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Beziehung

Die Wäsche bleibt schon mal liegen – Haushaltsgeständnisse einer Mama

Ich bin eine Mama mit Mann und zwei kleinen Kindern im Alter von 4 und 6 Jahren. Wir wohnen in einer überschaubaren Dreizimmerwohnung in München, die aus allen Nähten platzt, weil Kind und Kegel immer größer (Kinder) und mehr (Spielsachen) werden. Da sollte man meinen, der Schmutz bekäme immer weniger Spielraum. Aber denkste!

Wie schaffen das nur andere Mütter?

Das mit dem Haushalt ist schon ein Phänomen: Es gibt immer so unglaublich viel zu tun! Und ich komme einfach nicht hinterher. Manchmal machen mich diese Haushaltsdinge ganz wahnsinnig! Im Gespräch mit Freundinnen und anderen Müttern höre ich dann meistens diesen einen Spruch (vermutlich soll er mich beruhigen): „Du, denk Dir nix, bei mir bleibt die Wäsche auch mal liegen…“. Aha. Die Wäsche.
Ich hab schon das Gefühl dieser Spruch verfolgt mich, so oft höre ich ihn. Vielleicht ist es ja gerade „in“ „die Wäsche liegen zu lassen“, weil es uns vermittelt, diese coole Mama ist so locker-entspannt und lässig, dass sie sogar mal über den Wäscheberg hinwegsieht. „Du, die ist voll locker. Bei der bleibt schon mal die Wäsche liegen, weißte.“ „Echt?“ „Ja, voll entspannt, ey!“

Entspannung durch Wäscheberge?!

Folglich müsste ich auch voll entspannt sein. Denn bei mir bleibt die Wäsche auch liegen, und zwar bis Ultimo! So lange bis meine zwei Kinder keine Hosen und Unterhosen mehr anzuziehen haben, dann ergreift mich die Panik. Die Waschmaschine wird vollgestopft bis nix mehr reingeht („Mist, dabei wollte ich doch die weiße Bluse noch… aber nee, lieber Unterhosen!“) und direkt im Anschluss werden die frisch gewaschene Kinder-Jeans mit ein oder zwei Unterhosen (ebenfalls frisch gewaschenen, versteht sich…) auf der Heizung platziert, damit die Kinder am nächsten Tag nicht stinkend im Kindergarten herumlaufen müssen. (Ja, ich bin eine gute Mutter!) Vom Bügeln will ich gar nicht reden (steht schon lange ganz oben auf der ToDo-Liste!).

Nur die Wäsche?!

Demnach bin ich GROSSMEISTER im Wäscheliegenlassen! Entsprechend müsste ich voll entspannt sein, so wie die anderen Mütter… Nur, auf die Entspannung warte ich immer noch.
Möglicherweise liegt es daran, dass bei mir nicht nur die Wäsche liegen bleibt. Es sind die Fenster (regnet es draußen oder ist das… äh, Dreck?!), der Boden, der gewischt werden müsste (Gottseidank haben wir nur drei Zimmer, sonst hätten wir noch mehr ungewischte Böden!), die Betten, die frisch bezogen werden sollen, der Backofen in der Küche (die Krümel vom vorletzten Mal backen und das verkohlte Pommes von vor x Tagen…hoppala), die Badewanne (zählt fast nicht, da quasi selbstreinigend, wenn die Kinder drin sitzen; inklusive Fenster daneben – Dank der Wasserpistolen!), und der Staub auf den Schränken (die Spinnenweben sind aber neu…) und und und… (Aufzählung nicht komplett!)
Bei mir ist es leider nicht nur die Wäsche, die liegen bleibt. Aber wenn das meine Freundinnen oder auch berufstätige Promi-Mütter in Interviews von sich preisgeben, dann klingt das so, als würden sie alles andere ohne Probleme schaffen – nur eben nicht die Wäsche, die bleibt halt liegen!

Heute bleibt die Waschmaschine aus.

Wäsche geht nicht! Der Rest ein Kinderspiel?!

Aber vielleicht tue ich diesen Frauen auch Unrecht und der Spruch „Die Wäsche bleibt schon mal liegen“ steht nur als Platzhalter für die vielen anderen Dinge im Haushalt, die auf der Strecke bleiben.
Bei mir ist es jedenfalls so: Staubgesaugt wird bevor der Besuch kommt und die größten (und offensichtlichsten) Schmutz-Baustellen werden noch schnell beseitigt, damit sich die Gäste wohl fühlen.
Aber es geht auch anders, wie ich gehört habe: Manch Mutter bleibt lieber zuhause und schrubbt in Ruhe den Boden, während der Rest der Familie einen Ausflug ins Grüne macht.
Ich hab es zwar auch lieber sauber daheim – aber dafür gemeinsame Familienzeit opfern? Lohnt sih das?
Und ich erinnere mich auch an eine Szene im Drogeriemarkt, in der eine Mutter ihr kleines Mädchen – nachdem es sich trotzend bäuchlings auf den Boden geworfen hatte – von oben bis unten mit Sagrotanspray eingesprüht hatte (inklusive Gesicht).
Okay, das ist extrem. Und auch etwas anderes als ein staubiger Boden in der Wohnung. Dennoch halte ich es für übertrieben.

Da steh ich doch lieber dazu – ein bisschen Schmutz schadet nicht!

 
Liebe Grüße aus der Haushalts-Ecke (ich geh dann mal bügeln…) 😉
Eure ideas4parents – Romy
 
Und? Bleibt bei euch zuhause auch mal was liegen?
Und wie schafft ihr es Kinder, Job und Haushalt unter einen Hut zu bekommen, ohne dass die Wäsche auf der Strecke bleibt?! 😉
 

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Begleitung

Lifehacks für Eltern: Clevere Schuhschablone (+ Video)

Dein Kind braucht neue Schuhe und ist beim Einkaufen nicht dabei?
Ideas4parents zeigt dir eine clevere Schuhschablone, mit der du auch alleine Schuhe für dein Kind einkaufen kannst.
Wie das funktioniert zeigt euch unsere Gila in diesem kleinen Video.

Viel Spaß 🙂

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Beziehung

Welche Kinderbetreuung passt zu meinem Kind und mir? – Meine Erfahrungen

Wem vertraue ich mein Kind an?


Wer ein Kind hat, der stellt sich früher oder später auch die Frage der Kinderbetreuung. Wie, ab wann, wie lange und wer soll mein Kind betreuen? Was ist das Beste für mein Kind? Und womit kommen auch wir als Eltern klar?
Auch Sabrina von Zwergenkinderstuebchen musste sich diesen Fragen stellen und hat zur Blogparade aufgerufen.
Und hier kommen meine Erfahrungen zum Thema Kinderbetreuung.

Wer soll mein Kind auf seinem Lebensweg begleiten?

 
 

Überlegungen zur Kinderbetreuung schon in der Schwangerschaft…

Es ist schon sehr absurd sich schon während der Schwangerschaft für einen Kita-Platz anzumelden – so empfand ich zumindest damals und auch noch jetzt. Dennoch habe ich den Rat meiner schwangeren Freundinnen befolgt und bin mit meinem 6. Monatsbauch losgezogen und habe mein damals noch namenloses Kind pauschal bei sieben Kitas in unserer Nähe angemeldet. Hier in München „müsse“ man das machen, sonst habe man überhaupt keine Chance auf einen Kita-Platz, so hieß es. Dabei sollte mein Kind frühestens mit einem Jahr in die Kita kommen. Und trotzdem meinte die damalige Kita-Leitung einer städtischen Kita: „Bei uns einen Platz zu bekommen ist wie ein 6er im Lotto!“. Ich hab nicht näher nachgefragt, sondern war leicht geschockt. Meine Ambitionen, sich um einen städtischen Kita-Platz zu bemühen nahmen drastisch ab – zumal mich der stinkende Windelgeruch und die unaufgeräumten Kinder-Garderoben in dieser „6er-im-Lotto-Kita“ irgendwie etwas abschreckten. Ein 6er im Lotto sollte anders aussehen, so zumindest mein Gefühl.

Nach der Geburt…

…war sowieso alles total neu und ungewohnt. Die ersten Monate mit Baby hatte ich aufgrund der Hormone wie benebelt erlebt und die neue Gesamtsituation hat mir wortwörtlich manchmal die Luft zum Atmen genommen. Hochs und Tiefs, zwischen Glück und Schlafmangel, Geschrei und süßen Stillmomenten. Nach und nach begriff ich, mein altes Leben (mit 48 Arbeitsstunden die Woche, abendlichen Ausgeh-Abenden mit Mann und Freunden, gechilltem Ausschlafen am Wochenende usw.) ist vorbei. Da war mein Sohn etwa 8 Monate alt und die Sinnkrise traf mich schlagartig. Ich wusste, ich brauch jetzt ein Licht am Ende des Tunnels. Wie geht es weiter mit mir und meinem Job und meinem Baby? Ich wusste aber auch, dass ich niemals in meinen alten Job zurückkehren wollte. Denn damals gab es in meiner alten Firma keine Teilzeitjobs und ich wollte mein Kind auch nicht den ganzen Tag fremd betreut sehen.
 

Wem kann ich mein Kind guten Gewissens anvertrauen?

  

Die Absagen der Kitas – Kinderbetreuung Adieu?

Mir wurde eine Entscheidung bezüglich der Kinderbetreuung in einer Kita schnell abgenommen, denn ich hatte nur Absagen bekommen. Und – trotz Sinnkrise – ich war irgendwie froh. Und dann kam plötzlich die Möglichkeit im Home-Office freiberuflich für meine alte Firma zu arbeiten. Nur ein paar Stunden, und auch nur das, was ich schaffe, ganz ohne Druck. Endlich wieder ein bisschen arbeiten und Geld dazu verdienen. Toll! Trotzdem brauchte ich natürlich für die „paar Stunden“ eine Betreuung für meinen Sohn, meinen kleinen Blondschopf. Erst hatte ich mir eine Tagesmutter in der Nähe angesehen, die eigentlich einen guten Eindruck auf mich machte. Aber gleichzeitig bot sich eine gute Bekannte als Babysitterin an, für zwei Nachmittage. Das würde eigentlich reichen, dachte ich mir. Zwar war die Babysitterin an zwei Nachmittagen fast so teuer wie die Tagesmutter für vier Vormittage die Woche, aber ich hatte ein gutes Gefühl bei dieser Variante. Schließlich kannten mein Mann und ich die Babysitterin gut. Und auch mein kleiner Blondschopf mochte sie von Anfang an und ging immer gerne mit ihr mit. Mein Sohn war also, seit er etwa ein Jahr alt war, stundenweise bei einer Babysitterin. Die perfekte Alternative für uns statt einer Kita. Glücklicherweise hat mein Mann mich immer bei diesen Entscheidungen unterstützt und auch finanziell hat das gut funktioniert.

Wer gibt meinem Kind genug Raum zum Spielen und weckt seine Neugier?

   

Die plötzliche Kita-Platz-Zusage

Ein gutes halbes Jahr lief das mit der Babysitterin, dann kam plötzlich eine Zusage für eine städtische Kita. Blondschopf hätte dort einen Platz bekommen, wenn er knapp zwei Jahre alt geworden wäre. Erst fand ich das super, waren schon beim Schnuppertag, bei der Vertragsunterzeichnung und am Elternabend. Doch dann wurde mir auf einmal klar, dass ich meinen Sohn dann den halben Tag lang nicht sehen würde (mittlerweile hatte ich mich schon so an ihn gewöhnt). Und dazu kam, ich war damals wieder schwanger und wusste, dass ich bald wieder aufhören würde zu arbeiten – aber die Kosten für die Kita wären ja trotzdem geblieben. Warum sollte ich also meinen Sohn täglich 6-7 Stunden in eine Kita bringen, wenn ich doch sowieso mit dem Baby zuhause bin? Und da ich auch diesmal – trotz allem – nicht das Gefühl eines 6er im Lotto hatte, rief ich die (etwas) perplexe Kita-Leitung an und „stornierte“ die Kita-Anmeldung. Freundinnen standen mit offenem Mund neben mir: „Was? Du hast einen städtischen Platz abgelehnt???“ Ja, richtig, und zwar, um die Zeit mit meinem Kind verbringen zu können, gute wie auch schlechte Zeiten. Und nein, ich war keine Business-Frau mehr, die Kohle und Karriere macht und sich selbst verwirklicht im Beruf. Sondern ja, ich war jetzt eine schwangere Vollzeitmama mit bald zwei Kindern. Und mir war auch klar, dass das eine anstrengende Zeit werden würden „nur“ für die Kinder da zu sein, aber ich habe mich ganz bewusst dazu entschieden. Die Karriere muss halt warten.

Kinderbetreuung durch eine Spielgruppe

Nur zwei Monate vor der Geburt meines zweiten Sohnes (mein kleiner Blauauge) kam dann der Anruf einer Spielgruppe, bei der ich Blondschopf angemeldet hatte (nachdem ich die vielen Absagen für die Kitas bekommen hatte). Ich hatte schon gar nicht mehr daran gedacht, so lange war die Anmeldung her. Bei dieser Spielgruppe konnte ich meinen damals fast 2 ½ Jahre alten Sohn in einer kleinen Gruppe von maximal 10 Kindern bei zwei bis drei Betreuerinnen für zwei Vormittage bis 12 Uhr hinbringen. Erst war ich skeptisch, denn es hieß immer, dass sich Kinder in Spielgruppen schlecht eingewöhnen, da sie ja nur zwei Vormittage dort mit den Betreuerinnen verbringen. Aber mein Sohn hatte sich (nach anfänglichen Schwierigkeiten) dann immer auf die Spielzeit dort gefreut. In dieser Spielgruppe blieb er bis er über 3 ½ Jahre alt war, denn wir haben damals erst mit knapp 4 Jahren einen Kindergartenplatz bekommen – dafür aber hatte ich bei unserem jetzigen Kindergarten von Anfang an das Gefühl eines „6er im Lotto“ – und das bis heute. 🙂 Hier wird auf mein Kind und seine Bedürfnisse eingegangen, es kann seine ganz individuellen Talente finden und in der Gruppe seine sozialen Kompetenzen ausbauen.

Fazit Kinderbetreuung

Natürlich hängt die Art der Kinderbetreuung von so vielen Dingen ab. Zum einen, ob man wieder arbeiten muss, da man den alten Arbeitsplatz nicht verlieren möchte. Zum anderen, ob es finanziell möglich ist, die Kinderbetreuung nach hinten zu schieben. Und natürlich auch, ob man selber wieder unbedingt arbeiten möchte und wie gut sich das Kind auf eine neue Betreuung einstellen kann und und und…
Ich habe versucht, auf mein Bauchgefühl zu hören und mir wurde klar, dass ich meine Bedürfnisse nach beruflicher Karriere meinen Kindern zuliebe hintanstellen möchte. Nein, so ist das nicht richtig formuliert. Nicht nur „meinen Kindern zuliebe“, sondern auch mir zuliebe. Ich habe die Zeit mit meinen Kleinkindern sehr genossen, zwar bin ich auch an meine Grenzen gestoßen und tue das immer noch – aber wieder ist ein Spruch unserer Omas und Mütter wahr geworden „Mei, die Kinder werden so schnell groß! Genieße es, solange sie klein sind!“. 🙂 Daher habe ich die Kinderbetreuung zeitlich so weit wie möglich nach hinten geschoben und habe es nie bereut!
Wie ist das bei euch mit der Kinderbetreuung? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Erzählt es uns und beteiligt euch an der Blogparade von Sabrina.
Viele liebe Grüße
Eure ideas4parents-Romy

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Beziehung

Familienprogramm für Alle – 10 Ideen für ein faires Familienprogramm

Andrea mit Mann und drei Kindern ruft auf ihrem Blog Kinderalltag zur Blogparade auf: „Eines für Alle“, ein Familienprogramm, das Alle gleichermaßen glücklich macht. Das spricht mich harmoniebedürftige Mama doch gleich an. In meiner kleinen Familie mit Andi, dem Papa, mit mir als Mama, und mit Toto, der tollen Tochter ist das ganz einfach 😉

Bedürfnisse, Kompromisse und das faire Familienprogramm

Wie gehen wir mit unterschiedlichen Bedürfnissen um? Muss man immer Kompromisse schließen und die Zeit zusammen verbringen? Wie stellen wir das Familienprogramm ausgewogen zusammen?
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Unterschiedliche Bedürfnisse innerhalb der Familie

Lassen sich die Wünsche in einer Familie nicht verbinden, ist mindestens ein Familienmitglied enttäuscht, verärgert oder traurig. Ich verkneife mir ein „ist doch nicht so schlimm“, denn die Tochter verhält sich so, als ob es sehr wohl so ist. Also bin ich da und tröste sie.

Ambivalente Bedürfnisse

Nicht nur miteinander haben wir in der Familie Konflikte, sondern auch mit uns selbst. Ich will Zeit mit der Familie, alleine, zu zweit, mit einer Freundin oder Zeit für die Arbeit oder für eine Leidenschaft.

Kompromiss als gemeinsame Lösung?

Wie handeln wir Eltern bei unterschiedlichen Vorstellungen, wie wir die freien Stunden gestalten? Wir halten es alle zusammen aus, dass man manchmal gewinnt und manchmal verliert, wie beim Wettbewerbsspiel auch. Mal ist einer der, der nachgibt und dann ist er der, der sich durchsetzt. Oder wir können uns so einigen, dass alle gewinnen, wie bei einem Kooperationsspiel. Die Eltern machen zwei verschiedene Angebote und die Kinder können sich bei einem der Angebote anschließen. Mal gibt es Kinderprogramm und dann wieder Erwachsenenprogramm. Welche Lösungen fallen euch ein?
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10 Ideen für ein faires Familienprogramm

Wunsch frei!

  • Wunschwoche: Jeder hat innerhalb einer Woche einen Wunsch frei: Die Tochter will Pony reiten, der Mann möchte ins Kino und ich mag einen Tanzworkshop besuchen. Freitagabend gehört dem Mann nach Feierabend, mir der Samstagnachmittag und der Tochter der Sonntag, zusammen mit uns. Bei mehreren Kindern kann man die Wünsche für einen Monat sammeln. Allein der Austausch darüber und das gehört werden ist für Alle schön.
  • Wunschkonzert über den Tag verteilt: Andi geht ins Fitness Studio, Toto will mit uns viel Lego spielen, ich bin für einfaches Essen holen statt kochen und fahre dabei Rad. Die Wünsche der Kinder können auch klein und machbar sein!
  • Wunschtag: Jedes Familienmitglied bekommt im Zeitraum von ein bis drei Monaten einen Tag, an dem es aussucht, wie es den Tag verbringen möchte.
  • Wunschliste: in diese Liste trägt jedes Familienmitglied Ausflüge ein, die über das Jahr verteilt unternommen werden.

Alltag und Ausflüge

  • Ausflüge planen und ergebnisoffen sein: Das geplante Kinderfest fällt aus, unser Kind ist enttäuscht und wir trösten es. Danach suchen wir gemeinsam nach einer Alternative. Sind wir zögerlich und unentschlossen, klingt es nicht verlockend. Sind wir begeistert, ist Toto meistens dabei. Ja, wir könnten uns als Saisonanimateure anheuern lassen, aber wir langweilen uns auch zeitweise. Warum?
  • Däumchen drehen für die Kreativität: Nichts zu tun haben und schauen, was passiert. Wie jetzt? Nicht fördern und nicht unterhalten, einfach da sein? Dann können Kinder selbst kreativ werden. Mit den Worten Jesper Juuls: „Wenn Ihr Kind zu Ihnen kommt und sagt: „Mir ist sooo langweilig“, dann umarmen sie es und sagen: „Herzlichen Glückwunsch, mein Freund! Es interessiert mich, zu sehen, was du jetzt tust.“
  • Sich treiben lassen: Wir ziehen uns an, wann wir wollen, manchmal erst am Nachmittag. Wir spielen, tanzen und träumen oder ziehen um die Häuser.
  • Gemeinsame Mission: Die Pflichten werden gemeinsam erledigt. Einkaufstour, Staubsauger reiten und Wäschebasketball. Nein, es macht nicht immer Spaß, aber wir arbeiten daran. Wir sind eine Familie, in der jeder seine Aufgaben hat und mithilft.
  • Sich etwas Besonderes vornehmen: Wir besuchen einen Ort, den wir noch nie zuvor besucht haben. Einen Indoorspielplatz bei Regen, ein kinderfreundliches Museum oder ein Kindertheater.
  • Langfristiges Glück: Ich wünsche mir die Tochter als unabhängiges glückliches Wesen, das nicht dauernd unterhalten wird, sondern mit Ärger, Traurigkeit und Langeweile umgehen lernt. So erfährt sie, dass sie Dinge beeinflussen kann und dass, das Glück in ihr selbst ist.ideas4parents-idee-familienprogramm

In einer Familie mit Kind oder Kindern wird laut gelacht, gepoltert, leise gespielt und gelesen, Spaß und Langeweile erlebt, gezankt und Frieden geschlossen. Ein volles Programm für Alle, oder?
Wie gestaltest Du die Zeit mit Deiner lieben Bande?
 
 

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Beziehung

Eltern und Kinder voller Ratschläge – annehmen oder sich selbst vertrauen?

Ratschläge sind willkommen oder auch nicht. Welche Erfahrungen hast Du mit „guten Ratschlägen“? Zu diesem Thema hat der Blog Papaleaks eine Blogparade gestartet: „Mein Kind kann das schon alleine“. Seine Fragen sind: Wie geht ihr mit Ratschlägen um? Seid Ihr vielleicht jemand der anderen gern aus seinem Erfahrungsschatz Ratschläge erteilt? Was haben Eure Kinder von ganz alleine gelernt und gewollt und wo „musstet“ Ihr „nachhelfen“?
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Ich glaube daran, dass sich Kinder in einer anregenden Umgebung entwickeln und vieles von alleine lernen. Warum leisten Menschen manchmal ungefragt „Beistand“? Was unterscheidet mich von Ratgebern? Was habe ich mit Ratgebern gemeinsam?

Warum beraten Menschen?

Was sagt mir die Person, die mich berät, über sich selbst? Vielleicht möchte die Person ihre Erfahrung mit mir teilen. Oder sie berät und hilft gern, auch ungefragt. Vielleicht glaubt die Person, sie hat eine gute Lösung gefunden und möchte diese weiter geben. Vielleicht glaubt sie aber auch, ich mache es „falsch“ und sie „richtig“. Bei Großeltern und Freunden kann es weh tun, wenn wir den Rat zurückweisen. Jemand wollte „helfen“ und wir Eltern lehnen die Hilfe ab.

Worin ich mich von Ratgebern mit Ratschlägen unterscheide

Was andere meinem Kind und mir manchmal nahe bringen wollen, entzieht sich meiner Logik. Mein Kind ist keine allgemeingültige Gleichung. Was für Kind x gilt, muss nicht für mein oder ein anderes Kind x gelten. Ratgeber stellen mich manchmal vor unlösbare Gleichungen, weil das, was sie sagen oder glauben, meiner Meinung nach für kein Kind gilt.

Was ich mit Ratgebern gemeinsam habe

Wenn es nicht fremde „Berater“ sind, die sich selbst gern reden hören, wollen wir alle ein Kind, das im Leben klar kommt. Oder die „Mentoren“ wünschen sich, dass wir Eltern gut mit unserem Kind leben können, weil wir ihnen etwas bedeuten.
Wo gebe auch ich Hinweise oder Ratschläge oder lasse mein Kind nicht nur alleine etwas tun, obwohl mir mein Kind und seine Selbständigkeit sehr am Herzen liegt?
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Woran ich als Mama arbeite

Selbständigkeit

Auch ich ertappe mich regelmäßig dabei, mein Kind nicht allein machen zu lassen und die Geduld von uns Eltern zu schonen: Die Tochter möchte aus der vollen Milchtüte Milch in eine kleine Schale einschenken oder die Cornflakes in Milch ertränken und dabei aus Versehen ein Kleopatra Milchbad produzieren. Was stelle ich zur Verfügung, damit mein Kind es doch alleine kann? Ich baue später eine Gießstation auf, mit einem leeren Milchkarton, den ich mit Wasser fülle. Noch einmal davon gekommen, in dieser Sache. Wenn alle Situationen so leicht zu lösen wären…
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Sicherheit

Klar, ich kann mein Kind das erste Mal nicht allein über die Straße laufen lassen. Vor was sollte ich die Tochter schützen oder lieber nicht schützen, damit ich sie nicht um wertvolle Lebenserfahrung bringe? Die Frage stelle ich mir immer wieder und die Antwort fällt entsprechend der Situation immer wieder anders aus.

Schutz vor Anderen

Ich mische mich auch manchmal ein und sage jemanden, dass die Tochter das schon allein kann. Aber kann sie das nicht selbst, wenn es sie stört? Zum gegebenen Zeitpunkt wird sie es können, wenn ich sie lasse.

Mehr Hilfe als nötig

Warum gebe ich der Tochter ungefragt eine Handlungsanweisung? Weil ich z.B. ungeduldig bin oder nicht genügend Zeit eingeplant habe. Das kommt im Alltag vor. Oder es läuft so: Die Tochter ist dabei, einen stapelbaren Einkaufskorb zurück zu bringen. Verkniffen habe ich mir zu sagen, dass sie den Korb umdrehen soll, damit er auf die anderen Körbe passt. Das hat sie nämlich selbst ohne meine Empfehlung herausgefunden.
Hat sich da am Ende ein getarnter Rat an alle Eltern eingeschlichen?
Nein, für mich klingt es wie ein Gebet an etwas Höheres (ohne Missionierung): Lass uns ALLE Eltern immer wieder zum passenden Zeitpunkt die Geduld, den Mut und das Vertrauen aufbringen, Kindern eigene Erfahrungen zu ermöglichen.
 
 

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Allgemein

Wie pflanzt man eine Familie um?

BaumImNeuenGarten
Vor 6 Wochen sind wir als Familie zum ersten Mal umgezogen, wir haben uns quasi verpflanzt von der Stadt aufs Land – und die Entscheidung dazu war  kein leichter Schritt.
Die Eingewöhnung im neuen Umfeld und die Gestaltung unserer Wohnung wird zwar bestimmt noch dauern, aber wir haben es jetzt so grundsätzlich geschafft.
Ich möchte euch heute von diesem ersten Familienumzug erzählen, von unseren Gedanken vorab und von unserer Organisation eines zumindest halbwegs familiengerechten Umzugs.

Müssen wir wirklich umziehen?

Wir haben die Frage, ob wir umziehen müssen, so lange negativ beantwortet, wie das irgendwie möglich war. Wir liebten unsere Münchner 2-Zimmer-Wohnung im zentral gelegenen Neuhausen. Die Wohnung war nicht groß, doch im Vergleich zu ähnlichen Alternativen halbwegs erschwinglich.
Als unsere Tochter geboren wurde, lebten wir über drei Jahre dort. Während der Schwangerschaft hatten wir uns ausgerechnet, dass es für die erste Zeit prima klappen würde. Und nach der Geburt verschwendeten wir keine Gedanken und keine Energie: ein Umzug wäre in dieser Zeit unmöglich gewesen!
Doch dann rückte die Kindergartenzeit näher, unsere Tochter schloss erste Freundschaften, die Frage drängte sich auf. – Und es war schnell klar: Wir werden umziehen…leereNeueWohnung

Aber wann??

Da unsere Tochter kein großes Bedürfnis nach einem eigenen Zimmer zeigte, fühlten wir uns eigentlich nicht unter Zeitdruck.
Eigentlich.
Wäre da nicht die große Kindergartenfrage auf uns zugekommen…
Wir wollten vermeiden, sie kurz nach der Eingewöhnung gleich wieder herausnehmen zu müssen. Und das hieß: entweder vorher oder einige Zeit nach dem Kindergartenbeginn!
Wir haben uns für vorher entschieden.

Und wohin?

Als das WANN bestimmt war, hat uns das WOHIN lange beschäftigt. Während unserer Suche schwankten wir noch lange Zeit zwischen Stadt und Land – und dann zwischen dem Westen, Norden und Süden Münchens.
Schließlich war wenigstens klar, dass wir wegen der Münchener Mietpreise ins Umland umsiedeln würden. Da die Auswahl nicht so groß war, verschlug es uns zufällig in den Münchner Nord-Western.
Dann begann die Umzugsorganisation…
BoedenMuessenRaus

Und wie organisieren wir den Umzug familiengerecht?

Da unsere Tochter ganztags zu Hause war, mussten wir einen familiengerechten Weg für die Organisation des Umzugs finden.
Wir haben uns für den Umzug ganz viel Zeit eingeräumt, schon Wochen vor dem Umzug nach und nach die Kisten gepackt und die Schränke abgebaut – und dabei unsere Tochter immer eingebunden. (Sie wollte mir z. B. immer helfen, die kleineren Brettern aus den Schränken zu nehmen, die sie bereits tragen konnte…)
UmzugUndPizza
Das war planerisch etwas herausfordernder als ohne Kind – aber letztlich konnte auch sie sich auf diese Weise gut auf den Umzug einstellen!
Auch die Nachmietersuche blieb uns leider nicht erspart. Aber auch hier fand unsere Tochter zumindest zu Beginn die vielen Besuche bei uns in der Wohnung noch recht spannend.
Wir nahmen uns einen Monat Zeit für den eigentlichen Umzug: zwei Wochen, um die neue Wohnung vorzubereiten, zwei Wochen, um die alte Wohnung wieder soweit herzurichten, wie es unser Mietvertrag vorschrieb.
Diese doppelte Mietzahlung verschaffte uns viel Luft – und ich kann nur jedem dazu raten (wenn es sich irgendwie einrichten lässt).
AbschiedVonFreundenBeiEis

Abschied nehmen – und der Umzugstag…

Schließlich kamen die letzten Tage in unserer Wohnung und der Abschied.
Wir verabschiedeten uns von ein paar Restaurants, in denen wir häufiger zu dritt gewesen waren. Und auch wenn unsere Tochter noch nicht in den Kindergarten ging, gab es doch ein paar Kinder, die sie schon etwas besser kannte. Wir verabschiedeten uns auch von ihnen in einer nahen Eisdiele. Wir dachten, dass es nicht schaden könnte, dem Abschied auch eine zumindest kleine Form zu geben…
Am Umzugstag selbst unterstützten uns dann zum Glück viele liebe Freunde, ohne die wir es dieses Mal nicht so leicht geschafft hätten!
Umzugshelfer

Mein Fazit des ersten Familienumzugs

Ein Familienumzug ist anders! Neben der zeitlichen Planung bedarf es einer besonderen Organisation, um den Stresspegel halbwegs erträglich zu halten und die Kinder auf dem Weg auch mental „mitnehmen“ zu können!
Ich hoffe, das ist uns halbwegs gelungen. Jedenfalls fragte unsere Tochter bisher nicht, wann wir wieder „heimfahren“ würden…
Falls ihr ebenfalls gedenkt, mit euren Familien umzuziehen, wünsche ich euch alles Gute dabei.
 

Bis zum nächsten Mal!
Euer Andreas

 
 

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Beziehung

Warum perfekte Eltern ungenießbar sind!

Die Glucke hat wieder zu einer Blockparade aufgerufen, und die spannende Frage lautet dieses Mal: Bin ich perfekt?
Eine Frage, die sich viele Eltern stellen, die in Sorge um ihre Kinder verständlicherweise alles richtig machen wollen. Das aber ist zweifelslos ein Balanceakt…

Ich muss zugeben, dass meine philosophische Ader sofort in die Analyseschleife gehen wollte: Was heißt eigentlich perfekt? Gibt es das überhaupt? Ist es für alle dasselbe? Woher kommt das Wort? Wie ist Perfektionismus definiert?
Ich habe also diesen Wikipedia-Artikel zum Perfektionismus gelesen, ein wenig sinniert – und dann festgestellt, dass es uferlos würde, wenn man sich in einem einzigen Blogpost tiefer mit dem Thema befassen wollte.

Und letztendlich fand ich es auch viel bedeutsamer, was insbesondere wir Eltern mit dieser Frage zu tun haben – und warum wir damit zu tun haben – und welche Auswirkungen unser Verhältnis zum Perfektionismus auf unsere Kinder haben mag.


Was haben wir Eltern damit zu tun?

Was bedeutet die Frage Bin ich perfekt insbesondere für uns Eltern? Inwiefern stellen sich Eltern eigentlich diese Frage? Betrifft sie nur die „Erziehung“ der Kinder? Entspringt sie also einfach der natürlichen (Für-)Sorge um die Kinder? – Ich glaube nicht!

So oft sich Eltern auch sagen mögen, dass sie nur „das Beste für ihr Kind“ wollen, ich denke, es spielt doch auch viel anderes mit. Die gleichen Gründe nämlich, aus denen sich auch andere Menschen diese Fragen stellen: Unsicherheit und mangelnder Selbstwert, das Bedürfnis nach Orientierung und Integration.

Unsicherheit und mangelnder Selbstwert führt, denke ich, zu Selbstzweifeln, die das gesunde Maß an Selbstreflexion übersteigen. Die wertende und ganz leicht selbst entwertende Frage Bin ich perfekt macht nur auf Basis solcher Selbstzweifel irgendeinen Sinn.

Das Bedürfnis nach Orientierung schreit geradezu nach einem eindeutigen Bezugsrahmen, an dem man sein Handeln ausrichten kann. –
Einerseits ist Perfektionismus ohne eindeutige Bewertungskriterien unmöglich. (Woran sollte man sonst bemessen, ob man perfekt ist?).
Andererseits verstärkt Perfektionismus die Gültigkeit dieser Kriterien in der eigenen Wahrnehmung: das, woran ich mich messe, muss etwas Wahres, „Immergültiges“ sein, sonst macht mein Unterfangen keinen Sinn.

Das Bedürfnis nach Integration ist aber der bedeutendste Grund, glaube ich. Menschen wollen dazugehören und nicht alleine durch die Welt gehen. Die „Gesellschaft“ bringt aber Werte und Erwartungen an das Handeln mit sich. Und es ist vor allem der ständige Abgleich mit diesen äußeren Erwartungen, durch den viele Menschen bemessen, ob sie perfekt oder perfekt genug sind, um dazuzugehören. Die „Vergleicheritis“ mit anderen Eltern beginnt!


Warum haben gerade wir Eltern so damit zu tun?

Warum stellen sich vor allem Eltern so oft die Frage, ob sie auch „alles richtig“ machen?

Natürlich spielt hier die Sorge um die Kinder eine wichtige Rolle. Wir wollen, dass unsere Kinder glücklich werden. Wir wollen, dass sie sich später im Leben zurechtfinden. Wir wollen, dass sie sich in einer Weise entwickeln können, die sie für das heutige Leben „bereit“ sein lässt.

Dazu kommt, glaube ich, der eigene empfundene Lebens-druck, der das Perfektsein“ in Bezug auf unsere Kinder so dringlich erscheinen lässt. In dem Maß nämlich, in dem man sich als Eltern-Mensch selbst unsicher, desorientiert oder schlecht integriert fühlt, in dem Maß möchte man erst recht alles richtig machen, damit es den Kindern besser ergehen möge.

Und dann gibt es noch ein Phänomen, das wohl alle Eltern kennen, und das ich oben „Vergleicheritis“ genannt habe. Weil viele Eltern ständig von Selbstzweifeln geprägt sind, suchen sie nach ständiger Selbstbestätigung. Und das funktioniert leider psychologisch recht gut, in dem man das Vorgehen anderer Eltern als problematisch einstuft. Je problematischer, desto besser für die eigene Selbstbestätigung. So wie wir es machen, muss es gut sein! Denn schau mal wie die damit umgehen…


Wie wirkt Streben nach Perfektionismus auf unsere Kinder?

Dazu fallen mir zwei Seiten ein.

Einerseits denke ich an uns Eltern als Bezugspersonen, deren Handeln und Verhalten unsere Kleinkinder automatisch zu kopieren versuchen. Hier zählt also, wie wir mit uns und anderen Menschen umgehen. Wie wir das Handeln anderer bewerten. Wie wir zu eigenen Fehlern stehen, sie eingestehen können oder nicht. Wie wir mit unserer Unperfektheit umgehen. Ob wir uns entschuldigen können.
All das werden zumindest unsere Kleinsten erst einmal von uns übernehmen. (Spätere Korrekturen sind da sicher nicht ausgeschlossen, aber oft auch nicht einfach, weil diese frühen Verhaltensmuster einem so selten bewusst werden.)

Und dann sind da natürlich die Erwartungen von uns an die Kinder. Was müssen sie können? Was müssen sie bis zu welchem Alter spätestens können? Ich denke ans Allein-Einschlafen, ans Klogehen, später auch an das Erlernen von Musikinstrumenten, Leistungen im Sport.
Wie oft hört man von vollgestopften Wochenplänen, deren Ziel es zu sein scheint, die Kinder maximal zu fördern.

All das hat sicher Auswirkungen auf unsere Kinder, aber wie gehen wir nun damit um? Insbesondere wenn wir unsere eigenen Unsicherheiten und Bedürfnisse als nicht ganz unwesentlich für unser Verhalten erkennen?

Ich würde sagen, es wäre schon viel gewonnen, wenn wir bei uns selbst anfangen – und versuchen authentisch zu sein. Denn auf Dauer nehmen uns Kinder unsere vermeintliche Perfektion ohnehin nicht ab. Und sind dann sogar womöglich sehr enttäuscht…

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Disclaimer und Bitte um eure Gedanken

Ich habe heute versucht, meine privaten, persönlichen Gedanken zu einem recht komplexen Thema zu beschrieben. Ich kenne dazu keinerlei Forschungsliteratur. Es entstammt meiner Erfahrung, meinen Beobachtungen und meiner Selbstreflexion.

Also bitte macht euch eure eigenen Gedanken dazu und – was ganz wunderbar wäre – lasst sie uns doch bitte wissen!

Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal

Euer Andi

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Beziehung

Was heißt Familienglück?

Mein heutiger Beitrag steht unter dem Motto einer Blogparade. Betreut.de ruft auf zu Posts unter dem Hashtag #FamilieMachtGlücklich.
Ein schönes Thema. Also habe ich mir gerne Gedanken dazu gemacht.

Praktisch, dass ich gerade aus einem dreiwöchigen Familienurlaub zurückkomme! So ist mir das Gefühl, viel Zeit mit der Familie zu haben, noch besonders nah.

Welche Familienmomente bereiten mir das größte Glück?

Ich erinnere mich an viele schöne Momente, wobei ich eines gleich feststelle:
Es sind eher die kleinen Dinge und mehr das WIE als das WAS.

Natürlich ist es prima, am Meer zu sein, den Sommer genießen zu können, aber wirklich relevant sind diese Umstände nicht.
Oder ich möchte es so sagen: Abstand vom Arbeitsalltag ist sehr hilfreich, Familie intensiv erleben zu können, einen freien Kopf zu bekommen. Aber wie dieser Abstand hergestellt wird, ist dabei eher zweitrangig. Was zählt, ist die Umpolung auf das Hier und Jetzt, das Erleben-Können des gemeinsamen Augenblicks.

Welche Faktoren tragen zu diesem Glück bei?

Unter solchen Bedingungen wird man automatisch freier und kreativer in dem, was man zusammen macht – insbesondere aber nimmt man sich gegenseitig intensiver wahr, kann sich  aufeinander einlassen. Ich empfinde es dabei als beglückend, wenn ich spüre und beobachte, dass es meinen Lieben gut geht. So führt etwa meine Tochter kleine Schüttelbewegungen aus, wenn sie sich über etwas freut. Es ist eine wunderbar natürliche, ganz eigene Art, ihre Freude auszudrücken. Niemand, den wir kennen, macht das so wie sie. Ich nenne das ihre „Schüttelmomente„. Es ist toll, das miterleben zu dürfen.

Natürlich ist es auch hilfreich, wenn man sich gerade keine großen Sorgen machen muss, niemand ernsthaft krank ist und die äußeren Lebensumstände nicht zu sehr drücken. Jedoch stärkt das gemeinsame Durchstehen von Schwierigkeiten auch das gegenseitige Vertrauen und die Geborgenheit in der Familie.

Hier hängt es freilich vom Alter des Kindes ab, wieviel Sorgen es in welcher Form mitbekommen sollte. Ich halte aber nichts davon, eine reine Wohlfühloase zu gestalten, die unsere äußere Wirklichkeit abschirmt. Und ich denke auch, dass Kinder ohnehin viel mehr „mitschneiden“ als wir oft glauben. Da ist es manchmal besser, Offensichtliches auch anzusprechen statt Kinder damit allein zu lassen; ihre Phantasie macht es sonst womöglich nur schlimmer als es ist.

Wenn ich grundsätzlich darüber nachdenke, warum wohl die meisten Menschen Familie als etwas Beglückendes empfinden, dann liegt das glaube ich nicht zuletzt daran, dass wir Familie als etwas Sinnstiftendes erleben. Und Sinn zu haben macht Menschen glücklich.
Aber warum empfinden wir Familie überhaupt als etwas, dessen Sinn wir kaum in Frage stellen würden?

Da habe ich meine eigene kleine Vermutung.

Ich glaube nämlich, Familie hilft einem auf unglaublich charmante, zwingende und natürliche Weise dabei, aus sich herauszutreten. Ich meine, dass wir oft in unserem eigenen Denken, in unseren Gedanken, unserem Kopf gefangen sind. Kinder sind eines der wunderbarsten Sofort-Hilfe-Mittel gegen jegliche Form von Grübelei. Sie lassen einem einerseits einfach kaum Gelegenheit dazu. Andererseits ist es wohl ihr direktes Erleben des Hier und Jetzt, das uns einfängt und umpolt auf den Augenblick. Und Gedanken sind etwas, das nur sehr selten etwas mit dem aktuellen Moment zu tun hat. Kinder reißen uns aus diesen Gedanken heraus und ermöglichen uns Erwachsenen eine wieder erfrischte Sicht auf die Welt um uns herum. Das tut gut. Und wir erleben dann das Leben direkter. Und sinnvoller. Auch weil wir uns dabei mehr als Teil eines Ganzen empfinden, glaube ich.

Was würde ich als Erstes mit meinen Liebsten tun, wenn ich mehr Zeit hätte?

Ich kann nicht direkt sagen, was ich als erstes mit meinen Liebsten tun würde, wenn ich mehr Zeit hätte. Ich denke, das WIE ist hier einfach entscheidender als das WAS.

Daher versuche ich, meine Zeit mit der Familie mit möglichst freiem Kopf zu erleben. Das ist im Alltag nicht immer so einfach wie im Urlaub.
Damit es klappt, brauche ich auch Pufferzeit für mich selbst, um mich z. B. nach einem Arbeitstag wieder zu erden.

Danach kann ich gemeinsame Familienzeit viel intensiver genießen 🙂