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Begleitung

Lernprobleme? 7 Ideen, Lernen mit Kindern neu zu entdecken

Ich beobachte große Babyaugen, wie sie die Liebe zum Lernen oder zum Spielen entdecken. Warum haben dann Kinder Lernprobleme? Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, Lernstörungen, Legasthenie – werden wir mehr mit Diagnosen konfrontiert als mit Ideen, was Kinder zum Lernen brauchen?

Wenn Du die Bedingungen zum Lernen änderst, ändert sich auch das Lernen Deines Kindes

Wenn ich den Hirnbiologen Prof.Dr. Gerald Hüther verstanden habe, brauchen wir unsere Kinder nicht zu ändern. Was wir ändern sollen, sind die Bedingungen, unter denen Kinder lernen.

Ein Kind in Graz braucht ein anderes Gehirn als ein Kind im Amazonischen Regenwald. Das Kind in Graz setzt sich mit seinem Stadtviertel in Graz auseinander. Dagegen das Kind im Regenwald lernt 120 verschiedene Arten von Grün auseinanderzuhalten, weil es das eben dort braucht.

Wie können Kinder mit unterschiedlichen Bedingungen überall auf der Welt  ihr Gehirn so organisieren, dass sie sich in ihrer Umgebung zurechtfinden?

Laut Hüther kommen wir mit viel genetischer Ausstattung auf die Welt. Aber wir entwickeln nur das, was wir brauchen und womit wir uns beschäftigen. Zunächst werden viele Hirnvernetzungen bereit gestellt. Später, wenn diese Vernetzungen nicht mehr gebraucht werden, schrumpfen sie wieder.

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Eltern und Bezugspersonen sind Schatzsucher

Kinder haben neben den körperlichen Bedürfnissen seelische Bedürfnisse. Hüther nennt zwei wesentliche Bedürfnisse für Kinder.

1. Nähe/ Verbundenheit/ Zugehörigkeit „Bindungssystem“

Die Grunderfahrung des Lebens ist Verbindung und diese Sehnsucht nach Verbindung ist im Gehirn angelegt.

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2. Autonomie/ Selbstbestimmung/ Freiheit „Neugiersystem“

Jeden Tag kann ein Kind über sich hinaus wachsen, nicht nur körperlich. Es entdeckt ständig etwas Neues und braucht neue Freiheiten.

Wie schaffen wir die Bedingungen, unter denen beides möglich ist: Verbunden UND autonom sein?

Kinder wollen dazu gehören. Wenn das nicht möglich ist, denken sie

  • andere sind doof
  • ich bin doof
  • wenn es nicht geht, will ich gar nicht mehr dazu gehören

Bei Ausschluss aus einer Gemeinschaft werden die gleichen Bereiche im Gehirn aktiviert wie bei körperlichen Schmerzen!

Wenn Kinder nicht bekommen, was sie brauchen, holen sie sich selbst oder die Eltern käufliche Ersatzbefriedigungen. Hüther sagt absichtlich überspitzt: „Unsere Schulen müssen so schlecht sein, damit unsere Wirtschaft gut läuft.“

Kinderfreundliche Bedingungen zum Lernen

Was mich als Mama interessiert, ist das Potential meines Kindes. Wir Eltern meinen es so gut 😉 Manchmal wollen wir unseren Kindern etwas zeigen und stören sie dabei beim eigenen Lernen. Bsp.: Ein Kind hat einen Turm gebaut. Toll sagt der Papa, aber schau mal, was Du noch alles  machen kannst… Laut Hüther fördert das nicht gerade die Motivation zum Lernen.

Was steckt in Deinem Kind? Statt etwas aus ihm machen zu wollen und ihm etwas beibringen wollen… So nett das auch gemeint ist 😉

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7 Ideen für die Lust am Lernen

  1. Was interessiert Dein Kind? Wie kannst Du Deinem Kind Anregungen in Bezug zu SEINEM Interesse geben? (Material, Fragen stellen, entsprechende Ausflüge machen…)
  2. Wo handelt Dein Kind aus sich selbst heraus? Im freien Spiel in einer nicht vorstrukturierten Welt, z.B. in freier Natur (Wald, Wiese, Teich…)
  3. Dem Kind Erfahrungen mit vielen verschiedenen Menschen ermöglichen. Kinder lernen viel durch den Kontakt mit unterschiedlichen Menschen, und von jedem lernen sie etwas anderes. Kinder brauchen keine altershomogene Gruppen, sie brauchen einfach verschiedene Menschen.
  4. Eltern stellen sich als Gemeinschaft für Kinder zur Verfügung stellen, Eltern nehmen gegenseitig Kinder zum Ausflug mit.
  5. Wir brauchen Bedingungen für das Kind, die bedeutsam sind, damit sich das Gehirn etwas merkt. Wir ahnen alle, dass wir in der Schule viel vergessen haben…
  6. Kindern Gelegenheit geben, eine Leistung, die für SIE bedeutsam ist, zu erreichen. Belohnung wird dann überflüssig und die Motivation kommt vom Kind selbst.
  7. Wir brauchen Bedingungen, unter denen die Augen der Kinder leuchten.

Kann jetzt jeder machen, wozu er Lust hat? Funktioniert so Gesellschaft?

Hüther sagt, Menschen sind ein sich selbst organisierendes System. Wenn sie sich nicht autonom organisieren, werden es andere tun.

Andere Menschen, andere Länder, andere Planeten oder smarte Maschinen?

Hand aufs Herz:

Nicht nur Kinder brauchen eine Balance zwischen Zugehörigkeit und Autonomie, oder? Aber bei unseren Kindern fängt es wieder ganz NEU an!

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Beziehung

Hilfe, mein Kind lügt! – 5 Gründe, warum lügen gut für dein Kind ist

[*Dieser Post enthält Werbe-Links]
Die Lüge an sich hat kein besonders gutes Image, und vor allem, wenn es darum geht, dass Kinder lügen. Vielleicht kann ich mit diesem Blogpost ein klein wenig Abhilfe schaffen… Wenn Kinder anfangen zu lügen, hat das nämlich auch was Gutes.

5 Gründe, warum lügen gut für dein Kind ist

Letztens hat mich mein Sohn Blondschopf (7) kurz vorm Schlafengehen gefragt, ob ich es eigentlich wirklich sehen kann, wenn er lügt und ob seine Nase dann echt länger wird.
Ich musste in mich hinein grinsen, denn er war offenbar leicht beunruhigt, was seine Lügen-Moral und die Größe seiner Nase betraf. Als ich ihm dann erklärte, dass „Pinocchio“ nur eine Holzpuppe sei und das Ganze nur eine erfundene Geschichte, in der Pinocchios Nase länger wird, umso mehr er lügt, war Blondschopf sichtlich beruhigt und konnte schließlich gut einschlafen. ?

Hilfe, mein Kind lügt!

Was bewegt unsere Kinder zu lügen? Oft sind es nur kleine Lügen, mit denen uns unsere Kinder anschwindeln. Bei uns ist es zum Beispiel die Antwort auf die Frage „Hast du dir die Hände gewaschen?“ „Ja!“ „Mit Seife?“ „Ja…“. Und ich weiß ganz genau, das war gelogen. Daher ein tiefer Blick in die Augen meines Sohnes „Wirklich?“ „Ja, echt! Hab ich!“ „Und warum sind sie dann noch schmutzig?“…

Da steht sie im Raum, die Lüge…


 
Manchmal fühlen wir uns als Eltern auch in unserem Vertrauen von den Kindern betrogen, wenn sie uns anlügen. („Hast du die Wand angemalt?“ „Nein, ehrlich, das war ich nicht, das war mein Bruder!…“) Es ärgert uns, dass wir so dreist angelogen werden und die Schuld sogar auf den Bruder geschoben wird, der gar nicht anwesend ist! Wir möchten, dass das Kind seinen Fehler gefälligst zugibt.
Wir Mamis machen uns dann manchmal Sorgen und Vorwürfe: Woran liegt es, dass mein Kind lügt? Habe ich es falsch erzogen? Ist es gut, wenn mein Kind lügt? Soll ich meinem Kind das Lügen verbieten? Machen das andere Kinder auch?

Gründe für das Lügen

Es gibt die unterschiedlichste Gründe für das Lügen. Kleine Kinder zum Beispiel können noch nicht richtig zwischen Realität und Phantasie unterscheiden und erfinden Geschichten, die sie noch zusätzlich mit Wünschen ausschmücken. Ältere Kinder lügen, weil sie Angst vor Strafen haben oder vielleicht mit einer übertriebenen Geschichte nach Anerkennung suchen. Und schließlich gibt es die vielen höflichen Alltagslügen, die uns ein harmonisches Miteinander versprechen. Die Gründe sind mannigfaltig.

Auweia…


Doch der Expertenrat zum Umgang mit Lügen ist klar: Eltern sollten beim Lügen der Kinder nicht so streng sein! Denn nur, wenn die Kinder das Gefühl haben, geliebt und verstanden zu werden, ganz gleich, was sie ausgefressen haben, sich sie eher bereit, ehrlich zu sein und Verantwortung für ihre Fehler zu übernehmen.
Fest steht, es ist völlig normal, wenn Kinder lügen und tatsächlich ist es sogar wichtig, dass Kinder das Lügen erlernen.

Lügen als Entwicklungsschritt

Denn Lügen bedeutet ein enormer Entwicklungsschritt beim Kind. Erst mit etwa 3 ½ Jahren entdecken sie die Fähigkeit zu lügen. Und das heißt noch nicht, dass sie es richtig gut können und ihre Gefühle diesbezüglich unter Kontrolle haben – denn das muss man zum überzeugenden Lügen schließlich können. Erlernt ein Kind (endlich) zu lügen, so ist das allerdings ein Zeichen dafür, dass es gerade enorm gewachsen ist! ?

 

5 Gründe, warum lügen gut für dein Kind ist

  1. Um Lügen zu können brauchen Kinder ein starkes „Ich-Bewusstsein“. Das ist die Grundvoraussetzung, um lügen zu erlernen. Erst mit diesem Selbstbewusstsein können sich die Kinder in die Gedankenwelt anderer hineinversetzen und die Perspektive eines anderen einnehmen, sprich sich einfühlen. Wenn Kinder mit dem Lügen anfangen, bedeutet das also, dass sie gelernt haben, dass es einen Unterschied zwischen dem gibt, was sie selbst glauben, und dem, was der andere glaubt.
  2. Wer lügt, lernt sich selbst und seine Umgebung besser kennen.
  3. Wer lügt, lernt die Kontrolle über seine eigenen Emotionen. (Denn wer beim Lügen plötzlich anfängt zu grinsen, dem glaubt man nicht…)
  4. Mit dem Erwachen der Lüge, entwickelt sich auch der Gegenspieler, nämlich das Gewissen. Kinder entwickeln ein Gefühl dafür, ob das Handeln anderer Menschen und schließlich auch die eigenen Handlungen richtig sind für das eigene moralische Verständnis und das ihres Umfelds. Das erfordert große soziale und emotionale Kompetenz. (Jedoch liegen kindliche Moral und die erwachsene Moral oft sehr weit auseinander…) (Quelle: „Kinder verstehen. Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt.“ Herbert Renz-Polster, Kösel-Verlag, München)
  5. Gehört dein Kind zu den frühreifen Lügnern? Dann darf ich dich beglückwünschen, denn Entwicklungspsychologen gehen davon aus: Je intelligenter ein Kleinkind ist, umso früher beginnt es mit dem Lügen. Lügen ist nämlich – laut Entwicklungspsychologen – eine komplexe und intellektuell schwierige Leistung.

Das Erlernen des Lügens darf also als wichtiger Meilenstein in der emotionalen und sozialen Entwicklung eines Kindes angesehen werden – auch wenn es natürlich moralisch meistens eher verwerflich ist… Doch vielleicht fällt es mit diesem Wissen ab und an etwas leichter, über die ein oder andere kleine Schwindelei seines Kindes mit einem wissenden Lächeln hinwegzusehen. 😉
Habt ihr auch Kinder, die ab und an mal flunkern? Hinterlasst doch einen Kommentar, und erzählt mir von euren Erfahrungen.
Viele liebe Grüße
Eure ideas4parents-Romy

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Bewegung

Yogamonday: Yoga in der Familie hilft unruhigen Kindern und rastlosen Eltern

(Beitrag enthält Werbelinks)
Yoga in der Familie bietet einen Raum für unruhige Kinder und rastlose Eltern. In einer Zeit, in der viele Eindrücke auf Kinder treffen und Erwachsene zwischen Arbeit, Arbeitslosigkeit und den Anforderungen in der Familie stehen, stellt sich die Frage: Was kann Yoga für diese Familien tun?
Yoga kann helfen, ein Gleichgewicht im Leben herzustellen. Das hat für jeden eine andere Bedeutung. Ein Kind, dass Angst erlebt, kann im Yoga Ruhe erleben.
Ein Erwachsener, der viel Arbeit hat oder vor einem Burnout steht, tankt im Yoga neue Kraft. Wer müde ist, wird lebendig und wer aufgeregt ist, wird ruhig.
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Leben ist Veränderung und genau da setzt Yoga an. Durch Körperwahrnehmung machen Eltern und Kinder eine Momentaufnahme ihres Lebens. Zunächst geht es darum zu sehen, wo man steht, um dann in eine Richtung zu gehen, in die man gehen möchte.

Was passiert in einer Yogastunde für Kinder bzw. für Familien?

1. Einstimmung und Aufwärmen

Ein Einstieg mit einem Ritual ist die Begrüßung mit Namasté (die Handflächen werden vor der Brust gefaltet und der Kopf zum Herzen gesenkt)
Eine Körperwahrnehmungsübung für Kinder ist z.B. die Hand auf das Herz zu legen und den eigenen Namen dazu im Rhytmus zu denken oder zu sprechen.
Aufwärmen können sich Familien frei mit (Trommel)musik, mit einem Bewegungsspiel oder mit dem Yoga Sonnengruß.
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2. Spiel mit Asanas

Eine Bewegungsgeschichte lädt ein, verschiedene Asanas, also Körperübungen kennen zu lernen. Ältere Kinder können auch mit Yogakarten Asanas lernen.
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Sich ausdrücken und neu erfinden

Kinder, die z.B. wütend sind, weisen auf den Druck hin, unter dem sie stehen. Sie brauchen eine Möglichkeit, diesen Druck abzubauen, ohne sich oder andere zu verletzen. Im Spiel mit Asanas, also den Körperübungen, kann das ein brüllender Löwe, eine zischelnde Schlange oder eine zischende Lokomotive sein. Kinder mit Angst können durch Bewegung oder Atemspiele den Körper anders erleben. Erschöpfte Kinder können wieder wach werden und wilde Kinder ruhig. Dafür brauchen sie zunächst einen Raum, in dem sie ausdrücken dürfen, was sie gerade erfahren.
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Erwachsene, die unter Strom stehen, können z.B. durch Bewegung und durch Atemübungen wieder ein Gleichgewicht in ihrem System herstellen. Sie können schnell beginnen (so wie sich eben gerade fühlen) und langsamer werden (wenn ihr Ziel „zur Ruhe kommen“ ist). Eltern, die sehr müde sind, können durch bewusstes Atmen wieder Kraft tanken. Es geht um den Prozess zwischem einem Ist Zustand und einem Zustand, den Eltern für sich gestalten wollen.

3.Abschluss mit Körperwahrnehmung und Ritual

Am Ende der Stunde geht es noch einmal darum, sich selbst zu spüren, die Menschen und die Umgebung wahrzunehmen. Das kann in  einer Geschichte, einem Spiel mit dem Atem, einem Lied oder mit dem Körper passieren. Zum Schluß verabschieden sich alle mit dem Namasté Ritual. Es bedeutet „ich verneige mich vor Dir und vor mir.“ Es ist ein Zeichen für den Respekt zu sich selbst und für den Respekt zu anderen Menschen.
Eine Yogastunde kann laut, leise, still, wild, schnell, ruhig, langsam, kraftvoll und sanft sein. Es geht immer darum, dem eigenen Rhythmus zu lauschen, das eigene Leben zu gestalten und ein Verständnis für andere zu entwickeln.
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Yoga ist vor allem eine Lebenshaltung. Die Asanas, die Atemspiele die Konzentration oder Meditation helfen, sich selber und andere immer mehr kennen zu lernen. Wer dazu keine Zeit hat, kann sich dennoch die Haltung eines Yogi aneignen:
Wo stehe ich? Wie reagiere ich auf das, was passiert?
Wo steht mein Kind? Wie kann ich mein Kind begleiten, dass es sich konzentrieren kann, zur Ruhe findet, Stärke ausdrücken oder neuen Mut tanken kann?
In jedem Moment neu und anders.
Hier erfährst Du noch mehr über Yoga für Familien:

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Führen Spielen

23 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 4. Monat

Dreht sich euer Baby schon vom Rücken auf den Bauch? Sagt es Ma-ma (übrigens zufällige Lautbildung, worüber die Eltern entzückt sind und es die Babys dann mit etwas Glück wiederholen)? Unsere Maus hat sich mit vielen Dingen Zeit gelassen, alles in ihrem Tempo, konzentrativ und ausdauernd. Wie sie eben ist.

Wenn man nicht zu sehr auf Entwicklungsschritte und Tabellen schaut, kann man beobachten, was tatsächlich passiert, was das Kind tut, wohin es schaut, welchen Gesichtsausdruck es hat, von Moment zu Moment. Natürlich sind die Entwicklungstabellen ein Hinweis für eventuelle Verzögerungen in der Entwicklung und für eventuelle Fördermöglichkeiten.

Mögliche Entwicklungsverzögerungen können vom Arzt festgestellt oder auch in Eigeninitative der Eltern in Frühförderstellen abgeklärt werden. Nach einer Diagnostik wird der Therapiebedarf ermittelt. Zum Glück sind Therapien in den Augen des Kindes meistens eine Spielstunde.

Das Baby ist am Tag schon viel wach und will spielen. Hier lest ihr dreiundzwanzig (Spiel) Tipps für den vierten Monat und darüber hinaus.

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Aufmerksamer Moment

Tipp #1: Da sein und beobachten

Manchmal schaue ich meinem Kind nur zu, was es von sich aus tut und wie es sich verhält, wenn ich ein Material zur Verfügung stelle. Wir beobachten und unterbrechen das Spiel nicht. Wenn wir das Spiel mal unterbrechen müssen, kündigen wir es vorher in Ruhe an. Klingt alles so klar, meiner eigenen Erfahrung nach und meinen Beobachtungen nach, fällt uns Eltern das manchmal schwer.

Wir greifen schnell ein oder unterbrechen schnell, weil wir einen anderen Rhytmus oder ein anderes Tempo haben. Also warten und beobachten, sich in Geduld üben. Davon braucht man viel und hat kaum genug. Aktiv beobachten bedeutet, wahrzunehmen oder zu beschreiben, was das Kind tut.

Manchmal kommentiere ich mit Worten, was meine Tochter tut, manchmal bin ich einfach da und nehme wahr, ohne Worte. Ich erlebe immer wieder bei Kindern, wie gut Ihnen diese Form der Aufmerksamkeit tut. Es geht nicht darum, den ganzen Tag präsent zu sein, aber hin und wieder volle Aufmerksamkeit zu bekommen, tut auch uns Erwachsenen gut.

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Körper

Tipp #2: Schaukel

Schnappt euch eine kleine Decke, haltet zu zweit beide Enden und lässt euer Baby schaukeln, wenn es das mag.

Tipp #3: Flieger

Setzt euch mit ausgestreckten Beinen im Langsitz hin, legt euer Kind in Bauchlage auf die Unterschenkel, haltet die Hände des Babys und legt euch zurück mit aufgestellten Beinen. Lasst euer Baby auf den Unterschenkeln zunächst langsam und sanft nach oben „fliegen.“ Diese Bewegung setzt die Kopfkontrolle voraus, also achtsam und langsam mit ein paar Zentimetern beginnen. Bei einer Geburt mit Kaiserschnitt bitte abklären, ob das schon für euch geeignet ist.

Tipp #4: Rollen

Wenn eurer Schatz von beiden Seiten interessante Objekte angeboten bekommt, rollt er vielleicht auf die eine oder andere Seite.

Tipp #5: Babyschwimmen

Ich habe es in der ersten Zeit nicht gemacht, da Baden bei uns schon nicht so gut ankam. Heute ist das anders bei unserer Wasserratte. Aber vielleicht fühlt sich euer Schatz im Wasser schon wohl.

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Hände und Feinmotorik

Tipp #6: Feinmotorik und Spiel der Finger

Bietet eine Rassel mit vielen kleinen Perlen an, so dass die Finger zum explorieren angeregt werden. Ihr könnt alles anbieten, was ihr im Haushalt findet und die Finger anspricht: Strukturen, Oberflächen, einen Spaghettilöffel, einen Besenstiel, Mappe mit Reissverschluss…Nur nicht zu viel auf einmal.

Tipp #7: Bewegtes Leben

Handgelenksrasseln und Fußglöckchen animieren euer Kind, das Handgelenk zu schütteln oder sich nach den Fußglöckchen auszustrecken. Bei uns war zuviel Geraschel und Gebimmel in der Zeit nicht so beliebt. Andere fahren aber total darauf ab. Später trommelte unser Kind aber mit viel Energie, wenn sie in der „ich bin jetzt laut“ Laune war.

Tipp #8: Mundspiele

Spielzeug so auswählen, dass es auch im Mund landen darf. Wenn euer Kind schon fassen und festhalten übt, landet es bestimmt im Mund zum Erforschen von Geschmack und Oberfläche.

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Bunter Mix

Tipp #9: Zufriedenes Baby

Genießt es, wenn euer Baby zufrieden mit seinen Händen und Füßen spielt. Das ist eine Gelegenheit zum Erholen. Ihr könnt in der Nähe sein, damit das Baby euch sehen kann. Mit ca. 9 Monaten beginnt die sogenannte Objektkonstanz, Eltern sind immer noch da, auch wenn man sie gerade weder sieht noch hört.

Tipp #10: Weg bin ich

Verschwinde unter einem Tuch und tauche wieder auf. Verstecke Dein Baby kurz unter einem durchsichtigen Tuch, wenn das Spaß macht, und lasse es wieder hervor kommen.

Tipp #11: Bunte Welt

Langsam werden Farbunterschiede deutlicher, dennoch sind starke Farbkontraste mit den Grundfarben leichter zu erkennen, als viele Farbabstufungen. Wenn ihr also z.B. Bilder mit scharfen schwarz-weiß Kontrasten oder klaren Farben anschaut, sind diese leichter zu sehen als ein Meeresbild mit vielen Farbabstufungen.

Tipp #12: Seifenblasen

Seifenblasen, die auf der Spieldecke, auf dem Bauch des Babys landen, können Spaß machen, müssen aber nicht. Unsere Tochter konnte lange mit diesen „Plopp“ Gebilden nichts anfangen, auch wenn fast überall steht, das Seifenblasen für Babys toll sind. Irgendwann später hat sie dann gelächelt, wenn sie Seifenblasen gesehen hat und irgendwann hat sie sie vergnügt gefangen.

Tipp #13: Wiedererkennung

Bekannte Namen im Alltag erwähnen – von den Omas, den Opas, Nachbarn…mit einem Lied oder einfach mit Sprache, wie es euch besser liegt. Durch die Wiederholung erkennen Babys was gesagt wird, auch wenn sie noch nicht selbst sprechen können.

Tipp #14: Überraschung mit Hut

Sucht in eurem Alltag Hüte, Mützen, Kartons, Nudelsieb und setzt es euch auf den Kopf. Wie albern kannst Du heute sein?

Tipp #15: Musik

Wer gern singt, darf singen, wer nicht gern singt, überlässt das Gruppen, Tanten oder wer es eben mag. Musik war bei uns beliebt und wir haben deswegen gern gesungen und Musik gehört. An den einen oder anderen Kindertext mussten wir uns aber schon gewöhnen.

Tipp #16: Natur

Der Mond, die Wolken, Tag und Nacht – alles ist spannend und neu. Wer alles wieder neu entdecken mag, schaut sich alles noch einmal mit den Augen eines Kindes an und beobachtet lange die Wolken und den Mond. Kann beruhigen und fördert bei uns Machern die Geduld. Manchmal – wir kennen das alle – beruhigt fast nichts, nur Schlaf.

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Tipp #17: Die Welt der Gefühle

Streckt euer Baby die Arme nach etwas aus oder dreht es den Kopf weg? So kommunizieren die Kleinen mit uns, was sie interessiert und was nicht. Das Gesicht zeigt uns auch, was gefällt und was nicht.

Tipp #18: Spielkette

Im ersten Jahr habe ich aufghört, lange Ohrringe oder Ketten zu tragen, daran zu ziehen ist so verlockend! Wer es aber zum Spiel machen mag, kann eine „Spielkette“ tragen.

Tipp #19: Entdecker

Unsere Tochter hat hier begonnen, die Welt in sich aufzusaugen. Ein beliebtes Spiel war für sie sicher, im Alltag dabei zu sein. Ein Grund, warum wir viel getragen haben, das Baby erlebt mit, was wir Eltern tun.

Tipp #20: Zwei Fliegen mit einer Klappe

Ein weiterer Grund für das Tragen war sicher das beruhigende Schaukeln im Tragetuch und der Halt. Übrigens können Eltern im Tragetuch oder in der Tragehilfe auch die eine oder andere sportliche Übung machen und wieder fit werden. Den Babys kann es Spaß machen und die Eltern können integrieren, wozu sie sonst vielleicht keine Zeit finden. Ob in einer Kanga Training Gruppe, im Park oder zuhause auf eurem Balkon, ist Geschmackssache.

Tipp #21: Leseratte

Schaut euch Babybücher an oder lest euer eigenes Buch oder die eigene Zeitung vor. Eure Stimme ist für die Kleinen wie Musik in ihren Ohren. Findet einen Tageszeitpunkt, wo es Vorleser und Zuhörer gut passt, denn ein müdes Kind will Ruhe und keinen Vortrag. Wir haben tatsächlich immer wieder eigene Bücher vorgelesen und waren erstaunt, dass die nicht weniger interessant waren als Babybücher. Natürlich ist die Zeitspanne, in der ein Baby zuhören kann, nicht so lange.

Tipp #22: Ursache und Wirkung

Wenn Dein Baby an der Schnur zieht, bewegt sich mit einem klick klack Geräusch ein Hampelmann oder es ertönt ein Glöckchen. Es entdeckt Ursache und Wirkung und freut sich, dass es selbst etwas bewirkt. Wir haben manchmal Hände oder Füße zu einem Lichtschalter geführt und das Licht „zusammen“ angeknipst.

Tipp #23: Nur zum Spaß

Es gibt so viele tolle und auch sinnvolle Spiele und dennoch brauche ich auch ein wenig unsinnigen Spaß.  Natürlich ist man dazu nicht immer in der Laune, wenn die Augenlider hartnäckig nach unten ziehen. Dann überlässt man das an den Tagen anderen ausgeschlafenen Eltern oder Verwandten. Ich habe es oft erlebt und erlebe es immer wieder, an manchen Tagen ist man gut gelaunt und kann sogar den Stress von anderen Eltern auffangen und dann ist man wieder in der Rolle der genervten Eltern. Wie toll ist es da, andere Eltern mit an Bord zu haben, die mit dem Kind Clown spielen und alle aufbauen.

Was gefällt Deinem Baby?

Quellen:
babycenter.de

 Weitere (Spiel-) Tipps:

15 (Spiel-) Tipps für frischgebackene Eltern mit Baby im 1. Monat
15 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Baby im 2. Monat
15 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 3. Monat
23 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 4. Monat
16 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 5. Monat
12 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 6. Monat
9 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 7. Monat
15 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 8. Monat
20 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 9. Monat
18 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 10. Monat
14 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 11. Monat

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Sterntaler: Märchen machen Kinder stark!

Märchen-Minute bei ideas4parents

Was gibt es Schöneres als für ein paar Minuten völlig in einer Traum- und Phantasiewelt zu versinken? Märchen mit ihren Fabelwesen und Zauberwelten schaffen genau das. Obwohl diese Phantasiewelten scheinbar nichts mit der Realität zu tun haben, können Kinder aus Märchen unglaublich viel für sich mitnehmen.
Märchen können sogar, beispielsweise mithilfe von sprechenden Tieren oder verzauberten Menschen, den Kindern helfen, sich spielerisch mit schwierigen Situationen in ihrem Alltag zu beschäftigen und Lösungen dafür zu finden. Gleichzeitig lernen sie, dass Gefühle wie Angst oder Mutlosigkeit zum Leben dazugehören, es aber immer einen Ausweg gibt.
So fördern Märchen ganz nebenbei das Selbstvertrauen von Kindern und damit auch ihre emotionale Entwicklung. Und zudem eignen sich Kinder, die oft Märchen hören, einen größeren Wortschatz an als Gleichaltrige, denen nicht erzählt oder vorgelesen wird. Märchen machen Kinder stark! 🙂 In der heutigen Geschichte „Sterntaler“ bekommen die Kinder die Botschaft vermittelt, wer teilen kann, dessen Leben wird reicher und er ist nicht allein.
Nehmt euch ein paar Minuten Zeit und lasst euch von uns „Sterntaler“ erzählen. Kommt mit ins Märchenland!
Viel Spaß beim Zuhören, wünscht euch eure Romy

 

 
Und wenn ihr euch noch weitere schöne Geschichten und Märchen anhören möchtet, dann klickt doch mal hier rein oder abonniert unseren Podcast. 🙂
 

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Wie du die Kreativität und Anpassungsfähigkeit deines Kindes fördern kannst

Früher glaubte man ja, Eigenschaften wie Kreativität und Anpassungsfähigkeit (Flexibilität) wären angeboren. Wenn dem so wäre, könnte ich mir den heutigen Post natürlich schenken. ? Doch zum Glück weist die neuere Forschung auf das Gegenteil hin: Sowohl Kreativität wie auch die Anpassungsfähigkeit sind erlernbar!

Wir können uns also wirklich die Frage stellen, was man dazu tun kann, um kreativ(er) und anpassungsfähig(er) zu werden.

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Was macht einen Menschen flexibel und kreativ? Und was heißt das überhaupt?

Flexibilität bzw. Anpassungsfähigkeit heißt in Wissenschaftssprache auch „fluide Intelligenz“. Darunter wird „die Fähigkeit verstanden, neue Probleme zu lösen oder sich generell an neue Situationen anzupassen“ (Scinexx.de)

Für mich als Laien hört sich das fast so an wie Kreativität, oder? Und genau das ist auch der Grund, warum ich die beiden Eigenschaften heute in diesem Post zusammenfasse.

Was genau Menschen flexibel macht, scheint man noch nicht genau zu wissen. Jedoch hat man lt. Dem Scinexx-Artikel Trainingsprogramme entwickelt, durch die sich jene fluide Intelligenz erhöhen ließ.

Weitere Hinweise habe ich gefunden bei der Akademie für neurowissenschaftliches Bildungsmanagement. Besonders spannend hier:

Offenbar ist gerade das begeisterte Gehirn besonders kreativ!

 

Begeisterung und Begeisterungsfähigkeit sind damit für kreative Leistungen ausschlaggebend.

Ebenfalls ausschlaggebend sind lt. dem Artikel die Breite und der Anspruch der frühkindlichen Erfahrungswelt, die maßgeblich dazu beiträgt, dass sich viele, viele Synapsen im Hirn ausbilden.

Aus einem anderen Artikel der Akademie ziehe ich die Information, dass es die Kreativität besonders fördert,

spielerisch mit Spaß und Freude Themen anzugehen, entspannt sein, frische Luft, Bewegung, Gedankenaustausch, etc.

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Was könnte die Entwicklung von Flexibilität und Kreativität behindern?

Hingegen sind demnach zu viel Stress, Zeit- und Erfolgsdruck oder auch Angst für kreative Prozesse hinderlich. Und ebenso unser „innerer Kritiker“, der es uns schwer macht, aus Fehlern zu lernen.

Gerade dieser Aspekt bestärkt mich wieder einmal in der Ausrichtung von ideas4parents.com. Denn genau das zu verhindern und stattdessen das Vertrauen in das spielerische Lernen zu fördern ist eines unser wichtigsten Anliegen! ?

Ich finde, auch im Hinblick auf Vorschule und Schule sollten diese Erkenntnisse doch langsam zu einem Umdenken führen. Oder was meint ihr?

Das Thema Schule werden wir bei uns aber sicher noch einmal ausführlicher behandeln! An dieser Stelle möchte ich aber für alle Eltern von Schulkindern noch auf ein paar Tipps von learnattack hinweisen, die ich bei meiner Recherche ebenfalls gefunden habe.

Wie gehen nun wir in unserer Familie mit dem Thema um?

Neben dem Grundvertrauen, dass sicher wesentlich ist für den Umgang mit Angst oder Druck, finden wir auch unser eigenes Vorleben wichtig.

So versuchen Gila und ich weitestgehend „sportlich“ und gelassen mit Hindernissen umzugehen. Wenn es ein Problem gibt, geben wir nicht so schnell auf! Stattdessen gucken wir uns nach Alternativen um, die auch interessant sind oder die uns sogar zum selben Ziel führen.

Ein spannender Fakt zur Kreativität, der uns viel Orientierung gibt und uns auch in unserem Anspruch entlastet: weniger Vorgaben für das kindliche Spiel machen! Weniger Spielzeug „greifbar“ zu haben. Sich hin und wieder auch etwas zu langweilen, schadet Kindern offenbar nicht – sondern soll gerade die Entwicklung ihrer Kreativität fördern. Also hier ist weniger mal wieder mehr! ?

Wichtig ist uns auch das Rausgehen bei jedem Wetter und viel Bewegung. Denn merken wir es selbst nicht immer wieder, wie unsere Gehirnzellen wieder wach werden, wenn wir auch nur ein bisschen spazieren waren? Und gerne auch bei Regen! ?

 
Schaut euch doch auch meine anderen Posts unserer Blogreihe  „Wie wird mein Kind stark fürs Leben?“ an:
Wie wird mein Kind stark fürs Leben?
4 Stärken, die Kinder von heute brauchen
3 Dinge, die Kinder brauchen, um Urvertrauen zu entwickeln
 

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Begleitung

4 Schritte, um die Konzentration deines Kindes zu fördern

In unserem heutigen Beitrag geht es darum, wie du als Mama oder Papa die Konzentration deines Kindes fördern kannst. Und zwar in vier konkreten Schritten.
Hast du die bisherigen Beiträge der ideas4parents-Konzentrations-Challenge verpasst? Du findest den Start hier.

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1. Schritt für bessere Konzentration: Eine Stimmung zum Lernen schaffen

Ist Ärger in der Luft? Oder ist dein Kind traurig? Oder hat es viele spannende Ideen im Kopf? Ist verliebt und daher etwas zerstreut?
Wie schaffen wir eine gute Lern-Atmosphäre? Und wie kannst du damit die Konzentration deines Kindes fördern?

Nehmt euch zuerst einmal 5-10 Minuten Zeit, und gebt dem Gefühl von eurem Kind etwas Raum.

Denn, wenn dein Kind gerade traurig ist, möchte es vielleicht etwas malen, um diesem Gefühl erst Ausdruck verleihen zu können. Und wenn es sehr verärgert ist, täte es deinem Kind vielleicht gut, noch etwas Sport zu machen.
Oder hat es einfach Hunger, Durst oder braucht noch etwas Erholung?

Gib Deinem Kind 5-10 Minuten, damit überhaupt eine Stimmung zum Lernen entstehen kann.

2. Schritt für bessere Konzentration: Einen Übergang zum Lernen finden

Was hilft deinem Kind anzufangen? Was hat es zuvor gemacht und worum geht es jetzt? Das, was es zuvor gemacht hat, möchte es abschließen. Vielleicht kennt ihr die 5-3-1 Regel, in der ihr sagt „In 5 Minuten fängst du bitte an.“, dann sagt ihr „In 3 Minuten fängst du bitte an.“, dann „In 1 Minute fängst du bitte an.“ und dann: „Jetzt geht´s los.“ Das ist die 5-3-1 Regel. Diese ist dazu da, um den Übergang zu schaffen.

Dann hilft es deinem Kind für die Konzentration, dass die Aufgabe klar ist. Was ist das Ziel der Aufgabe, worum geht es? Geht es darum, sich ein Wissen anzueignen? Wir wissen selber aus unserer Schulzeit, dass manches Wissen sinnvoll ist und manches Wissen nur gelernt und dann wieder vergessen wird. Geht es darum, etwas zu tun? Oder geht es um eine bestimmte Eigenschaft? Vielleicht um etwas  bestimmtes zu sein, wie beispielsweise kreativ?

3. Schritt für besser Konzentration: Die Umgebung zum Lernen gestalten

Wie sieht der Arbeitsplatz meines Kindes aus? Kann es dort in Ruhe und entspannt arbeiten? Ist es dort laut? Wie sieht die Arbeitshöhe von meinem Kind aus? Ist sie kindgerecht oder muss mein Kind so ungemütlich am Arbeitsplatz sitzen, dass es nach einer Minute schon keine Lust mehr hat.

Wie kann ich den Arbeitsplatz gestalten? Vielleicht kann das Kind auch in einer anderen Position lernen. Ich habe sehr viel im Liegen und auf dem Boden gelernt. Deswegen – wenn es nicht schreiben muss, muss es immer ein Tisch sein? Darf es auch ein Sitzball sein? Darf es eben auch auf den Boden sitzen oder sich hinlegen? Wie schaffst du eine Umgebung, damit sich dein Kind konzentrieren kann?

Eine Hintergrundmusik ohne Text kann auch eine ganz gute Atmosphäre schaffen, in der eine Ruhe entsteht, die einen dazu einlädt sich zu konzentrieren. Die Musik sollte aber leise sein.

4. Schritt für bessere Konzentration: Gemeinsam eine Struktur zum Lernen erarbeiten

Wann braucht dein Kind eine Pause? Wann gibt es gute Zeitfenster, in denen es sich konzentrieren kann? Was ist ein guter Zeitpunkt? Du findest gemeinsam mit deinem Kind heraus, wann diese Zeiten sind und wann es z. B. ein viel größeres Bedürfnis nach Bewegung hat. Kinder, die selber mitbestimmen dürfen, sind einfach motivierter.

Konzentration deines Kindes fördern in 4 Schritten: Alles auf einen Blick

Hoffentlich hast du jetzt ein paar hilfreiche Tipps erhalten, wie du die Konzentration deines Kindes fördern kannst.

Hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung auf einen Blick:

  1. Der innere Raum, oder die Stimmung deines Kindes
  2. Der Übergang zum Lernen
  3. Der äußere Raum, oder die Umgebung, der Arbeitsplatz deines Kindes
  4. Die Struktur, der Rhythmus deines Kindes

Auch wenn die Schule nicht immer individuelle Lernmöglichkeiten anbieten kann, könnt ihr Zuhause einen Raum schaffen, in dem sich euer Kind leichter konzentrieren kann.

Und spielerisch wird’s beim Schritt 3 der Konzentrations-Challenge!

Weitere Beiträge der Konzentrations-Challenge

Ihr wurdet hier nicht fündig? Vielleicht interessiert euch dann dieser Beitrag bei scoyo?

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12 Faktoren beeinflussen die Konzentration deines Kindes

In diesem Video erfährst du, welche Faktoren die Konzentration deines Kindes positiv beeinflussen.

Hast du den Anfang der ideas4parents-Konzentrations-Challenge verpasst? Du findest den Start hier.

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1. Bedürfnisse stillen – dann Lernen

Ein ausgeglichenes Kind konzentriert sich leichter als ein Kind, das (zum Beispiel) Hunger nach Bewegung hat. Bevor es sich also konzentrieren kann, müssen bestimmte Bedürfnisse wie Hunger nach Bewegung, Wasser, Trinken, Essen und ausreichend Schlaf gestillt sein.

2. Harmonie in der Familie hilft beim Konzentrieren

Gibt es nicht ausgetragene Konflikte zu Hause, so fällt das Lernen schwer.
Natürlich gehört Streit dazu, aber versucht euch zu versöhnen, bevor es darum geht, sich wieder konzentrieren zu müssen.

3. Selbstbestimmung reduziert Hemmnisse

Ein Kind, das selbst mitbestimmt, zu welchen Zeiten es gut lernen kann und wie, lernt leichter. Muss es immer ein Stuhl mit Tisch sein? Darf es auch auf dem Boden lernen?

4. Neugierde und Interesse fördern Lernen

Ein neugieriges und interessiertes Kind konzentriert sich leichter. Die Ausprägung dieser Eigenschaft ist zum Teil natürlich angeboren. Allerdings gibt es tatsächlich wenig Kinder (falls überhaupt), die ohne Neugierde auf diese Welt geboren werden.

5. Typgerechte Ernährung verbessert die Konzentrationsfähigkeit

Auch Ernährung kann die Konzentrationsfähigkeit verbessern. Eine typgerechte Ernährung enthält alle Bestandteile, die wichtig sind, um sich konzentrieren zu können. Also pflanzliches oder tierisches Eiweiß, Getreide mit vielen Nährstoffen, und bestimmte Fettsäuren für die Nervenzellen, wie etwa Leinöl mit der Omega-Drei-Fettsäure. Und natürlich die Klassiker Obst und Gemüse. Bei uns sind auch Kartoffeln Gemüse 😉

6. Frustration kann ablenken

Frustration kann die Konzentration negativ beeinflussen. Fehler zählen dazu und Kinder lernen diese Frustration auszuhalten. Dennoch steht der Glaube an sich und die Hoffnung auf Erfolg im Vordergrund und ist wichtig.

7. Das Ziel kennen – Konzentration mit Fokus

Hilfreich für die Konzentration ist auch, das Ziel und den Sinn einer Aufgabe zu kennen. Und ihr wisst selbst aus eurer Schulzeit, dass man als Kind nicht immer genau weiß, was das Ziel einer Aufgabe ist.

8. Selbstmotivation und Selbstdisziplin fördert die Konzentration

Die Fähigkeit sich selbst zu motivieren und sich selbst zu disziplinieren fördert die Konzentration, da dann jeder Erfolg auch als eigener Erfolg erlebt wird. Auf Anweisung zu lernen kann hingegen Widerstand erzeugen.

9. Im eigenen Rhythmus lernen

Manche Kinder lernen besser zu bestimmten Tageszeiten – oder nachdem sie sich zuerst körperlich austoben konnten. Wann kann dein Kind sich gut konzentrieren und wann braucht es eine Pause?

10. Zeit zum freien Spiel

Freies Spiel regt die Hirnleistung an. Außerdem ist es entspannend und macht Spaß! In der Zeit des freien Spiels soll ein Kind selbst frei entscheiden dürfen, was es gerne tun möchte und Spaß macht.

11. Lernen mit allen Sinnen

Lernen mit allen Sinnen bedeutet lernen über die Augen, über die Ohren, oder durchs Tun. Ihr kennt eure Schwerpunkte, aber kennt euer Kind seine Schwerpunkte auch schon? Vielleicht könnt ihr diese gemeinsam mit eurem Kind herausfinden.

12. Vertrauen der Eltern hilft beim Lernen

Vertrauen von uns als Eltern in das Kind ist ein wichtiger Faktor! Trotz Krankheit, trotz möglicher „Entwicklungsverzögerung“. Vertraue in den Weg deines Kindes!

Noch mehr Tipps zur Konzentration?

Das waren doch schon eine ganze Menge Faktoren, welche die Konzentration deines Kindes positiv beeinflussen können, oder?

Im nächsten Artikel erfährst du, wie du als Mama oder als Papa geeignete Bedingungen schaffen kannst, um die Konzentration deines Kindes zu fördern.

Weitere Beiträge von uns in der Reihe „Konzentration“

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Die ideas4parents Konzentrations-Challenge: Wie lernt mein Kind sich zu konzentrieren?

Heute starten wir die ideas4parents Konzentrations-Challenge „Hilfe, mein Kind kann sich nicht konzentrieren!“ oder „Wie lernt mein Kind sich zu konzentrieren?“ In unseren fünf Videos erfährst du:

    • Wie Du herausfindest, wo und wie sich Dein Kind konzentriert (Video heute)

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Bevor es los geht

Bevor du dir Sorgen darüber machst, wie dein Kind lernt sich zu konzentrieren oder warum es sich nicht konzentrieren kann, möchte ich dich einladen, dein Kind eine Woche lang jeden Tag 10 Minuten zu beobachten. Nur zu beobachten, ohne zu werten. Du tauchst ein in die Welt deines Kindes, hörst, siehst, spürst, wie sich die Welt für dein Kind anfühlt. Ohne zu werten, ohne einzuordnen was es gut macht, was nicht gut ist, ob es sich konzentriert oder ob es sich nicht konzentriert. Nein, du beobachtest nur.

Und nach der Woche fragst du dich: Wo ist mein Kind ganz bei dem was es tut? Was fällt ihm leicht? Was interessiert es? Das sind die Momente, in denen dein Kind sich konzentriert. Bevor du in unseren nächsten Videos erfährst, was die Konzentration fördern kann und welche Bedingungen du dafür als Mama oder Papa schaffen kannst, nimm dir eine Woche lang jeden Tag zehn Minuten Zeit. Nach der Woche erfährst Du im nächsten Video, was die Konzentration beeinflusst.

 

Und hier geht’s gleich zum Schritt 2 unserer Konzentrations-Challenge!

 

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Lifehacks für Kinder: Reißverschlussverlängerung (+Video)

Bevor Kinder lernen den Reißverschluss einer Jacke oder von Schuhen zu schließen, möchten sie ihn wenigstens öffnen können.

Wir zeigen euch heute in einem kleinen Video die Reißverschlussverlängerung, mit der das ganz einfach gelingen kann.

Viel Spaß beim ausprobieren und nachmachen 🙂

Lifehacks für Kinder: Reißverschlussverlängerung