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Welche Kinderbetreuung passt zu meinem Kind und mir? – Meine Erfahrungen

Wem vertraue ich mein Kind an?


Wer ein Kind hat, der stellt sich früher oder später auch die Frage der Kinderbetreuung. Wie, ab wann, wie lange und wer soll mein Kind betreuen? Was ist das Beste für mein Kind? Und womit kommen auch wir als Eltern klar?
Auch Sabrina von Zwergenkinderstuebchen musste sich diesen Fragen stellen und hat zur Blogparade aufgerufen.
Und hier kommen meine Erfahrungen zum Thema Kinderbetreuung.

Wer soll mein Kind auf seinem Lebensweg begleiten?

 
 

Überlegungen zur Kinderbetreuung schon in der Schwangerschaft…

Es ist schon sehr absurd sich schon während der Schwangerschaft für einen Kita-Platz anzumelden – so empfand ich zumindest damals und auch noch jetzt. Dennoch habe ich den Rat meiner schwangeren Freundinnen befolgt und bin mit meinem 6. Monatsbauch losgezogen und habe mein damals noch namenloses Kind pauschal bei sieben Kitas in unserer Nähe angemeldet. Hier in München „müsse“ man das machen, sonst habe man überhaupt keine Chance auf einen Kita-Platz, so hieß es. Dabei sollte mein Kind frühestens mit einem Jahr in die Kita kommen. Und trotzdem meinte die damalige Kita-Leitung einer städtischen Kita: „Bei uns einen Platz zu bekommen ist wie ein 6er im Lotto!“. Ich hab nicht näher nachgefragt, sondern war leicht geschockt. Meine Ambitionen, sich um einen städtischen Kita-Platz zu bemühen nahmen drastisch ab – zumal mich der stinkende Windelgeruch und die unaufgeräumten Kinder-Garderoben in dieser „6er-im-Lotto-Kita“ irgendwie etwas abschreckten. Ein 6er im Lotto sollte anders aussehen, so zumindest mein Gefühl.

Nach der Geburt…

…war sowieso alles total neu und ungewohnt. Die ersten Monate mit Baby hatte ich aufgrund der Hormone wie benebelt erlebt und die neue Gesamtsituation hat mir wortwörtlich manchmal die Luft zum Atmen genommen. Hochs und Tiefs, zwischen Glück und Schlafmangel, Geschrei und süßen Stillmomenten. Nach und nach begriff ich, mein altes Leben (mit 48 Arbeitsstunden die Woche, abendlichen Ausgeh-Abenden mit Mann und Freunden, gechilltem Ausschlafen am Wochenende usw.) ist vorbei. Da war mein Sohn etwa 8 Monate alt und die Sinnkrise traf mich schlagartig. Ich wusste, ich brauch jetzt ein Licht am Ende des Tunnels. Wie geht es weiter mit mir und meinem Job und meinem Baby? Ich wusste aber auch, dass ich niemals in meinen alten Job zurückkehren wollte. Denn damals gab es in meiner alten Firma keine Teilzeitjobs und ich wollte mein Kind auch nicht den ganzen Tag fremd betreut sehen.
 

Wem kann ich mein Kind guten Gewissens anvertrauen?

  

Die Absagen der Kitas – Kinderbetreuung Adieu?

Mir wurde eine Entscheidung bezüglich der Kinderbetreuung in einer Kita schnell abgenommen, denn ich hatte nur Absagen bekommen. Und – trotz Sinnkrise – ich war irgendwie froh. Und dann kam plötzlich die Möglichkeit im Home-Office freiberuflich für meine alte Firma zu arbeiten. Nur ein paar Stunden, und auch nur das, was ich schaffe, ganz ohne Druck. Endlich wieder ein bisschen arbeiten und Geld dazu verdienen. Toll! Trotzdem brauchte ich natürlich für die „paar Stunden“ eine Betreuung für meinen Sohn, meinen kleinen Blondschopf. Erst hatte ich mir eine Tagesmutter in der Nähe angesehen, die eigentlich einen guten Eindruck auf mich machte. Aber gleichzeitig bot sich eine gute Bekannte als Babysitterin an, für zwei Nachmittage. Das würde eigentlich reichen, dachte ich mir. Zwar war die Babysitterin an zwei Nachmittagen fast so teuer wie die Tagesmutter für vier Vormittage die Woche, aber ich hatte ein gutes Gefühl bei dieser Variante. Schließlich kannten mein Mann und ich die Babysitterin gut. Und auch mein kleiner Blondschopf mochte sie von Anfang an und ging immer gerne mit ihr mit. Mein Sohn war also, seit er etwa ein Jahr alt war, stundenweise bei einer Babysitterin. Die perfekte Alternative für uns statt einer Kita. Glücklicherweise hat mein Mann mich immer bei diesen Entscheidungen unterstützt und auch finanziell hat das gut funktioniert.

Wer gibt meinem Kind genug Raum zum Spielen und weckt seine Neugier?

   

Die plötzliche Kita-Platz-Zusage

Ein gutes halbes Jahr lief das mit der Babysitterin, dann kam plötzlich eine Zusage für eine städtische Kita. Blondschopf hätte dort einen Platz bekommen, wenn er knapp zwei Jahre alt geworden wäre. Erst fand ich das super, waren schon beim Schnuppertag, bei der Vertragsunterzeichnung und am Elternabend. Doch dann wurde mir auf einmal klar, dass ich meinen Sohn dann den halben Tag lang nicht sehen würde (mittlerweile hatte ich mich schon so an ihn gewöhnt). Und dazu kam, ich war damals wieder schwanger und wusste, dass ich bald wieder aufhören würde zu arbeiten – aber die Kosten für die Kita wären ja trotzdem geblieben. Warum sollte ich also meinen Sohn täglich 6-7 Stunden in eine Kita bringen, wenn ich doch sowieso mit dem Baby zuhause bin? Und da ich auch diesmal – trotz allem – nicht das Gefühl eines 6er im Lotto hatte, rief ich die (etwas) perplexe Kita-Leitung an und „stornierte“ die Kita-Anmeldung. Freundinnen standen mit offenem Mund neben mir: „Was? Du hast einen städtischen Platz abgelehnt???“ Ja, richtig, und zwar, um die Zeit mit meinem Kind verbringen zu können, gute wie auch schlechte Zeiten. Und nein, ich war keine Business-Frau mehr, die Kohle und Karriere macht und sich selbst verwirklicht im Beruf. Sondern ja, ich war jetzt eine schwangere Vollzeitmama mit bald zwei Kindern. Und mir war auch klar, dass das eine anstrengende Zeit werden würden „nur“ für die Kinder da zu sein, aber ich habe mich ganz bewusst dazu entschieden. Die Karriere muss halt warten.

Kinderbetreuung durch eine Spielgruppe

Nur zwei Monate vor der Geburt meines zweiten Sohnes (mein kleiner Blauauge) kam dann der Anruf einer Spielgruppe, bei der ich Blondschopf angemeldet hatte (nachdem ich die vielen Absagen für die Kitas bekommen hatte). Ich hatte schon gar nicht mehr daran gedacht, so lange war die Anmeldung her. Bei dieser Spielgruppe konnte ich meinen damals fast 2 ½ Jahre alten Sohn in einer kleinen Gruppe von maximal 10 Kindern bei zwei bis drei Betreuerinnen für zwei Vormittage bis 12 Uhr hinbringen. Erst war ich skeptisch, denn es hieß immer, dass sich Kinder in Spielgruppen schlecht eingewöhnen, da sie ja nur zwei Vormittage dort mit den Betreuerinnen verbringen. Aber mein Sohn hatte sich (nach anfänglichen Schwierigkeiten) dann immer auf die Spielzeit dort gefreut. In dieser Spielgruppe blieb er bis er über 3 ½ Jahre alt war, denn wir haben damals erst mit knapp 4 Jahren einen Kindergartenplatz bekommen – dafür aber hatte ich bei unserem jetzigen Kindergarten von Anfang an das Gefühl eines „6er im Lotto“ – und das bis heute. 🙂 Hier wird auf mein Kind und seine Bedürfnisse eingegangen, es kann seine ganz individuellen Talente finden und in der Gruppe seine sozialen Kompetenzen ausbauen.

Fazit Kinderbetreuung

Natürlich hängt die Art der Kinderbetreuung von so vielen Dingen ab. Zum einen, ob man wieder arbeiten muss, da man den alten Arbeitsplatz nicht verlieren möchte. Zum anderen, ob es finanziell möglich ist, die Kinderbetreuung nach hinten zu schieben. Und natürlich auch, ob man selber wieder unbedingt arbeiten möchte und wie gut sich das Kind auf eine neue Betreuung einstellen kann und und und…
Ich habe versucht, auf mein Bauchgefühl zu hören und mir wurde klar, dass ich meine Bedürfnisse nach beruflicher Karriere meinen Kindern zuliebe hintanstellen möchte. Nein, so ist das nicht richtig formuliert. Nicht nur „meinen Kindern zuliebe“, sondern auch mir zuliebe. Ich habe die Zeit mit meinen Kleinkindern sehr genossen, zwar bin ich auch an meine Grenzen gestoßen und tue das immer noch – aber wieder ist ein Spruch unserer Omas und Mütter wahr geworden „Mei, die Kinder werden so schnell groß! Genieße es, solange sie klein sind!“. 🙂 Daher habe ich die Kinderbetreuung zeitlich so weit wie möglich nach hinten geschoben und habe es nie bereut!
Wie ist das bei euch mit der Kinderbetreuung? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Erzählt es uns und beteiligt euch an der Blogparade von Sabrina.
Viele liebe Grüße
Eure ideas4parents-Romy

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