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Beziehung Familiengeschichten

Der Mensch Mama (7. Brief an die Tochter)

Mama Alexandra schreibt ihrer Tochter Mira (5 Jahre) einen Brief, dieses Mal darüber, wie sie als perfekt unperfekter Mensch ihre Rolle als Mama erfüllt.
Wenn Mira die Liebe zum Lesen entdeckt, wird Alexandra ihr den Brief geben.
Wer bei den Kindern zu Hause bleibt, ist eine Glucke. Wer am Abend ausgeht ist eine Rabenmama. Sich einmal zu viel um seine Kinder gesorgt, willkommen im Club der Helikopter Mamas. Auf einem Arm ein Baby, auf dem anderen Arm ein Tatoo, schon ist Mama cool. Wenn ich als Mama alleine aufräume, welche Mama bin ich dann? Die Aufopferungsvolle? Die Fluchende? Oder ich räume nicht auf, bin ich dann die chaotische Mama? Oder die, die Grenzen setzen kann? Mensch Mama, entdecke die Möglichkeiten!
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Liebe Mira,
heute möchte ich Dir schreiben, was mir als Mama wichtig ist, wenn ich Dich als Tochter begleite. Nicht, dass es mir immer gelingt, aber ich wünsche mir, dass Du weißt, was mir wichtig ist.
Manchmal bin ich müde, dabei will ich Dich doch munter und aufmerksam begleiten.
Manchmal habe ich weder Zeit noch Lust zu spielen, dabei will ich mich doch mit Dir freuen und mit Dir spielen.
Hin und wieder bin ich ernster als ich sein möchte. Dabei mag ich auch Spaß mit Dir und lache gerne mit Dir.
Manchmal lasse ich Dir zu wenig Freiraum und gebe zu viel Struktur (jetzt gehen wir in den Kindergarten, später fahren wir zu Opa…). Es ist mir aber auch wichtig, Dir Freiraum und viel ungeplante Zeit zu lassen, damit Du Deine Talente und Interessen selbst entdecken kannst.
Es gibt Momente, da kann ich mich nicht in Dich einfühlen wie ich gerne möchte. Dennoch will ich Deine Welt kennen lernen und erfahren, was Du magst und was Du nicht magst.
Es ist mir sehr wichtig, Dir immer wieder zu zeigen, wie sehr ich Dich mag, wenn ich Dir zuschaue, Dir zuhöre, wenn ich fühle, was Du fühlst oder wenn ich Dich umarme.
Manchmal mag ich auch Dinge tun, die mit Familie nichts zu tun haben, denn so, wie Du nicht nur Tochter bist, bin ich nicht nur Mama. Manchmal bin ich einfach ein Mensch, der draußen Kopfstand machen oder ohne zu sprechen fotografieren will.
Ich bin ein Mensch in Deinem Leben, den Du beobachtest, den Du nachahmst, weil Du es genauso machen möchtest oder eben nicht nachahmst, weil Du es anders machen möchtest. Ich bin sehr gespannt, immer wieder neu zu erleben, was Dir am Herzen liegt.
In Liebe,
Mama

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