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Bewegung

Frohe Weihnachten: Weihnachtsyoga mit dem ideas4parents-Team

 

Endlich ist es so weit: Das 24. Türchen darf geöffnet werden! Lange haben wir auf diesen Tag hingefiebert und irgendwie war er dann doch recht schnell da. Manche Eltern sind sicher auch ganz froh darüber, denn für Eltern ist die Weihnachtszeit eben doch oft recht stressig.

Damit uns heute an diesem besonderen Tag aber nichts aus der Ruhe bringt, haben wir für euch eine kleine Yoga Session vorbereitet, bei der die ganze Familie mitmachen kann! Wir zeigen euch unseren Schneeflockentanz! 🙂

Also schnappt euch Kinder, Oma, Opa, Tanten, Onkel und wen ihr sonst noch so finden könnt und los geht´s! 🙂

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Begleitung

Unterwegs mit Kindern: 3 Survival Tipps + 3×6 Spiele für Auto/Zug/Flugzeug (Podcast)

 
Mit Kindern reisen kann manchmal eine echte Herausforderung sein. Heute besprechen wir in unserem Podcast 3 starke Survival Tipps für unterwegs. Und damit es auch garantiert nicht langweilig wird, zeigen wir euch zusätzlich 3×6 lustige Spiele für das Auto, den Zug und das Flugzeug.

Viel Spaß beim anhören 🙂

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Führen Lernen

7 Gründe, warum Trotz bei Kindern gut ist – und wie ich mein Kind bei der Trotzphase unterstützen kann

[*Dieser Post enthält Werbelinks]
Die Regel ist ja (und da nehme ich mich selbst nicht aus), dass wir dem Trotz bei Kindern eher skeptisch gegenüber stehen. Grundsätzlich ist er uns lästig, weil er unsere Ruhe stört, die Situation anstrengend macht und wir Konflikte vermeiden wollen.
Kinder, die wenig oder kaum trotzen vermitteln einem das Gefühl, deren Eltern hätten bei der Erziehung „mehr richtig gemacht“. Eltern, deren Kinder sich hingegen schreiend auf den Boden werfen und bockig auf nichts mehr reagieren (habe ich gerade wieder erst im Drogeriemarkt beobachten dürfen) bekommen als Reaktion oft immer noch ein abschätziges Kopfschütteln.
Meist kommt dieses geringschätzige Verhalten von früheren Generationen. Der Trend aber ist, dass Eltern von Heute den Trotz nicht mehr als „Erziehungsfehler“ betrachten, der er (auch wissenschaftlich gesehen) absolut nicht ist.
Heutige Eltern möchten anders erziehen und ihre Kinder in ihrem Handeln begreifen. Und das ist gut so, denn durch das Verstehen und eine andere Sichtweise, wird es uns als Eltern auch gelingen, in schwierigen Erziehungsmomenten gute Laune zu bewahren (oder für den Anfang, zumindest nicht wie ein trotzendes Kind auszuflippen).

„Der Widerstand des Kindes gegen die erziehenden Erwachsenen zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Kindheit.“

(Eva Kessler: „Von der Kunst, liebevoll zu erziehen“, S. 35)

Noch stehen die Füße still, doch sind sie bereit zum trotzigen Aufstampfen!

Bei meinen beiden Söhnen Blondschopf (6) und Blauauge (4) sind die Trotzanfälle glücklicherweise seltener geworden. Aber es gab eine Phase, da haben sich beide unmittelbar in ihrem Trotz abgewechselt.
Obwohl ich Blondschopf als Kleinkind eher zurückhaltend eingeschätzt hatte, entpuppte er sich im Bezug auf Trotz als äußerst extrovertiert. In seinem kleinen Bruder aber hat er seinen Meister gefunden. Ich wusste nicht, dass man Blondschopfs Trotzanfälle noch toppen kann. Doch ich wurde eines besseren belehrt.
Ich kann mich an einen Trotzanfall von Blauauge erinnern – er war da etwas mehr als 2 Jahre alt – da schrie er tatsächlich eine halbe Stunde lang am Stück, und zwar vom Kinderturnen bis wir zu Hause waren. Was der Grund war? Ich glaube, in China war ein Sack Reis umgefallen. Auf halber Strecke habe ich ihn dann gefragt, warum er eigentlich so schreit, ob er das überhaupt noch weiß. Daraufhin kurzes Innehalten, dann ging es unvermittelt doch wieder los – Protest!!
Ja, so sind sie unsere lieben Kleinen. 🙂 Da wird es einem als Mama nie langweilig.

Bist du schon am Ausflippen? Oder hüpfst du nur?

Wie also kann ich als Mutter oder Vater dem Trotz etwas Gutes abgewinnen, wenn er die Familie schon so strapaziert? Für euch habe ich ein bisschen recherchiert und das habe ich herausgefunden:

 7 Gründe, warum Trotz bei Kindern gut und notwendig ist:

  1. Trotz ist keine Konsequenz aus Erziehungsfehlern oder einer Entwicklungsstörung. Als Eltern brauchen wir uns also keine Schuldgefühle machen, wenn unser Kind trotzt. Wie heftig und ausgeprägt das Kind trotzt hängt dabei von seinem Temperament ab.
  2. Wenn ein Kind trotzt, dann macht es gerade einen enormen Sprung in seiner kindlichen Entwicklung! Babys und Kleinkinder nehmen sich noch nicht als Einzelperson wahr. Erst durch den Widerstand in der Trotz-Phase macht das Kind die gesunde und notwendige Erfahrung, dass es ein Individuum ist.
  3. Das Kind entdeckt in der Trotzphase seine Eigenständigkeit. Es erfährt, dass es zwischen ihm und anderen Personen Unterschiede gibt, was sehr bedeutend ist für die Entwicklung seiner Persönlichkeit.
  4. Trotzkinder entwickeln ein großes Bedürfnis ihre Fähigkeiten zeigen zu dürfen, eine gewisse „Funktionslust“, das Ziel ist die Selbständigkeit. Daher: Alles, was das Kind schon selbst erledigen kann, sollte es selbst tun dürfen. Es erlangt dadurch mehr Selbstwertgefühl.
  5. Das Kind braucht die Erfahrung mehrerer und unterschiedlicher Trotz-Szenen, um sein „Ich“ gründlich zu erfahren. (Das Kind probiert beim Trotzen immer wieder andere Möglichkeiten aus, um an sein Ziel zu gelangen.)
  6. Durch die Bezugsperson (bei der es üblicherweise trotzt) bekommt das Kind Grenzen gesetzt. Dadurch erhält das Kind Orientierung und Sicherheit, mit deren Hilfe es weiterhin Kind sein kann.
  7. Bekanntlich schweißt es zusammen, wenn man gemeinsam schwierige Zeiten übersteht und durchgestanden hat – und so ist das auch bei Eltern und Kind. Es fördert die Bindung zur Bezugsperson. 🙂

Kleines bissiges Trotzkind… 😉

Wie kann ich mein Kind bei der Trotzphase unterstützen? Und wie überlebe ich dabei?

  • Trotz gehört zur Kindheit dazu! Die Trotzphase fordert uns, keine Frage! Man braucht viel Geduld! Aber wenn wir als Eltern unsere Sichtweise versuchen zu ändern, dann geht es uns gleich ein bisschen besser. Das Kind möchte seine Eltern im Trotz nämlich nicht ärgern, sondern nur sein „Ich“ wirksam erleben. Wir dürfen uns nicht persönlich angegriffen fühlen, im Sinne von „Kind, tu mir das jetzt nicht an!“. Daher: das notwendige Trotzen akzeptieren und als solches hinnehmen.
  • Sich wappnen. Der nächste Trotzanfall kommt bestimmt! Zwar verläuft nicht jede Trotz-Szene gleich, aber man kann sich gedanklich darauf einstellen, das ist schon die halbe Miete. (Zum Beispiel am Abend, wenn das Kind im Bett liegt, überlegen, wie man sich während des Trotzanfalls gelassener hätte verhalten können und versuchen, dies beim nächsten Mal anzuwenden.)
  • Kinder verlangen nach klaren Grenzen, und diese sollten entschieden von den Eltern vorgebracht werden. Dadurch bekommen Kinder Halt und Orientierung, was ihnen erlaubt, geborgen und sicher Kind sein zu dürfen. (Beim Grenzen setzen ein entschiedenes und aufmerksames Gesicht dem Kind gegenüber aufsetzen, kein böses Gesicht. Das hilft einem auch selbst, keine schlechte Laune zu bekommen.)
  • Beim Grenzen setzen sollten wir konsequent bleiben. Aber nicht immer ist das die pauschal richtige Lösung. Jeder Trotzanfall ist anders, daher sollten wir auf unsere Intuition hören, wenn Inkonsequenz angebracht ist.
  • Nochmal: Das Kind trotzt aus einem inneren Drang heraus und nicht, weil es uns Eltern ärgern möchte. Es bleibt weiterhin das liebevolle Kind, das es vorher war. Behandeln wir das Kind daher nicht grundsätzlich als „schwieriges“ Kind. Sonst besteht Gefahr, dass sich die Familiensituation noch mehr verspannt.
  • Trösten ist laut Expertenrat wider Erwarten nicht immer sinnvoll. Während des Trotzanfalls ist ein Kind kaum zugänglich für tröstende Worte. Der Zorn beansprucht die Oberhand. Wenn das Kind es aus sich heraus schafft, sich wieder zu beruhigen, ist dies ein weiterer positiver Entwicklungsschritt für das Kind.
  • Mit anderen Eltern austauschen und über deren Trotz-Erlebnisse mit ihren Kindern reden. Es tut gut, zu hören, dass es anderen Eltern genauso geht und in manchen Fällen erhält man auch Lösungsvorschläge. (Manche Trotz-Szenen bringen einen auch im Nachhinein zum Lachen.)
  • Bekommt das Kind nach einem Trotzanfall weiterhin die Zuneigung und die uneingeschränkte Liebe der Bezugsperson, dann erhält das Kind eine unglaublich wichtige Lebenserfahrung: Auch wenn ich mal wütend und gar nicht nett bin, meine Eltern lieben und akzeptieren mich wie ich bin.


In diesem Sinne, auf den nächsten Trotzanfall! 😉
Wie ist das bei euren Kindern? Können die auch so richtig schön filmreif trotzig sein? Oder habt ihr eher verhaltene Kinder diesbezüglich? Erzählt mir von euren Erfahrungen und hinterlasst einen Kommentar!
Viele liebe Grüße
Eure ideas4parents-Romy

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Beziehung

Die Wäsche bleibt schon mal liegen – Haushaltsgeständnisse einer Mama

Ich bin eine Mama mit Mann und zwei kleinen Kindern im Alter von 4 und 6 Jahren. Wir wohnen in einer überschaubaren Dreizimmerwohnung in München, die aus allen Nähten platzt, weil Kind und Kegel immer größer (Kinder) und mehr (Spielsachen) werden. Da sollte man meinen, der Schmutz bekäme immer weniger Spielraum. Aber denkste!

Wie schaffen das nur andere Mütter?

Das mit dem Haushalt ist schon ein Phänomen: Es gibt immer so unglaublich viel zu tun! Und ich komme einfach nicht hinterher. Manchmal machen mich diese Haushaltsdinge ganz wahnsinnig! Im Gespräch mit Freundinnen und anderen Müttern höre ich dann meistens diesen einen Spruch (vermutlich soll er mich beruhigen): „Du, denk Dir nix, bei mir bleibt die Wäsche auch mal liegen…“. Aha. Die Wäsche.
Ich hab schon das Gefühl dieser Spruch verfolgt mich, so oft höre ich ihn. Vielleicht ist es ja gerade „in“ „die Wäsche liegen zu lassen“, weil es uns vermittelt, diese coole Mama ist so locker-entspannt und lässig, dass sie sogar mal über den Wäscheberg hinwegsieht. „Du, die ist voll locker. Bei der bleibt schon mal die Wäsche liegen, weißte.“ „Echt?“ „Ja, voll entspannt, ey!“

Entspannung durch Wäscheberge?!

Folglich müsste ich auch voll entspannt sein. Denn bei mir bleibt die Wäsche auch liegen, und zwar bis Ultimo! So lange bis meine zwei Kinder keine Hosen und Unterhosen mehr anzuziehen haben, dann ergreift mich die Panik. Die Waschmaschine wird vollgestopft bis nix mehr reingeht („Mist, dabei wollte ich doch die weiße Bluse noch… aber nee, lieber Unterhosen!“) und direkt im Anschluss werden die frisch gewaschene Kinder-Jeans mit ein oder zwei Unterhosen (ebenfalls frisch gewaschenen, versteht sich…) auf der Heizung platziert, damit die Kinder am nächsten Tag nicht stinkend im Kindergarten herumlaufen müssen. (Ja, ich bin eine gute Mutter!) Vom Bügeln will ich gar nicht reden (steht schon lange ganz oben auf der ToDo-Liste!).

Nur die Wäsche?!

Demnach bin ich GROSSMEISTER im Wäscheliegenlassen! Entsprechend müsste ich voll entspannt sein, so wie die anderen Mütter… Nur, auf die Entspannung warte ich immer noch.
Möglicherweise liegt es daran, dass bei mir nicht nur die Wäsche liegen bleibt. Es sind die Fenster (regnet es draußen oder ist das… äh, Dreck?!), der Boden, der gewischt werden müsste (Gottseidank haben wir nur drei Zimmer, sonst hätten wir noch mehr ungewischte Böden!), die Betten, die frisch bezogen werden sollen, der Backofen in der Küche (die Krümel vom vorletzten Mal backen und das verkohlte Pommes von vor x Tagen…hoppala), die Badewanne (zählt fast nicht, da quasi selbstreinigend, wenn die Kinder drin sitzen; inklusive Fenster daneben – Dank der Wasserpistolen!), und der Staub auf den Schränken (die Spinnenweben sind aber neu…) und und und… (Aufzählung nicht komplett!)
Bei mir ist es leider nicht nur die Wäsche, die liegen bleibt. Aber wenn das meine Freundinnen oder auch berufstätige Promi-Mütter in Interviews von sich preisgeben, dann klingt das so, als würden sie alles andere ohne Probleme schaffen – nur eben nicht die Wäsche, die bleibt halt liegen!

Heute bleibt die Waschmaschine aus.

Wäsche geht nicht! Der Rest ein Kinderspiel?!

Aber vielleicht tue ich diesen Frauen auch Unrecht und der Spruch „Die Wäsche bleibt schon mal liegen“ steht nur als Platzhalter für die vielen anderen Dinge im Haushalt, die auf der Strecke bleiben.
Bei mir ist es jedenfalls so: Staubgesaugt wird bevor der Besuch kommt und die größten (und offensichtlichsten) Schmutz-Baustellen werden noch schnell beseitigt, damit sich die Gäste wohl fühlen.
Aber es geht auch anders, wie ich gehört habe: Manch Mutter bleibt lieber zuhause und schrubbt in Ruhe den Boden, während der Rest der Familie einen Ausflug ins Grüne macht.
Ich hab es zwar auch lieber sauber daheim – aber dafür gemeinsame Familienzeit opfern? Lohnt sih das?
Und ich erinnere mich auch an eine Szene im Drogeriemarkt, in der eine Mutter ihr kleines Mädchen – nachdem es sich trotzend bäuchlings auf den Boden geworfen hatte – von oben bis unten mit Sagrotanspray eingesprüht hatte (inklusive Gesicht).
Okay, das ist extrem. Und auch etwas anderes als ein staubiger Boden in der Wohnung. Dennoch halte ich es für übertrieben.

Da steh ich doch lieber dazu – ein bisschen Schmutz schadet nicht!

 
Liebe Grüße aus der Haushalts-Ecke (ich geh dann mal bügeln…) 😉
Eure ideas4parents – Romy
 
Und? Bleibt bei euch zuhause auch mal was liegen?
Und wie schafft ihr es Kinder, Job und Haushalt unter einen Hut zu bekommen, ohne dass die Wäsche auf der Strecke bleibt?! 😉
 

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Begleitung

Kleine Tiger beißen nicht nur – in 3 Schritten Aggression bei Kindern begleiten

[Werbung: Dieser Post enthält Werbelinks, die durch * gekennzeichnet sind]

Heute nehme ich meine Aggression als Mama unter die Lupe und schaue hinter die Aggression von Kindern. Das Buch „Aggression – Warum sie für uns und unsere Kinder notwendig ist“* von Jesper Juul hat mich dazu inspiriert. Was verbindet ihr mit Aggression? Was bedeutet Aggression überhaupt? Wie können Kinder lernen, mit ihrer Aggression umzugehen?
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Aggression bei Kindern und ihre Botschaft

Heißt aggressiv sein nur laut sein und angreifen? Aggressiv sein bedeutet nicht nur „angreifen“, sondern auch „sich nähern“, also einem Ziel. Um morgens aus dem Bett zu steigen oder von München nach Hamburg zu kommen, brauchen wir Aggression. Was ist, wenn sich die Aggression aber nicht konstruktiv sondern (selbst)zerstörerisch ausdrückt? Ihr habt es selbst erlebt oder erfahren: Kinder beißen, hauen oder treten. Juul lädt uns dazu ein, aggressives Verhalten bei Kindern so zu verstehen: Hallo, existiert dort draußen jemand, der wünscht, meine Welt kennenzulernen und versuchen will, das Leben aus meiner Perspektive zu erfahren? Ich fühle mich in letzter Zeit nicht gut und kann alleine nicht herausfinden, was sich machen lässt. Kinder seien oft frustriert, wenn etwas nicht klappt und zeigen dies häufig durch aggressives Verhalten. Kinder wie Erwachsene würden sich im Moment der Aggression nicht wertvoll fühlen.

Ursachen für Aggression

Kinder fühlen sich dann nicht wertvoll, wenn sie:

  • ausgeschlossen werden.
  • wenn sie einen Wunsch haben, den keiner beachtet.
  • in Konflikten, wenn z. B. Geschwister den aufgebauten Turm zerstören.

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Die Aggression der Eltern und Bezugspersonen

Bezugspersonen zeigen Aggression nicht nur körperlich, sondern auch mit lauter Stimme, mit Strafen oder als versteckte Wut hinter der Engelszunge. Jesper Juul nennt das die Gewalt der Freundlichkeit, da es menschenunmöglich ist, nur freundlich zu sein. Vielleicht habt ihr es selbst bei euch oder bei anderen erlebt: Wer ein hohes Ideal hat, immer freundlich zu seinen Kindern zu sein, scheitert an den aufgestauten Emotionen, bis er doch laut wird und sich am Ende schuldig und traurig fühlt. Oder Bezugspersonen wachsen in einem gewaltbereiten Umfeld auf und lernen leider, dass Konflikte mit Gewalt (dazu zählt auch eine Ohrfeige) zu lösen sind.

In 3 Schritten die Aggression bei Kindern begleiten

In Anlehnung an Jesper Juul könnte man einen Bruder, der seine Schwester schlägt, so begleiten:
1. Persönliche Grenze mit einer Ich-Botschaft ziehen: „Ich möchte, dass Du aufhörst, Deine Schwester zu hauen.“
2. Gefühl sehen: „Ich sehe, dass Du verärgert bist.“ (Wenn Nachfragen möglich ist: „Was hat dich denn so verärgert?“)
3. Lösung anbieten: „Ich zeige Dir, was Du tun kannst, wenn Du etwas nicht möchtest. Es kann eine Weile dauern, bis Du lernst, wie Du das machst und bis Deine Schwester Dich versteht“
Als erwachsene Vorbilder reagieren wir selbst nicht destruktiv aggressiv, sagen also nicht „Es ist böse, seine Schwester zu schlagen“, sondern ziehen eine eigene Grenze, fragen nach und bieten eine konstruktive Lösung an. Kinder werden so dazu ermuntert, selbst ihre persönliche Grenze zu setzen. Sie erfahren, dass sie „gesehen werden“, Fehler machen dürfen und lernen, sich in andere hinein zu versetzen.
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Die Geduld mit der Aggression

Kinder zeigen oft, wie konstruktiv ihre Aggression sein kann: Sie bauen den Turm immer wieder auf, wenn er umfällt und sie stehen wieder auf, wenn sie beim Laufen lernen hinfallen. Die Tochter ruft „Mist“, wenn sie beim Balancieren herunterfällt und versucht es von neuem. Warum Kinder wie Dracula beißen, wie ein Lama spucken, wie Tiger kratzen, uns verbal tot schießen oder zuhauen und den verfolgen, der sich dem Schlag entzieht? Juul schlägt vor: „Kinder brauchen eine Kindheit experimentellen Lernens, destruktive Aggression zu kontrollieren und von konstruktiver zu unterscheiden… Es braucht eine Kindheit lang, um zu lernen, aggressive Gefühle zu integrieren und konstruktiv und kreativ zu nützen.“ Ich als Erwachsene wünsche mir die Geduld, der Tochter diese Zeit zu geben.

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Beziehung

Familienprogramm für Alle – 10 Ideen für ein faires Familienprogramm

Andrea mit Mann und drei Kindern ruft auf ihrem Blog Kinderalltag zur Blogparade auf: „Eines für Alle“, ein Familienprogramm, das Alle gleichermaßen glücklich macht. Das spricht mich harmoniebedürftige Mama doch gleich an. In meiner kleinen Familie mit Andi, dem Papa, mit mir als Mama, und mit Toto, der tollen Tochter ist das ganz einfach 😉

Bedürfnisse, Kompromisse und das faire Familienprogramm

Wie gehen wir mit unterschiedlichen Bedürfnissen um? Muss man immer Kompromisse schließen und die Zeit zusammen verbringen? Wie stellen wir das Familienprogramm ausgewogen zusammen?
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Unterschiedliche Bedürfnisse innerhalb der Familie

Lassen sich die Wünsche in einer Familie nicht verbinden, ist mindestens ein Familienmitglied enttäuscht, verärgert oder traurig. Ich verkneife mir ein „ist doch nicht so schlimm“, denn die Tochter verhält sich so, als ob es sehr wohl so ist. Also bin ich da und tröste sie.

Ambivalente Bedürfnisse

Nicht nur miteinander haben wir in der Familie Konflikte, sondern auch mit uns selbst. Ich will Zeit mit der Familie, alleine, zu zweit, mit einer Freundin oder Zeit für die Arbeit oder für eine Leidenschaft.

Kompromiss als gemeinsame Lösung?

Wie handeln wir Eltern bei unterschiedlichen Vorstellungen, wie wir die freien Stunden gestalten? Wir halten es alle zusammen aus, dass man manchmal gewinnt und manchmal verliert, wie beim Wettbewerbsspiel auch. Mal ist einer der, der nachgibt und dann ist er der, der sich durchsetzt. Oder wir können uns so einigen, dass alle gewinnen, wie bei einem Kooperationsspiel. Die Eltern machen zwei verschiedene Angebote und die Kinder können sich bei einem der Angebote anschließen. Mal gibt es Kinderprogramm und dann wieder Erwachsenenprogramm. Welche Lösungen fallen euch ein?
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10 Ideen für ein faires Familienprogramm

Wunsch frei!

  • Wunschwoche: Jeder hat innerhalb einer Woche einen Wunsch frei: Die Tochter will Pony reiten, der Mann möchte ins Kino und ich mag einen Tanzworkshop besuchen. Freitagabend gehört dem Mann nach Feierabend, mir der Samstagnachmittag und der Tochter der Sonntag, zusammen mit uns. Bei mehreren Kindern kann man die Wünsche für einen Monat sammeln. Allein der Austausch darüber und das gehört werden ist für Alle schön.
  • Wunschkonzert über den Tag verteilt: Andi geht ins Fitness Studio, Toto will mit uns viel Lego spielen, ich bin für einfaches Essen holen statt kochen und fahre dabei Rad. Die Wünsche der Kinder können auch klein und machbar sein!
  • Wunschtag: Jedes Familienmitglied bekommt im Zeitraum von ein bis drei Monaten einen Tag, an dem es aussucht, wie es den Tag verbringen möchte.
  • Wunschliste: in diese Liste trägt jedes Familienmitglied Ausflüge ein, die über das Jahr verteilt unternommen werden.

Alltag und Ausflüge

  • Ausflüge planen und ergebnisoffen sein: Das geplante Kinderfest fällt aus, unser Kind ist enttäuscht und wir trösten es. Danach suchen wir gemeinsam nach einer Alternative. Sind wir zögerlich und unentschlossen, klingt es nicht verlockend. Sind wir begeistert, ist Toto meistens dabei. Ja, wir könnten uns als Saisonanimateure anheuern lassen, aber wir langweilen uns auch zeitweise. Warum?
  • Däumchen drehen für die Kreativität: Nichts zu tun haben und schauen, was passiert. Wie jetzt? Nicht fördern und nicht unterhalten, einfach da sein? Dann können Kinder selbst kreativ werden. Mit den Worten Jesper Juuls: „Wenn Ihr Kind zu Ihnen kommt und sagt: „Mir ist sooo langweilig“, dann umarmen sie es und sagen: „Herzlichen Glückwunsch, mein Freund! Es interessiert mich, zu sehen, was du jetzt tust.“
  • Sich treiben lassen: Wir ziehen uns an, wann wir wollen, manchmal erst am Nachmittag. Wir spielen, tanzen und träumen oder ziehen um die Häuser.
  • Gemeinsame Mission: Die Pflichten werden gemeinsam erledigt. Einkaufstour, Staubsauger reiten und Wäschebasketball. Nein, es macht nicht immer Spaß, aber wir arbeiten daran. Wir sind eine Familie, in der jeder seine Aufgaben hat und mithilft.
  • Sich etwas Besonderes vornehmen: Wir besuchen einen Ort, den wir noch nie zuvor besucht haben. Einen Indoorspielplatz bei Regen, ein kinderfreundliches Museum oder ein Kindertheater.
  • Langfristiges Glück: Ich wünsche mir die Tochter als unabhängiges glückliches Wesen, das nicht dauernd unterhalten wird, sondern mit Ärger, Traurigkeit und Langeweile umgehen lernt. So erfährt sie, dass sie Dinge beeinflussen kann und dass, das Glück in ihr selbst ist.ideas4parents-idee-familienprogramm

In einer Familie mit Kind oder Kindern wird laut gelacht, gepoltert, leise gespielt und gelesen, Spaß und Langeweile erlebt, gezankt und Frieden geschlossen. Ein volles Programm für Alle, oder?
Wie gestaltest Du die Zeit mit Deiner lieben Bande?
 
 

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Beziehung

Familie nach Umzug oder wie lernen wir schnell Geduld?

Als unser Umzug als Familie noch nicht abgeschlossen war und unsere Geduld langsam ausging, wurden wir in der Großfamilie bemitleidet: „Oje, ihr habt noch Kisten im Wohnzimmer.“ Unsere nutzbare Wohnungsfläche wuchs also allmählich (im Gegensatz zu den Stofftierbergen, die täglich im Wohnzimmer expandierten) und irgendeine Baustelle findet sich immer.
Nach unserem Umzug habe ich wieder einmal erfahren, dass alles ganz langsam gehen darf, und Tage inmitten von Kisten ein Paradies für Kinder sein kann. Die Erwachsene in mir, die schnell etwas beenden will, lässt sich auf die Langsamkeit ein und übersieht vieles mit Tunnelblick. Auch wenn mir manchmal jemand schmeichelt und meine Geduld lobt, könnte ich jeden Tag auch genau das Gegenteil beweisen.

  • Warum werde ich als Mama so ungeduldig?
  • Warum auch die Ungeduld liebenswert ist?
  • Haben wir und unsere Kinder manchmal mehr Geduld als uns bewusst ist?
  • Wie finde ich schnell Geduld, wenn ich sie brauche?

Geduldig sein bedeutet mehr zu SEIN als zu TUN und genau darin besteht für mich die Herausforderung: Geduld mit sich und mit anderen haben. Meine Ungeduld bringt mich immer wieder dazu, mich zu ärgern oder unruhig zu sein. Was hat denn das mit einem Umzug zu tun?
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Spiel mit der Geduld: Möbel mit Kind zusammen aufbauen

Möbel zusammen aufzubauen ist ein Geduldsspiel und ein Spiel mit dem echten Leben. Kinder ahmen uns Eltern nach, „messen“ Wände aus, lernen Werkzeug kennen: „Mama, ich brauche den Inbusschlüssel.“ Sie trainieren ihre Hand-Hand-Koordination und ihre Auge-Hand-Koordination, die sie zum Schreiben brauchen. Wenn da nur nicht die Ungeduld wäre… Kinder wollen etwas selbständig erleben und wir Eltern wollen oft ein Ergebnis sehen oder etwas beenden. Kinder werden ungeduldig, weil sie auf den Inbusschlüssel warten sollen oder weil etwas nicht klappt.
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Spiel mit der Geduld: Matschküche im Garten

Unsere Matschküche haben wir uns vom Blog „Geborgen wachsen“ abgeschaut. Auch Dani hat bei „Glucke und so“ schon ein schönes Modell aus einer Gartenbank gezaubert. In der Matschküche spielen Kinder frei und entwickeln auch ohne Vorgaben Ideen, was wie benutzt werden kann. Beim Aufbau erleben Kinder den Prozess, sie erfahren, dass etwas selber bauen dauert und dass man warten muss, bis es fertig ist, sie spielen mit der Geduld.
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So schön das klingt, es dauert, gemeinsam Möbel aufzubauen und nicht selbst in einer Nacht- und Nebel-Aktion ohne Kind zu tun. Wie versöhnen wir Eltern uns mit unserer eigenen Ungeduld und wie leben wir Geduld vor?

Warum ich ungeduldig bin

Ich habe einen Plan in meinem eigenen Tempo und in meinem eigenen Rhythmus und der wird durchkreuzt, vom Tempo und Rhythmus meiner Tochter. Wenn ich etwas schnell abschließen möchte, werde ich ausgebremst oder ich will etwas in Ruhe beenden und Toto ganz schnell. Aus Totos Perspektive geht es ihr mit mir genauso – ihr Rhythmus und ihr Tempo treffen auf meinen Rhytmus und auf mein Tempo. Crash!

Warum auch die Ungeduld liebenswert ist

Wenn wir Menschen aber gar nicht ungeduldig wären, würden wir nichts beschleunigen wollen. Wir könnten unendlich lang warten und würden Dinge hinnehmen, wie sie sind, auch wenn wir sie ändern können.

Geduldige Eltern und geduldige Kinder

Manchmal vergessen wir, wie geduldig wir in manchen Situationen sind. Wir tauchen ein in die Welt der Kinder, schauen unseren Kindern beim Spiel zu und lassen sie ausprobieren. Die geduldigen Kinder versuchen aufzustehen, scheitern und versuchen es erneut oder geben nicht auf, die Funktion von Gegenständen zu untersuchen.
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Wie ich manchmal schnell Geduld finde

Dringende und wichtige Aufgaben planen

Was ist dringend? Was ist wichtig? Wichtig ist uns Eltern (vor und nach einem Umzug) vieles – aber was ist wirklich dringend? Was kann warten? Ein Zeitplan mit Pausen und Zeitpuffern fördert meine Geduld, damit nicht alles sofort und schnell erledigt werden muss.

Langer Atem

Im Jetzt bin ich geduldig, wenn ich sofort alles verlangsame. Wie? Egal, bei mir funktioniert lange ausatmen ganz gut. Oder genug Zeit einplanen und in Ruhe handeln, trotz Angst, die Zeit zu „verlieren.“ Es dauert manchmal weniger lang als befürchtet.

Das Spiel mit der Geduld

Wenn ungeduldige Kinder, die wachsen, Hunger und Durst haben oder das Bedürfnis nach körperlicher Nähe, ist es sinnvoll, die Bedürfnisse bald zu erfüllen. Wenn wir ungeduldigen Eltern einen Termin haben, können wir uns zwar genügend Zeit einplanen, aber nicht ausdauernd mit unseren Kindern jede Bordsteinkante entlang balancieren. Aber müssen wir bei jeder Ungeduld etwas tun?
Ich habe mir vorgenommen, in die To-Do Liste mehr „To be“ einzustreuen und öfter mal mit der Geduld zu spielen: da SEIN und wenig TUN, dem Geduldsmuskel zuliebe.
Wie findet ihr Geduld, wenn ihr sie nicht habt, aber braucht?
 
 
 
 
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Allgemein

Blogparade – „Was ich als Mama gerne besser machen würde“ oder „Die Laster einer Mama“

authentizitätWenn ich mir die Beiträge der anderen Mamas und Papas so durchlese, was sie als Eltern gerne besser machen würden, dann erkennt man eine eindeutige Tendenz: Die meisten sind nicht zufrieden damit, wie sie sich als Mutter und Vater ihren Kindern gegenüber verhalten. Zu Recht? Oder gehen sie zu hart mit sich ins Gericht?
Die Zeitschrift „leben & erziehen“ hat mit dem Motto #ichwürdegerne – „Was wir als Eltern gerne besser machen würden“ – zur Blogparade aufgerufen. Auch ich habe mir aufgrund dessen ein paar Gedanken zu meinem Mama-Dasein mit zwei Söhnen im Alter von 3 und 5 Jahren gemacht. Seht, was dabei herausgekommen ist…
 

Nicht NEIN sagen können

Stimmt eigentlich nicht ganz, ich kann schon „nein“ sagen, aber ich ziehe es nicht immer konsequent durch. Ich bin manchmal zu träge und zu harmoniebedürftig, dass ich schließlich doch nachgebe: „Also gut, ausnahmsweise! Aber nur zehn Minuten Fernsehen!“. Oder ich mache im Vornherein gleich mit mir aus „Heute dürfen die Kinder iPad-spielen, im Bad mit Wasser spielen, verschwenden und verschütten, auf dem Sofa herum hopsen, sich die Hände mit Wasserfarbe anmalen (obwohl es nicht mehr richtig runtergeht, dabei ist es doch WASSERfarbe! Argh!). Ganz ohne Wenn und Aber und total entspannt!“
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Aber dazu meint der Papa: „Sowas geht doch nicht! Diese Sauerei! Pure Verschwendung! Da muss man doch NEIN sagen können!“
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Und dennoch rede ich mir ein, dass man auch mal etwas inkonsequent sein darf und lege das dann als Großzügigkeit, Toleranz oder Duldsamkeit aus (ja, dieses Wort gibt es tatsächlich). Aber ist das auch richtig so?
Und Apropos iPad und Fernsehen, da schlittern wir ja direkt ins nächste Laster…
 

Dem Medienüberfluss nicht widerstehen können

Ich habe zwar (noch) kein Smartphone (kann man kaum glauben, hm?), aber dafür hat mein Mann eines und ich besitze ein iPad. Das sind wunderbare Spielzeuge und so unglaublich praktisch, wenn man mal mit den Kindern unterwegs ist und im Restaurant lange aufs Essen warten muss. „Eure Kinder sind ja so brav!“ Haha, ja, solange das iPad Strom hat schon!
Ich bekomme allerdings ein schlechtes Gewissen, wenn ich dann Eltern höre, deren Kinder wirklich gar nicht Fernsehen und auch nie das Smartphone der Eltern in den Händen halten dürfen. Kinderserien wie „Bob der Baumeister“, „Pumuckl“ oder „Heidi“ kennen sie zwar auch, aber eben vorbildlich nur aus Büchern oder als Hörspiel.
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Meine Kinder dürfen da schon mal ausgesuchte Kinder-DVDs aus der Bücherei ansehen, denn, wenn der Tag anstrengend war, dann ist das sooo entspannend, sich mit den Kindern einfach auf die Couch zu hocken und sich ein wenig berieseln zu lassen. Aber dann kommt das schlechte Gewissen: „Du machst es Dir aber einfach, Du Mutter! Spiel gefälligst mit den Kindern oder lies vor, jetzt! Statt seltsame Zeichentrickserien wie „Oktonauten“ anzusehen!“ Jaja, immer dieses olle schlechte Gewissen…
 

Wenn Du brav bist dann…

Das ist auch so ein Laster von mir und meinem Mann. Das hat sich leider leider eingebürgert, dass wir die Kinder belohnen, wenn sie brav waren. „Ja, Du warst brav, Du darfst eine Süßigkeit essen.“

Na, hast Du Dir ein Leckerli verdient??

Na, hast Du Dir ein Leckerli verdient??


Oder eben nicht belohnen, wenn sie nicht brav waren. „Nein, heute nur eine ganz kurze Gutenachtgeschichte, Du warst nicht so brav.“ Oder schon im Vornherein klarstellen: „Wenn Du brav bist beim Einkaufen, dann darfst Du Dir nachher was Kleines im Spielzeugladen aussuchen.“ Macht das Sinn? Ich hätte manchmal gerne eine andere Möglichkeit an der Hand, die Kinder dazu zu bringen, das zu tun, was ich möchte. Denn eigentlich will ich es als Mama schaffen, dass die Kinder sich so benehmen, wie ich es möchte, weil sie es selber möchten… Nur, das klappt leider nicht immer.
 

Ungerechtigkeit unter den Geschwistern

Zwei Söhne im Kleinkindalter, aber trotzdem unterschiedlich im Wesen und Handeln und doch irgendwie gleich. Da kann es schon mal Meinungsverschiedenheiten geben. Zum Beispiel darin, was gespielt wird, wenn die Mama mal Zeit und Lust dazu hat. Der Kleine will Obstgarten spielen, dem Großen ist das aber zu babymäßig und will ein Feuerwehr-Spiel spielen, dafür ist aber der Kleine noch zu klein. Was also tun? Ich entscheide mich, dass ich erst mit dem Kleinen Obstgarten spiele und danach mit dem Großen Feuerwehr. Der eine freut sich, der andere fängt zu weinen an. Frage ich den Kleinen daraufhin, ob ich erst mit dem Großen spielen darf, dann läuft es umgekehrt.

Feuerwehr versus Obstgarten. Das Battle ist eröffnet...

„Feuerwehr versus Obstgarten“ – Das Battle ist eröffnet…


Bis wir uns schließlich alle streiten und ich genervt bestimme „Dann spiele ich eben mit keinem von Euch!“ Auch keine Lösung.
Ich wäre also gerne gerechter zu den Jungs, aber ich weiß nicht genau, wie ich das anstellen soll. Oder gehört es vielleicht dazu, zum Leben, solche Situationen als Eltern und als Geschwister auszuhalten?
 

Die Langeweile der Kinder aushalten

Apropos „aushalten“: Es heißt ja, man solle die Kinder nicht immer bespaßen, sondern müsse die Kinder auch mal der Langeweile aussetzen. Denn laut Psychologen beflügelt Langeweile unsere Phantasie und steigert die Kreativität. Ja, das klingt gut, ich will unbedingt die Kreativität meiner Kinder fördern. Und wenn es so einfach geht, also einfach nichts tun, super! So die Theorie.

ideas4parents_blogparade_spielzeug

Kein Spielzeug, nein, absolut gar nix zum Spielen da!


„Mama, mir ist so langweilig!! Was soll ich nur tun!“ „Mama, was können wir machen?“ Oh, immer diese Maulerei! Und dann antworte ich: „Kinder, wir haben so viele Spielsachen! Das ganze Kinderzimmer ist voll davon! Macht einfach mal eine Schublade auf!“ „Och nö, das ist alles langweilig, Mama! Und ich will nicht alleine, ich will was mit DIR spielen!!“ Herrje… Das wirkt auf mich wie ein Vorwurf, als würde ich meine Kinder vernachlässigen. Also breche ich oft ein: „Na gut, bevor Du mich die ganze Zeit volljammerst, in fünf Minuten komme ich, dann können wir was spielen oder lesen.“ Aber wo bleiben jetzt Phantasie und Kreativität? *Seufz*, nie kann man es allen recht machen…
 

Und ich meine, da liegt auch genau der Hund begraben:

Man kann es nie allen recht machen. Und so zermürbend wie dies auch manchmal ist, so lässt es einen vielleicht etwas milde stimmen mit sich selbst. Als Eltern wollen wir doch nur das Beste für unsere Kinder und sind ständig auf der Suche nach Wegen dies zu bewerkstelligen. Und manchmal sieht man dabei gar nicht mehr, wie viele Dinge im Alltag mit den Kindern eigentlich richtig gut laufen!
Daher bin ich der Meinung, dass man uns Eltern durchaus mal auf die Schulter klopfen und sagen darf „Gut gemacht! Weiter so!“. 🙂
Ein herzliches Dankeschön an das Redaktionsteam von „leben & erziehen“ für dieses spannende Blogparaden-Thema!
Und wie ist das mit Euch? Würdet Ihr auch gerne als Mama oder Papa etwas besser machen?Merken

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Wie pflanzt man eine Familie um?

BaumImNeuenGarten
Vor 6 Wochen sind wir als Familie zum ersten Mal umgezogen, wir haben uns quasi verpflanzt von der Stadt aufs Land – und die Entscheidung dazu war  kein leichter Schritt.
Die Eingewöhnung im neuen Umfeld und die Gestaltung unserer Wohnung wird zwar bestimmt noch dauern, aber wir haben es jetzt so grundsätzlich geschafft.
Ich möchte euch heute von diesem ersten Familienumzug erzählen, von unseren Gedanken vorab und von unserer Organisation eines zumindest halbwegs familiengerechten Umzugs.

Müssen wir wirklich umziehen?

Wir haben die Frage, ob wir umziehen müssen, so lange negativ beantwortet, wie das irgendwie möglich war. Wir liebten unsere Münchner 2-Zimmer-Wohnung im zentral gelegenen Neuhausen. Die Wohnung war nicht groß, doch im Vergleich zu ähnlichen Alternativen halbwegs erschwinglich.
Als unsere Tochter geboren wurde, lebten wir über drei Jahre dort. Während der Schwangerschaft hatten wir uns ausgerechnet, dass es für die erste Zeit prima klappen würde. Und nach der Geburt verschwendeten wir keine Gedanken und keine Energie: ein Umzug wäre in dieser Zeit unmöglich gewesen!
Doch dann rückte die Kindergartenzeit näher, unsere Tochter schloss erste Freundschaften, die Frage drängte sich auf. – Und es war schnell klar: Wir werden umziehen…leereNeueWohnung

Aber wann??

Da unsere Tochter kein großes Bedürfnis nach einem eigenen Zimmer zeigte, fühlten wir uns eigentlich nicht unter Zeitdruck.
Eigentlich.
Wäre da nicht die große Kindergartenfrage auf uns zugekommen…
Wir wollten vermeiden, sie kurz nach der Eingewöhnung gleich wieder herausnehmen zu müssen. Und das hieß: entweder vorher oder einige Zeit nach dem Kindergartenbeginn!
Wir haben uns für vorher entschieden.

Und wohin?

Als das WANN bestimmt war, hat uns das WOHIN lange beschäftigt. Während unserer Suche schwankten wir noch lange Zeit zwischen Stadt und Land – und dann zwischen dem Westen, Norden und Süden Münchens.
Schließlich war wenigstens klar, dass wir wegen der Münchener Mietpreise ins Umland umsiedeln würden. Da die Auswahl nicht so groß war, verschlug es uns zufällig in den Münchner Nord-Western.
Dann begann die Umzugsorganisation…
BoedenMuessenRaus

Und wie organisieren wir den Umzug familiengerecht?

Da unsere Tochter ganztags zu Hause war, mussten wir einen familiengerechten Weg für die Organisation des Umzugs finden.
Wir haben uns für den Umzug ganz viel Zeit eingeräumt, schon Wochen vor dem Umzug nach und nach die Kisten gepackt und die Schränke abgebaut – und dabei unsere Tochter immer eingebunden. (Sie wollte mir z. B. immer helfen, die kleineren Brettern aus den Schränken zu nehmen, die sie bereits tragen konnte…)
UmzugUndPizza
Das war planerisch etwas herausfordernder als ohne Kind – aber letztlich konnte auch sie sich auf diese Weise gut auf den Umzug einstellen!
Auch die Nachmietersuche blieb uns leider nicht erspart. Aber auch hier fand unsere Tochter zumindest zu Beginn die vielen Besuche bei uns in der Wohnung noch recht spannend.
Wir nahmen uns einen Monat Zeit für den eigentlichen Umzug: zwei Wochen, um die neue Wohnung vorzubereiten, zwei Wochen, um die alte Wohnung wieder soweit herzurichten, wie es unser Mietvertrag vorschrieb.
Diese doppelte Mietzahlung verschaffte uns viel Luft – und ich kann nur jedem dazu raten (wenn es sich irgendwie einrichten lässt).
AbschiedVonFreundenBeiEis

Abschied nehmen – und der Umzugstag…

Schließlich kamen die letzten Tage in unserer Wohnung und der Abschied.
Wir verabschiedeten uns von ein paar Restaurants, in denen wir häufiger zu dritt gewesen waren. Und auch wenn unsere Tochter noch nicht in den Kindergarten ging, gab es doch ein paar Kinder, die sie schon etwas besser kannte. Wir verabschiedeten uns auch von ihnen in einer nahen Eisdiele. Wir dachten, dass es nicht schaden könnte, dem Abschied auch eine zumindest kleine Form zu geben…
Am Umzugstag selbst unterstützten uns dann zum Glück viele liebe Freunde, ohne die wir es dieses Mal nicht so leicht geschafft hätten!
Umzugshelfer

Mein Fazit des ersten Familienumzugs

Ein Familienumzug ist anders! Neben der zeitlichen Planung bedarf es einer besonderen Organisation, um den Stresspegel halbwegs erträglich zu halten und die Kinder auf dem Weg auch mental „mitnehmen“ zu können!
Ich hoffe, das ist uns halbwegs gelungen. Jedenfalls fragte unsere Tochter bisher nicht, wann wir wieder „heimfahren“ würden…
Falls ihr ebenfalls gedenkt, mit euren Familien umzuziehen, wünsche ich euch alles Gute dabei.
 

Bis zum nächsten Mal!
Euer Andreas