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Die magische Pause mit Kindern

Wie toll wäre es, im Kontakt mit Kindern an die magische Pause zu denken und sie auch zu machen. Die magische Pause ist eine Unterbrechung von unseren schnellen Reaktionen, der Moment, in dem wir innehalten und nicht als Autopilot auf unsere Kinder reagieren. Immer wenn ich die Pause mache, passieren unvorhergesehene Dinge, Situationen entschärfen sich und am Ende habe ich vielleicht sogar Zeit gewonnen.

Der schnelle Alltag

Manchmal handle ich schnell, ohne es zu merken. Oder ich handle impulsiv, nur noch schnell die Mails checken, noch schnell ins Bad, sauer reagieren statt einfach nur sauer sein, schnell ein Bier holen, noch kurz die Wäsche anschalten…

Unter Eile geht alles schnell. Was wäre, wenn wir lernen nach jedem Impuls etwas zu tun, kurz nichts zu tun und zu sein statt zu handeln?

Wenn ich eine Pause mache, sind plötzlich Möglichkeiten da, die vorher nicht da waren. Zum spüren, zum nachdenken oder einfach nur zum durchatmen.

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Angenommen, die Kinder beeilen sich nicht, obwohl wir es eilig haben, die Kinder schreien, obwohl wir gefragt haben, ob sie bitte leiser sein können…

Der Drang, zu drängeln oder der Impuls auch verärgert zu schreien ist sofort da.

1) Scannen, eine Momentaufnahme unserer Impulse: verärgert anschieben, dass sich die Kinder beeilen; selber laut sein

2) Nichts tun, wenn es gerade nicht ums Überleben geht.

3) Vorstellen, was wir tun könnten, aber nicht müssen.

4) Handeln.

Warum es manchmal nicht klappt, die magische Pause zu machen

Wir sind Menschen und handeln emotional und auch schnell.

Manchmal reicht ein Blick oder ein Wort unserer Kinder und wir kochen. Oder wir haben uns bisher zurück gehalten, aber jetzt kommen wir aus der Balance. Schnell ist ein Wort gesagt, ein Satz, der uns selbst weh tut.

Negative Gefühle entladen sich plötzlich und passen gar nicht zur Situation, weil sie sehr stark sind.

In den Augen unserer Kinder sind wir oft toll, aber da wir als Mama und als Papa immer in Ausbildung sind (Kinder können sich schnell verändern), lasst uns doch einfach täglich weiter lernen, wie wir als Mama oder als Papa sein wollen. Für unsere Kinder sind wir jetzt schon tolle Menschen, unabhängig davon, was wir tun oder nicht tun.

Die magische Pause verändert für mich so viele Situationen, dass ich daraus eine Gewohnheit entwickeln will.

 

Wie kann die magische Pause zur Gewohnheit werden?

Es ist ein Prozess in 2 Schritten.

1. Ich erkenne, dass ich schnell reagiere oder schnelle Impulse habe.

2. Ich höre mit dem Drang zu handeln auf oder fange gar nicht damit an.

Jetzt entsteht die magische Pause, in der wir mehr entscheiden können, was wir tun. Lasst uns die magische Pause immer wieder machen. Der Alltag bietet so viele Sekunden, zu verschnaufen. Der Drang zu handeln wird nicht vergehen. Aber unsere Fähigkeit, die magische Pause einzulegen, wird wachsen.

 

 

 

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Führen

7 einfache Wege, die Kommunikation zu Deinem Kind zu vertiefen

Mit Kindern kommunizieren ist eine Gelegenheit, sich gegenseitig wertzuschätzen. Jedoch ist es im Alltag herausfordernd, sich diese Wertschätzung zu schenken. Wer glaubt, keine Zeit zu haben, müde oder verärgert ist, kommuniziert nicht, wie er es sich wünscht. Meine Tochter hat es auch nicht immer leicht, mir zuzuhören. Mich interessiert: Wie sehen die einfachsten Wege aus, Kommunikation zu verbessern? Es sind nicht unbedingt die leichtesten Wege, aber immerhin einfach! 😉

Warum Zuhören für meine Tochter nicht immer leicht ist:

  • Manchmal rede ich zu viel auf einmal und die Aufmerksamkeit meiner Tochter lässt somit nach.
  • Manchmal weiß sie einfach schon, was ich sagen will.
  • Es langweilt sie, was ich sage.
  • Wenn ich müde bin, höre ich selbst nicht gut zu. Warum soll dann meine Tochter mir zuhören, wo ich einer ihrer Vorbilder bin?
  • Habe ich weder Zeit noch Geduld, rede ich schnell oder unterbreche meine Tochter beim Sprechen. Warum sollte sie es also nicht auch tun?
  • Ich erwische nicht den richtigen Moment zum Sprechen.
  • Unter Stress bin ich nicht die coole Mama, die ich doch gerne bin.

Auch wenn die Umsetzung nicht immer leicht ist, hier sind sieben einfachen Wege, Kommunikation zum (eigenen) Kind zu verbessern.
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Weg #1

Zuerst spielen, dann reden

Wenn sich Erwachsene treffen, fangen sie an zu reden. Wenn sich Kinder treffen, fangen sie an zu spielen. Angenommen, ich will mit meiner Tochter reden, spiele ich zuerst mit ihr. Danach erzählt sie oft vieles von selbst.

Weg #2

Warten können

Wenn ich von meinem Kind erwarte, dass es mir zuhört, muss ich natürlich selbst zuhören und warten, ohne es zu unterbrechen. Auch wenn ich weiß, was es sagen will. Ich weiß noch nicht, wie es etwas sagt, mit welcher Stimme, mit welcher Mimik, mit welcher Gestik und mit welcher Körperhaltung. So weiß ich, in welcher Stimmung mein Kind ist.
Wenn ich etwas frage, warte ich und lasse meinem Kind 5-10 Sekunden Zeit, darauf zu reagieren, in Worten oder auch ohne Worte. Das ist Mediation im Alltag! Natürlich gelingt das nicht immer, denn dann wäre es leicht zu tun, dennoch ist es einfach, wenn ich es tue.
Gleichzeitig lernt mein Kind zu warten, denn es will natürlich mit mir reden, wenn ich selbst telefoniere oder mich auf etwas konzentriere.

Weg #3

Auf Augenhöhe gehen und Interesse zeigen

Mit Kindern auf einer Augenhöhe zu sprechen, ihnen zuhören, versuchen zu verstehen, was sie sagen und sie trotzdem als Kinder zu sehen, schützt uns davor, ihnen zu viel Verantwortung zuzumuten und ihnen gleichzeitig vieles zuzutrauen.
Auf dem Spielplatz höre ich Erwachsene mit anderen Erwachsenen über ihr Kind sprechen, dabei steht das Kind direkt neben ihnen. Mögen es Kinder, wenn man über sie spricht, während sie direkt daneben stehen? Welcher Erwachsene spricht mit einem anderen Menschen über den Partner, der direkt neben einem steht?
Wenn Eltern predigen, meinen sie es doch so gut und wollen ihrem Kind etwas Wichtiges auf ihrem Lebensweg mitteilen. 😉  Um sich selbst zu schützen (z. B. wissen Kinder ganz genau, dass sie eine Regel verletzt haben und haben schon Schuldgefühle), hören Kinder nicht mehr zu.
Eltern wiederholen also immer wieder, was Kinder nicht (mehr) hören wollen.
Tja, so ist das nun mal, oder? Wichtige Dinge können nicht immer interessieren, oder? Aber welcher Erwachsene spricht mit jemanden, der nicht an der Börse interessiert ist, über die neuesten Nachrichten an der Börse?
Wenn wir wollen, dass Kinder zuhören, brauchen wir ein Thema, das sie interessiert. Natürlich müssen Kinder lernen, wie sie eine Straße sicher überqueren, dennoch müssen wir Eltern nicht predigen, dass das wichtig ist. Beim gemeinsamen Tun und nach vielen Wiederholungen lernen sie es.

Weg #4

Wiederholung leben statt predigen

Mein Kind braucht kurze, klare Wiederholungen und mich als eines ihrer Vorbilder. Im Straßenverkehr: Links, Rechts, Links… Manchmal spielen wir Verkehrslotsen und ich lasse mich von meiner Tochter über die Straße führen. Nach meiner Erfahrung machen Predigten eher taub (zu viel Information!) und ich erreiche vielleicht genau das Gegenteil, was ich will.

Weg #5

Offene Fragen stellen, zumindest meistens

Geschlossene Fragen laden nicht zu einem weiteren Gespräch ein, sondern nur zu einem Ja oder zu einem Nein. Offene Fragen geben mehr Raum für eine Antwort. Allerdings kann es auch passieren, dass die offene Frage zu einem Zeitpunkt gestellt wird, in der das Kind nicht offen für ein Gespräch ist: wenn es spielt, wenn es müde ist oder wenn es gerade nicht sehr daran interessiert ist, z. B. was es zum Mittagessen im Kindergarten gab.
Was hat Dir heute gefallen? ist eine offene Frage, bei der ein Gespräch entstehen kann. Aber wenn meine Tochter nicht in Redelaune ist, kann die Antwort „alles“ oder „gar nichts“ mit einem Augenzwinkern sein.
Offene Fragen, die Angst machen können, sind nicht immer hilfreich. „Was kann passieren, wenn Du wegläufst und ich nicht mehr weiß, wo Du bist?“ Stattdessen mag ich es lieber, klar zu sagen, dass ich Angst habe, wenn ich nicht weiß, wo mein Kind ist und ich deswegen wissen will, wo mein Kind ist. Darauf muss mein Kind nichts sagen, aber ein Kopfnicken meines Kindes sagt mir, dass ich klar gemacht habe, was mir wichtig ist.

Weg #6

Kleine und große Dinge beschreiben, ohne im Lob zu schwelgen

Ob Lob immer angebracht ist und ob Lob Kinder manipuliert, darüber scheiden sich die Geister. Aber was spricht dagegen, die Welt, wie ich sie als Mama gerade erlebe, zu beschreiben?
„Hey, Du hast den Turm wieder aufgebaut. Du warst so gefrustet und jetzt hast Du ihn wieder aufgebaut.“
„Du hast Deine Nachbarin getröstet, weil Du gemerkt hast, dass sie traurig ist.“

Weg #7

Mut zum Schweigen

Es gibt Momente zum Sprechen und Momente zum Schweigen. Manchmal signalisieren Kinder oder auch Jugendliche, dass sie gerade nicht zum Sprechen bereit sind. Das ist offensichtlich nicht der Moment für ein Gespräch. Ein Blick in die Augen und auf die Körperhaltung verrät auch ohne Worte, welche Stimmung unser Kind hat.

Wer kann schon nicht kommunizieren?

Während das eine Kind in Worten alles mitteilt, ist das andere Kind viel ruhiger, zumindest in Worten und in bestimmten Situationen. Manches Verhalten ist sozial anerkannt, z. B. Reden, wenn Handzeichen gegeben wurde. Anderes Verhalten ist sozial nicht anerkannt, wie ununterbrochenes Reden während eines Sporttrainings. Mein Kind ist bisher in sozialen Gruppensituationen eher ruhig, auch wenn es mit Freunden vor Ideen sprudeln kann. Das heißt aber nicht, dass es nicht kommuniziert!

Meine Tochter erinnert mich immer wieder daran, wie Kommunikation auch geht, ohne etwas zu sagen: sich nach vorne lehnen, auf die gleiche Körperhöhe wie das Kind gehen, Kontakt zu den Augen aufnehmen, mit dem Kopf nicken, die Augenbrauen erstaunt hochziehen, lächeln… Ein Ausdruck im Gesicht, die Atmung und eine Körperhaltung verrät uns so viel über unsere Kinder.

Hier gibt es noch mehr über den geeigneten Moment zum miteinander reden.

 

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Beziehung Familiengeschichten

Wenn Eltern nicht mehr sofort reagieren…

In herausfordernden Situationen auf Kinder zunächst nicht zu reagieren, erscheint manchmal unmöglich. Haben wir bei Stress nicht alle unsere Verhaltensmuster, die anspringen? Wir reagieren laut, beschweren uns, laufen davon oder ziehen uns innerlich zurück.
Tochter Mira schreit: „Du bist die blödste Mama!“ mit der schrillsten und erschreckendsten Stimme, die Mama Alexandra jemals von ihr gehört hat. Natürlich weiß Alexandra, dass Mira sehr wütend ist und dass sie es nicht persönlich nehmen muss, dennoch trifft es sie.
„Ich will das viel lieber mit Papa“, sagt meine Tochter zu mir. Auch wenn ich darüber stehen möchte, trifft es mich doch und ich ziehe mich zurück.
Eine Freundin bittet ihren Sohn, etwas zu tun, weil sie schon spät dran ist, aber ihr Sohn verweigert sich. Die Freundin schreit ihn an.

Gewohnte Reaktionen bei Stress

Was haben diese Reaktionen gemeinsam? Sie entfernen uns von anderen und davon, den Moment direkt zu erleben, so emotional er auch ist. Nach unserer Reaktion halten sich Kinder dann die Ohren zu, drehen den Kopf weg, reagieren gar nicht oder rennen weg.

Vor kurzem habe ich verletzt reagiert und mich zurückgezogen. Ich hätte mich auch verteidigen können oder einfach nur wütend reagieren können. Als Mama oder als Papa haben wir mehrere gewohnte Reaktionen in unserem System. Wir verschließen uns oder sind sehr verärgert, wenn wir verletzt sind. Das Traurige daran ist, dass ich die Welt in solchen Momenten vor allem aus meiner Perspektive sehe und die Welt des anderen vielleicht nur noch verschwommen wahrnehme.
Um den Moment nicht zu intensiv zu erleben, höre ich vielleicht Musik an oder lenke mich ab. Ich fahre die Außenwelt herunter, versinke in meiner Welt und selbst das nur sehr oberflächlich, in Form von gewohnten Reaktionen.
Da war ein Stechen im Herz. Aber die Reaktion ist in den Vordergrund gerückt. Das Stechen steht im Hintergrund, und ich fühle es nicht mehr. Stattdessen ziehe ich mich zurück und lasse keinen an mich heran.

Was passiert, wenn ich bei Stress nicht sofort reagiere

Wie wäre es, ich würde beim nächsten Mal nicht sofort reagieren? Ich würde das Stechen im Herzen spüren und den Drang zu reagieren, wahrnehmen. Danach würde ich zunächst nichts tun. Auch wenn ich immer noch reagieren will, wäre ich offen und aufmerksam. Ich könnte neugierig sein, was ich erlebe, statt davon zu laufen, tatsächlich oder innerlich. Trotz Angst vor dem intensiven Stechen reagiere ich nicht sofort. Langsam wird mein Herz wieder weit. Die Situation hätte mich fast wieder automatisch reagieren lassen. Jetzt kann ich die Situation gestalten statt sofort zu reagieren. Ein Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit breitet sich aus.

 

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Begleitung

Wieviel Spielzeug braucht mein Kind?

 
Bei uns sind Schränke und Schubladen voll damit, nein, sie quillen über! Im Wohnzimmer liegt es überall herum und im Keller lagern mehrere Kisten und Taschen voll: Spielzeug! Und dann kommt doch immer die Frage aller Fragen:

„Was sollen wir spielen?“

Wieviel Spielzeug braucht mein Kind eigentlich?

Als wir letztens bei Oma zu Besuch waren gingen sich Blondschopf (7) und Blauauge (4) mal wieder auf die Nerven (und den Eltern somit auch). Angeblich, weil sie einfach nicht mehr wussten, was sie spielen sollten. Doch Tatsache ist, da war genug Spielzeug! Überall lag es herum! Da beschlossen wir kurzerhand, den kleinen Wald in der Nähe zu erkunden und dort ein bisschen frische Luft zu schnappen.
„Spazieren gehen? Im Wald?…Och neee!! Keine Lust!“, meinte gleich unser großer Sohn und der Kleine stimmte ihm sofort zu. „Langweilig! Warum müssen wir immer frische Luft schnappen???“ „Wir wollen fernsehen!!“ „Ja!!!“ Darin waren sie sich also wieder einig… Doch nix da!
Glücklicherweise hatten wir die Walkie Talkies mitgenommen und so schafften wir es, unseren Kindern das Spazierengehen etwas schmackhafter zu machen und sie zu überreden.

Lockmittel Walkie Talkie…

Im Wald…

Erst waren die Walkie Talkies noch total interessant und es wurden – einige Meter voneinander entfernt – verschiedene Botschaften an den jeweiligen Bruder durchgegeben. Doch auf einmal – ich konnte es kaum glauben – waren sie nur noch Nebensache. Denn die Natur hatte es geschafft, die volle Aufmerksamkeit meiner Kinder auf sich zu lenken.
„Stoooopp!“, schrie Blauauge plötzlich ganz panisch. „Ich hab eine Spur gefunden!“, jubelte Blauauge kurz darauf und zeigte uns ganz stolz die Spur eines Pferde-Hufeisens. Plötzlich waren die Jungs voll auf Entdecker-Modus geschalten.
Dann: Wer findet den schönsten, größten, kleinsten, glattesten Stock? Spannend, wie fühlt sich die Rinde an? Kann man die Rinde abziehen? Iiih, das ist ja ganz glitschig…
Während meine Kinder voller Elan im Matsch waten, ihre Hosen dreckig machen und die erdigen Finger an der Jacke abstreifen, übe ich mich darin, mich zurückzuhalten und die Kinder einfach nur machen zu lassen. (Ich sage mir immer wieder vor „Das kann man wieder sauber machen, der Fleck geht wieder raus, keine Panik!!“) Denn ich befürchte, wenn ich sie unterbreche und in ihrem Tun zügle, dann verlieren sie die Lust am Entdecken und Spielen. Denn nichts anderes tun sie hier im Wald, der ihnen von zuhause so langweilig erschien.
Und das Tolle ist, sie suchen sich ihr Spielzeug selbst. Sie sammeln Stöcke und Steine, finden plötzlich Pilze, wollen wissen, wie die Pflanze heißt, berühren feuchtes Moos, untersuchen Blätter und kleine Käfer und riechen – ganz nebenbei – die wunderbare Waldluft.

Wie fühlt sich Moos an?

Natur tut gut…

Am Hang greifen sie nach den am Boden liegenden Tannenzapfen und werfen sie hinab. Wie weit kann ein Tannenzapfen fliegen? Sie suchen und entscheiden selbst, was sie mit den Dingen tun, die ihnen der Wald, die Natur zu bieten hat. Das ist schön, sie haben Freude am Erkunden und Entdecken, ohne, dass wir als Eltern eingreifen oder vorschlagen.
Nicht immer ist also Spielzeug von Nöten, um die Kinder zu beschäftigen. Eigentlich brauchen sie nur ganz wenig, um zufrieden spielen zu können. Die Kinder können hier ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben und müssen nicht erst dazu animiert werden, weil sie ganz von alleine wissen wollen, was gibt es hinter dem Waldhügel zu entdecken oder wie fühlt es sich an, über die knorrige Baumwurzel zu balancieren? Und was war das für ein Geräusch? Ein Specht, der gegen einen Baum hämmert? Ganz nebenbei bekommen sie ein Gespür für sich selbst und die Zusammenhänge der Natur.

Natur stärkt unsere Kinder in ihrem Selbstwertgefühl, stärkt sie in ihren Sinnen, stärkt ihr Immunsystem, stärkt sie in ihrer gesamten Wahrnehmung. Doch leider verlagert sich der Spielort unserer Kinder zunehmend nach drinnen, oft sind die „freien“ Nachmittage durchgetaktet und durchorganisiert. Zu wenig Zeit bleibt da übrig, um die Kinder einfach mal draußen machen zu lassen, ganz ohne Zeitdruck und Einwände der Eltern.
Leider können wir als Stadtmenschen nicht jeden Tag in den Wald gehen, aber manchmal reicht auch schon der kleine Park in der Nähe. Wir sollten in der Hektik des Alltags nie die Wirkung der Natur vergessen und dass unsere Kinder nicht immer das neueste Spielzeug brauchen oder das aktuellste Computerspiel spielen müssen. Die Natur hat so viel zu bieten und ich finde, das sollten auch unsere Kinder lernen zu schätzen. Und wenn wir als Eltern ihnen die Möglichkeit dazu bieten, dann werden sie diese auch ergreifen. 🙂
Geht ihr mit euren Kindern gerne in die Natur und lasst sie erkunden? Oder findet ihr vielleicht, dass Spazierengehen in der Natur überschätzt wird? Lasst es mich wissen und schreibt einen Kommentar, ich freue mich über eure Meinungen.
Viele liebe Grüße
Eure ideas4parents-Romy

 

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Führen Spielen

18 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 10. Monat

[*Dieser Post enthält Werbelinks]

Wird eure Wohnung erobert oder auseinander genommen? Im Zangengriff, also mit Daumen und Fingern wird vielleicht schon einiges gegriffen. Vielleicht krabbelt euer Baby durch die Wohnung. Unseres ist erst zu ihrem Zeitpunkt gekrabbelt und zwar sehr, sehr schnell. Hier gilt: Vergleiche mit anderen Babys machen Eltern unsicher. Euer Baby hat seinen eigenen Weg. Wer Rückmeldung oder Hilfe sucht, geht zum Kinderarzt oder zu einer Frühförderstelle. Das schöne am Spielen ist, es fördert immer auf irgendeine Art und Weise. Oder es bringt den Kleinen einfach Freude und fördert somit die emotionale Entwicklung.

Hier lest ihr achtzehn (Spiel-)tipps im 10.Monat:

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Hände

Tipp #1: Klangstäbe

Die Klangstäbe* werden vielleicht zusammengeführt. Oder ein Klangstab klopft auf den Boden. Oder rollt über den Boden. Alles uninteressant? Könnte sein, dass das Zusammenführen der Hände viel spannender ist.

Tipp #2: Bauklötze

Mega Bloks* zum ineinander stecken, nebeneinander stellen, einen Mega Blok untersuchen, dem Geschwisterkind beim stapeln zuschauen …

Tipp #3: Stapelbecher

Nehmt Stapelbecher oder Becher, die ihr ineinader stellen könnt und lasst sie auseinandernehmen oder ineinander stellen. Der Plan geht nicht auf? Stattdessen wird umgeworfen oder gerollt oder nichts davon. Gutes Training für Eltern: Kinder interessiert im Spiel etwas anderes als Eltern. Eltern können sich immer wieder überraschen lassen.

Tipp #4: Spielerisches Essen

Legt fingerlanges Gemüse, wie Karotte und Kartoffel zu einem Stapel. Wenn Lebensmittel entdeckt werden, haben wir Spielen mit Essen erlaubt. Wenn nur aus Langeweile oder aus mangelndem Hunger gespielt wird, obwohl das Essen schon bekannt ist, haben wir in der Kleinkindzeit zwischen Essen und Spielen getrennt. Aber warum nicht in der Babyzeit mit Essen achtsam spielen? Die Lebensmittel sollen nicht durchs Zimmer fliegen, aber Babys wollen die Oberfläche und Beschaffenheit der Lebensmittel spüren.

Tipp #5: Tücherbox

Eine Taschentücherbox zum ausräumen bewusst zur Verfügung stellen. Babys ziehen die Tücher heraus und Erwachsene räumen sie bei Gelegenheit wieder ein. Kann immer wieder bespielt werden.

Tipp #6: Verschlüsse

Klettverschluss, Reissverschluss an einer Handtasche oder bei einem Geldbeutel – auch wenn das auf- und zuziehen noch schwer ist, diese Verschlüsse üben eine Faszination auf die kleinen Leute aus.

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Tipp #7: Wasserlabor

Mit Messbechern Wasser gießen, der Suppenkelle schöpfen, Wasser durch den Trichter laufen lassen… Womit experimentiert euer Kind im Wasser? Mit den Händen? Prima, der eigene Körper ist schließlich immer da und spannend.

Tipp #8: Schatzkiste oder Schatzkorb

Gegenstände mit unterschiedlichen Strukturen anbieten: Teedose, alte CD, Bürste, Sieb. Nichts spitzes und scharfes, damit der Entdeckergeist frei und wild stöbern kann.

Tipp #9: Sortierbox

Wer mag, kann mit einfachen Formen beginnen: Kreis, Dreieck, Viereck*. Ob das Einräumen entsprechend der Form schon spannend ist, findet euer Schatz heraus. Ein- und ausräumen allein  macht so viel Spaß, wie wir immer wieder erfahren haben.

Tipp #10: Lustiges Essen

Mosaike und Gesichter aus gewürfeltem Essen legen. Wer Tomaten und Trauben anbieten mag, bitte halbieren, damit nichts leicht verschluckt werden kann.

Tipp #11: Verschwinden und wieder auftauchen

Ein Tischtennisball oder eine Kastanie rollt durch eine Papprolle kommt entsprechend dem Neigungswinkel langsam oder schnell heraus.

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Körper

Tipp #12: Stuhlreihe

Stabile Stühle zum hochziehen anbieten. Allerdings wird das Baby schon los laufen, wenn seine Zeit dafür reif ist.

Tipp #13: Treppen und Stufen überwinden

Lange Treppen machen Respekt und wirken noch fast unüberwindbar. Vielleicht könnt ihr einführen, dass eine Stufe rückwärts fast allein bewältigt werden kann, wenn ihr Impulse zum „ich will hier runter, weiß aber noch nicht wie“ seht.

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Sprache

Tipp #14: Let’s talk

Wenn ich erzählt habe, was ich z.B. in einem Geschäft mache oder was ich gerade tue, war meine Tochter zum richtigen Zeitpunkt ganz interessiert dabei. Auch wenn ich mich mit anderen Erwachsenen unterhalten habe und sie einbezogen habe, hat ihr diese Aufmerksamkeit gut gefallen.

Bunter Mix

Tipp #15: Nachahmen

Euer Baby „wischt“ mit einem Lappen, weil es euch nachahmt. In der Zwischenzeit könnt ihr aufräumen und putzen. Langfristig wird gelernt, dass Aufräumen und putzen einfach (spielerisch) dazu gehört. Oder wie die Tochter manchmal sagt: Wir spielen wischen.

Tipp #16: Ritual(spiele)

Rituale ergeben sich in jeder Familie anders und ändern sich von Zeit zu Zeit. Badespiele vor dem Einschlafen, Bilder anschauen, ein Lieblingsstofftier im Arm halten – die Reihenfolge bleibt gleich und hilft, sich auf die Ruhezeit bzw. Schlafenszeit vorzubereiten. Klar, ruhig und nicht zu viel.

Tipp #17: Ein Traum von Seife

Seifenblasen auf dem Badewasser platzen lassen – kann Freude oder Angst machen, weil es schön aussieht oder – wie bei uns – auch unheimlich wirken kann. Die Angst verfliegt von selbst.

Tipp #18: Papprollenwippe

Eine lange Papprolle über ein Kinderbuch legen und zur Wippe umfunktionieren und Stofftiere hochfliegen lassen. Für solche Art von Spaß war unsere Tochter meistens zu haben.

Was macht ihr als Eltern gern und was fordert euch ganz schön heraus? Wenn ihr Spiele ergänzen wollt, wir von ideas4parents freuen uns!

 Weitere (Spiel-) Tipps:

15 (Spiel-) Tipps für frischgebackene Eltern mit Baby im 1. Monat
15 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Baby im 2. Monat
15 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 3. Monat
23 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 4. Monat
16 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 5. Monat
12 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 6. Monat
9 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 7. Monat
15 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 8. Monat
20 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 9. Monat
18 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 10. Monat
14 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 11. Monat

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Bewegung

Kinderyoga mit Gila: Yoga gegen Bauchweh

 
It´s #Yogamonday again! Willkommen zurück zu unserer Yogareihe für Kinder. Heute machen wir zusammen Yoga gegen Bauchweh.

Viel Spaß und gute Besserung! 🙂

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Bewegung

Weihnachtsyoga für den Kopf: Wie man mit Yoga einen starken Übergang ins neue Jahr schafft

 
Ist Silvester für dich ein Tag wie jeder andere? Oder ist es ein Tag, der sehr wichtig für dich ist? Vielleicht weil er uns dazu einlädt, sich vom Alten zu verabschieden und sich auf was Neues einlassen zu können.

Die Herausforderung

Die Herausforderung besteht darin, dass man manchmal sehr an der Vergangenheit hängt, oder auch oft ein bisschen Angst vor der Zukunft hat.
Wir von ideas4parents machen heute ein Miniyoga, mit dem wir uns vom Alten verabschieden und Raum für Neues schaffen.

Los geht´s! 🙂


 

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Begleitung

Weihnachtsyoga für den Kopf: Wie man durch einen Perspektivenwechsel ein starkes Weihnachtsfest erlebt

 

Heute geht es darum, ein starkes Weihnachtsfest zu erleben – und zwar unabhängig von den äußeren Umständen.

Die Herausforderung

Weihnachten ist für dich kein Fest der Freude, weil sich die Verwandten immer zanken? Oder du machst vieles mit Widerstand, nur weil es von dir erwartet wird? Mit Yoga kannst du eine andere Haltung annehmen, obwohl die Umstände gleich bleiben. Spannend ist dabei, dass man alleine durch die Einstellung viel mehr gestalten kann, als man es erwartet hat.

Frohes Fest!

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Märchen machen Kinder stark! – Heute "Die Wichtelmänner"

Märchen-Minute bei ideas4parents

Unser Motto lautet „Märchen machen Kinder stark“  – daher kommt heute ein neues Märchen passend zur Weihnachtszeit: „Die Wichtelmänner“.
In der Geschichte der „Wichtelmänner“ wird die Botschaft der Dankbarkeit und der Uneigennützigkeit vermittelt. Gerade zur Adventszeit ein schönes Thema, um sich darauf wieder zu besinnen und achtsam miteinander umzugehen.
Nehmt euch also wieder ein paar Minuten Zeit und lasst euch heute von uns „Die Wichtelmänner“ erzählen. Kommt mit ins Märchenland!
Viel Spaß beim Zuhören, wünscht euch eure Romy


Und wer noch mehr schöne Geschichten und Märchen von uns hören möchte, der möge hier klicken. 🙂
 

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Begleitung

Weihnachtsyoga für den Kopf: Wie Weihnachtsstress entsteht und was man dagegen tun kann

Heute geht es bei uns darum, die Weihnachtszeit zu entschleunigen. Und zwar ganz im Yogi-Stil.

Die Herausforderung

Du hast in der Arbeit viel zu tun und möchtest vor Weihnachten noch einiges abschließen. Du hast viele Weihnachtsgeschenke noch nicht gekauft, du hast deine Wohnung noch nicht dekoriert, du hast die Weihnachtstage noch nicht geplant und du weißt noch nicht, wann du alle besuchen kannst?

Wir haben in unserem ersten Video in 3 Schritten geplant, wie du als ausgebuchte Familie Weihnachten so gestalten kannst, dass es zu dir, deiner Familie und deiner aktuellen Lebenssituation passt. In unserem heutigen Video geht es darum, dass du in der Weihnachtszeit viel Stress erlebst. Wir klären, wie es zu diesem Stress kommt und was du dagegen machen kannst.