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Frustration bei Kindern und Eltern? In 4 Schritten zur Frustrationstoleranz

Frustration!!!
Stelle Dir vor: Die Eltern sind unausgeschlafen, weil sie einen Alptraum ihres Kindes begleitet haben. Sie stehen auf, motivieren ihr Kind, sich für den Kindergarten fertig zu machen. Mails weisen auf ein Abgabedatum in der Arbeit hin. Die Großeltern brauchen auch Hilfe und für Freunde ist gerade keine Zeit. Eigentlich haben die Eltern gerade gar keine Zeit für sich selbst, als Paar auch nicht, und die Aufgaben zu Hause türmen sich…
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Stelle Dir vor: Nachts wacht Dein Kind auf, weil es von beißenden Handschuhen träumt. Unausgeschlafen am nächsten Tag will es spielen, soll sich aber anziehen, um in den Kindergarten zu gehen. Dort verliert es beim Spielen, der gebastelte Papierdrache zerreißt und die besten Freunde sind krank…
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Ich habe im Netz recherchiert, wie Eltern und Kinder Masters Of Frustration werden können. Denn eines ist klar: Wir alle erleben Frustration, wenn sich unsere Erwartungen nicht erfüllen, wir ausgebremst werden oder wir auf Hindernisse stoßen.

Was passiert wenn Kinder frustriert sind?

Egal, wie groß oder klein die Frustration ist, sie ist für das betreffende Kind real.
Eine Erwartung tritt nicht ein.
Ein Wunsch oder ein Bedürfnis wird nicht erfüllt.
Kinder sind enttäuscht, von anderen, von ihrer Umwelt oder von sich selbst.
Sie fühlen sich ungerecht behandelt.
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Was sagt uns die Frustration unserer Kinder?

Frust ist auch eine Antwort auf eine Bedrohung. Aus der Sicht des Kindes erlebt es einen tatsächlichen Schaden oder befürchtet einen Schaden. Manchmal überdecken Frustration und Ärger Angst oder Verletzung. Ärger fühlt sich besser an als Angst, weil Ärger Energie gibt und die Bedrohung kleiner werden lässt. (Ausnahme: Ärger wurde irgendwann als scheinbar schlechtes Gefühl erlernt.)

Eltern können sich fragen

Was macht dem Kind Angst? Ausgeschlossen sein, sich beim Verlieren weniger stark fühlen, sich nicht sicher fühlen, nicht gesehen werden…

Welches Bedürfnis hat das Kind, das in der Situation nicht erfüllt wird?

  • ein Bedürfnis nach Kontakt und nach einer liebevollen Beziehung (Begleitung von Gefühlen, mit Gefühlen umgehen lernen).
  • das Kind braucht Sicherheit (körperliche Unversehrtheit, weder körperliche noch seelische Bestrafung, Strukturen und Grenzen der Bezugspersonen).
  • als individuelles Kind gesehen werden (eigene Talente entdecken lassen und Eigenschaften der Kinder schätzen, individuelle Erfahrungen stehen im Gegensatz zu hoch gesteckten, nicht individuellen Entwicklungszielen).
  • entwicklungsgerechte Angebote machen (weder antreiben und damit überschätzen noch überbehüten und damit unterschätzen).
  • integriert sein in einer Gemeinschaft (Familie, Freundschaft; einen Beitrag in einer Gemeinschaft leisten).

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Stolpersteine sind:

  • Wenig Zeit: Eltern unter Zeitdruck können die Bedürfnisse nicht zeitnah erfüllen. Was tun? Zeitfenster schaffen, in denen es um die Bedürfnisse der Kinder geht und Wunschlisten schreiben. Gleichzeitig lernen Kinder warten zu können.
  • Immer die gleiche Methode: das gleiche Problem mit der gleichen Methode lösen wollen, die nicht funktioniert hat. Was tun? Die Strategie ändern und zu einem Spiel machen. Wenn etwas nicht funktioniert, ändere die Strategie.

Wie lernen Kinder Frustrationstoleranz?

1. Sie kopieren, wie ihre Eltern auf Frustration reagieren. Zeigen Eltern ihre eigene Frustration und suchen nach Lösungen?
2. Kinder lernen, mit eigener Frustration umzugehen, wenn Eltern geduldig diese Frustration begleiten und ihre Kinder als Detektive nach Lösungen suchen lassen.

Wie können wir gemeinsam konstruktiv mit Frustration umgehen?

  • Zusammen warten – wenn Erwachsene am liebsten etwas sofort haben wollen, aber warten vorleben.
  • Gleichberechtigter Spielpartner sein: Nicht gewinnen lassen und verlieren können vorleben.
  • Frustrationsfreie Zeiten erleben und gemeinsam Spaß haben.
  • Eigene Erfahrung mit Frustration mitteilen und die Lösung laut denken (im Aufgabenchaos Prioritäten setzen; Wünsche aufschieben; etwas tun, was man gut kann und gerne tut).
  • Wünsche der Kinder anhören und klären, ob, wann und warum sie (nicht) erfüllt werden.

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4 Schritte zum Master der Frustration

Schritt #1 Mache eine kurze Pause

Halte kurz inne, bevor Du mit der immer gleichen Methode das Problem nicht löst.

Schritt #2 Fühle

Kläre Deine Gefühle und begleite sie bei Deinem Kind („es trommelt im Bauch!“)

Schritt #3 Ändere die Strategie

Wenn es so nicht klappt, ändere die Strategie oder manchmal auch das Ziel.

Schritt #4 Spiele mit dem Prozess

Behandle die Situation mit dem Fokus auf Prozess und Lernen.
Was macht euch und eure Kinder zum Master der Frustration? Teilt gerne eure Ideen.

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