Vor lauter alltäglicher Hektik und dem ständigen Zeitdruck, dem ich als Mama ausgesetzt bin, vergesse ich ab und an, mich meinen Kindern ganz bewusst positiv zu widmen. Geht euch das auch so? Da schleicht sich dann manchmal, wenn ich schon im Bett liege, das schlechte Gewissen an und setzt sich mir schwer auf den Brustkorb. Hab ich mir heute genug Zeit genommen für meine Kinder? Oder war ich heute nur die „Befehls-Mami“, die ständig rumgemeckert hat?
Meine beiden Jungs, Blondschopf (6) und Blauauge (4), hören oft genug „Tu das nicht!“, „Lass das!“, „Jetzt sei ruhig“ und „Trödel doch nicht so!“. Aber sind das die Sätze, die sie brauchen, um „groß“ zu werden? Klar, ich sehe diese Ermahnungen in dem Moment als notwendig und als erforderliche Erziehungsmaßnahme.
Aber damit aus ihnen emotional gefestigte Persönlichkeiten werden, die stark fürs Leben werden, benötigen sie andere Sätze. Andere positive Sätze, die ihnen zeigen, dass sie ganz wunderbar sind, so wie sie sind, dass ich als Mama ihr Wesen mit all ihren Eigenarten zu lieben und zu schätzen weiß.
Daher ist es wichtig, den Kindern liebende und aufmerksame Worte zu sagen, damit sie möglichst lange unbeschwert Kind sein dürfen und sich sicher und geborgen fühlen in dieser großen weiten Welt.
5 Sätze, die du deinem Kind jeden Tag sagen solltest
1. „Ich hab dich lieb!“
Nichts ist wichtiger, als seinem Kind jeden Tag zu sagen und spüren zu lassen, dass man es liebt. Eine liebevolle Umarmung und ein Kuss auf Wange oder Stirn, sind der beste Start in den Tag und ebenso ist das Gutenachtbussi nicht wegzudenken. Diese Worte und liebe Gesten sind wie Balsam für die kleine Kinderseele und machen emotional gefestigte Menschlein aus ihnen. Positiver Körperkontakt – kuscheln, streicheln, kitzeln – unterstützt zudem ganz nebenbei die Entwicklung der Kleinen, Stresshormone werden abgebaut und positive Wachstumsprozesse in Gang gesetzt. Also, auch wenn es morgens stressig ist: So viel Zeit muss sein!
2. „Wie war dein Tag?“
Natürlich hängt es vom Alter des Kindes ab, ob man es schon fragen kann, wie sein Tag war. Jedoch ist es wichtig, Interesse an ihrem ganz eigenen Leben zu zeigen. Voraussetzung ist natürlich, dass du dir für diese Frage Zeit nimmst, denn bei manchen Kindern könnten die Antworten etwas länger ausfallen… 🙂 Aber auch, wenn dein Kind eher zurückhaltend mit seiner Antwort ist, so nimmt dein Kind es unterbewusst als positiv wahr, dass es von den wichtigsten Menschen in seinem Leben wertgeschätzt wird. Und wenn du dir Zeit nimmst für dein Kind, ihm zuhörst und auf dein Kind eingehst, dann vermittelst du ihm damit auch, dass du immer für es da bist und schaffst tiefes Vertrauen. Was für ein wunderbares Gefühl, oder?
3. „Ich glaub an dich!“
Schon als Kind hegt der ein oder andere Selbstzweifel, vergleicht sich mit anderen Kindern und schneidet dabei nicht immer gut ab. Für ein gesundes Selbstbewusstsein ist es daher von Bedeutung, dass das Kind in seinen Fähigkeiten bestärkt wird. Denn jedes Kind hat Stärken, nur konzentriert man sich als Eltern zu oft auf das, was noch nicht so gut läuft und nörgelt an seinem Kind herum – das prägt das Kind und lässt sein Selbstbewusstsein schrumpfen. Daher: Bestärke dein Kind in dem, was es gerne tut. Bestärke es darin, die Dinge selbst zu tun, die es gerne selber machen möchte. Bestärke es darin, Neues auszuprobieren, und nicht zu verurteilen, wenn nicht gleich alles auf Anhieb funktioniert. Lass deinem Kind Zeit und vermittle ihm „Das schaffst du! Ich glaub an dich! Du bist gut so, wie du bist!“.
4. „Komm, lass uns spielen!“
Was gibt es schöneres für ein Kind, als wenn Mama oder Papa sagen, „Komm, wir gehen ins Kinderzimmer und spielen was zusammen! Ich nehm mir Zeit für dich.“. Kinder macht es glücklich, wenn auch mal die Eltern auf sie zugehen und damit signalisieren, dass sie mit ihrem Kind gerne Zeit verbringen möchten – und zwar ganz intensiv. Wichtig dabei: Volle Aufmerksamkeit auf das Kind! (Das Smartphone bleibt außer Reichweite! 🙂 ). Dein Kind realisiert, dass es in seinen Bedürfnissen wahrgenommen wird und ganz nebenbei stärkt das die Bindung und Beziehung zu deinem Kind.
5. „Das hast du gut gemacht!“
„Nicht geschimpft, ist gelobt genug“, so heißt es ja im schwäbischen Volksmund, doch ist das immer richtig so? Ein ehrlich gemeintes Lob ist durchaus bei Kindern angebracht, auch wenn man oft in Erziehungsratgebern liest, dass man mit Lob sparen sollte. Zu viel Lob ist ähnlich schlecht wie falsches Lob. Wenn man sein Kind zu viel lobt, wird es Aufgaben nur deshalb erledigen, um dafür gelobt zu werden. Die Eigenmotivation wird dann geringer. Wenn dein Kind aber etwas richtig gut gemacht und sich dabei angestrengt hat, dann macht ein Lob glücklich und stolz, weil das Kind weiß, dass die Eltern es gut finden, was es getan hat. Und wenn man als Eltern den Blick auf das Positive rückt, dann schafft das zudem ein positives Miteinander. Manchmal reicht dabei auch schon ein anerkennendes Lächeln. 🙂
Was sagt ihr eurem Kind jeden Tag? Oder was versucht ihr eurem Kind jeden Tag zu vermitteln? Hinterlasst einen Kommentar und erzählt mir, was ihr denkt. Ich freue mich darauf!
Viele liebe Grüße
Eure ideas4parents-Romy