„Wie ist das Eltern sein mit eurem Baby?“, fragen Freunde und Bekannte nach einer Geburt. Ich lebe nur von Moment zu Moment, mache das, was zu tun ist und zwischendurch erlebe ich die schönsten (Spiel-)momente mit meinem Kind. Klingt nach Notfallprogramm und einer erfüllten Zeit.
Beides stimmt, so verrückt es auch klingt. In den ersten Tagen und Wochen nach einer Geburt lernen sich Eltern und Kinder gegenseitig kennen. Was haben wir denn gespielt? Uns schlafsparenden Eltern spielte unser Gedächtnis so manchen Streich. Dennoch, hier kommen meine verschwommenen Erinnerungen, gemischt mit anderen fünfzehn (Spiel-)Tipps für die erste Zeit.
Kontakt
Tipp #1: Körperkontakt
Tragen, Streicheln, Stillen. Finde heraus, was zu Dir und zu Deinem Kind passt. Wir haben eine sehr lange Känguru-Zeit verbracht und viel getragen. Dank Trageberatung haben wir viel „gespielt“ mit Tragen vor dem Bauch und später auf dem Rücken. In den ersten Wochen hatten wir unsere Kleine aber auch viel auf dem Arm. Manchmal wollen Babys nur Kontakt und keine Spielanregung.
Hören
Tipp #2: Music is everywhere
Muss es eine Babyrassel sein? Es kann. Unsere eigene leise Musik, selbst gespielt oder selbst gehört, direkt neben unserem Kind, ist eine andere attraktive Möglichkeit. Leise Gitarrenmusik und auch Salsa Musik kam bei uns ganz gut an.
Tipp #3: Laute und Sprache
Wir ahmen die Laute unseres Lieblings nach. Quietschkuss, Zungenschnalzen, Pusten… Albern? Ich lerne immer wieder, von meiner Tochter, albern zu sein. Trotzdem nicht in der Laune? Wir lesen ein eigenes Buch oder die Wirtschaftsnachrichten vor. Unsere Tochter hat den scheinbar uninteressantesten Dingen gelauscht, weil es für uns interessant war. Oder noch einfacher. Wir erzählen, was wir gerade tun oder wo wir auf der Straße entlang gehen.
Sehen
Tipp #4: Beobachten, beobachten, beobachten
Wir beobachten unser Kind – was macht es? Es ist herausfordernd, für uns Macher nur da zu sein und wahrzunehmen – mit oder ohne Worte, welchen Gesichtsausdruck das Baby zeigt. Wir machen daraus ein spontanes Spiel und ahmen nach, was wir sehen.
Tipp #5: Nähe
Du siehst in den Augen Deines Kindes noch sehr verschwommen aus. Wir gehen nah ran, unser Kind erkennt mehr, wenn wir nur ca. 25 cm entfernt sind.
Tipp #6: Kontrastbilder
Alle starken Kontraste sind leichter wahrzunehmen, deswegen hat Babyspielzeug oft kontrastreiche Farben. Schwarz-Weiß ist auch ein starker Kontrast. Habt ihr noch schwarz-weiß Bilder von der Familie im Schrank?
Tipp #7: Augen folgen
Waagrechte Bewegungen sind leichter zu verfolgen im Gegensatz zu senkrechten Bewegungen. Wir wiegen unser Baby im Arm, fast automatisch geht unser Kopf in einer waagrechten Bewegung mit. Bewegungen von oben nach unten kann das Baby mit ca.3 Monaten gut verfolgen.
Bunter Mix
Tipp #8: Spielen mit Geschwisterkindern
Tragen ist auch eine gute Möglichkeit für Eltern, die große Geschwisterkinder haben. Dein Jüngster oder Deine Jüngste ist von Anfang an im Spiel der Geschwister dabei.
Tipp #9: Vom Bauchlieger zum Krabbler
Das ist ein Tipp, den ich recherchiert habe. Lege Dich auf den Rücken oder lehne Dich weit zurück und lege Dein Kind kurz in Bauchlage auf Dich. So kann das Baby Kraft in den Armen und im Oberkörper aufbauen, um später z.B. krabbeln zu können. Ein eingerolltes Handtuch auf der Brust kann das Baby stützen. Es ist nämlich sehr anstrengend, den Kopf kurz zu halten.
Mein Tipp: Keep it easy and slow, Eltern sind gerne ehrgeizig 😉
Tipp #10: Spielpositionen
Wir können unser Baby in verschiedenen Postionen halten und ihm zugewandt sein. Das allein ist ein Spiel mit den unterschiedlichen Körperstellungen. Eine Hand bzw. ein Arm hält den Kopf, der andere Arm hält den Po. Der Kopf vom Baby lehnt an der Brust, damit es unseren Herzschlag hören kann.
Unser Baby liegt auf unseren angewinkelten Beinen, wir halten es im Fliegergriff (zwischen den Beinen des Babys hindurch greifen und seinen Bauch auf unserem Unterarm ruhen lassen, der andere Unterarm stützt den Kopf). In den ersten Wochen haben wir viel im beruhigenden Fliegergriff getragen.
Tipp #11: Mimik und die Welt der Gefühle
(Un)geschminkt oder (un)rasiert zeigen wir, wie wir lachen, traurig schauen, verärgert aussehen oder überrascht. Unser Gesichtsspiel lädt unser Baby zum nachahmen oder beobachten ein. Blinzeln, Augenbrauen hochziehen, Mundwinkel hängen lassen, lächeln…
Tipp #12: Das Leben ist bunt
Gemeinsam leise Musik hören, eigene Lieder singen, von einem interessanten Erwachsenenbuch sprechen. Babys finden jetzt alles spannend, was ihre Leute tun! Wir machen also auch etwas, was wir gerne tun!
Tipp #13: Spielpause
Wenn das Baby schläft, ist eine Spielpause und auch eine Gelegenheit zum ausruhen. Zumindest wenn große Geschwisterkinder versorgt sind und ihr den Haushalt mit eurem wachen Baby (im Tragetuch, auf einer Decke mit Sichtkontakt zu euch) erledigen könnt.
Schlafen auf Knopfdruck ist schwer. Wer zum schlafen viel trägt, wie wir, schließt kurz die Augen oder setzt sich in einen Schaukelstuhl und macht die Augen zu. Das ist ein kleiner Trost, wenn sich Schlaf rar macht.
Tipp #14: Nichts für Dich dabei?
Manche Anregungen eignen sich vielleicht erst später – weil Dein Baby noch sehr, sehr viel schläft (ja, das soll es geben). Im ersten Monat willst Du vielleicht ganz andere Dinge tun, wie euch als Familie kennen zulernen, Freunde und Verwandte empfangen oder herausfinden, wann Du mit Baby duschen kannst 😉 oder oder oder.
Tipp #15: Reaktion statt Animation
Wir beobachten mehr, wie unser Kind reagiert als es mit Anregungen zu überladen. Welch Glück, dass Babys mit weniger meist zufriedener sind als mit zu vielen Dingen. Kopf wegdrehen oder Weinen bedeutet ich bin müde, habe Hunger, mir ist kalt, ich mag Körperkontakt oder was soll ich damit? Wir probieren vieles im Schneckentempo aus, warten die Reaktion ab, machen weiter oder hören auf.
Was mag Dein Kind? Hast Du ein gemeinsames Spiel entdeckt bzw. etwas worauf Dein Kind positiv reagiert?
Quellen:
babycenter.de
Weitere (Spiel-) Tipps:
15 (Spiel-) Tipps für frischgebackene Eltern mit Baby im 1. Monat
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23 (Spiel-) Tipps für Eltern mit Babys im 4. Monat
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