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Beziehung Familiengespräche

Miteinander reden und Leben lernen (2. Brief an die Tochter)

Alexandra, die Mama unserer erfundenen Familie, schreibt heute wieder einen Brief an ihre Tochter Mira (5 Jahre).
Wenn Mira die Liebe zum Lesen entdeckt, wird Alexandra ihr die Briefe geben. Alexandra spricht in diesem zweiten Brief mit Mira über das Lernen im Leben, und wie wir miteinander sprechen könnten, damit wir Lust haben, voneinander zu lernen.
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Liebe Mira,
wäre es nicht schön, wenn wir Menschen uns gegenseitig helfen, zu lernen? Wie reden wir Menschen miteinander, damit wir für unser Leben lernen können?
Wenn ein Mensch so mit mir spricht, dass es…

  • übertrieben ist (jemand macht aus einer Mücke einen Elefanten: wie konntest Du das vergessen?),
  • ungenau ist (jemand findet etwas blöd, macht aber keine Vorschläge, wie es anders gehen kann.),
  • zu allgemein ist (jemand behauptet, dass ich mir „nie“ Mühe gebe oder dass ich „immer“ alles vergesse),

vergeht mir nämlich die Lust zu lernen oder etwas zu verändern.
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„Was will der denn?“ und „warum macht er das?“ frage ich mich

  • er will sagen, was er denkt.
  • er will Ärger los werden.
  • er möchte sich über andere lustig machen und Spaß haben. (leider leiden andere aber darunter.)
  • er möchte sich selbst groß fühlen (statt klein) und macht andere dabei klein.
  • er ist neidisch, weil ich etwas habe oder tue, was er selbst möchte, aber noch keine Idee hat, wie er es bekommen oder tun kann.
  • er ist enttäuscht, weil ich seine Wünsche nicht erfülle.
  • er fordert Dich heraus, weil er gerne kämpft und damit spielt. (Opa ist manchmal so ;-))

Du siehst, liebe Mira, was Menschen sagen oder tun, hat nicht so sehr mit Dir selbst, sondern vor allem mit ihnen selbst zu tun!

Was wäre, wenn ein Mensch so mit Dir spricht, dass….

  • eine Eigenschaft von Dir stärker werden kann (Du entwickelst viele Ideen für Dein Puppentheater…)
  • eine Fertigkeit von Dir größer werden kann (Du lernst, einen Ton auf der Gitarre zu spielen…),
  • eine Beziehung zu einem Menschen wächst (Du lernst etwas Neues über Deine Freundin…).

Was brauchst Du, um von anderen zu lernen?

  • Gerade bist Du frustriert und nicht offen dafür, was der andere denkt. Du brauchst eine Lernpause und bist später wieder bereit zum Lernen.
  • Du kannst verstehen, was der andere sagt, hast aber keine Ahnung, wie Du es ändern kannst. Du brauchst Vorschläge, wie Du es ändern kannst.
  • Der andere sagt nur ganz ok, aber dann kommt eine lange Liste mit Dingen, die anders sein sollten. Du willst zuerst wissen, was genau ok war. Dann hast Du einen Motor für die Dinge, die Du noch lernen kannst und willst.

Wie sage ich es, damit Du Lust hast, etwas über Dich und über mich zu lernen?

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  1. Ich sage, was ich schätze, mit Beispielen. (z.B. beim Taekwondo: Es gefällt mir, mit welcher Kraft Du die Kicks in Taekwondo machst; Ich mag es, wie Du konzentriert zuschaust, wenn eine neue Technik gezeigt wird; Deine Fäuste schauen so stark aus…)
  2. Ich sage klar, was ich mir wünsche. (Ich wünsche mir, dass Du das Ziel anschaust und gleich die Handkante direkt darauf schlägst; übe jetzt langsam, damit Hände und Füße zusammen arbeiten lernen, schnell wirst Du durch Wiederholung und Üben…)
  3. Ich male mir mit Dir aus, was in der Zukunft passieren kann, wenn  Eigenschaften, Fertigkeiten und Beziehungen wachsen (Wenn Du Taekwondo trainierst, lernst Du aufmerksam zu sein und wie Dein Körper zusammen spielt. Du trainierst nicht nur für Taekwondo, sondern bist auch aufmerksam im Leben, in Deiner Familie und bei Deinen Freunden).

Ich wünsche Dir, liebe Mira, dass Du ein offenes Ohr für Anregungen in Deinem Leben hast. Wenn jemand etwas zu Dir sagt, was übertrieben, ungenau und zu allgemein ist, hat es wahrscheinlich mehr mit ihm selbst, als mit Dir zu tun. Ich wünsche Dir, dass Du beim Lernen immer wieder das Gefühl hast, zu fliegen, mit einem Kribbeln im Bauch.
In Liebe,
Deine Mama
 

Willst Du mehr von Alexandra oder Mira erfahren?

Warum Eltern drohen, ohne es zu wollen (1. Brief an die Tochter)

Warum Mama nicht bei Oma wohnt (Familiengeschichte 1)

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Begleitung

Lernprobleme? 7 Ideen, Lernen mit Kindern neu zu entdecken

Ich beobachte große Babyaugen, wie sie die Liebe zum Lernen oder zum Spielen entdecken. Warum haben dann Kinder Lernprobleme? Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, Lernstörungen, Legasthenie – werden wir mehr mit Diagnosen konfrontiert als mit Ideen, was Kinder zum Lernen brauchen?

Wenn Du die Bedingungen zum Lernen änderst, ändert sich auch das Lernen Deines Kindes

Wenn ich den Hirnbiologen Prof.Dr. Gerald Hüther verstanden habe, brauchen wir unsere Kinder nicht zu ändern. Was wir ändern sollen, sind die Bedingungen, unter denen Kinder lernen.

Ein Kind in Graz braucht ein anderes Gehirn als ein Kind im Amazonischen Regenwald. Das Kind in Graz setzt sich mit seinem Stadtviertel in Graz auseinander. Dagegen das Kind im Regenwald lernt 120 verschiedene Arten von Grün auseinanderzuhalten, weil es das eben dort braucht.

Wie können Kinder mit unterschiedlichen Bedingungen überall auf der Welt  ihr Gehirn so organisieren, dass sie sich in ihrer Umgebung zurechtfinden?

Laut Hüther kommen wir mit viel genetischer Ausstattung auf die Welt. Aber wir entwickeln nur das, was wir brauchen und womit wir uns beschäftigen. Zunächst werden viele Hirnvernetzungen bereit gestellt. Später, wenn diese Vernetzungen nicht mehr gebraucht werden, schrumpfen sie wieder.

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Eltern und Bezugspersonen sind Schatzsucher

Kinder haben neben den körperlichen Bedürfnissen seelische Bedürfnisse. Hüther nennt zwei wesentliche Bedürfnisse für Kinder.

1. Nähe/ Verbundenheit/ Zugehörigkeit „Bindungssystem“

Die Grunderfahrung des Lebens ist Verbindung und diese Sehnsucht nach Verbindung ist im Gehirn angelegt.

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2. Autonomie/ Selbstbestimmung/ Freiheit „Neugiersystem“

Jeden Tag kann ein Kind über sich hinaus wachsen, nicht nur körperlich. Es entdeckt ständig etwas Neues und braucht neue Freiheiten.

Wie schaffen wir die Bedingungen, unter denen beides möglich ist: Verbunden UND autonom sein?

Kinder wollen dazu gehören. Wenn das nicht möglich ist, denken sie

  • andere sind doof
  • ich bin doof
  • wenn es nicht geht, will ich gar nicht mehr dazu gehören

Bei Ausschluss aus einer Gemeinschaft werden die gleichen Bereiche im Gehirn aktiviert wie bei körperlichen Schmerzen!

Wenn Kinder nicht bekommen, was sie brauchen, holen sie sich selbst oder die Eltern käufliche Ersatzbefriedigungen. Hüther sagt absichtlich überspitzt: „Unsere Schulen müssen so schlecht sein, damit unsere Wirtschaft gut läuft.“

Kinderfreundliche Bedingungen zum Lernen

Was mich als Mama interessiert, ist das Potential meines Kindes. Wir Eltern meinen es so gut 😉 Manchmal wollen wir unseren Kindern etwas zeigen und stören sie dabei beim eigenen Lernen. Bsp.: Ein Kind hat einen Turm gebaut. Toll sagt der Papa, aber schau mal, was Du noch alles  machen kannst… Laut Hüther fördert das nicht gerade die Motivation zum Lernen.

Was steckt in Deinem Kind? Statt etwas aus ihm machen zu wollen und ihm etwas beibringen wollen… So nett das auch gemeint ist 😉

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7 Ideen für die Lust am Lernen

  1. Was interessiert Dein Kind? Wie kannst Du Deinem Kind Anregungen in Bezug zu SEINEM Interesse geben? (Material, Fragen stellen, entsprechende Ausflüge machen…)
  2. Wo handelt Dein Kind aus sich selbst heraus? Im freien Spiel in einer nicht vorstrukturierten Welt, z.B. in freier Natur (Wald, Wiese, Teich…)
  3. Dem Kind Erfahrungen mit vielen verschiedenen Menschen ermöglichen. Kinder lernen viel durch den Kontakt mit unterschiedlichen Menschen, und von jedem lernen sie etwas anderes. Kinder brauchen keine altershomogene Gruppen, sie brauchen einfach verschiedene Menschen.
  4. Eltern stellen sich als Gemeinschaft für Kinder zur Verfügung stellen, Eltern nehmen gegenseitig Kinder zum Ausflug mit.
  5. Wir brauchen Bedingungen für das Kind, die bedeutsam sind, damit sich das Gehirn etwas merkt. Wir ahnen alle, dass wir in der Schule viel vergessen haben…
  6. Kindern Gelegenheit geben, eine Leistung, die für SIE bedeutsam ist, zu erreichen. Belohnung wird dann überflüssig und die Motivation kommt vom Kind selbst.
  7. Wir brauchen Bedingungen, unter denen die Augen der Kinder leuchten.

Kann jetzt jeder machen, wozu er Lust hat? Funktioniert so Gesellschaft?

Hüther sagt, Menschen sind ein sich selbst organisierendes System. Wenn sie sich nicht autonom organisieren, werden es andere tun.

Andere Menschen, andere Länder, andere Planeten oder smarte Maschinen?

Hand aufs Herz:

Nicht nur Kinder brauchen eine Balance zwischen Zugehörigkeit und Autonomie, oder? Aber bei unseren Kindern fängt es wieder ganz NEU an!

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Bewegung

#YogaMonday: Frühlingsyoga für Kinder

 
Ist euch auch schon so nach Frühling? Frühling hat diesen Zauber eines Anfangs von etwas Neuem…
Wolltet ihr schon immer mal Yoga ausprobieren? Kindern macht es oft Spaß, mit den Haltungen im Yoga zu spielen, deswegen habt ihr jetzt die Gelegenheit zusammen Yoga zu machen.

Warum lohnt es sich, Yoga im Frühling zu machen?

  • Yoga lädt zur sinnlichen Wahrnehmung und Fantasie ein: sehen, hören, tasten, riechen, schmecken
  • Yoga schafft einen Ausgleich zwischen Spannung/Neuem und Entspannung/Vertrautem.
  • Die Haltungen trainieren die Koordination und regen damit unser Gehirn an.

Lade Deine Kinder ab 4 Jahren zu einem Yoga Frühling im Wohnzimmer ein. Hole Matten oder nehmt einen Teppich. Los geht’s.

Hallo Sonne, hallo Regen

Stell Dich auf Deine Matte/ Teppich, spür Deine Füße auf der Erde und nehme die Arme über den Kopf und wieder nach unten. Spür die Sonne und den Regen auf Deiner Haut. (3x)

Manche Kinder nehmen die Arme über die Seite nach oben und andere direkt nach oben, beides ist möglich. (Körperliche „Verbesserungen“ werden im Kinderyoga nicht gemacht, wenn keiner Schaden dabei hat).
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Siehst Du den Regenbogen?

Nimm beide Arme über Kopf und beschreibe mit Deinem Oberkörper einen Bogen zu einer Seite und zur anderen Seite. (Variante: Beschreibe mit einem Arm über unten einen Bogen vor Deinem Oberkörper, dabei geht Dein Arm am Bauchnabel vorbei und landet wieder nebem dem Körper. Dann kommt der andere Arm) (3x/ Seite)
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Siehst Du den starken Baum, der fest mit der Erde verwurzelt ist?

Steh stabil und fest auf der Erde und lasse einen Fuß vom Boden abheben (ca.1 Minute).

(die Kinder nehmen den Fuß unterschiedlich hoch. Werden die Arme über Kopf genommen, brauchen sie mehr Gleichgewicht).
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Über dem Baum fliegt ein Vogel

Steh auf einem Bein, hebe das andere Bein hinter Dich und beuge Dich nach vorne. Lass die Arme wie die Flügel eines Vogels zur Seite schwingen. Du fühlst Dich leicht.
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Du sähst Samen in die Erde

Komm in eine Kniebeuge und sähe Samen für eine Blume. Nimm Erde,  verteile die Samen und gieße die Erde.
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Du bist eine Blume

Setz Dich auf den Boden und fasse Deine Füße oder Deine Unterschenkel. Öffne die Beine wie die Blüte einer Blume und balanciere dabei auf Deinem Po.
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Sei die Schmetterlingsraupe

Leg Dich auf den Bauch und versuche ohne Arme vorwärts zu kriechen. Dann kriechst Du rückwärts. Wieder vor, zurück…
(Ob die Kinder dabei vor allem die Wirbelsäule benutzen oder sich mit den Beinen abstoßen, dürfen sie selbst herausfinden).
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Ruhe Dich auf einem Blatt aus

Komm in die Haltung des Kindes. Dafür kommst Du in den Vierfüßlerstand und rollst Dich ein wie ein Blatt.
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Entpuppe Dich als Schmetterling

Streife den Kokon ab, setz Dich hin und bringe die Fußsohlen aneinander. Lasse die Beine wie Flügel eines Schmetterlings flattern. Hör, wie leise es ist.
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Summe wie die Biene

Sitz in einem Schneidersitz. Wenn Du das nächste Mal ausatmest, mache ein HMMM Geräusch. Wenn Du Deine Ohren sanft zuhältst, spürst Du, wie Deine Hände vibrieren.

Lege oder setzte Dich in die grüne Wiese

Jetzt siehst Du eine grüne Wiese mit bunten Blumen. Du legst oder setzt Dich darauf. Schau Dir die Farben an. Welche Farbe gefällt Dir besonders gut? Welche Geräusche kannst Du hören? Das Gras ist weich und die warme Sonne scheint auf Deinen Bauch…(Du kannst die Geschichte beliebig fortsetzen oder eine Musik einlegen) (ca.3 Minuten)
Streck und reck Dich, gähne und steh langsam auf.
Yoga findet nicht nur auf der Matte statt, sondern auch im Leben. Dankbarkeit zeigen, Zeit in der Natur verbringen und in einer Tätigkeit versinken sind Beispiele dafür. Deswegen kommen jetzt noch

9 Ideen, den Frühling einzuladen

  1. Sich bei der Winterkleidung für die Wärme bedanken und die Sommerkleidung in den Schrank einladen 😉
  2. Leben für den Balkon oder für den Garten pflanzen („Wann sieht man denn die Petersilie?“)
  3. etwas out of the box tun: tanze mit Kindern um Bäume oder…
  4. mit dem Nachbarshund spazieren gehen
  5. den nächsten Pferdestall besuchen
  6. Draußen Spiele neu entdecken: Ball, Frisbee, Boule…
  7. auf dem Wochenmarkt Spargel einkaufen (und etwas mitnehmen, was dem Kind auch schmeckt 😉 )
  8. Menschen, die man lange nicht gesehen hat, wiedersehen 🙂
  9. Etwas Neues tun: Zusammen ein neues Viertel in der Stadt besuchen oder nach diesem Artikel etwas tun, womit ihr euch selbst überrascht.

Habt ihr noch Ideen, den Frühling zu feiern? Schreibt uns!
 

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Lernen Planen Spielen

4 Spiel-Tipps zur Förderung der sprachlichen Entwicklung bei Kindern

[*Dieser Post enthält Werbelinks]

Mittlerweile ist es deutlich besser geworden: Das Sprechen und die Aussprache meines Sohnes Blauauge (4). Blauauge war verglichen mit seinem Bruder Blondschopf (7) deutlich später mit dem Sprechen dran – und wie es so ist, man vergleicht eben seine Kinder miteinander (zumindest mache ich das, auch wenn man das ja eigentlich nicht machen sollte…).

Mit fast drei Jahren redete Blauauge zwar gern und viel, aber meistens hat man ihn nicht verstanden. Ich habe mich gefragt: Woran liegt das, dass Blauauge im Vergleich zu anderen Kindern noch nicht so gut redet? Habe ich mich nicht ausreichend mit ihm abgegeben? Nicht genug vorgelesen? Nicht ordentlich genug gesprochen?

Zum Beispiel sagte er „rieren“ statt „reparieren“. Oder „Rodad“ statt „Motorrad“. Aus dem „Pirat“ wurde „Rat“ und die „Schlange“ zur „Lange“. Der „Frosch“ war der „Brosch“, und der war natürlich „brün“.

Sprechen und Sprache sollen Spaß bereiten!

Wie fördere ich mein Kind in der Sprachentwicklung?

Was kann ich als Elternteil tun, wenn man das Kind in seiner Sprachentwicklung fördern möchte? Sollen wir als Eltern das Wort immer und immer wieder richtig vorsagen, wenn mein Kind etwas falsch sagt?

Ich schlage also erstmal in einem Ratgeber nach (und das klingt dort meines Erachtens ganz vernünftig): „Untersuchungen über die Beziehungen zwischen dem Erziehungsstil der Eltern und der Sprachentwicklung der Kinder zeigen die folgenden Resultate (Cadzen, Nelson): Eltern können die Sprachentwicklung ihrer Kinder fördern, indem sie die kindliche Ausdrucksweise zwar inhaltlich, nicht aber in der Form korrigieren. Ist eine Aussage des Kindes nicht richtig, können die Eltern den Sachverhalt klarstellen und den Satz gegebenenfalls in seiner korrekten Form noch einmal bejahend wiederholen. Für das Kind ist es nicht hilfreich, wenn die Eltern seine Aussprache und seinen Satzbau korrigieren, es zum Wiederholen der richtigen Form anhalten oder gar versuchen, es auf seine Fehler aufmerksam zu machen. (…) Es fördert seine Sprachentwicklung also nicht, wenn wir das Kind zum Nachsprechen animieren.“ (Quelle: „Babyjahre – Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren“ von Remo H. Largo, S. 373)

Man sollte das Kind demnach nicht verbessern und nicht zum Nachsprechen anhalten! Die beste Förderung ist eine spielerische. Eine, bei dem das Kind gar nicht wirklich merkt, dass es etwas lernt. ?

Grundsätzliche Unterstützung beim Sprechenlernen

  • Wenn es um Sprache geht, dann ist Vorlesen immer eine Option. Gemeinsam Bilderbücher ansehen und die Bilder dabei eindeutig benennen.
  • Gemeinsames Singen fördert die sprachliche Entwicklung von Kindern ungemein. Durch Lieder, Reime und Rhythmus entwickeln Kinder ein gewisses Sprachgefühl. Am besten ist es Musik in den Alltag einzubauen und damit ganz nebenbei die Sprachentwicklung der Kinder zu fördern.
  • Auch ist es wichtig, dem Kind ein guter Zuhörer zu sein, damit es sich „gehört fühlt“ und auch Sinn darin sieht, zu sprechen und zu erzählen.
  • Das Kind nicht zum Sprechen zwingen. Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus. Ist das Kind nicht mehr aufnahmefähig oder wird unruhig beim Vorlesen, sollte man seinem Kind eine Pause gönnen.

„Es liegt mir auf der Zunge, aber ich komm nicht auf das Wort…“

Spielerische Förderung zur Sprachentwicklung

Hier 4 Spiel-Tipps zur Förderung der sprachlichen Entwicklung:

  1. Ich sehe was, was du nicht siehst

Dieses Spiel ist sicher jedem bekannt. Einer sucht sich einen Gegenstand und benennt dessen Farbe oder Material und der andere muss erraten, was es ist. Bei kleineren Kindern gibt man am besten eine kleine Hilfestellung. Wortschatz und Sprachverständnis werden so geschult. „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist lila-schwarz gestreift…“

  1. Wasser, Luft, Erde…

Das Spiel mit den Elementen. Ein Mitspieler sucht sich ein Element aus, z.B. Luft. Der andere muss ein Tier nennen, das in diesem Element lebt z.B. Rabe. Wenn auch ältere Kinder mitspielen, kann man ihnen einen Buchstaben vorgeben z.B. „M“, dann wäre das in diesem Fall z.B. die Möwe. (Wichtig ist hierbei, das der Buchstabe richtig ausgesprochen wird, also nicht „em“, sondern „m“.)

  1. Ich packe meinen Koffer…

Auch dieses Spiel dürfte jedem bekannt sein (wir spielen es sehr gerne während längeren Autofahrten). Reihum werden Gegenstände in einen imaginären Koffer gelegt. Der erste Mitspieler sagt z.B.: „Ich packe meinen Koffer und nehme mit eine Sonnenbrille…“. Der nächste Spieler wiederholt den vorherigen Gegenstand und legt einen weiteren in den Koffer, „Ich packe meinen Koffer und nehme mit eine Sonnenbrille und ein Kuscheltier“.

  1. Wortketten-Spiel

Bei diesem Spiel sagt der erste Mitspieler ein aus zwei Wörtern zusammengesetztes Wort, z.B. „Gartenhaus“. Der nächste bildet dann ein Wort mit dem Anfang „Haus“, also z.B. „Haustür“ – „Türklingel“ – „Klingelschild“ – „Schildkröte“ – „Krötenfutter“ – „Futternapf“. (Dieses Spiel ist schon für etwas größere Kinder geeignet.)

So simpel wie diese Spiele auch sind, so effektiv sind sie bei der Sprachentwicklung, wenn man sie regelmäßig spielt. Oder wenn man einfach regelmäßig miteinander singt. 🙂 Alle Spiele kann man natürlich variieren oder dem Alter des Kindes anpassen.

Sie alle fördern – solange das Kind Spaß daran hat – auf spielerische Art und Weise die sprachlichen Kompetenzen, bauen den Wortschatz aus und fördern auch die Konzentrationsfähigkeit bei Kindern.

Aber vor allem sind die meisten Spiele bei Autofahrten sehr beliebt, um die Zeit zu verkürzen. ?

Noch ein ganz persönlicher Spiele-Tipp von mir: „Die freche Sprechhexe“

Der liebe Onkel von Blauauge hatte ihm zum 3.Geburtstag ein Spiel geschenkt. Und zwar „Die freche Sprechhexe“. Es gibt verschiedene Kärtchen mit Abbildungen, die sich reimen oder ähnlich klingen.

Schlange – Zange, Pfanne – Kanne

Zudem gibt es einen Hexenkessel, in dem man mit einem Stäbchen rühren kann, um die Karten darin zu versenken (das hat Blauauge am meisten Spaß gemacht!). Die unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen laden auch mal größere Kinder dazu ein, mitzuspielen. Zwar ist das Spiel für Kinder ab 4 Jahren, aber mit Hilfe geht es auch schon etwas eher. Ein Spiel, bei dem auch ganz spielerisch sprachliche Kompetenzen erworben werden können.

Spiel „Die freche Sprechhexe“

Habt ihr vielleicht auch noch Spielideen zur sprachlichen Förderung bei Kindern? Wenn ja, dann lasst es mich wissen oder teilt mit mir eure Erfahrungen und hinterlasst einen Kommentar. ?

Viele liebe Grüße

Eure ideas4parents-Romy

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Führen Spielen

16 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 12. Monat

 

Babys Welt ist im 12. Monat viel weniger verschwommen als zu Beginn des Lebens, weil seine Sehschärfe ca. 50% erreicht hat. Vielleicht hast Du erlebt, dass Dein Baby geht. Es kann noch Wochen bis Monate dauern, bis Dein Baby die ersten Schritte geht. Bei uns war es mit eineinhalb Jahren soweit. Mit einer guten Bewegungsqualität laut Experten. Lasst euren Kleinen also Zeit. Wenn Förderbedarf besteht, erfährt ihr das vom Kinderarzt oder von einer Frühförderstelle, die Unsicherheiten abklären kann. Sonst entwickeln Kinder im Spiel vieles von selbst.

Hier lest ihr sechzehn (Spiel-) Tipps im 12. Monat:

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Hände

Tipp #1: Fingerpuppen

Fingerpuppen waren bei uns sehr beliebt. Eine Fingerpuppe, z.B. ein Tier auf die eigene Hand stecken. Geschichten über das Tier erzählen, den Tierlaut nachahmen oder Lieder singen… Als Spaß kann man auch die Fingerpuppe auf Babys Finger bzw. Hand ziehen.

Tipp #2: Turm bauen

Wenn es euren Schatz genügend interessiert, baut er einen Turm aus drei oder mehr Steinen. Oder er schaut euch oder Geschwisterkindern dabei zu.

Tipp #3: Auspacken

Steckt beim Baden Badespielsachen in Waschlappen und lasst die Waschlappen schwimmen. Hat Dein Baby Lust, die Überraschung auszupacken oder einen eigenen tollen Plan?

Tipp #4: Küchenspiele

Küchentöpfe werden zum Schlagzeug, vielleicht hat euer Kleiner oder euer Kleines auch Lust, (Plastik)schüsseln ineinander zu stellen. Ein Fach in der Küche zum selber ein- und ausräumen macht den Kleinen oft Spaß und erleichtert euer Kochen.

Tipp #5: Kunst

Papier und dicke Stifte anbieten, malen zeigen, auch ohne Worte und abwarten. Manche Kinder setzen mit der Faust den einen oder anderen Strich aufs Papier, andere interessieren sich für die Gegenstände. Wie leicht gelingt es uns, frei von Erwartung zu sein, was passiert?

Tipp #6: Wurfball

Werfen könnte jetzt sehr spannend werden. Findet eine Lösung, wo werfen z.B. mit einem Softball erlaubt ist – im Garten, auf der Terrasse, in der Wohnung, wo nichts kaputt gehen kann. In anderen Bereichen soll der Ball dann gerollt werden. Wenn alles geworfen wird, haltet einen weichen Ball zum Tausch bereit. „Den Ball kannst Du werfen“ ist für alle weniger frustrierend als eine Dauerschleife „werfe das nicht“.

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Körper

Tipp #7: Treppe rückwärts

Selbständig oder mit kleinem Halt kommt das Baby die Treppe rückwärts auf allen Vieren herunter.

Sprache und mehr

Tipp #8: Sprachspiele

Fragen, wie „Wo ist denn Dein Ball?“ und kleine Aufgaben, wie „gib mir bitte Deinen Löffel“ laden dazu ein, mit der Sprache zu spielen. Irgendwann antwortet das Kind mit Ein-Wort-Sätzen. Faszinierend, wieviel Kinder bereits verstehen, bevor sie selbst sprechen. Lustige Silben und spontane Non Sense Reime kamen und kommen bei uns oft gut an.

Tipp #9: Rollenspiele

Manche Kinder machen früh Rollenspiele, andere lassen sich Zeit damit. Es kann sein, dass euer Baby kleine Handlungen, wie dem Teddy etwas zu trinken geben o.ä. spielt. Faszinierend ist es, wie Kinder in ihren Rollen versinken.

Tipp #10: Das ist mein Kopf

Arme, Beine, Nase, Mund, heute geht es bei uns rund. Dichtet etwas über den Körper, benennt die Körperteile oder berührt euer Kind beim anziehen, z.B. am Bauch. Früher oder später lernt es sicher die Begriffe, aber das schöne daran ist das Sensibilisieren für den eigenen Körper.

Tipp #11: Alleine spielen

Sind Kinder alleine in ihrem Spiel versunken, möglichst nicht unterbrechen. Natürlich sieht der Alltag oft anders aus bei einem Termin oder bei einem Vorhaben. Ganz gute Erfahrungen habe ich mit dem rechtzeitigen Ankündigen was aufhört und wie es weitergeht. Natürlich gibt es da manchmal trotzdem Protest, wenn das Spiel so schön war, aber das Baby wird nicht völlig und urplötzlich aus dem Spiel herausgerissen.

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Tipp #12: Rutschauto

Auf dem Rutschauto kann man selbst fahren, geschoben werden oder das Fahrzeug selbst mit einer Schnur ziehen, je nach Fähigkeit und Interesse. Unsere Tochter Toto mochte das Auto gerne ziehen, das setzt natürlich gehen voraus, war also mit 12 Monaten noch nicht so interessant. Später, als sie gehen konnte, wollte sie auch damit fahren. Vielleicht habt ihr jetzt Rennfahrer oder Rennfahrerinnen zuhause?

Tipp #13: Holzpuzzle

Holztiere und Fahrzeuge, die man mit Griff in ein Loch einpuzzlen konnte, hat unsere Tochter sehr angezogen.

Tipp #14: Badespielzeug

Baden, Duschen, Sich waschen war bei uns lange nicht beliebt. Das Gießen, spritzen, und schwimmen bzw. paddeln mit den Beinen oder rudern mit den Armen wurde aber in einem Sommer lieben gelernt. Man kann aber auch im Winter in der Badewanne spielen oder wie es unsere Tochter lange bevorzugt habt, vor der Badewanne stehen und mit Badespielsachen spielen.

Tipp #15: Sortierboxen

Ich erinnere mich an das Schiff Arche Noah, in das man Tiere entsprechend einem Fach einsortieren konnte. Oder abstrakte Formen, die eingeräumt werden. Lasst eure Kinder mit diesen Dingen einfach vertraut werden, vielleicht interessiert sie gerade etwas anderes daran als einsortieren.

Diese bunten Steckspiele wurden bei uns lange angeschaut, in verschiedene Richtungen gedreht und eingeräumt. Das entsprechende Fach wurde aber von ganz alleine interessant. Es entspannt, wenn man als Eltern keine bestimmte Vorstellung hat, wie etwas bespielt werden muss. Die Regelspiele beginnen schon noch, jetzt ist Zeit für Kreativität und eigenes Entdecken.

Tipp #16: Keine Labels

Ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich meiner Tochter eine Eigenschaft zuschreibe und sie zeigt mir, dass sie auch völlig anders ist. Es ist wohl menschlich und gibt Orientierung, Menschen und Kinder „einzuordnen“. Mir hilft es da, zu beobachten, was gerade tatsächlich passiert als v.a. zu denken, wie mein Kind ist.

Sogenannte „schüchterne“ Kinder sind mal abwartend, leise und zurückhaltend, zeigen aber in einem anderen Zusammenhang, wie tatkräftig, laut und offen sie in einem Spiel sind. Zugegeben, das ist bereits eine Einordnung. Lieber ein Kind immer wieder neu beschreiben als einzuordnen: Also z.B. mein Kind sitzt und beobachtet statt mein Kind ist zurückhaltend.

Überrascht euch euer Baby auch immer wieder? Welche Spiele habt ihr in diesem Monat entdeckt?

Quellen:
babycenter.de

 Weitere (Spiel-) Tipps:

15 (Spiel-) Tipps für frischgebackene Eltern mit Baby im 1. Monat
15 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Baby im 2. Monat
15 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 3. Monat
23 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 4. Monat
16 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 5. Monat
12 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 6. Monat
9 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 7. Monat
15 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 8. Monat
20 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 9. Monat
18 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 10. Monat
14 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 11. Monat
16 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 12. Monat

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Begleitung

Märchen machen Kinder stark! – Heute: Der süße Brei

Märchen-Minute bei ideas4parents

Unter unserem Motto „Märchen machen Kinder stark“ erzählen wir euch heute die Geschichte „Der süße Brei“.
Märchen fördern ganz nebenbei das Selbstvertrauen von Kindern und zudem eignen sich Kinder, die oft Märchen hören, einen größeren Wortschatz an als Gleichaltrige, denen nicht erzählt oder vorgelesen wird. Und manchmal ist es einfach nur schön, sich aufs Sofa zu kuscheln und einer Geschichte zu lauschen. 🙂
Heute nun das Märchen vom süßen Brei – Kommt mit ins Märchenland!
Viel Spaß beim Zuhören wünscht euch eure Romy


Und wenn ihr euch noch weitere schöne Geschichten und Märchen anhören möchtet, dann klickt doch mal hier rein oder abonniert unseren Podcast. 🙂

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Führen Spielen

20 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 9. Monat

 

Deinem Baby wird langsam klar, dass etwas, was es gerade nicht sieht, trotzdem da sein kann. Die Fortbewegung ist individuell: vorwärts oder rückwärts robben, auf dem Po rutschen oder sogar krabbeln. Und irgendwann zieht sich euer Baby an eurem Bein hoch. Macht es schon Spaß, alles fallen zu lassen und die Schwerkraft zu entdecken? Unsere (Spiel-) Tipps sind gesammelte Ideen. Wählt aus, was zu euch und zu eurem Baby passt.

Hier lest ihr zwanzig (Spiel-) Tipps im 9.Monat:

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Hände

Tipp #1: Ab in die Muffinsform

Ein Ball, eine große Muschel, ein Stein und was nicht verschluckt werden kann, in die Mulden legen. Alternativ könnt ihr eine Luftmatratze mit Mulden aufblasen und kleine Schätze hineinlegen. Später kann man auch von einem Gegenstand mehrere nehmen und sortieren.

Tipp #2: Feine Motorik

Eine Klebefolie mit der Klebeseite nach oben auf den Boden gut festkleben. Spielsachen oder Gegenstände auf die Folie kleben und damit experimentieren lassen. Zu gut sollte das Klebeband nicht kleben, damit man die Dinge auch abziehen kann. Dabei sein! Die Folie soll nicht im Mund landen.

Tipp #3: Verbuddeln

Im Sand lassen sich Schätze verbuddeln und mit Hilfe wieder ausgraben.

Tipp #4: Ausräumen

Eine Sockenschublade war bei uns sehr beliebt. Auf dem Boden hatten wir nach dem Ausräumen ein kleines Sockenmeer. Einräumen kann auch beliebt sein. Später wurden aus den Socken Bälle und an der Schublade konnte man sich schön hochziehen.

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Körper

Tipp #5: Parcours für die Krabbler

Wenn ihr schon einen Krabbler oder eine Krabblerin zuhause habt, baut einen kleinen Tunnelparcours, z.B. Schachtel mit zwei Öffnungen auf beiden Seiten, mit Bodenkissen oder mit anderen Erhöhungen. Krabbeln hat unsere Tochter später für sich entdeckt.

Tipp #6: Beintunnel

Für Energiebündel macht ihr mit den Beinen eine Grätsche bzw. ein Tunnel und lasst euer Kind hindurch robben oder hilft ihm hindurch zu kommen. Unsere Tochter hat dieser Art von Spielen vor allem zugeschaut. Interessant ist, dass allein beim zuschauen Bereiche im Gehirn angesprochen werden, die auch beim Ausführen der Bewegung aktiv sind. In Gruppen wurde beobachtet, zuhause vielleicht damit experimentiert.

Tipp #7: Hochziehen

Ein tolles Spiel. Sollte sich euer Kind hochziehen wollen, der Couchtisch, ein kleiner  Tisch oder Stuhl – vieles bietet sich an, um sich hochzuziehen. Schaut euch mal um, ob eure Wohnung dazu einlädt. Vielleicht mag euer Baby in den nächsten Monaten auch seitlich an den Möbeln entlang laufen. Geht das in eurer Wohnung?

Tipp #8: Riesenschachtel

Unter Aufsicht lasst ihr euer Baby mit einem großen Karton spielen.Legt vielleicht eine Decke hinein. Helft beim Bedarf von oben hinein zu kommen oder dreht den großen Karton so, dass man seitlich hinein rollen, robben, rutschen oder gelegt werden kann. Da der Karton kippen kann, bitte dabei bleiben. Oder ihr verwendet einen Deckel einer Bananenschachtel und spielt, dass der Kopf durch die Öffnung schaut.

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Bunter Mix

Tipp #9: Fallen und Hochfliegen

Sollten schon Gegenstände, die fallen dürfen, auf dem Boden landen und ihr die Geduld aufbringen könnt: Hebt sie wieder auf. Es ist ein Riesenspaß für die Kleinen. War bei unserer Tochter so und ich beobachte es auch bei anderen Babys.

Tipp #10: Zeig uns Deine Welt

Eure Schätze können toll mit ihren Gesichtsausdrücken spielen und ihr wisst dann, was sie gerne mögen und was nicht.

Tipp #11: Wasserspiele

Für Wasserratten spritzt ihr Wasser auf Körperteile, ohne sie zu benennen. Als sinnliche Erfahrung. Zum lernen kann man dann auch noch die Körperteile nennnen: Eine Dusche auf die Beine usw. Natürlich nur, wenn es gefällt. Kopf, Gesicht und Ohren sind bei diesem Spritzspiel zunächst tabu.

Tipp #12: Höhle oder Zelt bauen

Decken über den Tisch als Höhle oder Tuch über drei Stühle. Eine Taschenlampe mitnehmen und vorlesen. Oder dem Lichterspiel zusehen. Wie immer gilt als Eltern, flexibel zu planen. Babys und Kinder interessiert oft etwas völlig anderes als wir es uns ausgemalt haben.

Tipp #13: Alles meins

Eine Küchenschublade mit unzerbrechlichen Sachen einräumen. Euer Baby freut sich, weil sein Entdeckerdrang ernst genommen wird und ihr euch, weil außer Unordnung nicht viel passieren kann. Im Wohnzimmer können ein bis mehrere Regalfächer zum entdecken einladen.

Unser Wohnzimmer wurde immer mehr Spielzimmer, weil wir da noch kein Kinderzimmer hatten. Da muss jeder für sich entscheiden, wieviel Spielen im Wohnzimmer in Ordnung ist. Wenn ihr noch nicht dazu gekommen seid, stellt Putzmittel, Medikamente oder Dinge, die nicht erreicht werden sollten, hoch.

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Tipp #14: Musik und Rhytmus

Lieder, Reime, Kniereiter, eigene Musik – wie reagiert euer Kind auf die Musik? Musik lässt sich einsetzen zur Anregung, Beruhigung, beim Spielen – manchmal ist Ruhe allerdings die erste Wahl. Unsere Tochter mag Musik gern, aber nicht als Dauerschleife

Tipp #15: Dinge des täglichen Lebens

Eine weiche Bürste, eine Zahnbürste zum lernen, ein Waschlappen, ein Handspiegel – alles ist ein Spiel.

Tipp #16: Knöpfe zum drücken und mehr

Ob ihr ein Spielzeug mit Knöpfen zum drücken anbietet oder gemeinsam einen Lichtschalter entdeckt. Was passiert, wenn ich…bleibt lange spannend.

Tipp #17: Wasserexperimente

Eine kleine Schüssel mit warmen und eine mit kaltem Wasser bereit stellen. Sich aufs Spritzen und Plantschen einstellen. Geht natürlich auch beim baden.

Tipp #18: Fühlen

Oberflächen fühlen sich alle anders an: rauh, glatt, weich, kalt, warm, weich. Wer einen herausfordernden Tag hat, kann gemeinsam mit seinem Baby Oberflächen erkunden. Mit Sinnen wahrnehmen ist wie Leben im Moment.

Tipp #19: Transport

Ein Spielzeuglastwagen ist für jedes Geschlecht spannend. Man kann etwas transportieren, er rollt durch die Wohnung, später kann man im Stehen schieben oder ziehen und Baustelle spielen. Meine Tochter fand Baustellen immer laut, bis sie eines Tages zum „gelben Bagger“ wollte, der das Haus abreißt. Da haben wir Nachmittage in Folge vor der Baustelle verbracht.

Tipp #20: Kommunikation

Natürlich muss keiner alles kommentieren. Aber es gibt Situationen, da macht es Sinn, Abläufe zu beschreiben, wie z.B. beim wickeln. Wir hatten zwar keine absoulte Anziehroutine mit immer gleicher Beschreibung, weil wir Eltern jeder auf seine Art angezogen haben. Zumindest hat jeder von uns auf seine Art und Weise immer ähnlich angezogen. Wiederholungen, gleiche Abläufe und Rhytmus können Babys helfen, sich in der aufregenden Welt sicher zu fühlen und zu entspannen.

Bei allen Anregungen gilt für uns Eltern wie immer: zuerst beobachten, was unser Baby bei einem Spielangebot macht und wie es reagiert.

Wie läuft dieser Monat bei euch? Spielt das „Fremdeln“ eine Rolle beim Spiel mit bereits vertrauten Personen?

Quellen:
babycenter.de

 Weitere (Spiel-) Tipps:

15 (Spiel-) Tipps für frischgebackene Eltern mit Baby im 1. Monat
15 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Baby im 2. Monat
15 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 3. Monat
23 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 4. Monat
16 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 5. Monat
12 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 6. Monat
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18 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 10. Monat
14 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 11. Monat

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Bewegung

9 Gründe warum Yoga Kinder stark macht

(Der Beitrag enthält einen Werbelink)
Yoga macht Kinder stark, weil es körperlich, geistig und emotional anregt. Es ist eine Methode, die Kinder in ihrer Entwicklung unterstützt. Mit Körperübungen, Atemspielen und Konzentrationsaufgaben werden Kinder für das Leben stark. Warum? Das erfährst Du jetzt in 9 Gründen.

Grund #1

Körper

Kinder können im Yoga ihre Kraft, ihre Beweglichkeit erweitern, ihr Gleichgewicht trainieren und ihre Koordination ausbauen. Durch die gesteigerte Körperwahrnehmung können sie auch die Ausführung in andern Sportarten verbessern und ihren Körper vor Verletzungen schützen. Durch die aufrechte Haltung in den Asanas, den Körperübungen, lernen Kinder gestärkt durch das Leben zu gehen.

Grund #2

Akzeptanz und Veränderung

Kinder dürfen im Yoga laut, leise, verärgert, traurig, müde oder überdreht sein. Zunächst sein zu dürfen, wie sie sind, gibt Kindern die Möglichkeit, wieder einen anderen Zustand zu finden. Wer müde war, wird wach, und wer überdreht war, wird ruhig. Im Yoga geht es darum, ein Gleichgewicht wieder zu finden bzw. herzustellen.
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Grund #3

Fokus und Konzentration

Kinder brauchen Konzentration, um eine bestimmte Aufgabe bis zum Ende abzuschließen. Im Yoga lernen Kinder, ihre Aufmerksamkeit zu lenken und den Fokus auszurichten. Mit Geduld und spielerischer Übung erweitert sich ihre Konzentrationsspanne.
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Grund #4

Ohne Wettbewerb

Wenn Wettbewerb dazu hilft, sich selbst weiter zu entwickeln, dann ist Wettbewerb für alle inspirierend. Aber Wettbewerb, in der es Gewinner und Verlierer gibt, ist nicht immer hilfreich, wenn Kinder ihre eigenen Stärken entdecken wollen. Yoga ist eine Aktivität, in der es nicht um Wettbewerb geht. Im Yoga lernen Kinder, sich auf sich selbst zu konzentrieren und zu entwickeln, ohne sich in Vergleiche mit anderen zu verlieren.
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Grund #5

Kreativität

Im freien Spiel können Kinder selbst kreativ werden und mit den Haltungen spielen. Sie können ein eigenes Asana erfinden, eine Geschichte aus Asanas entwickeln, ein Bild dazu malen oder Eigenschaften der Asanas mit Musik nach stellen. Hier können Kinder ihre Kreativität ausleben und entwickeln.

Grund #6

Interaktion

Im Partneryoga spielen Kinder zusammen die Asanas. Bei den Yogaspielen lernen die Kinder aufeinander zu achten und haben zusammen Spaß. Yoga regt Kinder an, Geduld mit sich zu haben, Geduld mit anderen zu haben und mitfühlend gegenüber sich selbst und anderen zu sein.

Grund #7

Keep Cool

Yoga hilft hitzigen Gemütern und baut Stress ab. Mit fordernden Asanas und ruhigen Atemspielen können aufgeregte Kinder ihre Ruhe in sich wieder finden. Kinder mit Angst lernen wieder in den Bauch zu atmen und spielen mutige Tiere. Im Yoga geht es darum zu entdecken und sich selbst kennen zu lernen, um für sich selbst und in der Gemeinschaft mit anderen die eigene Stärke zu entwickeln.
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Grund #8

Falling in love with the process

Im Yoga wird gelernt, sich in den Prozess, zu verlieben. Bei Babys beobachtet man den Prozess beim „laufen lernen.“ Sie fallen, stehen auf, bleiben stehen, fallen und irgendwann laufen sie los. Babys lernen nicht nur laufen, auf dem Weg dahin geben sie nicht auf, sie finden kreative Lösungen und erfahren, dass Fallen ein Teil des Weges ist.

Grund #9

Eines für alles

Yoga hilft Kindern, körperlich, geistig und emotional stark zu werden. Bei den Körperübungen spielen sie mit neuen Haltungen und trainieren spielerisch ihre aufrechte Haltung. In den Atemspielen üben sie, sich zu konzentrieren. Durch gezielte Anweisungen wird ihr Fokus gefördert. Indem sie in andere Rollen, wie in den Bären, in die Katze, in den Kapitän oder in die Waldfee schlüpfen, tauchen sie ein in deren Eigenschaften. Sie sind dann stark, fühlen sich leicht oder übernehmen Verantwortung, je nach Rolle, in die sie schlüpfen. Durch Aktiviät und Ruhe im Wechsel werden sie lebendig und ausgeglichen.
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Kinderyoga kann man Zuhause, in der Gruppe oder in der Familie machen. Wer dazu noch mehr erfahren will, kann unseren Gastbeitrag bei Silvia von vivabini lesen.
Wer noch mehr darüber lesen will, schaut hier:

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Führen Spielen

15 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 8. Monat

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Manche Babys sitzen, in Ausnahmefällen krabbeln manche Babys und manche Babys rutschen mit ihrem Po über den Fußboden. Laut Physiotherapeuten für Kinder muss ein Kind nicht lange sitzen, bevor es nicht krabbelt, weil die Kraft zum Sitzen beim Krabbeln ausgebildet wird. Entscheidend ist für uns Eltern, dem Baby zu vertrauen, wann es welchen Entwicklungsschritt geht.

Bestimmte Entwicklungsschritte geht euer Kind vielleicht erst später, manche früher, als in Entwicklungstabellen angegeben. Es sind immer nur Richtwerte. Kinderärzte können uns bei den empfohlenen „U“ Untersuchungen auf mögliche Entwicklungsverzögerungen hinweisen. Wenn sich Eltern unsicher sind, können Sie sich auch selbst an Frühförderstellen wenden. Wie in jedem Monat, schaut euch euer Kind an, es zeigt euch, was es braucht und was es interessiert.

Hier lest ihr fünfzehn (Spiel-) tipps im 8. Monat. Sucht euch aus, was zu euch passt oder passt es für euch bzw. euer Kind an.

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Hände

Tipp #1: Bauen

Ganz große Bausteine auseinander- und zusammenstecken haben wir mit ca. mit einem Jahr entdeckt, aber vielleicht ist das für euch interessant? Das auseinander nehmen ist am Anfang spannender als das zusammen stecken. Die sogenannten Mega Bloks* sind groß und jetzt leichter zusammen zu bauen als andere schöne, stabile Bausteine, wie z.B. Lego Duplo*, die später meiner Erfahrung nach von Jungen und von Mädchen gerne bespielt werden.

Tipp #2: Stapelbecher

Vielleicht mag Dein Kind damit spielen und die Becher mit Deiner Hilfe ineinander stecken. Was ist gerade für Dein Baby interessant? Dem Rollen der Becher zuschauen, den großen Geschwistern beim Bauen zuschauen oder selbst explorieren?

Tipp #3: Wasserspiele

Gießen, naßgespritzt werden, Bechern beim schwimmen zusehen… Das Baden hat bei uns in dieser Zeit noch nicht so großen Spaß gemacht. Aber seitdem es Spaß macht, liebt die Tochter Wasserspiele.

Tipp #4: Matschen und pantschen

Babys spielen mit Essen. Sie malen damit, drücken und quetschen. Vielleicht hilft euch eine abwaschbare Decke im Essbereich auf dem Boden oder ihr seht es einfach spielerisch. Matschen und pantschen kann irgendwann vom Essen getrennt werden, beim Explorieren von Lebensmitteln haben wir es erlaubt. Manchmal wird allerdings auch in Momenten gematscht, in denen euer Kind frustriert, gelangweilt, verärgert oder müde ist.

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Körper

Tipp #5: Kick it

Hebt euer Baby hoch und stützt es unter den Achseln und am Brustkorb, so dass die Füße in der Luft und frei zum spielen sind. Holt einen Softball dazu und spielt gemeinsam Fußball. Ein weiteres Eltern Kind Paar kann gegenüber mitspielen. Es geht nicht darum, euer Baby „hinzustellen“, sondern darum, ob es Spaß macht. Unserer Tochter hat dieses Spiel für einen Moment gefallen. Wie immer ausprobieren, ob und wie lange euer Schatz mit Freude dabei ist.

Tipp #6: Rollen statt Krabbeln

Zum Krabbeln ist noch Zeit. Wenn Babys sich irgendwie fortbewegen wollen, versuchen sie es oft mit Rollen. Man kann sie auch spielerisch dazu anregen, zu rollen. Bietet für das Baby interessante Objekte an, die etwas weiter als seine Armlänge weg sind. Allerdings schaute mich meine Tochter in solchen Momenten an, als wollte sie mir sagen: „Das ist ganz nett von Dir, aber das mache ich dann, wenn ich soweit bin, jetzt habe ich andere Pläne.“

Tipp #7: Babyyoga

Kopfüber sein, schaukeln, hoch in der Luft gehalten werden… Lege Dich selber auf den Rücken und lege Dein Baby in Bauchlage auf die Unterschenkel und spiele mit ihm Flieger, in dem Du die Unterschenkel nach oben bewegst.

Überkreuzbewegungen mit und ohne Lied, Radfahren in der Rückenlage, die Arme über Kopf strecken, die Beine lang „ziehen“, mit den Füßen wippen, wenn das Baby auf dem Rücken liegt und den ganzen Körper zum wackeln bringen…Wie immer eine Sache tun, abwarten, ob es ankommt und bei Laune weitermachen.

Tipp #8: Spielplatzbesuche

Babys, die größere Geschwister haben, kommen sowieso fast überall mit. Aber auch allein mit den Kleinen auf den Spielplatz gehen, ist schon allein wegen der anderen Kinder auf dem Spielplatz interessant. Wenn ihr ein Baby habt, das kurze Rutschen schon rückwärts auf dem Bauch mit eurer Stütze rutschen mag oder sanft gewippt werden mag oder in einer Babyschaukel bereits sitzen kann, nur zu. Wir haben auf dem Spielplatz noch viel beobachtet, im Tragetuch vor dem Bauch oder auf dem Rücken.

Tipp #9: Tauziehen

Wenn Babys mal gelernt haben, etwas festzuhalten, halten sie ganz gut fest. Wenn es eurem Baby Spaß macht, könnt ihr ein bißchen daran ziehen und spüren, wieviel Kraft euer Baby schon hat. Und mit diesem Spiel wird die Kraft gleich gestärkt.

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Bunter Mix

Tipp #10: Geräusche verstecken

Ein Radio bzw. Musik von einem Gerät unter einer Decke verstecken und nach einer Weile die Decke wegziehen. Ein paar Mal wiederholen, wenn es gut ankommt. Ihr könnt auch eine Rassel unter die Decke nehmen, eine Spieluhr aufziehen oder mit einer Badeente quietschen und dann das Geheimnis lüften.

Tipp #11: Kontakte zu Babys

Manche Babys sind sehr an anderen Babys interessiert, aber zusammen spielen beginnen Kinder frühestens mit zwei Jahren. Zuvor spielen sie mehr nebeneinander als miteinander.

Tipp #12: Bilderbuchtüren

Schaut euch Bilderbücher mit Türen und Klappen an. Babys entdecken mit euch gemeinsam, was sich da alles versteckt. Ich habe im ersten Jahr so gut wie nichts gebastelt oder gestaltet. Für Leute, die gerne gestalten: Ihr könnt Fotos von Verwandten auf Pappe aufkleben und hinter Stoffklappen und „Vorhängen“ verschwinden lassen. Oder ihr malt selber Gesichter oder verwendet Gesichter aus Zeitschriften. Gesichter mit unterschiedlichen Gefühlsausdrücken sind fast immer spannend.

Tipp #13: Was war heute schön – Ritual

Wir haben dieses Ritual erst später eingeführt, aber wieso nicht schon jetzt? Du kannst erzählen, was Deinem Baby heute, seinem Gesichtsausdruck und seinem Verhalten nach besonders gut gefallen hat. Später kannst Du Dein Kind danach fragen. Es ist sehr harmonisch, wenn sich Kinder am Ende des Tages an schöne Momente des Tages erinnern, vor allem an Tagen, die für alle anstrengend waren.

Tipp #14: Rythym is it

Baut euch ein paar Musikrasseln mit kleinen leeren Plastikflaschen, kleinen, alten Filmdöschen oder verschließbaren Plastikbehältern. Verwendet Bohnen, Reis, Linsen und lauscht zusammen eurem Percussionkonzert. Achtet darauf, dass euere Kleine und euer Kleiner nichts verschlucken kann. Die Behälter müssen also sehr gut verschlossen sein oder die Gegenstände so groß, dass sie nicht verschluckt werden können.

Tipp #15: Kontakt zu Tieren

Wir haben einen Nachbarshund getroffen und Freunde mit Katzen besucht. Tiere kann man auch im Alltag erleben: die Enten am Teich, die Katze im Hof, der Rabe auf der Mauer. Auch wenn Bekannte und Freunde keine Tiere haben, selbst in der Stadt gibt es immer wieder Ecken und Gelegenheiten, die Tiere genauer zu betrachten.

Manches, was ihr hier lest, ist vielleicht weder für euch noch für euer Kind gerade geeignet oder spricht euch nicht an. Beobachtet euer Kind und entdeckt so, für was es sich interessiert. Dann könnt ihr die Anregungen einbauen oder eben nicht, weil euer Kind gerade ein ganz anderes Interesse an der Welt hat oder euch diese Art von Spiel nicht gefällt.

Das schöne an Kindern ist, dass sie lernen wollen, aber eben in ihrem Tempo und zu ihrem Zeitpunkt. Deswegen brauchen wir nicht in einen Förderwahn verfallen, sondern können als Eltern Dinge zur Verfügung stellen, die uns entsprechen und die unser Kind explorieren kann.

Was entdeckt ihr im 8.Monat bei euren Babys? Was spielst Du als Mama oder als Papa gern?

Quellen:
babycenter.de

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Beziehung

Hilfe, mein Kind lügt! – 5 Gründe, warum lügen gut für dein Kind ist

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Die Lüge an sich hat kein besonders gutes Image, und vor allem, wenn es darum geht, dass Kinder lügen. Vielleicht kann ich mit diesem Blogpost ein klein wenig Abhilfe schaffen… Wenn Kinder anfangen zu lügen, hat das nämlich auch was Gutes.

5 Gründe, warum lügen gut für dein Kind ist

Letztens hat mich mein Sohn Blondschopf (7) kurz vorm Schlafengehen gefragt, ob ich es eigentlich wirklich sehen kann, wenn er lügt und ob seine Nase dann echt länger wird.
Ich musste in mich hinein grinsen, denn er war offenbar leicht beunruhigt, was seine Lügen-Moral und die Größe seiner Nase betraf. Als ich ihm dann erklärte, dass „Pinocchio“ nur eine Holzpuppe sei und das Ganze nur eine erfundene Geschichte, in der Pinocchios Nase länger wird, umso mehr er lügt, war Blondschopf sichtlich beruhigt und konnte schließlich gut einschlafen. ?

Hilfe, mein Kind lügt!

Was bewegt unsere Kinder zu lügen? Oft sind es nur kleine Lügen, mit denen uns unsere Kinder anschwindeln. Bei uns ist es zum Beispiel die Antwort auf die Frage „Hast du dir die Hände gewaschen?“ „Ja!“ „Mit Seife?“ „Ja…“. Und ich weiß ganz genau, das war gelogen. Daher ein tiefer Blick in die Augen meines Sohnes „Wirklich?“ „Ja, echt! Hab ich!“ „Und warum sind sie dann noch schmutzig?“…

Da steht sie im Raum, die Lüge…


 
Manchmal fühlen wir uns als Eltern auch in unserem Vertrauen von den Kindern betrogen, wenn sie uns anlügen. („Hast du die Wand angemalt?“ „Nein, ehrlich, das war ich nicht, das war mein Bruder!…“) Es ärgert uns, dass wir so dreist angelogen werden und die Schuld sogar auf den Bruder geschoben wird, der gar nicht anwesend ist! Wir möchten, dass das Kind seinen Fehler gefälligst zugibt.
Wir Mamis machen uns dann manchmal Sorgen und Vorwürfe: Woran liegt es, dass mein Kind lügt? Habe ich es falsch erzogen? Ist es gut, wenn mein Kind lügt? Soll ich meinem Kind das Lügen verbieten? Machen das andere Kinder auch?

Gründe für das Lügen

Es gibt die unterschiedlichste Gründe für das Lügen. Kleine Kinder zum Beispiel können noch nicht richtig zwischen Realität und Phantasie unterscheiden und erfinden Geschichten, die sie noch zusätzlich mit Wünschen ausschmücken. Ältere Kinder lügen, weil sie Angst vor Strafen haben oder vielleicht mit einer übertriebenen Geschichte nach Anerkennung suchen. Und schließlich gibt es die vielen höflichen Alltagslügen, die uns ein harmonisches Miteinander versprechen. Die Gründe sind mannigfaltig.

Auweia…


Doch der Expertenrat zum Umgang mit Lügen ist klar: Eltern sollten beim Lügen der Kinder nicht so streng sein! Denn nur, wenn die Kinder das Gefühl haben, geliebt und verstanden zu werden, ganz gleich, was sie ausgefressen haben, sich sie eher bereit, ehrlich zu sein und Verantwortung für ihre Fehler zu übernehmen.
Fest steht, es ist völlig normal, wenn Kinder lügen und tatsächlich ist es sogar wichtig, dass Kinder das Lügen erlernen.

Lügen als Entwicklungsschritt

Denn Lügen bedeutet ein enormer Entwicklungsschritt beim Kind. Erst mit etwa 3 ½ Jahren entdecken sie die Fähigkeit zu lügen. Und das heißt noch nicht, dass sie es richtig gut können und ihre Gefühle diesbezüglich unter Kontrolle haben – denn das muss man zum überzeugenden Lügen schließlich können. Erlernt ein Kind (endlich) zu lügen, so ist das allerdings ein Zeichen dafür, dass es gerade enorm gewachsen ist! ?

 

5 Gründe, warum lügen gut für dein Kind ist

  1. Um Lügen zu können brauchen Kinder ein starkes „Ich-Bewusstsein“. Das ist die Grundvoraussetzung, um lügen zu erlernen. Erst mit diesem Selbstbewusstsein können sich die Kinder in die Gedankenwelt anderer hineinversetzen und die Perspektive eines anderen einnehmen, sprich sich einfühlen. Wenn Kinder mit dem Lügen anfangen, bedeutet das also, dass sie gelernt haben, dass es einen Unterschied zwischen dem gibt, was sie selbst glauben, und dem, was der andere glaubt.
  2. Wer lügt, lernt sich selbst und seine Umgebung besser kennen.
  3. Wer lügt, lernt die Kontrolle über seine eigenen Emotionen. (Denn wer beim Lügen plötzlich anfängt zu grinsen, dem glaubt man nicht…)
  4. Mit dem Erwachen der Lüge, entwickelt sich auch der Gegenspieler, nämlich das Gewissen. Kinder entwickeln ein Gefühl dafür, ob das Handeln anderer Menschen und schließlich auch die eigenen Handlungen richtig sind für das eigene moralische Verständnis und das ihres Umfelds. Das erfordert große soziale und emotionale Kompetenz. (Jedoch liegen kindliche Moral und die erwachsene Moral oft sehr weit auseinander…) (Quelle: „Kinder verstehen. Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt.“ Herbert Renz-Polster, Kösel-Verlag, München)
  5. Gehört dein Kind zu den frühreifen Lügnern? Dann darf ich dich beglückwünschen, denn Entwicklungspsychologen gehen davon aus: Je intelligenter ein Kleinkind ist, umso früher beginnt es mit dem Lügen. Lügen ist nämlich – laut Entwicklungspsychologen – eine komplexe und intellektuell schwierige Leistung.

Das Erlernen des Lügens darf also als wichtiger Meilenstein in der emotionalen und sozialen Entwicklung eines Kindes angesehen werden – auch wenn es natürlich moralisch meistens eher verwerflich ist… Doch vielleicht fällt es mit diesem Wissen ab und an etwas leichter, über die ein oder andere kleine Schwindelei seines Kindes mit einem wissenden Lächeln hinwegzusehen. 😉
Habt ihr auch Kinder, die ab und an mal flunkern? Hinterlasst doch einen Kommentar, und erzählt mir von euren Erfahrungen.
Viele liebe Grüße
Eure ideas4parents-Romy