Wie toll wäre es, im Kontakt mit Kindern an die magische Pause zu denken und sie auch zu machen. Die magische Pause ist eine Unterbrechung von unseren schnellen Reaktionen, der Moment, in dem wir innehalten und nicht als Autopilot auf unsere Kinder reagieren. Immer wenn ich die Pause mache, passieren unvorhergesehene Dinge, Situationen entschärfen sich und am Ende habe ich vielleicht sogar Zeit gewonnen.
Der schnelle Alltag
Manchmal handle ich schnell, ohne es zu merken. Oder ich handle impulsiv, nur noch schnell die Mails checken, noch schnell ins Bad, sauer reagieren statt einfach nur sauer sein, schnell ein Bier holen, noch kurz die Wäsche anschalten…
Unter Eile geht alles schnell. Was wäre, wenn wir lernen nach jedem Impuls etwas zu tun, kurz nichts zu tun und zu sein statt zu handeln?
Wenn ich eine Pause mache, sind plötzlich Möglichkeiten da, die vorher nicht da waren. Zum spüren, zum nachdenken oder einfach nur zum durchatmen.
Angenommen, die Kinder beeilen sich nicht, obwohl wir es eilig haben, die Kinder schreien, obwohl wir gefragt haben, ob sie bitte leiser sein können…
Der Drang, zu drängeln oder der Impuls auch verärgert zu schreien ist sofort da.
1) Scannen, eine Momentaufnahme unserer Impulse: verärgert anschieben, dass sich die Kinder beeilen; selber laut sein
2) Nichts tun, wenn es gerade nicht ums Überleben geht.
3) Vorstellen, was wir tun könnten, aber nicht müssen.
4) Handeln.
Warum es manchmal nicht klappt, die magische Pause zu machen
Wir sind Menschen und handeln emotional und auch schnell.
Manchmal reicht ein Blick oder ein Wort unserer Kinder und wir kochen. Oder wir haben uns bisher zurück gehalten, aber jetzt kommen wir aus der Balance. Schnell ist ein Wort gesagt, ein Satz, der uns selbst weh tut.
Negative Gefühle entladen sich plötzlich und passen gar nicht zur Situation, weil sie sehr stark sind.
In den Augen unserer Kinder sind wir oft toll, aber da wir als Mama und als Papa immer in Ausbildung sind (Kinder können sich schnell verändern), lasst uns doch einfach täglich weiter lernen, wie wir als Mama oder als Papa sein wollen. Für unsere Kinder sind wir jetzt schon tolle Menschen, unabhängig davon, was wir tun oder nicht tun.
Die magische Pause verändert für mich so viele Situationen, dass ich daraus eine Gewohnheit entwickeln will.
Wie kann die magische Pause zur Gewohnheit werden?
Es ist ein Prozess in 2 Schritten.
1. Ich erkenne, dass ich schnell reagiere oder schnelle Impulse habe.
2. Ich höre mit dem Drang zu handeln auf oder fange gar nicht damit an.
Jetzt entsteht die magische Pause, in der wir mehr entscheiden können, was wir tun. Lasst uns die magische Pause immer wieder machen. Der Alltag bietet so viele Sekunden, zu verschnaufen. Der Drang zu handeln wird nicht vergehen. Aber unsere Fähigkeit, die magische Pause einzulegen, wird wachsen.