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Beziehung Familiengeschichten

(Seelen-) Wellness für Mama (Brief einer Mama)

Liebe Judith,

vor kurzem hat mir eine Mama von Wellness erzählt und wie gut das für sie war. Ich mache heute auch Wellness, wenn auch nichts so, wie man sich das „normalerweise“ vorstellt. Heute gestehe ich mir ein, dass ich viele Bedürfnisse und Wünsche habe und an einem anderen Tag bin ich dann wieder die starke Mama.
Was wünsche ich mir von anderen und von mir selbst?
Das ist der Anfang einer Liste:
Ich wünsche mir, dass mich meine Leute unterstützen. (dazu frage ich meine Leute klar: Wann könnt ihr mir helfen?)
Ich will, dass mein Kind im Alltag mithilft.
Manchmal möchte ich Dinge nur in meinem eigenen Rhythmus tun, nicht langsamer und auch nicht schneller.
Heute brauche ich Unterstützung und ermunternde Worte, aber bitte keine Ratschläge.
Für unser Familienleben brauche ich eine spielerische Haltung (das Leben ist voller Möglichkeiten!), damit ich gespannt unseren Alltag erlebe und mich nicht in Erwartungen verliere (an mich oder an andere). Wünschen kann ich mir immer noch vieles!
In herausfordernden Situationen (also die, die jeden Tag vorkommen) brauche ich einen langen Atem (also atme ich lange aus oder beobachte meinen Atem).
Wow, ich atme gerade schnell. Der Rhythmus ist schnell. Ich beobachte ihn nur. Nach einer Weile wird der Rhythmus langsamer, nicht weil ich ihn verändere, nur weil ich ihn beobachte.
Manchmal fühle ich mich schon nach diesen Sekunden Wellness wieder ausgeglichener.
Wie ist es bei Dir, Judith? Hetzt Du noch durch den Tag (wie ich so oft) oder atmest Du schon?

Bis bald,

Deine Alexandra

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Hallo Alexandra,

Atmen ist schon ein tolles Werkzeug. Wenn ich mal wieder Achterbahn fahre, hilft mir diese Technik:
Ich spüre die Bewegung vom Zwerchfell, das kennst Du wahrscheinlich. Es ist der Atemmuskel überhaupt! Ich lege eine Hand auf den Oberbauch (geht natürlich auch ohne Hand) und atme in den Bauch ein. Dort bewegt sich das Zwerchfell nach unten, beim Ausatmen wandert es wieder hoch. Dabei lasse ich meinen Atemrhythmus so, wie er ist, denn wenn er langsamer sein muss, als er gerade ist, stresst mich das nur unnötig.
Einfach, kurz und doch nicht immer leicht zu tun! Ich übe das jeden Tag.

Alles Liebe,

Deine Judith

 
 

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Familiengeschichten

Warum Eltern drohen, ohne es zu wollen (1. Brief an die Tochter)

Wenn Du unsere erste Familiengeschichte gelesen hast, kennst Du schon Mira, die fünfjährige Tochter unserer erfundenen Familie. Heute beginne ich mit den Briefen von Miras Mama Alexandra an ihre Tochter.
Im ersten Brief spricht Alexandra über Eltern, die drohen. Wir Eltern drohen Kindern, weil wir wollen, dass sie etwas tun, was wir selbst wollen, die Kinder aber nicht.
Wenn Mira (5) die Liebe zum Lesen entdeckt, wird Alexandra ihr den Brief, den sie schon heute schreibt, geben.ideas4parents-familie-kinder-eltern-angst-drohen-tipps-1.png

Liebe Mira,

auf dem Sportplatz war heute ein Papa, der mit seinem Sohn geschimpft und ihm gedroht hat. Warum ich Dir das erzähle? Ich als Mama oder vielleicht auch andere Mamas oder Papas beobachten das auch an sich selbst…

Was Papa gesagt hat

Papa und Sohn spielten zusammen Fußball. Ich nenne den Papa Christian und den Sohn Max. Christian sagte Sachen, wie „Du musst schneller reagieren.“ „Nimm‘ den Ball anders, so funktioniert es nie.“ „Wenn Du keine Lust zum Fußball spielen hast, melde ich Dich im Verein ab.“

Was Christians und Max‘ Körper gesagt haben

Als ich dem Sohn Max in die Augen geschaut habe, schauten die nach unten und seine Schultern hingen Richtung Erde, er sah traurig aus. Christians Augen verengten sich, vielleicht grummelte auch sein Bauch. Christian war wütend, aber vielleicht war er auch noch traurig und vielleicht hatte er sogar Angst. Denn er wollte Max etwas zeigen, aber so funktionierte es nicht. Es entmutigte den Sohn und Max fühlte sich eher schwach als stark (zumindest sprach sein Körper so). Christian fühlte sich müde, auch wenn er es vielleicht nicht zugeben wollte oder bemerkte. Der Papa ließ den Oberkörper immer wieder nach vorne hängen. Was Christian auch versuchte, Max konnte nicht so spielen, wie es sich Papa vorstellte…
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Du Mira warst auf der Schaukel und riefst voller Begeisterung „höher“ und „Yippie.“ Der Papa schaute zu Dir rüber und wurde leiser. Plötzlich änderte sich seine Stimmung. Er hörte auf, zu schimpfen und sagte zu seinem Sohn: „So macht es Spaß.“ Die Augen seines Sohnes weiteten sich wieder und schauten nach vorne, das Spiel war wieder mehr ein Spiel als eine Predigt. Zuerst fand ich die Situation traurig, denn manchmal drohe auch ich, wenn…

  • ich keine Ideen mehr habe.
  • mir etwas wichtig ist.
  • ich etwas will, Du aber etwas anderes.
  • das, was ich sehr wichtig finde, Dir so gar nicht wichtig ist. Das macht mir Angst.

Als ich erlebt habe, wie Du Papa Christian mit Deiner Begeisterung ansteckst, habe ich mich wieder leichter gefühlt.
Ich weiß nicht, ob der Sohn gerne Fußball spielt oder nur seinem Vater zuliebe, damit Christian Max Aufmerksamkeit schenkt.
Was ich weiß ist, dass der Vater etwas über sich erzählt hat. Er hat gezeigt, dass es Freude macht, mit dem Sohn zu spielen, ohne zu bewerten, wie gut oder schlecht der Sohn in seinen! Augen spielt. Er hat ihm nur gesagt, dass es so, wie es ist, Spaß macht. Dadurch lief das Spiel anders.
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Warum erwartet Christian etwas von Max? Was meinst Du?

  • Christian ist gern Lehrer und möchte anderen etwas lernen.
  • Er will Max fordern, damit aus ihm ein Kämpfer im Leben wird.
  • Papa will es perfekt machen, das will er auch von Max!
  • Oder der Papa von Christian, also der Opa von Max hat auch viel von ihm erwartet. Christian macht es jetzt genau so.

Hast Du eine andere Idee, Mira?

Warum Max wohl traurig scheint?

  • Er mag es nicht, wenn Papa seinetwegen enttäuscht ist.
  • Er hat viele Freunde im Verein, die er nicht verlieren mag.
  • Irgendwie will er schon Fußball spielen, aber heute klappt es einfach nicht…

Was meinst Du, Mira? Fällt Dir noch etwas ganz anderes ein?
Als Mama erwarte ich auch so manches und manchmal merke ich nicht, dass ich etwas von Dir oder von Papa erwarte! Dann fange ich an zu drohen, weil ich Angst habe, dass etwas passiert, was ich nicht will oder Angst, dass etwas nicht passiert, was ich mir wünsche. Verzeih‘ mir bitte.

In Liebe,

Mama

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Beziehung

10 Minuten, die die Eltern-Kind Beziehung verändern

Die Eltern-Kind-Beziehung ist in jedem Moment neu und anders, weil sich sowohl Kinder als auch Eltern „bewegen“.  Unterschiedliche Gefühle und Gedanken bewegen uns ständig, auch wenn wir noch so ruhig scheinen. Kinder lernen uns als Menschen kennen, die nicht immer konsequent oder gleich handeln. Mal sind wir gelassen, mal sind wir es nicht.
Kinder brauchen kein ausgefallenes Abendessen und keine kunstvolle Torte, auch wenn beides zufrieden machen kann. Was sie, und wir alle brauchen, ist ungeteilte, also volle, Aufmerksamkeit.
Papa Michael schaut auf sein Handy, so viele Termine türmen sich. „Ich sehe Dich“, sagt er zu Mira, die gerade ihr neuestes Kunststück vom Sofa Richtung Matratze zeigen will. Dabei schaut er immer wieder auf sein Handy. Mama Alexandra hält in der Hand den Informationszettel vom Kindergarten und liest. „Mama schau mal“, ruft Mira. Alexandra schaut kurz nach oben. „Toll“, sagt sie und liest wieder.
Natürlich können wir unseren Kindern nicht immer 100% Aufmerksamkeit schenken, das ist unrealistisch. Was aber passiert, wenn ich meiner Tochter viel Aufmerksamkeit schenke: Sie freut sich riesig und ich freue mich mit. Ich fühle mich meiner Tochter nahe. Da ich nur eine Sache tue, bin ich konzentriert. Mein Geist kommt zur Ruhe, weil ich mich nicht ablenken lasse. Das Geschenk ist also nicht nur ein Geschenk für mein Kind, sondern auch für mich selbst.
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Das 10 Minuten Geschenk für die Eltern-Kind Beziehung

  • Beobachte, was Dein Kind möchte. Möchte es Dir etwas zeigen, Dir etwas erzählen oder sogar Ruhe und Raum für sich selbst? Möchte es Raum für sich selbst und gleichzeitg Kontakt?…Du kannst hier Deine eigenen Fragen formulieren, wie sie am besten zu Dir und zu Deinem Kind passen.
  • Überprüfe, ob Du selbst bereit bist, diese Zeit zu schenken. Willst Du vorher etwas abschließen willst oder brauchst noch einen Moment Zeit für Dich? Die Beziehung zu den Kindern ist immer wichtig, nur nicht immer dringend.
  • Sei in den 10 Minuten da, so wie Du eben die Welt wahrnimmst. Sehe, höre und beobachte ganz so, wie Du beobachtest. Die Bewegungen, die Gedankengänge, die Stimme, die Mimik…

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  • Spüre gleichzeitig, was in Dir vorgeht. Schweifen Deine Gedanken ab? Hast Du Langeweile beim Beobachten, weil Du es gewohnt bist, zu tun? Spürst Du Unruhe?
  • Wie reagiert Dein Kind? Freut es sich? Lädt es Dich, mit seiner Art zu sein, ein, das Leben für einen Moment aus einer anderen Perspektive zu sehen?

Wie kann man aus dem 10 Minuten Geschenk ein Ritual machen?

  • Nach dem Frühstück am Wochenende
  • Am Abend vor/ nach dem Abendessen
  • Beim Abholen vom Kindergarten
  • ……………………………………………

Wie soll, das gehen, wenn man 2+ Kinder hat?

Wenn es mehrere Kinder sind, können die anderen Kinder in der Zwischenzeit selbst spielen oder etwas für sie reizvolles tun. (10 Minuten Folge Yakari, Spiel auf einem Tablet, Youtube Doku nach ihrem Interesse…) Vielleicht kann auch der Partner gleichzeitig mit dem anderen Kind wertvolle 10 Minuten verbringen.
Jede 10 Minuten voller Aufmerksamkeit ist eine Gelegenheit die Beziehung zu den Kindern zu vertiefen.
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Kann ich immer alles stehen und liegen lassen und 10 Minuten volle Aufmerksamkeit schenken? Sicher nicht. Nur, wenn man ältere Menschen fragt, was sie in ihrem Leben schätzen oder mehr wollten, kommen solche Antworten: „Ich wollte meinen Kindern oder meinen Liebsten nahe sein.“ Noch nie habe ich die Antwort gehört: Ich hätte den ausgefeiltesten und effektivsten Haushaltsplan erstellen oder die ausgefallenste Torte meines Lebens machen sollen. Ich finde beides cool, nur liegen uns diese beiden Dinge am Ende nicht so sehr am Herzen wie die Beziehung zu unseren Liebsten.
 
 

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Beziehung

Blogreihe Frustration in der Familie #2: Frustrationsmanagement

Frustration lauert überall in der Familie. Was mich und auch andere im Alltag reizt, habe ich im letzten Blogbeitrag „Blogreihe Frustration in der Familie (1) Deine Auslöser“ beschrieben. Wie kann ich meine Frustration im Alltag gelassen steuern? Zunächst interessiert mich, was mir die Frustration überhaupt sagen will.

Was sagt mir Frustration als Mama?

  • Was ich brauche und was die anderen brauchen
  • Welche Wünsche ich habe und welche Wünsche die anderen haben
  • Von welchen Erwartungen ich mich verabschieden mag: 100% (Zuverlässig) sein…
  • Was ich selbst ändern kann

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Manage die Frustation (über die Auslöser liest Du im Beitrag „Deine Auslöser“)

Frustration zu managen bedeutet für mich zwei Dinge:
1.Seine eigenen wunden Stellen zu kennen und vermeiden, wenn sie zu vermeiden sind
2.Frustration als unvermeidbaren Teil im Leben annehmen und als Kompass für das eigene Leben verstehen (Bedürfnisse, Wünsche, Erwartungen, Veränderungspotential)

Ideen zum Vermeiden und Managen der Frustration

Die Aktionen bei Frustration

  • Pflege Deine Eigenständigkeit: Setze Ziele oder beschäftige Dich mit etwas, was Du magst. Wenn Dir etwas selbst wichtig ist, den anderen aber nicht leicht von der Hand geht, mache es selbst und bitte dort um Hilfe, wo Du sie erhoffen kannst.
  • Einfach machen: Eine Aktion machen, die etwas mit eigenen Zielen, Bedürfnissen oder mit Dingen, die man gerne macht, zu tun hat: Mit Kindern durch die Wohnung tanzen, ein Buch lesen, das man selbst toll findet, mit Musik experimentieren…
  • Verbinde Dich mit Deinem Körper oder/und der Natur: Basketball im Park, Tanzen, Kampfsport, Yoga, Natur- oder Stadtspaziergänge, Konzentration auf Deine Atmung – was am besten zu Dir passt.ideas4parents-frustration-reaktion-familie-kinder-2.png
  • One thing at a time: Mama Alexandra sagt zur Tochter Mira: Räume bitte Dein Zimmer auf, dann holst Du die Puppen aus dem Bett und wenn Du fertig bist, kannst Du Oma anrufen…Effektiv oder, aber auch einfach too much und frustrierend für alle.
  • Die lieben Verallgemeinerungen: „Nie hörst Du zu!“ behauptet Alexandra, als ihr Partner Michael gerade nicht zugehört hat.
  • Anstrengung der Kinder anerkennen und geduldig eigenen Weg finden lassen statt Handlungsanweisung geben: „Nein! So nicht, Du musst es so machen“ sagt Papa Michael frustriert zur Tochter Mira oder er beobachtet, wie sie es selbst herausfindet. Oder er schlägt vor, dass er es jetzt übernimmt, weil wenig Zeit ist, und Mira es am Wochenende selbst ausprobieren kann.
  • Minimiere Unterbrechungen, wenn sie Dich frustrieren: Schalte zeitweise Dein Telefon ab. Arbeite nicht neben den Kindern, ziehe Dich soweit wie möglich zurück.
  • Beeinflusse, was Du tust: Deine Reaktion ist steuerbar, das Verhalten anderer nicht.

Die eigene Einstellung zur Frustration

  • Nehme Deine Schwäche/Grenze und die der anderen an: (Unpünktlichkeit, Unordentlichkeit, kreatives Chaos…) Bringe unpünktliche Freunde nicht in die Verlegenheit, pünktlich zu kommen, sie werden es wahrscheinlich nicht sein, und Du bist frustriert. Erwarte keine Zen Wohnung wenn Du im kreativen Chaos lebst oder mache Dir die Umgebung so zu nutze, dass Ordnung für Dich machbarer ist: geschlossene Schränke, Ecken, die das Chaos nicht berührt…)
  • Sei perfekt unvollkommen und lasse die anderen perfekt unperfekt sein: Menschen handeln nicht immer konsequent, nicht immer gleichbleibend und nicht immer vorhersehbar, aber einzigartig.
  • Sehe den Auslöser für Frustration als das, was er ist: ein Denk- oder Verhaltensmuster. Sei für Dich da, bevor Du auf den Auslöser reagierst. Was brauchst Du tatsächlich? Sicherheit, mehr Abwechslung, Raum für Dich, Verbindung zu anderen, Deine Weiterentwicklung oder willst Du Dich noch anders im Leben einbringen und findest gerade noch keine Zeit dazu?

Meine zwei kurzen Fragen in Beziehung zur Frustration:

  1. Was brauchen wir (die anderen und ich)?
  2. ideas4parents-frustration-reaktion-familie-kinder-3.pngWas tue ich dafür?

Viel Erfolg beim Managen der Frustration! Im nächsten Beitrag geht es darum, Frustration lieben zu lernen.
Bis bald,
Gila

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Beziehung

Blogreihe Frustration in der Familie #1: Deine Auslöser

Wäre es nicht schön, die eigenen Auslöser für Frustration gut zu kennen, gelassen damit umzugehen und Freundschaft mit der unvermeidbaren Frustration zu schließen? Genau darum geht es in der Blogreihe Frustration in der Familie.
Ein Familienleben ohne Frustration wäre wie das Leben eines Fischschwarms, der nicht im Wasser leben will. Familienleben ist voller Frustration und um dort zu überleben, brauchen wir Frustrationstoleranz. In den nächsten beiden Beiträgen der Blogreihe Frustration in der Familie geht es um Techniken, die Frustration anzunehmen und die Perspektive zu verändern, also Freundschaft mit der Frustration zu schließen. Doch zunächst: Weißt Du genau, was Dich im Alltag am meisten frustriert?
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Lasst uns eine Familie vorstellen: Papa Michael will Feierabend machen und kurz bevor er die Arbeit verlässt, ruft ihn ein Kunde mit einem wichtigen Anliegen an. Als er endlich fertig ist, wünscht er sich Verständnis für sein Bedürfnis nach Zeit nur für sich. Mama Alexandra hatte heute einen unzufriendenen Kunden und aus dem gemeinsamen Abend mit Michael wird nichts. Tochter Mira baut eine Straße aus Holzstäben und kurz vor dem letzten Holzstab fällt alles zusammen…

Frustration ist ein Cocktail aus:

Enttäuschung:

Wir bekommen nicht, was wir wollen (Michael nicht den ersehnten Feierabend; Alexandra keine Harmonie, sondern Konflikte; Mira nicht den gewünschten Erfolg.)

Interpretation:

Wir bewerten das Ergebnis als frustrierendes Ereignis, weil wir einen Satz in uns haben, der uns sagt, es soll anders sein: das Leben, wir, die anderen…Nur ist die Situation schon Realität und dagegen ankämpfen kostet zusätzliche Energie!
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Unterschieden:

Unsere Ziele stimmen nicht mit den Zielen anderer überein. (Mira will unbedingt die Hand von Alexandra, auch wenn die zwei schwere Taschen nach Hause zu tragen hat. Alexandra wollte nur kurz und ein bißchen auf dem Weg für die Familie einkaufen ;-)…)

Barrieren:

Der Stau auf der Autobahn, die Schlange im Supermarkt, die uns Zeit verschenken lässt, das geschlossene Lieblingsrestaurant, der Freund, der uns in letzter Sekunde die Hilfe beim Umzug absagt, was auch enttäuschend ist….
Kurz – Frustration lauert überall, auch in der Familie…

Kennst Du Deine wunden Stellen, die Dich frustrieren?

Ungeduldige, verärgerte, unlustige Kinder stecken Dich mit der gleichen Energie an.
Dein Kind hält sich nicht an die vereinbarten Regeln, die Du aus Deiner Sicht schon sehr oft besprochen hast (Miras Liebe zum Sammeln bringt sie immer wieder dazu, Pflanzen, Steine und Erde in Hosentaschen zu transportieren und diese Schätze verteilen sich in der ganzen Wohnung oder in der Waschmaschine, die streikt…)
Wenn Du wartest und in der Zwischenzeit nichts tun kannst (auf Kinder, die alle Zeit der Welt haben, am Bankautomaten, an der Ampel im Straßenverkehr…) Ist das ein Moment, in dem Smartphones für Michael und Alexandra eine willkommene Ablenkung sind 😉 ?
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Du bist körperlich/geistig/emotional über- oder unterfordert (Michael ist gelangweilt vom Windelwechsel der Puppen und würde mit Mira alles lieber spielen als dieses Rollenspiel. Mira möchte aber unbedingt vor dem Schlafen gehen mit Michael dieses Spiel spielen…)
Unterbrechungen ziehen sich durch Deinen Tag (durch gleichzeitig klingelnde Telefone, durch schreiende oder verdächtig leise Kinder…)
Andere erfüllen Deine Erwartung und Deine Wünsche nicht, haben andere Werte als Du und handeln deswegen anders als Du (Babysitter, die sehr großzügig im Verteilen von Süßigkeiten sind; Arbeitskollegen, die Sicherheit suchen und kein Risiko;  Kinder, die alles brauchen, haben und aufheben wollen in minimalistischen Haushalten; Ungefragte Ratgeber, die scheinbar genau wissen, wie Begleitung von Kindern geht…)
Du kannst in Situationen nicht nach Deinen Werten handeln, weil sie Dir nicht bewusst sind oder Du keinen Weg siehst, sie zu leben (Freiheit, Humor, Sicherheit, Kreativität, Sinn, Wachstum, Gemeinschaft, Liebe, Nachhaltigkeit…)
Was Dir fehlt, ist Dir sehr bewusst: Schlaf, Zeit, Unterstützung. Was Du hast, ist Dir nicht immer bewusst (außer alle unerledigte Aufgaben): wunderbare Familienwesen mit einem riesen großen Lernpotential für Dich selbst und über das Leben.
Die Liste kannst Du beliebig fortsetzen. Hand aufs Herz: Was reizt Dich im Alltag?
In den nächsten Posts geht es um das Management der lieben Frustration und darum, welche anderen Perspektiven uns Frustration schenkt.
Bis bald,
Gila
 

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Begleitung

Vergleichsfalle – 4 Ideen, wie Eltern ihre Kinder vergleichen können

Achtung Vergleichsfalle! Vergleichst Du Dein Kind manchmal mit anderen Kindern? Setzt Du Dich und Dein Kind unter Druck, wenn andere Kinder scheinbar schon weiter in bestimmten Bereichen sind? Bist Du erleichtert, wenn bei Deinem Kind etwas funktioniert, worauf Eltern anderer Kinder noch hoffen?

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Entwicklung – nur eine Folge der Führung?

Wie toll, wenn mein Kind das schon kann. Das liegt wohl an meiner Führung als Mama oder als Papa 😉

Oder: Muss mein Kind weiter sein als es ist? Soll ich als Mama oder als Papa anders führen oder habe ich etwas verpasst?

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Wie wäre es wenn…

Kinder genau „passend“ wären, wie und wo sie gerade sind. Sie müssen nicht stehen bleiben und sie müssen auch nicht bleiben, wie sie sind. Aber genau dort fangen sie an!

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Warum sich Menschen vergleichen

  • Wir wollen Teil einer Gemeinschaft sein, uns integriert und nicht isoliert fühlen.
  • Um zu überleben, passen sich Menschen auch an und fügen sich in eine Gemeinschaft ein.
  • Ein Mensch ordnet sich durch Vergleiche in die Welt ein und findet so seinen Platz.
  • Menschen wollen wissen, was sie bereits können und woran sie arbeiten können.
  • Sie wollen sich weiter entwickeln.
  • Eltern vergleichen Kinder, weil sie ihre eigenen Kinder fördern wollen; weil sie glauben, sie damit auf die Leistungsgesellschaft vorzubereiten…

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Wann Vergleiche unglücklich machen

  • Wenn Kinder sich dafür schämen, wie sie sind.
  • Wenn Kinder Angst entwickeln, nicht gut genug für ihre Eltern zu sein.
  • Kinder, die sich als Verlierer fühlen und neidisch auf Geschwister und andere sind, werden nicht inspiriert, etwas nachzuahmen oder sich zu entwickeln. Sie empfinden Neid gegenüber anderen und Groll gegen sich selbst.
  • Der Fokus ist auf das gerichtet, was das eigene Kind nicht hat und nicht auf das, was alles bereits an Fähigkeiten und Talenten da ist. Wer zur Seite schaut, was andere haben, verpasst genau das, was vor ihm selbst liegt.
  • Abwärtsvergleiche (der kann das nicht so gut wie Du) können überheblich machen und Aufwärtsvergleiche (der kann das besser als Du) können frustrieren. Macht es Sinn, dass sich das Eichhörnchen, das klettern kann mit dem Pinguin, der schwimmen kann, vergleicht?

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Wann Vergleiche helfen, sich zu entwickeln

Kinder können heute etwas anders machen als gestern. Sie können sich mit sich selbst vergleichen und sich über ihre Fortschritte freuen.

Inspiration statt Vergleich, Original statt Kopie

Menschen, die sie bewundern, können sie in einer Eigenschaft nachahmen oder etwas von ihnen lernen, ohne eine Kopie zu werden.

Was andere haben, was sie tun und was sie erleben, inspiriert uns, etwas in unserem Leben zu gestalten und in eine bestimmte Richtung zu gehen.

Jedes Kind kommt mit einer anderen genetischen Ausstattung auf die Welt. Es wächst unter bestimmten Bedingungen auf, hat individuelle Begabungen und hat eigene Gründe für eine Handlung. Das ist ein einzigartiger Weg.

Welche Freiheit im Kopf hätten wir, wenn keiner besser oder schlechter wäre, nur anders, ein Original eben? Ein Kind, das frei malt ohne sich vergleichen und ohne gefallen zu wollen, ist in diesem originalen Zustand.

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4 Ideen, wie Erwachsene Kinder als Individuum stärken und sie in die Gemeinschaft integrieren

  • Gemeinsamkeiten zu anderen Kindern und individuelle Vorlieben beschreiben („Ihr wollt beide Musik machen, Du spielst gerne die Trommel, Dein Freund das Glockenspiel“).
  • Sich als Vorbild mit sich selbst vergleichen (Was klappt bei mir heute schon anders als letzte Woche?) und Kinder mit sich selbst vergleichen (Heute fährst Du sicherer als gestern mit dem Rad)
  • Andere als Inspiration für eine Fähigkeit  nehmen, die man im Leben lernen will, z. B. schnell reagieren im Kampfsport. Was macht dieser Mensch, damit es klappt und wie kann ich diese Eigenschaft lernen?
  • An einem Projekt zusammen arbeiten und gemeinsam etwas schaffen (z. B. ein Puppenbett bauen, einen Roboter basteln; die Aufgaben vergleichen und überlegen, was man dafür braucht; Kindern Aufgaben zutrauen und sie auch im Alltag mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten teilhaben lassen 😉

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Fällt Dir noch etwas ein zum Thema Vergleiche von Kindern? Wenn Du noch Anregungen hast, wie man Kinder als Individuum stärken kann und sie auch für die Gemeinschaft stark machen kann, freuen wir uns über Deinen Kommentar!

 

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Führen Lernen Spielen

Drei Strategien im Umgang mit Smartphone und Tablet für Kinder

Kinder können ganz schön kompetent sein, wenn sie sich ein Smartphone wünschen.

Der achtjährige Sven erzählt beim Abendessen. Onkel Ilias bekommt ein neues iphone von der Firma. Ich könnte ihn fragen, ob ich sein altes benutzen kann? Nachhaltig gedacht 😉

Oder die zehnjährige Lara will endlich auch ein Smartphone haben. Warum? Ihre Uhr ist kaputt. Dann brauche ich nur ein Gerät, habe eine Uhr, kann euch unterwegs damit anrufen (aufmerksam ;-)) und Fotos machen.

Kinder fühlen sich von den Geräten scheinbar magisch angezogen. Gibt es ihnen ein Gefühl von Integration (Eltern und Gleichaltrige haben es auch)? Ist es einfach cool, weil man mit einem Gerät so viel unterschiedliche Dinge tun kann?

Was macht uns Eltern Angst, wenn wir Smartphones erlauben?

Welche Strategien wenden wir an, wenn wir einen bewussten Umgang mit diesen Geräten wollen?

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Ein Blick auf die Ängste:

Kinder entwickeln sich langsamer

Wird zu viel Zeit vor dem Smartphone verbracht, bewegen sich Kinder weniger. Bewegung ist aber wichtig für die Gehirnetwicklung und verbessert Konzentration und Lernfähigkeit. Kann also der Gebrauch von Smartphones die Entwicklung meines Kindes verlangsamen?

Kinder mit Smartphone können dick werden

Besteht ein Zusammenhang mit Smartphones und Übergewicht? Bewegen sich Kinder viel weniger und riskieren damit sehr früh ihre Gesundheit und erhöhen das Risiko, später an Krankheiten, wie Diabetes zu erkranken?

Kinder verhalten sich auffällig

Durch die exzessive Nutzung von Geräten können sich Kinder nicht mehr konzentrieren, zeigen aggressives Verhalten und haben zunehmend Ängste.

Die Strahlung ist vielleicht krebserregend

Das Gehirn von Kindern ist in der Entwicklung und sie reagieren noch sensibler auf bestimmte Stoffe im Vergleich zu Erwachsenen.

Welche drei Strategien wende ich an, wenn mein Kind ein Gerät benutzt?

1. Eltern begleiten und führen

Wir Eltern haben einen Job mit Aufgaben. Wir

  • ermöglichen Zeit zum freien Spielen und Lernen.
  • stellen Bewegungsräume zur Verfügung. (Turnen, Wald, Kampfsport…)
  • bieten Erfahrungsräume an. (Experimente, Materialien, Medien…)
  • begleiten die Gefühle unserer Kinder.
  • sorgen für Erfahrungen mit anderen Menschen.
  • bieten eine typgerechte Ernährung, die in unseren Augen gesund ist, an.

Geräte können uns diese Verantwortung leider nicht abnehmen. Obwohl, da gibt es bestimmt viele Apps 😉

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2. Verantwortungsvolle virtuelle Reise mit smartphone und tablet

Wir gehen zusammen auf virtuelle Reise. Eltern entscheiden über die Zeit und sorgen dafür, dass vertraute Personen die virtuelle Reise begleiten (kein unkontrollierter Internetstream allein im Kinderzimmer). Es gibt smartphonefreie Zeiten (beim Essen) und nachts ist im Schlafzimmer elektrofreie Zone. Das Smartphone schläft auch nachts. (Nein, Flugmodus reicht nicht Andi 😉 )

Wer beruflich oder auch privat sein Smartphone benutzt, kann seinen Kindern einfach erzählen, was er tut und warum. (Termine aufschreiben, um sie nicht zu vergessen; Freunde anrufen, um sich mit ihnen zu verabreden; schöne Musik hören, Sprache lernen für den Urlaub…).

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3. Bildschirm und real life verbinden

Auf eine Zeit vor dem Bildschirm  folgt eine Zeit in der Natur, beim Malen, beim Bauen, beim Musik machen usw. Manchmal kann man virtuelle und reale Welt verbinden: Wir sehen uns zusammen ein Video an, wie man Brezen backt. Danach richten wir uns den Arbeitsplatz ein, wiegen und messen die Zutaten ab, lassen den Teig ruhen und backen die Brezen. Oder: wir schauen uns auf dem Tablet in vergrößerter Perspektive an, wie Ameisen leben. Später oder am Wochenende beobachten wir live Ameisen.

Kinder wollen die Welt entdecken, und diese Welt ist voller Medien. Also brauchen sie uns Erwachsene, in diese Welt hineinzuwachsen statt sich von ihr abzuschotten. Sollten Kinder von der virtuellen Welt sehr angezogen werden, spielen wir Detektive und stellen uns ohne Anklage folgende Fragen:

  • Bietet das echte Leben gerade genügend Abwechslung und Spannung für mein Kind?
  • Verbringen wir Eltern selbst viel vor den Geräten?
  • Sind wir als Eltern für unsere Kinder da oder brauchen wir Eltern Unterstützung (weil wir so viel zu tun haben, schon lange krank sind…)
  • Was interessiert mein Kind gerade so sehr an diesem Gerät?

Manchmal will meine fünfjährige Tochter länger vor einem Tablet sitzen als ich es erlaube. Oder es passiert das Gegenteil. Ich frage Toto: „Magst Du mal wieder ein Video auf dem Tablet sehen?“ „Heute nicht, Mama, ich habe noch so viel anderes vor…“

Was die „American Academy of Pediatrics“ und die „Canadian Pediatric Society“ für den Umgang mit Geräten empfehlen:

  • im Alter von 0-2 Jahren keine Technologie
  • Von 3-5 Jahren max.1 Stunde pro Tag
  • Von 6-12 Jahren max. 2 Stunden pro Tag

Wahrscheinlich gibt es trotzdem individuelle Unterschiede. Ein fünfjähriges Kind kann nach 20 Minuten vollkommen gesättigt sein oder eben auch mal 90 Minuten einen Film sehen. Wenn ich dabei bin und es begleite, treffe ich die Entscheidung, was jetzt stimmig ist. An vielen Tagen haben wir gar keine Zeit für Geräte 😉

Wie medienaffin seid ihr und eure Kinder? Wir sind auf eure Erfahrungen und auf eure statements gespannt!

Hier könnt ihr weitere Artikel von uns zum Umgang mit den Medien lesen:

Romy: Glotzen bis zum Umfallen – 6 Tipps zum richtigen Umgang mit den Medien bei Kindern

Andi: Wie digital sollen unsere Kinder werden?

Weitere interessante Quellen:

Kinder im Internet schützen – was hilft wirklich?

Suchmaschine für Kinder: fragFINN

Point & Click Adventure Game für Medienkompetenz

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Beziehung

Kinder in 3 Schritten in ihrem Selbstvertrauen stärken

 

Kinder brauchen Selbstvertrauen. Nur, hast Du schon mal ein Baby mit wenig Selbstvertrauen kennengelernt? Mal angenommen, Babys haben Selbstvertrauen, können sie es im Laufe ihres Lebens verlieren? Ich frage mich, wie können sich Kinder dieses Selbstvertrauen erhalten und ausbauen. Was können wir Eltern tun, damit Kinder in ihrem Selbstvertrauen gestärkt werden?

Fühlen ist Erleben

Babys erleben die Welt zunächst mit ihren Sinnen. Sie hören, fühlen, riechen, schmecken und lernen, immer mehr zu sehen. Sie können nichts „falsches“ fühlen, oder? Warum sagen wir Eltern dann später unseren Kindern: „Sei nicht traurig.“ oder „Wenn Du nicht aufhörst wütend zu sein, bleiben wir zu Hause.“

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Ein Gefühl zeigt sich als Körperempfindung

Ist ein Gefühl nicht einfach auch eine Körperempfindung, ein Trommeln im Bauch, ein Klopfen im Hals, ein schwerer Kopf oder ein fliegender Teppich im Bauch? Wenn Kinder etwas fühlen, fühlen sie es bereits. Niemand kann ihnen dieses Gefühl wegreden, es ist bereits da.

Reicht es, wenn Eltern einfühlsam sind?

Es reicht vielleicht nicht aus, empathisch auf dieses Gefühl zu reagieren. Kinder brauchen oft einen Weg, wie sie auf dieses Gefühl reagieren. Aber zunächst brauchen sie die Erfahrung, dass dieses Gefühl gültig ist. Weder sind sie daran schuld, noch sollten sie sich dafür schämen. Dennoch passiert genau das, wenn Erwachsene auf dem Spielplatz stehen und sagen: „Stell Dich nicht so an, rutsch runter“ oder „Wenn Du Dich jedes Mal ärgerst, wenn wir wieder nach Hause gehen, gehen wir nicht mehr zum Spielplatz.“ Kinder lernen vielleicht, was die Mama oder der Papa gerade fühlt. Sie lernen aber auch, dass ihr Gefühl unerwünscht ist oder sozial nicht anerkannt. Dabei geht es doch mehr darum, zu lernen, wie man ein Gefühl ausdrückt oder wie man mit einem Gefühl handelt.

Gefühle als Mitteilung und die Reaktion der Erwachsenen

Gefühle sind ein Zeichen dafür, was Kinder gerade erleben: Ärger, Trauer, Angst und Freude. Ignorieren Erwachsene Gefühle kann die Botschaft sein: lenke Dich ab, kümmere Dich nicht darum. Werden die Gefühle missbilligt, kann die Botschaft sein: Es ist falsch, so zu fühlen. Gehen Eltern zwar empathisch auf Kinder ein, aber nicht darauf, wie Kinder handeln können, können Kinder den Eindruck bekommen, nie etwas tun zu können, wenn sie etwas fühlen.

Kinder mit ihren Gefühlen begleiten

Wie begleiten wir Kinder mit ihren Gefühlen? Was brauchen Kinder von uns, wenn sie so fühlen, wie sie fühlen? Wie lernen Kinder einen Ausdruck für ihr Gefühl? (Schreien in der U-bahn befreit vielleicht, ist aber schon anstrengend für Alle 😉 )

Schritt #1 Was ist Dein Gefühl und das Gefühl Deines Kindes?

Kennst Du das? Du bist gerade überhaupt nicht bereit für ein Gefühl und hast Widerstand, es mit zu erleben? Vielleicht könnte ich dann einfach zu meinem Kind sagen: „Du ärgerst Dich. Ich wünsche mir, dass wir jetzt in Ruhe Abendessen können. Hast Du einen Wunsch?“

Schritt #2 Untersuche, was das Gefühl Deines Kindes von Dir braucht

Umarmung?

Manchmal brauchen Kinder eine Umarmung. Aber vielleicht hast Du schon erlebt, dass sie sich zurückziehen und diese Umarmung nicht wollen. Manchmal mischen sich die Gefühle auch, das Kind ist traurig, aber auch verärgert und dazu passt die Umarmung gerade gar nicht.

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Trost/ Hoffnung?

Worte können trösten. Wenn etwas nicht klappt, können Kinder ermuntert werden, dass es beim nächsten Mal schon anders sein kann. Oder wenn sie mit ihren Schwächen konfrontiert werden, kann man sie an ihre Stärken erinnern.

Akzeptanz?

Manchmal wollen Gefühle einfach nur da sein. Kennst Du das? Vielleicht ging es Dir schon mal so, als es Deinem Kind langweilig war oder es frustriert war. Du bist einfach nur da und wartest, bis es die Langeweile selbst überwindet oder aus der Frustration eine Idee entsteht.

Handlung?

Der Turm ist umgestürzt? Die Energie des Ärgers wird in den gemeinsamen Aufbau gesteckt, wenn das Kind es noch nicht selbst tut.

Die Angst vor der Dunkelheit kann vielleicht in kleinen Schritten behutsam überwunden werden. Manchmal brauchen Kinder Unterstützung, Handlungsoptionen zu entwickeln: Taschenlampe ans Bett legen, sich mit Papa im Dunkeln verstecken und Mama sucht…

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Schritt #3 Braucht das Gefühl noch einen Ausdruck?

Eltern drücken sich verbal aus „ich brauche Ruhe, bis ich den Kaffee ausgetrunken habe“ oder handlungsorientiert „ich habe mich gerade so in der Arbeit geärgert, jetzt habe ich noch genügend Energie, die Wohnung aufzuräumen.“ ;-). Eltern leben also vor, wie sie ihre Gefühle ausdrücken. Kinder finden durch Experimente heraus, wie sie ihre Gefühle ausdrücken.

  • sich mit Worten ausdrücken („mein Kopf ist heiß und mein Bauch trommelt!“)
  • sich mit Bewegung ausdrücken (rennen, Kampfsport, Tanz)
  • in eine Handlung umsetzen (Handwerk, Trommeln, Malen, …)

Wir Erwachsene stellen das Material zur Verfügung oder geben Kindern die Möglichkeit, an einem Kurs teilzunehmen. Ich sehe es als Prozess, der nie abgeschlossen ist, und bei dem alle Fehler machen (dürfen).

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Wenn Kinder ihren Gefühlen vertrauen können und sich zuhören lernen, stehen sie sich selbst nahe. Sie brauchen uns, weil sie vielleicht noch nicht wissen, was sie mit ihren intensiven Gefühlen tun sollen. Denn so unterschiedlich Menschen sind, so unterschiedlich ihre Gründe für Gefühle sind, die Gefühle selbst empfinden alle, mal mehr oder weniger. Manchmal haben wir nur verlernt, sie zu spüren. Deswegen lasst uns Eltern bei uns selbst anfangen.

Welches Gefühl ist für Dich „normal“? Welche Gefühle bei Deinen Kindern kannst Du schwer aushalten? Es ist ein sehr persönliches Thema, deswegen sind diese Fragen mehr zur Reflexion gedacht! Wie wäre es, wenn Kinder fühlen dürfen ohne die Bewertung von Erwachsenen? Über ihre Reaktion auf das Gefühl könnnen wir gerne reden.

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5 Dinge, die mich als Mama stark machen

Wenn ich mich mit den Mamas aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis austausche, dann höre ich ganz häufig, dass sie „funktionieren müssen“, „keine Zeit für sich haben“, „genervt sind“ oder sich sogar „leer fühlen“.

Als Mama (und ich schreibe hier deshalb nur von „Mamas“, weil ich selber eine bin und weiß wovon ich spreche – wobei das Erschöpft-sein sicherlich auch für Papas gilt) mit Kind oder mehreren Kindern ist es schwierig auf die eigenen Bedürfnisse einzugehen. Man möchte sich ja schließlich ordentlich um alles kümmern – Kind, Partner, Haushalt, Job… Doch bei aller Liebe zur Familie, nur wenn man auch auf sich selbst achtet, kann man eine gute Mutter sein – keinem ist geholfen, wenn die Mama nur noch genervt um sich schreit, ständig motzt oder schlecht gelaunt ist, weil ihr selber alles zu viel wird.

Zeit nehmen und auf die innere Stimme hören…

Hör auf deine ganz eigenen Bedürfnisse

Aus dem Hamsterrad des Alltags herauszukommen ist nicht einfach, aber es ist machbar. Das Wichtigste dabei ist, dass man es sich selbst erlauben muss, für sich zu sorgen. Mamas halten sich schnell mal für egoistisch, wenn sie sich eine Pause gönnen.

Manchmal warten Mamas auch darauf, dass andere merken, wenn einem alles zu viel wird, und dass die dann sagen „Hey, nimm dir einen Tag am Wochenende kinderfrei, ich kümmere mich. Ich hab das Gefühl, du brauchst die Zeit für dich!“ Wenn das passiert: Gratulation!! Doch wenn nicht, dann sollte man nicht ewig darauf warten, sondern selber entscheiden: „Jetzt gönn ich mir was! Ich bin es mir wert!“. 

Jeder braucht etwas anderes, damit seine Akkus wieder aufgeladen werden. Die Energie, die wir brauchen, um wieder auf seine Kinder und die gesamte Umwelt eingehen zu können und vor allem, sich in seiner eigenen Haut wieder wohlzufühlen, sich den alltäglichen Herausforderungen stellen zu können und sich stark zu fühlen! Daher ist es wichtig, in sich hineinzuhören, um seine eigenen Bedürfnisse herauszufinden.

5 Dinge, die mich als Mama stark machen

Zuerst solltest du dir als Mama überlegen, welche Dinge dir Kraft geben. In welchen Momenten bist du glücklich? Wann kannst du deine Seele baumeln lassen und dem Alltag (zumindest kurz) entfliehen? In welchen Situationen kreisen deine Gedanken nicht mehr um Probleme und Sorgen? Wann kannst du richtig abschalten?

Hier kommen ein paar Tipps, bzw. Vorschläge, wie diese Kraft-Geber aussehen könnten:

1. Bewegung tut gut

Zwar ist sicher jedem bewusst, dass Bewegung wichtig für den Ausgleich zwischen Körper und Geist ist. Doch als Mama nimmt man sich häufig viel zu wenig Zeit dafür. Vielleicht ist Yoga dein Sport? Oder passt Aerobic besser zu dir? Joggen im Park, ein paar Runden schwimmen im nahe gelegenen Hallenbad oder ein ausgedehnter Spaziergang in der Natur am See – egal, nimm dir die Zeit, am besten natürlich täglich – aber einmal in der Woche wäre schon ein Anfang. Am besten, einen festen Tag oder Abend dafür einplanen (und innerhalb der Familie durchsetzen! 🙂 )

2. Kleinigkeiten gönnen, die glücklich machen

Es muss nicht viel kosten, aber es tut der Seele gut: ein leckerer Cappuccino zwischendurch, eine Gesichtsmaske, einen Strauß Tulpen nur für sich selbst, mal wieder die Lieblingszeitschrift von früher kaufen, einen leckeren exotischen Smoothie trinken, sich sein Lieblingsgericht zubereiten (ganz unabhängig von den Vorlieben der Kinder…), 5 Minuten auf der Bank in der Sonne sitzen, ein paar Zeilen in einem schönen Buch lesen oder einen sommerlich-bunt-hübschen Nagellack auftragen. Kleine Glücksmomente, die das Leben schöner machen.

3. Mit Menschen umgeben, die einem Kraft geben

Es gibt Menschen, die mag man sehr und sie sind einem unglaublich wichtig, aber sie entziehen einem Energie. So ist das nun mal. Und es gibt Menschen, die einem Energie schenken, wenn man mit ihnen zusammen ist. Horch in dich hinein und treffe dich mit einer Person, die dir gut tut. Nimm dir Zeit mit z.B. deiner besten Freundin / Freund / Tante und gönne dir einen schönen Abend mit ihr in einem Restaurant. Wichtig ist: Nimm dir die Zeit! Nach einem solchen Treffen fühlt man sich oft gestärkt, hat wieder neue Ideen und ist wieder motivierter, sich in den Alltag zu stürzen.

4. Mache / plane etwas Außergewöhnliches

Auch hier gilt: Horch in dich hinein! Hast du ein Bedürfnis / einen Wunsch, den du dir schon lange gerne erfüllen würdest? Vielleicht ist es ein Sprachkurs für Italienisch? Oder wolltest du schon immer mal richtig Rückenschwimmen oder Kraulen lernen? Möchtest du mal ins Theater oder endlich in die Oper gehen? Vielleicht wünscht du dir einen Tag nur für dich am See? Oder würde es dich glücklich machen, mal einen Berggipfel zu besteigen? Vielleicht ist so ein Wunsch etwas für deinen Geburtstag, da fällt es einem oft leichter, einen solchen Wunsch zu äußern. Trau dich es auszusprechen und es in die Tat umzusetzen! Die Vorfreude auf eine so schöne Sache gibt einem wieder Motivation! Und es ist eine Möglichkeit, mal dem Alltagstrott zu entfliehen.

Einen Moment innehalten und durchschnaufen…

5. Lass den Fernseher aus

Das mag für den ein oder anderen seltsam klingen. Denn wie gut tut es, einfach die Füße hochzulegen und blöd in die Röhre zu kucken nach einem anstrengenden Tag, wenn die Kinder endlich im Bett sind?! Aber überleg dir nun, wie oft kommt nichts im Fernsehen, das dir gut tut? Wie oft kommt nur Unsinn, viel zu viel Werbung? Wie oft sitzt man da und zappt von einem Programm ins nächste und ärgert sich? Verlorene Zeit! Nimm dir nur einen Abend oder wenigstens eine halbe Stunde und lass den Fernseher so lange aus. Nimm dann das Buch in die Hand, das du schon so lange lesen wolltest und lies nur die erste Seite – nimm dir nicht zu viel vor, sonst machst du es nicht. 🙂 Oder frag deinen Partner, ob ihr gemeinsam Schach spielen wollt (Du kannst kein Schach? Egal, lass es dir erklären.) Ruf deine Freundin an, mit der du schon lange mal wieder reden wolltest. Oder schreib einem lieben Menschen eine Postkarte und mach demjenigen eine kleine Freude damit – denn Freude machen, macht auch selber glücklich. 🙂

Es gibt viele Dinge, die dir wieder Energie für den Alltag geben. Das Wichtigste bei all diesen Dingen ist jedoch:

Gönn es dir von ganzem Herzen! Denn du bist es wert!

Und was hilft dir, deine Akkus für den Alltag wieder aufzuladen? Vielleicht hast du weitere Tipps, die du hier mit uns teilen möchtest? Ich freue mich über jeden Kommentar!

Viele liebe Grüße

Eure ideas4parents-Romy

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4 Spiel-Tipps zur Förderung der sprachlichen Entwicklung bei Kindern

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Mittlerweile ist es deutlich besser geworden: Das Sprechen und die Aussprache meines Sohnes Blauauge (4). Blauauge war verglichen mit seinem Bruder Blondschopf (7) deutlich später mit dem Sprechen dran – und wie es so ist, man vergleicht eben seine Kinder miteinander (zumindest mache ich das, auch wenn man das ja eigentlich nicht machen sollte…).

Mit fast drei Jahren redete Blauauge zwar gern und viel, aber meistens hat man ihn nicht verstanden. Ich habe mich gefragt: Woran liegt das, dass Blauauge im Vergleich zu anderen Kindern noch nicht so gut redet? Habe ich mich nicht ausreichend mit ihm abgegeben? Nicht genug vorgelesen? Nicht ordentlich genug gesprochen?

Zum Beispiel sagte er „rieren“ statt „reparieren“. Oder „Rodad“ statt „Motorrad“. Aus dem „Pirat“ wurde „Rat“ und die „Schlange“ zur „Lange“. Der „Frosch“ war der „Brosch“, und der war natürlich „brün“.

Sprechen und Sprache sollen Spaß bereiten!

Wie fördere ich mein Kind in der Sprachentwicklung?

Was kann ich als Elternteil tun, wenn man das Kind in seiner Sprachentwicklung fördern möchte? Sollen wir als Eltern das Wort immer und immer wieder richtig vorsagen, wenn mein Kind etwas falsch sagt?

Ich schlage also erstmal in einem Ratgeber nach (und das klingt dort meines Erachtens ganz vernünftig): „Untersuchungen über die Beziehungen zwischen dem Erziehungsstil der Eltern und der Sprachentwicklung der Kinder zeigen die folgenden Resultate (Cadzen, Nelson): Eltern können die Sprachentwicklung ihrer Kinder fördern, indem sie die kindliche Ausdrucksweise zwar inhaltlich, nicht aber in der Form korrigieren. Ist eine Aussage des Kindes nicht richtig, können die Eltern den Sachverhalt klarstellen und den Satz gegebenenfalls in seiner korrekten Form noch einmal bejahend wiederholen. Für das Kind ist es nicht hilfreich, wenn die Eltern seine Aussprache und seinen Satzbau korrigieren, es zum Wiederholen der richtigen Form anhalten oder gar versuchen, es auf seine Fehler aufmerksam zu machen. (…) Es fördert seine Sprachentwicklung also nicht, wenn wir das Kind zum Nachsprechen animieren.“ (Quelle: „Babyjahre – Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren“ von Remo H. Largo, S. 373)

Man sollte das Kind demnach nicht verbessern und nicht zum Nachsprechen anhalten! Die beste Förderung ist eine spielerische. Eine, bei dem das Kind gar nicht wirklich merkt, dass es etwas lernt. ?

Grundsätzliche Unterstützung beim Sprechenlernen

  • Wenn es um Sprache geht, dann ist Vorlesen immer eine Option. Gemeinsam Bilderbücher ansehen und die Bilder dabei eindeutig benennen.
  • Gemeinsames Singen fördert die sprachliche Entwicklung von Kindern ungemein. Durch Lieder, Reime und Rhythmus entwickeln Kinder ein gewisses Sprachgefühl. Am besten ist es Musik in den Alltag einzubauen und damit ganz nebenbei die Sprachentwicklung der Kinder zu fördern.
  • Auch ist es wichtig, dem Kind ein guter Zuhörer zu sein, damit es sich „gehört fühlt“ und auch Sinn darin sieht, zu sprechen und zu erzählen.
  • Das Kind nicht zum Sprechen zwingen. Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus. Ist das Kind nicht mehr aufnahmefähig oder wird unruhig beim Vorlesen, sollte man seinem Kind eine Pause gönnen.

„Es liegt mir auf der Zunge, aber ich komm nicht auf das Wort…“

Spielerische Förderung zur Sprachentwicklung

Hier 4 Spiel-Tipps zur Förderung der sprachlichen Entwicklung:

  1. Ich sehe was, was du nicht siehst

Dieses Spiel ist sicher jedem bekannt. Einer sucht sich einen Gegenstand und benennt dessen Farbe oder Material und der andere muss erraten, was es ist. Bei kleineren Kindern gibt man am besten eine kleine Hilfestellung. Wortschatz und Sprachverständnis werden so geschult. „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist lila-schwarz gestreift…“

  1. Wasser, Luft, Erde…

Das Spiel mit den Elementen. Ein Mitspieler sucht sich ein Element aus, z.B. Luft. Der andere muss ein Tier nennen, das in diesem Element lebt z.B. Rabe. Wenn auch ältere Kinder mitspielen, kann man ihnen einen Buchstaben vorgeben z.B. „M“, dann wäre das in diesem Fall z.B. die Möwe. (Wichtig ist hierbei, das der Buchstabe richtig ausgesprochen wird, also nicht „em“, sondern „m“.)

  1. Ich packe meinen Koffer…

Auch dieses Spiel dürfte jedem bekannt sein (wir spielen es sehr gerne während längeren Autofahrten). Reihum werden Gegenstände in einen imaginären Koffer gelegt. Der erste Mitspieler sagt z.B.: „Ich packe meinen Koffer und nehme mit eine Sonnenbrille…“. Der nächste Spieler wiederholt den vorherigen Gegenstand und legt einen weiteren in den Koffer, „Ich packe meinen Koffer und nehme mit eine Sonnenbrille und ein Kuscheltier“.

  1. Wortketten-Spiel

Bei diesem Spiel sagt der erste Mitspieler ein aus zwei Wörtern zusammengesetztes Wort, z.B. „Gartenhaus“. Der nächste bildet dann ein Wort mit dem Anfang „Haus“, also z.B. „Haustür“ – „Türklingel“ – „Klingelschild“ – „Schildkröte“ – „Krötenfutter“ – „Futternapf“. (Dieses Spiel ist schon für etwas größere Kinder geeignet.)

So simpel wie diese Spiele auch sind, so effektiv sind sie bei der Sprachentwicklung, wenn man sie regelmäßig spielt. Oder wenn man einfach regelmäßig miteinander singt. 🙂 Alle Spiele kann man natürlich variieren oder dem Alter des Kindes anpassen.

Sie alle fördern – solange das Kind Spaß daran hat – auf spielerische Art und Weise die sprachlichen Kompetenzen, bauen den Wortschatz aus und fördern auch die Konzentrationsfähigkeit bei Kindern.

Aber vor allem sind die meisten Spiele bei Autofahrten sehr beliebt, um die Zeit zu verkürzen. ?

Noch ein ganz persönlicher Spiele-Tipp von mir: „Die freche Sprechhexe“

Der liebe Onkel von Blauauge hatte ihm zum 3.Geburtstag ein Spiel geschenkt. Und zwar „Die freche Sprechhexe“. Es gibt verschiedene Kärtchen mit Abbildungen, die sich reimen oder ähnlich klingen.

Schlange – Zange, Pfanne – Kanne

Zudem gibt es einen Hexenkessel, in dem man mit einem Stäbchen rühren kann, um die Karten darin zu versenken (das hat Blauauge am meisten Spaß gemacht!). Die unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen laden auch mal größere Kinder dazu ein, mitzuspielen. Zwar ist das Spiel für Kinder ab 4 Jahren, aber mit Hilfe geht es auch schon etwas eher. Ein Spiel, bei dem auch ganz spielerisch sprachliche Kompetenzen erworben werden können.

Spiel „Die freche Sprechhexe“

Habt ihr vielleicht auch noch Spielideen zur sprachlichen Förderung bei Kindern? Wenn ja, dann lasst es mich wissen oder teilt mit mir eure Erfahrungen und hinterlasst einen Kommentar. ?

Viele liebe Grüße

Eure ideas4parents-Romy