Passend zur Ferienzeit erzähle ich heute von unserem ersten „Urlaub mit Kind“. Es war Anfang September im letzten Jahr, und wir wollten zumindest an den Gardasee!
Bis dahin hatten wir es mit Tochter im Kindersitz gerade bis Grünwald geschafft (ca. 20 km von unserer Wohnung in München). Danach, und das wiederholte sich in schöner Regelmäßigkeit, brach sie meist in so untröstliches Weinen aus, dass wir anhalten mussten. Es half nur, sie aus dem Sitz zu befreien und sie in den Arm zu nehmen.
Wie also dann bis zum Gardasee? Und sollten wir wirklich mit dem Auto los? Nicht eher Zug oder gleich fliegen?
Natürlich haben wir alle anderen Optionen erwogen, konnten uns aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass unserer Tochter der Gurt im Flugzeug wesentlich lieber wäre.
Und alles im Zug transportieren, was wir so mitnehmen mussten? Inklusive Buggy, Kinderspielzeug, …
Nein, doch lieber nicht.
Also mit dem Auto, aber wie?
Eine kleine Hoffnung legten wir darauf, dass die Probleme Müdigkeit geschuldet waren. Denn unsere Tochter schien Fahrten am Morgen und nach gutem Schlaf weitaus besser zu tolerieren.
Und daraus schmiedeten wir unseren „Spezial-Plan-Für-Mit-Dem-Auto-In-Urlaub-Fahren-Mit-Kind-Das-NICHT-Autofahren-Will“.
Wir planten also „Wach-Genug-Etappen“:
In Brixen buchten wir ein Hotel für einen Hinfahrt Zwischenstopp – und eines für einen Rückfahrt Zwischenstopp.
Daraus ergaben sich 4 Etappen a ca. 2 Stunden:
- München – Innsbruck
- Innsbruck – Brixen
- Brixen – Rovereto
- Rovereto – Manerba del Garda
Das funktionierte dann erstaunlich gut, was meiner Frau zu verdanken ist, die sie mit unermüdlicher Geduld bei Laune zu halten verstand.
Erfolgsmeldungen im Einzelnen:
- An einem Rastplatz in Innsbruck begann ihr Mittagsschlaf in der Tragehilfe, den wir dann im Kindersitz fortsetzen konnten. Sie schlief beinahe bis Brixen. 🙂
- Am nächsten Tag war der Vormittag schwieriger, aber ca. ab Rovereto / nördlicher Gardasee schlief sie dann auch ein und schlief beinahe bis zu unserem Ziel in Manerba.
- Die Rückfahrt verlief noch besser, so dass wir schon versucht waren aus 4 Etappen 3 zu machen.
- UND AM BESTEN: Unsere Tochter mag inzwischen ganz gerne Autofahren, zumindest grundsätzlich. Ein voller Erfolg!
Vielleicht hilft ja unser Vorgehen auch anderen Eltern in ähnlicher Situation. Das würde mich sehr freuen!