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Was heißt Familienglück?

Mein heutiger Beitrag steht unter dem Motto einer Blogparade. Betreut.de ruft auf zu Posts unter dem Hashtag #FamilieMachtGlücklich.
Ein schönes Thema. Also habe ich mir gerne Gedanken dazu gemacht.

Praktisch, dass ich gerade aus einem dreiwöchigen Familienurlaub zurückkomme! So ist mir das Gefühl, viel Zeit mit der Familie zu haben, noch besonders nah.

Welche Familienmomente bereiten mir das größte Glück?

Ich erinnere mich an viele schöne Momente, wobei ich eines gleich feststelle:
Es sind eher die kleinen Dinge und mehr das WIE als das WAS.

Natürlich ist es prima, am Meer zu sein, den Sommer genießen zu können, aber wirklich relevant sind diese Umstände nicht.
Oder ich möchte es so sagen: Abstand vom Arbeitsalltag ist sehr hilfreich, Familie intensiv erleben zu können, einen freien Kopf zu bekommen. Aber wie dieser Abstand hergestellt wird, ist dabei eher zweitrangig. Was zählt, ist die Umpolung auf das Hier und Jetzt, das Erleben-Können des gemeinsamen Augenblicks.

Welche Faktoren tragen zu diesem Glück bei?

Unter solchen Bedingungen wird man automatisch freier und kreativer in dem, was man zusammen macht – insbesondere aber nimmt man sich gegenseitig intensiver wahr, kann sich  aufeinander einlassen. Ich empfinde es dabei als beglückend, wenn ich spüre und beobachte, dass es meinen Lieben gut geht. So führt etwa meine Tochter kleine Schüttelbewegungen aus, wenn sie sich über etwas freut. Es ist eine wunderbar natürliche, ganz eigene Art, ihre Freude auszudrücken. Niemand, den wir kennen, macht das so wie sie. Ich nenne das ihre „Schüttelmomente„. Es ist toll, das miterleben zu dürfen.

Natürlich ist es auch hilfreich, wenn man sich gerade keine großen Sorgen machen muss, niemand ernsthaft krank ist und die äußeren Lebensumstände nicht zu sehr drücken. Jedoch stärkt das gemeinsame Durchstehen von Schwierigkeiten auch das gegenseitige Vertrauen und die Geborgenheit in der Familie.

Hier hängt es freilich vom Alter des Kindes ab, wieviel Sorgen es in welcher Form mitbekommen sollte. Ich halte aber nichts davon, eine reine Wohlfühloase zu gestalten, die unsere äußere Wirklichkeit abschirmt. Und ich denke auch, dass Kinder ohnehin viel mehr „mitschneiden“ als wir oft glauben. Da ist es manchmal besser, Offensichtliches auch anzusprechen statt Kinder damit allein zu lassen; ihre Phantasie macht es sonst womöglich nur schlimmer als es ist.

Wenn ich grundsätzlich darüber nachdenke, warum wohl die meisten Menschen Familie als etwas Beglückendes empfinden, dann liegt das glaube ich nicht zuletzt daran, dass wir Familie als etwas Sinnstiftendes erleben. Und Sinn zu haben macht Menschen glücklich.
Aber warum empfinden wir Familie überhaupt als etwas, dessen Sinn wir kaum in Frage stellen würden?

Da habe ich meine eigene kleine Vermutung.

Ich glaube nämlich, Familie hilft einem auf unglaublich charmante, zwingende und natürliche Weise dabei, aus sich herauszutreten. Ich meine, dass wir oft in unserem eigenen Denken, in unseren Gedanken, unserem Kopf gefangen sind. Kinder sind eines der wunderbarsten Sofort-Hilfe-Mittel gegen jegliche Form von Grübelei. Sie lassen einem einerseits einfach kaum Gelegenheit dazu. Andererseits ist es wohl ihr direktes Erleben des Hier und Jetzt, das uns einfängt und umpolt auf den Augenblick. Und Gedanken sind etwas, das nur sehr selten etwas mit dem aktuellen Moment zu tun hat. Kinder reißen uns aus diesen Gedanken heraus und ermöglichen uns Erwachsenen eine wieder erfrischte Sicht auf die Welt um uns herum. Das tut gut. Und wir erleben dann das Leben direkter. Und sinnvoller. Auch weil wir uns dabei mehr als Teil eines Ganzen empfinden, glaube ich.

Was würde ich als Erstes mit meinen Liebsten tun, wenn ich mehr Zeit hätte?

Ich kann nicht direkt sagen, was ich als erstes mit meinen Liebsten tun würde, wenn ich mehr Zeit hätte. Ich denke, das WIE ist hier einfach entscheidender als das WAS.

Daher versuche ich, meine Zeit mit der Familie mit möglichst freiem Kopf zu erleben. Das ist im Alltag nicht immer so einfach wie im Urlaub.
Damit es klappt, brauche ich auch Pufferzeit für mich selbst, um mich z. B. nach einem Arbeitstag wieder zu erden.

Danach kann ich gemeinsame Familienzeit viel intensiver genießen 🙂

2 Antworten auf „Was heißt Familienglück?“

Ela sagt:

Willkommen zurück aus dem Urlaub! Und ich muss immer noch über den „Schüttelmoment“ schmunzeln. Wie schön ist es doch, dass jedes Kind so seine eigene Art entwickelt Freude zu zeigen 🙂
Liebe Grüße

Andreas sagt:

Ja diese Schüttelmomente sind toll. Natürlich lacht sie auch viel, aber dazu braucht es einen stärkeren Anstoß als fürs Schütteln 😉

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