. Sie können die Schnur auch um den Bauch mit einer weiteren Schnur befestigen. Die Büffel laufen weg und die Jäger fangen die Büffel. Lustig ist auch, wenn sich Erwachsene als Büffel zur Verfügung stellen.

Büffel verstecken (ohne Material)

Die einen Kinder verstecken sich als Büffel. Die anderen Kinder spielen Indianer und suchen die Büffel.
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Ziel treffen (Zapfen, evtl. Reifen mit Schnur)

Mit einem Zapfen versuchen die Kinder eine Zielscheibe oder einen Baumstamm zu treffen. Oder Du hältst einen Reifen oder befestigst ihn an einem Baum. Vielleicht kannst Du auch ein Netz um den Reifen spannen. Die Kinder versuchen, durch den Reifen oder das Netz einen „Speer“, also einen Zapfen oder ähnliches zu werfen. Am besten vorher ausprobieren, ob das mit dem Netz klappt und wieweit der Abstand zum Baumstamm oder zum Reifen sein soll.
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Gestalten

Vielleicht kannst Du bis zu drei Spiele auswählen und die andern Spiele im Hinterkopf behalten. Wir haben den Indianertanz und die Schatzsuche vor. Gerne lasse ich mich auch von den freien Spielen der Kinder überraschen. Wer mit den Kindern etwas gestalten mag: Traumfänger, Perlenband für die Stirn, kleines Tipi aus Pappe usw.
Älteren Kindern kann man mit Pfeil (mit Schaumstoff geschützt) und Bogen (PVC Rohre) eine Freude machen. Bevor Pfeil und Bogen genutzt wird, klare Regeln absprechen, wo und wann getroffen wird (eignet sich vielleicht mehr für Schulkinder).

Essen und Deko

Zum Essen eignen sich Schokomuffins mit Indianergesicht und Feder, Schokoküsse als Indianer verziert oder ausgestochene Kreise vom Blechkuchen als Indianer verziert. Wer ein Lagerfeuer machen mag, brät Stockbrot, Würstchen, Maiskolben…
Als Deko bieten sich bunte Federn an, ein Tipi kaufen, bauen oder improvisieren: Spanne ein Seil, lege ein Tuch oder eine Plane darüber und befestige die Plane am Boden mit Heringen oder Stöckchen.
Die Spiele draußen machen richtig Lust auf mehr Zeit im Freien? Dann lies doch mal die Spielideen von Tchibo durch.
Wir wünschen Dir und Deinen Kindern einen gelungenen Kindergeburtstag! Genießt die Zeit mit den Spielanregungen für draußen.
 
 

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Begleitung

Lernprobleme? 7 Ideen, Lernen mit Kindern neu zu entdecken

Ich beobachte große Babyaugen, wie sie die Liebe zum Lernen oder zum Spielen entdecken. Warum haben dann Kinder Lernprobleme? Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, Lernstörungen, Legasthenie – werden wir mehr mit Diagnosen konfrontiert als mit Ideen, was Kinder zum Lernen brauchen?

Wenn Du die Bedingungen zum Lernen änderst, ändert sich auch das Lernen Deines Kindes

Wenn ich den Hirnbiologen Prof.Dr. Gerald Hüther verstanden habe, brauchen wir unsere Kinder nicht zu ändern. Was wir ändern sollen, sind die Bedingungen, unter denen Kinder lernen.

Ein Kind in Graz braucht ein anderes Gehirn als ein Kind im Amazonischen Regenwald. Das Kind in Graz setzt sich mit seinem Stadtviertel in Graz auseinander. Dagegen das Kind im Regenwald lernt 120 verschiedene Arten von Grün auseinanderzuhalten, weil es das eben dort braucht.

Wie können Kinder mit unterschiedlichen Bedingungen überall auf der Welt  ihr Gehirn so organisieren, dass sie sich in ihrer Umgebung zurechtfinden?

Laut Hüther kommen wir mit viel genetischer Ausstattung auf die Welt. Aber wir entwickeln nur das, was wir brauchen und womit wir uns beschäftigen. Zunächst werden viele Hirnvernetzungen bereit gestellt. Später, wenn diese Vernetzungen nicht mehr gebraucht werden, schrumpfen sie wieder.

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Eltern und Bezugspersonen sind Schatzsucher

Kinder haben neben den körperlichen Bedürfnissen seelische Bedürfnisse. Hüther nennt zwei wesentliche Bedürfnisse für Kinder.

1. Nähe/ Verbundenheit/ Zugehörigkeit „Bindungssystem“

Die Grunderfahrung des Lebens ist Verbindung und diese Sehnsucht nach Verbindung ist im Gehirn angelegt.

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2. Autonomie/ Selbstbestimmung/ Freiheit „Neugiersystem“

Jeden Tag kann ein Kind über sich hinaus wachsen, nicht nur körperlich. Es entdeckt ständig etwas Neues und braucht neue Freiheiten.

Wie schaffen wir die Bedingungen, unter denen beides möglich ist: Verbunden UND autonom sein?

Kinder wollen dazu gehören. Wenn das nicht möglich ist, denken sie

  • andere sind doof
  • ich bin doof
  • wenn es nicht geht, will ich gar nicht mehr dazu gehören

Bei Ausschluss aus einer Gemeinschaft werden die gleichen Bereiche im Gehirn aktiviert wie bei körperlichen Schmerzen!

Wenn Kinder nicht bekommen, was sie brauchen, holen sie sich selbst oder die Eltern käufliche Ersatzbefriedigungen. Hüther sagt absichtlich überspitzt: „Unsere Schulen müssen so schlecht sein, damit unsere Wirtschaft gut läuft.“

Kinderfreundliche Bedingungen zum Lernen

Was mich als Mama interessiert, ist das Potential meines Kindes. Wir Eltern meinen es so gut 😉 Manchmal wollen wir unseren Kindern etwas zeigen und stören sie dabei beim eigenen Lernen. Bsp.: Ein Kind hat einen Turm gebaut. Toll sagt der Papa, aber schau mal, was Du noch alles  machen kannst… Laut Hüther fördert das nicht gerade die Motivation zum Lernen.

Was steckt in Deinem Kind? Statt etwas aus ihm machen zu wollen und ihm etwas beibringen wollen… So nett das auch gemeint ist 😉

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7 Ideen für die Lust am Lernen

  1. Was interessiert Dein Kind? Wie kannst Du Deinem Kind Anregungen in Bezug zu SEINEM Interesse geben? (Material, Fragen stellen, entsprechende Ausflüge machen…)
  2. Wo handelt Dein Kind aus sich selbst heraus? Im freien Spiel in einer nicht vorstrukturierten Welt, z.B. in freier Natur (Wald, Wiese, Teich…)
  3. Dem Kind Erfahrungen mit vielen verschiedenen Menschen ermöglichen. Kinder lernen viel durch den Kontakt mit unterschiedlichen Menschen, und von jedem lernen sie etwas anderes. Kinder brauchen keine altershomogene Gruppen, sie brauchen einfach verschiedene Menschen.
  4. Eltern stellen sich als Gemeinschaft für Kinder zur Verfügung stellen, Eltern nehmen gegenseitig Kinder zum Ausflug mit.
  5. Wir brauchen Bedingungen für das Kind, die bedeutsam sind, damit sich das Gehirn etwas merkt. Wir ahnen alle, dass wir in der Schule viel vergessen haben…
  6. Kindern Gelegenheit geben, eine Leistung, die für SIE bedeutsam ist, zu erreichen. Belohnung wird dann überflüssig und die Motivation kommt vom Kind selbst.
  7. Wir brauchen Bedingungen, unter denen die Augen der Kinder leuchten.

Kann jetzt jeder machen, wozu er Lust hat? Funktioniert so Gesellschaft?

Hüther sagt, Menschen sind ein sich selbst organisierendes System. Wenn sie sich nicht autonom organisieren, werden es andere tun.

Andere Menschen, andere Länder, andere Planeten oder smarte Maschinen?

Hand aufs Herz:

Nicht nur Kinder brauchen eine Balance zwischen Zugehörigkeit und Autonomie, oder? Aber bei unseren Kindern fängt es wieder ganz NEU an!

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Begleitung

Schüchtern? 7 Ideen wie Eltern ihre Kinder stärken

Mein Kind ist schüchtern. Wie zeigt sich, dass mein Kind schüchtern ist? Hat es dadurch Nachteile im Leben? Wie kann ich mein Kind begleiten, so dass es stark durchs Leben geht?

Tendenzen bei schüchternen Kindern

  • Sie verhalten sich in neuen Situationen zunächst abwartend.
  • Die Kinder beobachten viel, sind häufig aufmerksam und rücksichtsvoll.
  • Früh beginnen sie, über sich selbst nachzudenken.
  • Oft bekommen sie mit, wie es anderen geht.

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Schüchtern sein…

bedeutet, unter neuen Menschen, bei Menschen, die man lange nicht gesehen hat und in neuen Situationen beobachtend abzuwarten. Schüchternheit kann ein Teil der Persönlichkeit oder durch ein Ereignis ausgelöst worden sein.
Wer schüchtern und introvertiert ist, ist nicht nur zurückhaltend, sondern kann auch ganz gut allein sein und hat nicht immer ein Bedürfnis, sich mitzuteilen. Es gibt aber auch extrovertierte Kinder, die sich sehr gerne mitteilen, aber zunächst schüchtern sind.

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Vorurteile gegenüber schüchternen Kindern

  • Sie sind zu sensibel.
  • Die Kinder bekommen nicht, was sie sich wünschen.
  • Sie warten nur ab und handeln nicht.

Ist das so? Oder wollen sie sich zunächst orientieren und genau beobachten, bevor sie handeln?

Wie Erwachsene manchmal auf schüchterne Kinder reagieren

Du brauchst doch nicht schüchtern sein…

sagt die Ärztin in der Praxis zu meiner Tochter. Ziehen sich Kinder in so einer Situation nicht noch mehr zurück? Ich habe es auch schon anders erlebt. Ein Arzt geht mit freundlicher Distanz auf die Tochter zu und gewinnt langsam ihr Vertrauen.

Sag doch mal Hallo und gib die Hand

Wenn mein Kind nichts sagt oder die Hand nicht schütteln will, reagiert es nicht, wie man es sozial erwartet. Damit andere Menschen nicht beleidigt sind, kann ich als Erwachsener die Begrüßung übernehmen und meinem Kind vermitteln, dass es sich zunächst in der neuen Umgebung und mit den Menschen vertraut machen darf.

Spiel doch mal mit den anderen Kindern

Introvertierte, schüchterne Kinder orientieren sich gern in neuen Umgebungen und bei anderen Menschen. Sie beobachten viel, bevor sie etwas tun. Auf einem Kindergeburtstag oder in der Kita kann es schon sein, dass das Kind lieber beobachtet als sofort mit anderen zu spielen. Habe ich als Bezugsperson, Mama oder als Papa die Geduld und das Vertrauen, dass mein Kind die Situation gestaltet, integriert es sich auf seine Art in die neue Gruppe.
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Zuhause bist Du laut, aber bei anderen…

Schüchterne Kinder sind Zuhause oft gar nicht schüchtern, sie machen Lärm und genießen es laut sein zu dürfen. Vielleicht probieren sie aus, was sie sich draußen (noch) nicht trauen oder weil ihnen da nicht danach ist. Welcher Erwachsene ist dabei, mitzutoben? Kinder genießen es dann sehr, zusammen laut zu sein.

Ich glaube, das kannst du noch gar nicht

Kinder finden immer wieder selbst heraus, dass manches nicht so klappt, wie sie es sich wünschen. Vorsichtige Kinder wollen nicht hören, dass sie etwas noch nicht können. Denn sie wägen oft sehr gut ab, ob sie sich etwas zutrauen.

Utopie: wie Erwachsene ihre (schüchternen) Kinder stark machen

  1. Sie beobachten ihr Kind, wie es ist und was es tut, ohne es zu bewerten und in eine Kategorie einzuordnen. Natürlich haben wir alle unsere persönlichen Tendenzen, aber in unterschiedlichen Situationen verhalten wir uns auch zurückhaltend oder eben nicht.
  2. Erwachsene gestehen ihren Kindern zu, dass sie sich in ihrem Rhythmus einer neuen Sitation annähern. Drängen verschärft den Rückzug meistens.
  3. Wir sprechen nicht von „schüchtern sein“, sondern begleiten nur, was wir tatsächlich im Augenblick wahrnehmen: „Du möchtest Dich jetzt umsehen.“
  4. Eltern geben ihren Kindern Eigenverantwortung, wenn sie ihnen etwas zutrauen. Das können kleine Aufgaben sein, etwa wie „schneide bitte Brot für uns auf“ und Impulse von Kindern, etwas selbständig zu tun, so weit wie möglich aufgreifen.ideas4parents-schüchtern-kind-familie-eltern-4.png
  5. Wenn Kinder an Entscheidungen beteiligt werden und nach ihrer Meinung gefragt werden, ohne sie damit zu überfordern, stärkt sie das. Wenn Eltern Verantwortung für etwas haben, führen sie und geben den Kindern damit Orientierung und Sicherheit.
  6. In neuer Umgebung kann eine vertraute Person helfen, sich einzufinden. Im Kindergarten oder in der Schule können Eltern ein Treffen mit einem Kind, vielleicht sogar vor dem Start in der Einrichtung, organisieren.
  7. In Rollenspielen können sich Kinder anders erleben und neue Eigenschaften an sich selbst entdecken. Im Spiel mit Handpuppen oder beim Verkleiden experimentieren sie mit verschiedenen Stimmen und Charakteren.

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Schüchtern sein ist ein Begriff für verschiedene Eigenschaften, die bei Kindern unterschiedlich ausgeprägt sein können. Was Erwachsene tun können, ist ihr Kind zu begleiten, damit es sich und andere kennen lernt und stark seinen eigenen Weg geht, mal alleine und mal zusammen mit anderen.

Welche Erfahrungen hast Du mit dem Label „schüchtern“ gemacht? Du hast Ideen, wie Eltern beobachtende Kinder in einer lauten Welt begleiten können? Wir freuen uns, wenn Du sie teilst.

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