Angeregt durch die Blogparade „Kinder sind unsere Zukunft“ habe ich mir ein paar Gedanken über die dort aufgeworfenen, und wie ich finde, sehr spannenden Fragen gemacht:
- Welche Zukunft wünsche ich meinem Kind?
- Wonach lohnt es sich, zu streben?
- Was ist Glück?
- In welcher Gesellschaft soll mein Kind einmal leben?
- Gibt es einen Rat, den ich meinem Kind mit auf den Weg geben möchte?
Obwohl mich jede dieser Fragen zu einem ganz eigenen Blog animieren könnte (wenn mir jemand die Zeit schenkt), versuche ich mich hier im Sinne der Blogparade kurz zu fassen 😉
Nur eines vorweg: ich habe mir zu träumen erlaubt! Ich beantworte die Fragen so, wie ich mir ihre Zukunft ehrlich wünschen würde – unabhängig von der jeweiligen, kurzfristigen Realisierbarkeit…
- Welche Zukunft wünsche ich meinem Kind?
Als erstes fiel mir zu dieser Frage ein: eine friedliche Zukunft! – Vielleicht deshalb, weil mich diese, unsere Zukunft in letzter Zeit zunehmend beunruhigt. Sei es durch die jüngsten Auseinandersetzungen im Nahen Osten und der Ukraine. Sei es auf Grund der zunehmenden Spannungen zwischen Arm und Reich. Oder gar aus Angst vor einem nicht ganz undenkbaren Zusammenbruch des globalen Wirtschaftssystems mit unvorhersehbaren Folgen. Ich empfinde daher den Frieden, den wir in unserem Land schon so lange genießen dürfen, nicht als selbstverständlich.
Als ich weiter nachdachte, schossen mir allerlei ökologische Schreckensszenarien in den Kopf. Deswegen möchte ich hinzufügen: im Einklang mit der Natur und ihren Ressourcen.
Nur muss ich zugestehen, dass ich ihr das zwar aus vollem Herzen Wünsche, aber leider nicht allzu großer Hoffnung bin…
Was mich schnell wieder auf die privatere Ebene zurücktrieb: eine persönlich erfüllende Zukunft wünsche ich ihr!
- Wonach lohnt es sich, zu streben?
Das mag sich jetzt etwas esoterisch anhören, aber ich glaube tatsächlich, dass unsere Entfernung von uns selbst genau dieselbe ist, die uns auch von unseren Mitmenschen trennt. Ich halte es daher für erstrebenswert, im wirklichen, authentischen Miteinander gleichzeitig einander und sich selbst näher zu kommen. Es ist erstrebenswert, sich selbst zu achten und sich selbst zu spüren, genauso wie wir versuchen sollten, so achtsam wie nur möglich mit unseren Mitmenschen umzugehen und unsere Empathie weiterzuentwickeln. Ich glaube außerdem, dass beides nur in Kombination funktionieren kann, beides zugleich, ich und du…
- Was ist Glück?
Bei einer so einfachen Frage fasse ich mich besonders kurz 😉
Glück = Die Kombination aus erstens, einem erfüllenden Leben im Sinne von Punkt 2 und zweitens, der Abwesenheit von zu argen materiellen, gesundheitlichen und psychischen Missständen.
- In welcher Gesellschaft soll mein Kind einmal leben?
Oh, in einer bunten, in einer offenen und in einer ökologisch nachhaltigen Gesellschaft, die nicht zuletzt auch eine solidarische Gemeinschaft ist. In einer Gesellschaft, in der sich die Menschen auf die Gemeinsamkeiten zwischen ihnen besinnen und lernen, alle Unterschiede als gegenseitige Bereicherung wahrzunehmen!
Alle konkrete Ausgestaltung käme aus einer solchen Grundhaltung – und ohne diese Grundhaltung bedeuten alle Formen nichts und bleiben leere Hülsen…
- Gibt es einen Rat, den ich meinem Kind mit auf den Weg geben möchte?
Einen Rat vielleicht nicht, aber eine Bitte:
Es wird immer wieder auch arge Verletzungen und Enttäuschungen geben in deinem Leben. Versuche, so gut es geht, dich dadurch nicht zu verhärten und für wirkliche Nähe zu deinen Mitmenschen und zu dir selbst offen und bereit zu bleiben!
6 Antworten auf „Was ich meiner Tochter wünsche…“
Ja, je länger ich darüber nachdenke, desto weniger selbstverständlich erscheint auch mir unser friedvolles Leben in Deutschland. Vielen Dank, lieber Andreas, dass auch du in deinem Beitrag zu meiner Blogparade darauf hinweist. Komischerweise bist du nicht der einzige, der das zur Sprache bringt: fast alle Teilnehmer haben ihn erwähnt, den Frieden. Hätte ich nicht gedacht.
Die meisten Mütter und Väter, die Beiträge eingereicht haben, sind der Meinung, dass Geld nicht glücklich macht und dass das Glück stattdessen woanders zu suchen ist. Doch in eine „wirtschaftlich prekäre Lage“ zu kommen, wünscht man seinem Kind deshalb schon lange nicht. Insofern bin ich dankbar, dass du ihn doch erwähnst, den materiellen Wohlstand (wenn auch etwas verschleiert ;))
LG Anne!!!
Lieber Andreas, ich finde du hast dir ganz wunderbare Zukunftsgedanken zu deiner Maus gemacht. Ich hoffe diese Wünsche erfüllen sich.
Viele Grüße, Ela
@Anne Hallo Anne, hat mich gefreut bei deiner Blogparade mit zumachen. Danke für deinen lieben Kommentar! Bin gespannt, was da noch alles zusammenkommt als Antworten!
@Ela: Danke dir 🙂
Schöne Gedanken. Wir haben in letzter Zeit öfter über diese gesprochen. Weil ich mich an Reportagen erinnere, in denen berichtet wurde, dass Leben und Kulturen durch Abgrenzung entstanden sind, habe ich gerade nach „leben durch abgrenzung“ im Netz gesucht. Den ersten Treffer fand ich interessant, weil er von Hochsensiblen spricht 🙂
Aber ich finde auch, dass echte Empathie und Achtsamkeit etwas aus dem Zeitgeist verschwunden sind, obwohl sie vieles schöner und angenehmer machen würde.
Hallo Tom,
Danke für deinen lieben Kommentar. Mich würde auch interessieren, wie aus Abgrenzung etwas Lebendiges entstehen soll. Ich fand den Link, den du gefunden hast, zwar sehr lesenswert, habe aber nicht ganz verstanden, was du damit sagen wolltest. Was hat dich an meinem Post darauf gebracht? Sind es meine Äußerungen zur Nähe oder zur offenen, bunten Gesellschaft? Habe aber unter den Suchergebnissen für „Leben durch Abgrenzung“ folgenden spannenden Beitrag gefunden:
https://www.sein.de/abgrenzung-in-beziehungen/
Liebe Grüße
Andreas