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Kinder brauchen keine Zähmung!? – Die Geschichte der Kindererziehung

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Wie ich hier schon einmal beschrieben habe, mache ich mir im Grunde wenig Sorgen darüber, ob sich unsere Tochter „gut entwickeln“ wird.
Aber natürlich denke ich als Papa immer wieder nach, wie ich in verschiedenen Situationen angemessen „reagiere“.
Und darüber hinaus interessiere ich mich generell dafür, wie mit Kindern umgegangen wird. Oder wie sich die Erziehungsstile im Lauf der Zeit geändert haben.

Ich glaube inzwischen, dass sich gerade in der Form der „Kindererziehung“ die Gesellschaft unfreiwillig und unbewusst von ihrer „wahren“ Seite zeigt. Und das scheint schon immer so gewesen zu sein…

Tatsächlich beschäftige ich mich verstärkt mit dem Thema, seit ich auf den Familientherapeuten Jesper Juul gestoßen bin. Jesper Juul scheint zur Zeit einer der prominentesten Autoren und Ratgeber in Sachen „Kindererziehung“. Und ich kann sagen, ich habe jetzt mit großem Interesse sein Buch „Dein kompetentes Kind„* gelesen. Daher möchte ich euch heute ein paar Inhalte daraus vorstellen, die ich spannend finde.

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Die Geschichte der Kindererziehung

Zuvor verweise ich euch jedoch – quasi zur Hintergrundlektüre – auf zwei Seiten, auf denen man sich über die Geschichte der Kindererziehung grundsätzlich informieren kann:

  1. Der Abschnitt „Gebildete Kindheit“ aus dem Handbuch der Bildungsarbeit im Elementarbereich der Uni Bremen
  2. Die „Geschichte der Kindererziehung“ aus werner stangl’s Arbeitsblättern

Beide Seiten führen kurz und knapp durch die Geschichte der Kindererziehung und zeigen auf, wie sich unser Bild vom Kind und Kindsein über die Zeit verändert hat.

Die kleinen Wilden

Wie man aus diesen Quellen leider erfährt, ist die Geschichte der Kindererziehung von vielen Grausamkeiten durchzogen. Noch bis weit ins 20. Jahrhundert prägte insbesondere die Vorstellung von den „kleinen Wilden“ das Bild des Kindes – und damit den Umgang mit den Kindern.
Kinder werden demnach wild geboren (eher als egozentrisches, wildes Tier denn als fertiger Mensch). Sie müssten durch verschiedene Methoden gezähmt werden, damit sie später in unsere Gesellschaft passen (und dort ihre Pflichten erfüllen).

Integrität und Kooperation

In seinem zweiten Kapitel mit der Überschrift „Kinder kooperieren“ benennt Juul diesen „Konflikt zwischen dem Einzelnen und der Gruppe„. Und er deutet ihn letztlich als Konflikt zwischen der Integrität des Individuums und der Kooperation in der Gemeinschaft.
Die Theorie von den kleinen Wilden, so Juuls, habe zu der vorherrschenden Meinung geführt, dass Kinder grundsätzlich einmal nur egozentrisch seien und auf Krawall gebürstet. Durch klare Strukturen und Regeln wollte man verhindern, „dass Kinder die Macht übernähmen„.

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Auch noch in den letzten Jahrzehnten habe sich daher die Fehleinschätzung in den Köpfen gehalten, dass Kinder in erster Linie aus Egomotiven handelten.
Erst seit kurzem habe sich jedoch, laut Juuls, in der Wissenschaft die Einsicht erhärtet, dass es gerade umgekehrt sei. Kinder würden in den meisten Fällen eher zur Kooperation neigen als zu Konfrontation und egoistischem Verhalten.

Die versteckte Kooperation

Dabei – und das fand ich besonders spannend – sei diese Kooperation nicht immer auf den ersten Blick als solche erkennbar.
Kinder würden nämlich nicht kooperieren, indem sie tun, was man will oder ihnen sagt. Sie seien dafür bereits viel zu kompetent.
Unbewusst weisen sie uns stattdessen auf Schwierigkeiten in unserer Beziehung zu ihnen hin, gerade indem sie NICHT tun, was Mama oder Papa vielleicht erwarten!
Juuls bringt einige gute Beispiele, die ich hier in der Kürze leider nicht gut wiedergeben kann. (An dieser Stelle kann ich nur auf das Buch selbst verweisen)
Doch unter dem Strich steht dabei immer eine Aussage:

Egal wie sich dein Kind verhält, es hat einen respektablen Grund dafür, und tut das nicht einfach aus Egoismus oder Lust an der Konfrontation!

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Die Integrität von Eltern und Kindern muss gewahrt bleiben!

Wenn nun aber die Kooperation der „Hauptmodus“ des Kindes ist, entsteht quasi ein verdrehtes Bild der Gefahrenlage.
Bisher befürchten noch immer viele Eltern, dass sich unsere Kinder zu asozialen Wesen entwickeln, wenn wir nicht korrigierend eingreifen. Eher müssen wir wohl dafür Sorge tragen, dass sie nicht ihre Integrität verlieren, wenn sie über Gebühr zu falscher Kooperation gedrängt würden.

Integrität, so Juuls, umfasse „unsere gesamte physische und psychische Existenz„. Kinder seien grundsätzlich auf Kooperation gepolt – und es ist die Aufgabe der Eltern für ihre Integrität zu sorgen. Da Anpassung evolutionär für den Erhalt der Art unabdingbar sei, wäre die wirkliche Herausforderung, die persönlichen Grenzen des Kindes nicht zu verletzen.

Dabei aber dürften Eltern nicht den Fehler machen, über ihre eigenen Grenzen zu gehen!
Denn gerade, indem Eltern ihre EIGENEN Grenzen als solche deutlich machten, leben sie ihrem Kind vor, wie es selbst auf seine Grenzen achten kann und muss.

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Mein Fazit

Ich finde Jesper Juuls einen spannenden dritten Pol gegenüber herrschenden Konfliktpositionen. Bei ihm müssen Kinder und Eltern beide auf sich und aufeinander achten. Die Beziehung zwischen ihnen steht im Vordergrund. Und das finde ich schön und spannend zugleich! 🙂

Bis zum nächsten Mal!

Euer Andi

 

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Spielplatz Frühlingsanlagen München – Spiel & Spaß an den Isarauen

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Wir machen uns auf, für Sandkastenabenteuer in der Au – hier bin ich aufgewachsen und war als Kind von früh bis spät auf dem Spielplatz in den schönen Frühlingsanlagen unterwegs. Im Sommer habe ich auf den Liegewiesen nebenan wunderschöne Tage verbracht.
Auf dem Platz finden sich genug Spielgeräte für einen spannenden Nachmittag: Zwei Schaukeln, zwei Rutschen und tolle Wippen gibt es. Ein kleines Klettergerüst und nebenan noch ein Großes, mit Tartanboden. Hier können die Kleinen zeigen wie hoch hinaus sie klettern uns springen können 🙂
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Im hinteren Bereich steht ein Holzhäuschen, mit viel Sand ringsherum zum buddeln. Über den Spielplatz verteilt gibt es Bänke und Tische, wo ihr eure mitgebrachte Brotzeit in aller Ruhe verspeisen könnt. Auch gibt es einen interessanten kleinen Brunnen mit Fontänen; im Sommer ist das prima zum Erfrischen. Und es ist nett anzusehen, wenn die Kleinen fleißig ihre Gießkännchen befüllen, um die Pflanzen rund um den Platz zu versorgen. Bei Durst oder Lust auf Eis, ist der Getränkemarkt „Isarquelle“ zur Stelle. (Der hat auch ein gutes Sortiment an Biogetränken). Wer mit der U-Bahn von der Fraunhoferstraße kommt, kann sich unterwegs beim Kiosk an der Reichenbachbrücke mit allem eindecken, was das Herz begehrt. Neben Getränken, Snacks und Eis, gibt es eine Auswahl an Zeitschriften und alltägliche Lebensmittel wie Milch, Butter oder Zucker. Den Kiosk finde ich super; an warmen Tagen ist hier eine Riesenschlange, aber die Mitarbeiter sind immer entspannt und haben einen Scherz auf Lager.

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Auf dem Rückweg könnt ihr die großen Figuren aus Kalkstein an den Brückenenden bewundern. Zum Beispiel den Holz- und Wassersammler. Oder ihr bleibt kurz stehen und bewundert die tolle Sicht nach Süden oder in die andere Richtung seht ihr das Deutsche Museum. Vom Spielplatz aus führt ein Weg direkt zum Isarufer, wo sich die Enten zum Füttern aufdrängen. Wir stehen nur ein paar Sekunden da, schon kommen sie von allen Seiten: Enten, Schwäne, Graugänse und besonders fesche Haubentaucher. Wunderbar ist das anzuschauen, wie sie sich über das mitgebrachte Brot hermachen. Der Spielplatz und das Isarufer sind von der Straße aus mit Kinderwagen gut zu erreichen. Auch der Isarradweg führt dort durch. Am Ufer gibt es Baumstämme und Stufen zum Sitzen und viel Platz in den Wiesen zum faulenzen. Für dringende Bedürfnisse hat die Stadt an der Isar DIXIE Klos aufgestellt – mäßig sauber. Diesen Sommer soll es weitere öffentliche Toiletten geben. Neben dem Spielplatz gibt es eine Liegewiese mit Tischtennisplatten, die meistens die „Profis“ belagern.

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Weiter hinten in der Anlage gibt es noch mehr Wiesen mit großen schattenspendenden Bäumen. Hier kommen Leute zum picknicken oder zum spielen mit den Kindern her – wir haben hier die schönsten Geburtstage gefeiert. Es ist eine wunderschöne Gegend – hier treffen sich Familien und im Hochsommer viele junge Leute. Hier kann es ab und an mächtig hergehen. Wer also nicht zu viel Trubel möchte kommt besser unter der Woche. Der Spielplatz ist mit Zaun, Gatter und Bäumen gut von der Eduard-Schmidt-Straße getrennt.
Erreichen könnt ihr ihn mit der Trambahn (17er Eduard-Schmidt-Straße) sowie mit der U-Bahn (U1/U2 Fraunhoferstraße).
Viel Spaß beim Entdecken!
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Fröttmaninger Heide – Abenteuerausflug ins Naturschutzgebiet

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Dass München eine sehr grüne und damit tolle Großstadt ist, um dort als Kind aufzuwachsen, wusste ich schon immer, da ich selber hier geboren bin. München hat mit seinen zahlreichen Parks und Seen, dem englischen Garten und dem Eisbach, für kleine Naturfans wirklich viel zu bieten. Viele wissen jedoch nicht, dass das lange noch nicht alles ist. Denn im Münchner Norden befindet sich ein 347 ha (!!!) großes, wunderschönes Naturschutzgebiet, welches auf jeden Fall wert ist von kleinen Entdeckern erkundet zu werden. Die Fröttmaninger Heide grenzt an die Stadtteile Schwabing Nord und Freimann, erstreckt sich bis zur Allianz Arena und endet an der Autobahn A99.

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Mein ganzes Leben lang wohne ich in München, trotzdem habe ich dieses tolle Gebiet erst vor kurzem entdeckt. Und ich habe noch lange nicht alles gesehen, denn die Fläche ist so groß, dass es immer neue Abschnitte zu erkunden gibt. Hier wird einem sicher nie langweilig. Die Heide hat eine unbeschreibliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren zu bieten. Kaum zu glauben, dass sie sich eigentlich mitten in einer Großstadt befindet. Die Landschaft erinnert eher an ein fernes Land. Waldabschnitte, Tümpel, Kieswege, Feldwege, hohe Wiesen und kleine Berge umgeben einen und befreien vom Alltagsstress.

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Kinder können hier viel über die Natur lernen. Am Wochenende und an freien Tagen spazieren hier viele Familien. Da das Naturschutzgebiet aber recht groß ist, kreuzen sich die Wege mit anderen Leuten nur selten. Wichtig ist es in einem Naturschutzgebiet aber immer auf den Wegen zu bleiben und quasi aus ein wenig sicherer Entfernung die idyllische Atmosphäre der unberührten Natur genießen.

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Vom 01.08.2016 bis zum 05.08.2016 und vom 08.08.2016 bis zum 12.08.2016 findet hier sogar ein Indianer Sommercamp für kleine Abenteurer statt. Hier lernen die Kinder Feuer mit einem Stein zu machen, welche Pflanzen essbar sind und von welchen man lieber die Finger lassen soll. Kurz gesagt: Sie lernen mit der Natur umzugehen. Die Kinder begeben sich zusammen mit den Betreuern auf eine Abenteuertour, erkunden die Umwelt und haben jede Menge Spaß an der frischen Luft.

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Ich finde es gerade heute wichtig, dass Kinder die Natur zu schätzen wissen. Und das können sie in der Fröttmaninger Heide definitiv lernen. Schaut doch das nächste mal wenn die Sonne scheint und die ganze Familie frei hat einfach mal vorbei und seht selbst. Die Kinder werden begeistert sein 🙂

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Mit Kind mobil

Paare, die in Städten leben, haben heutzutage sehr häufig kein oder höchstens ein Auto. Daher kommen viele Eltern oder Paare, die sich in der Kinderplanung befinden, früher oder später an dem Punkt, an dem sie sich Gedanken darüber machen, wie sie zukünftig mit Kind(ern) mobil bleiben können oder wollen.
In unserem Falle ist es so, dass wir als Großstädter in München gar kein Auto brauchen und daher alle Dinge vorwiegend mit dem Rad, zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen. Einer der häufigsten Bemerkungen, die bei einer Diskussion über eine anstehende Familiengründung aufkommen sind daher: „Ihr werdet euch mit einem Baby/Kind dann aber ein Auto kaufen, oder?“

Kindertragegurt im Einsatz (Von Tomasyuan - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6311482)

Kindertragegurt im Einsatz (Von Tomasyuan – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6311482)

Da wir unseren bisherigen Lebensstil ohne Auto aus diversen Gründen (wie zum Beispiel dem Kostenfaktor oder der Umwelt zuliebe) beibehalten wollen, stellt sich die Frage nach guten Fortbewegungsmöglichkeiten auch mit Kind. Also, welche Alternativen gibt es zum eigenen Auto?

Carsharing / Urlaub mit Mietauto

Carsharing aller Arten erfreuen sich nicht nur bei Familien großer Beliebtheit. Für den kurzen Trip zur Geburtstagsfeier am anderen Ende der Stadt oder Kinderflohmarkt reicht es allemal. Mit einem Mietauto lässt sich gezielt auch ein größeres, als das vielleicht eigene Auto (zum Beispiel für einen Urlaub) mieten.
Urlaubs- oder Fernreisen sind heutzutage durch viele Angebote wie zum Beispiel die Ländertickets oder einen Kauf im Voraus bei Sparangeboten mit der Bahn häufig günstiger. Durch Buchungen in Kinderabteilen, lässt sich aus jeder Reise ein familiäres und stressfreieres Abenteuer machen.

Tragetuch und Fahrradanhänger

In den ersten Monaten eignen sich sicherlich ein Tragetuch oder ein Tragerucksack für den Transport der Kleinen, gerade wenn die Strecken überschaubar und kurz sind. Inzwischen kann man auf den Straßen auch immer häufiger Fahrräder mit Kinderanhänger sehen, die am Morgen auf dem Weg ins Büro unterwegs zum Kindergarten/Krippe sind. Verschiedene Varianten mit  Anhänger hinten oder vorne sowie aufrechten Kindersitzen, es gibt es inzwischen eine große Auswahl an Marken, Größen und Ausführungen.

Mit dem Rad unterwegs (Von Pedalpower Kunde - www.pedalpower.de, CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22744397)

Mit dem Rad unterwegs (Von Pedalpower Kunde – www.pedalpower.de, CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22744397)

Freude an der Bewegung vermitteln

Des Weiteren können Eltern Kindern Freude an der Bewegung vermitteln und frühzeitig das Radeln beibringen oder Erledigungen bewusst zu Fuß machen. So wird es auch für die Kleinen selbstverständlich sich aus eigener Kraft ohne Auto fortzubewegen. Später können dann (Kinder-) Roller oder Skateboards die coolere Art sein vorwärts zu kommen.

Und im Notfall?

Was wenn aber die genannten Varianten alle aus dem einen oder anderen Grund nicht funktionieren oder gar ein Notfall eintritt? Man kann natürlich sich auch ein (Familien-)Taxi rufen. Oder aber, es bleiben einem natürlich noch die Unterstützung von Freunden, Familie und Nachbarn, die einem großzügig ein Auto ausleihen.

Unser Fazit

Für welche Variante(n) sich Eltern auch entscheiden, es gibt viele Möglichkeiten mit Kindern mobil zu sein und für sich als Familie und für den individuellen Lebensstil das Passende zu finden.

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Wie pflanzt man eine Familie um?

BaumImNeuenGarten
Vor 6 Wochen sind wir als Familie zum ersten Mal umgezogen, wir haben uns quasi verpflanzt von der Stadt aufs Land – und die Entscheidung dazu war  kein leichter Schritt.
Die Eingewöhnung im neuen Umfeld und die Gestaltung unserer Wohnung wird zwar bestimmt noch dauern, aber wir haben es jetzt so grundsätzlich geschafft.
Ich möchte euch heute von diesem ersten Familienumzug erzählen, von unseren Gedanken vorab und von unserer Organisation eines zumindest halbwegs familiengerechten Umzugs.

Müssen wir wirklich umziehen?

Wir haben die Frage, ob wir umziehen müssen, so lange negativ beantwortet, wie das irgendwie möglich war. Wir liebten unsere Münchner 2-Zimmer-Wohnung im zentral gelegenen Neuhausen. Die Wohnung war nicht groß, doch im Vergleich zu ähnlichen Alternativen halbwegs erschwinglich.
Als unsere Tochter geboren wurde, lebten wir über drei Jahre dort. Während der Schwangerschaft hatten wir uns ausgerechnet, dass es für die erste Zeit prima klappen würde. Und nach der Geburt verschwendeten wir keine Gedanken und keine Energie: ein Umzug wäre in dieser Zeit unmöglich gewesen!
Doch dann rückte die Kindergartenzeit näher, unsere Tochter schloss erste Freundschaften, die Frage drängte sich auf. – Und es war schnell klar: Wir werden umziehen…leereNeueWohnung

Aber wann??

Da unsere Tochter kein großes Bedürfnis nach einem eigenen Zimmer zeigte, fühlten wir uns eigentlich nicht unter Zeitdruck.
Eigentlich.
Wäre da nicht die große Kindergartenfrage auf uns zugekommen…
Wir wollten vermeiden, sie kurz nach der Eingewöhnung gleich wieder herausnehmen zu müssen. Und das hieß: entweder vorher oder einige Zeit nach dem Kindergartenbeginn!
Wir haben uns für vorher entschieden.

Und wohin?

Als das WANN bestimmt war, hat uns das WOHIN lange beschäftigt. Während unserer Suche schwankten wir noch lange Zeit zwischen Stadt und Land – und dann zwischen dem Westen, Norden und Süden Münchens.
Schließlich war wenigstens klar, dass wir wegen der Münchener Mietpreise ins Umland umsiedeln würden. Da die Auswahl nicht so groß war, verschlug es uns zufällig in den Münchner Nord-Western.
Dann begann die Umzugsorganisation…
BoedenMuessenRaus

Und wie organisieren wir den Umzug familiengerecht?

Da unsere Tochter ganztags zu Hause war, mussten wir einen familiengerechten Weg für die Organisation des Umzugs finden.
Wir haben uns für den Umzug ganz viel Zeit eingeräumt, schon Wochen vor dem Umzug nach und nach die Kisten gepackt und die Schränke abgebaut – und dabei unsere Tochter immer eingebunden. (Sie wollte mir z. B. immer helfen, die kleineren Brettern aus den Schränken zu nehmen, die sie bereits tragen konnte…)
UmzugUndPizza
Das war planerisch etwas herausfordernder als ohne Kind – aber letztlich konnte auch sie sich auf diese Weise gut auf den Umzug einstellen!
Auch die Nachmietersuche blieb uns leider nicht erspart. Aber auch hier fand unsere Tochter zumindest zu Beginn die vielen Besuche bei uns in der Wohnung noch recht spannend.
Wir nahmen uns einen Monat Zeit für den eigentlichen Umzug: zwei Wochen, um die neue Wohnung vorzubereiten, zwei Wochen, um die alte Wohnung wieder soweit herzurichten, wie es unser Mietvertrag vorschrieb.
Diese doppelte Mietzahlung verschaffte uns viel Luft – und ich kann nur jedem dazu raten (wenn es sich irgendwie einrichten lässt).
AbschiedVonFreundenBeiEis

Abschied nehmen – und der Umzugstag…

Schließlich kamen die letzten Tage in unserer Wohnung und der Abschied.
Wir verabschiedeten uns von ein paar Restaurants, in denen wir häufiger zu dritt gewesen waren. Und auch wenn unsere Tochter noch nicht in den Kindergarten ging, gab es doch ein paar Kinder, die sie schon etwas besser kannte. Wir verabschiedeten uns auch von ihnen in einer nahen Eisdiele. Wir dachten, dass es nicht schaden könnte, dem Abschied auch eine zumindest kleine Form zu geben…
Am Umzugstag selbst unterstützten uns dann zum Glück viele liebe Freunde, ohne die wir es dieses Mal nicht so leicht geschafft hätten!
Umzugshelfer

Mein Fazit des ersten Familienumzugs

Ein Familienumzug ist anders! Neben der zeitlichen Planung bedarf es einer besonderen Organisation, um den Stresspegel halbwegs erträglich zu halten und die Kinder auf dem Weg auch mental „mitnehmen“ zu können!
Ich hoffe, das ist uns halbwegs gelungen. Jedenfalls fragte unsere Tochter bisher nicht, wann wir wieder „heimfahren“ würden…
Falls ihr ebenfalls gedenkt, mit euren Familien umzuziehen, wünsche ich euch alles Gute dabei.
 

Bis zum nächsten Mal!
Euer Andreas

 
 

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Gemüse für Puppen oder 8 Tipps für Gemüse in der Ernährung

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Mit unseren 8 Tipps für Gemüse in der Ernährung folgen wir dem Aufruf zur Blogparade „Nein mein Gemüse ess ich nicht“ vom Mama Blog „von Herzen und Bunt.“
Die kinderfreundliche Frage lautet: Wird Gemüse überbewertet oder was spricht eigentlich gegen Gemüse?
Die Tochter liebt jedes Gemüse, solange es in der Puppenküche bleibt. Manche Gemüsesorten sind auch zu hinterhältig, vorne noch süß und im Abgang vielleicht bitter. Der Kinderarzt Renz-Polster erklärt das Essverhalten unserer Kinder evolutionär. Süßes und fettes Essen ist nicht giftig und sichert das Überleben, bitterer Geschmack verspricht dies nicht. Kluge, lebenslustige Kinder!
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Was brauchen Kinder neben einer gesunden Ernährung für ihre Entwicklung?

Wir Eltern sind verantwortlich für die Gesundheit unserer Kinder und ein Teil davon ist gesunde Ernährung. Was zählt noch dazu? Aus der Perspektive der Erwachsenen Schlaf, Bewegung, emotionale Gesundheit und soziale Beziehungen. Aus Sicht der Kinder Spiel, Spiel, Spiel und Spiel. Kinder erleben im Spiel alle Gefühle: Sie freuen sich, ärgern sich, sind traurig, haben Angst oder Spaß. Sie spielen allein oder mit anderen, sind geistig oder körperlich in Bewegung und entwickeln dabei seelische, soziale, motorische und kognitive Kompetenzen. So halten sie sich selbst gesund. Für den Rest Gesundheit, wie gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf, sind wir Eltern zuständig. Denn in den Augen der Kinder ist beides überflüssig. Wer schläft oder isst, spielt gerade nicht. Wie können wir als Eltern Gemüse auf den Tisch bringen?
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8 Tipps für gesunde Ernährung mit Gemüse in der Familie

  1. Eine Frage der Definition: Kartoffeln sind auch Gemüse.
  2. Ein Gemüse finden, was grundsätzlich geht, wenn auch nicht immer: Wir verbringen manchmal Tomatenabende, aber erleben auch Tomatenabstinenz über Tage hinweg.
  3. Dankbare Tomatensauce: In der Tomatensauce ein wenig grünes Gemüse, wie Brokkoli mit pürieren. Ob das für die Gesundheit der Kinder nötig ist, weiß ich nicht, aber es beruhigt das gesundheitsbewusste (Mama)herz.
  4. Unauffällige Spuren: Geraspelte Karotten im Reis fallen kaum als Gemüse auf und stört die Geschmacksnerven nicht zu sehr.
  5. Pizzasauce: In der Tomatensauce sorgt eine rote Spitzpaprika für einen leicht süßlichen Geschmack.
  6. Kartoffelsuppe mit Beilage: Blumenkohl, Kürbis, Knollensellerie, Karotte, Lauch…werden mit püriert. Die Tochter braucht dann noch ganze Kartoffelstückchen dazu, sonst ist das alles zu sehr Suppe.
  7. Kartoffelpuffer mit etwas Gemüse: Geriebene Kartoffeln mit gedünstetem, pürierten Gemüse als Puffer in der Pfanne anbraten.
  8. Selbst gemachte Pommes: Geschälte Kartoffeln in Stifte mit Öl einpinseln und ab in den Ofen. Das funktioniert theoretisch! 😉 auch mit Süßkartoffel, Kürbis, Kohlrabi, Karotte…

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Ob und wann Dein Kind mehr Gemüse isst, liegt nicht nur in Deiner Hand als Mama oder als Papa. Eltern bieten Gemüse in verschiedenen Formen an, ohne zu erwarten, dass es tatsächlich gegessen wird. Wir als Eltern leben vor, dass Gemüse auch schmeckt, ohne zu erwarten, dass es unserem Kind schmeckt.
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Dann passiert vielleicht das, womit Du nicht rechnest. Mein Experiment: Ich esse oft neben Toto (Abkürzung für tolle Tochter) eine Karotte. Tatsächlich riskiert sie hin und wieder einen Bissen. Sie hat schließlich erfahren, dass ich die Mahlzeit jedes Mal überlebt habe. Kann ich jetzt Karotte jeden Tag anbieten? Natürlich nicht.
Dafür spielt mein Kind jeden Tag viel, tut etwas für seine emotionale Entwicklung und hält sich damit selbst gesund.
PS.: Weitere Tipps gesucht? In Essen statt meckern – Das liebevolle Ernährungsbuch für mäkelige Kinder*  findest Du mehr.

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Tiere Füttern, Klettern, Piraten spielen, Baggern – Was will ein Kinderherz mehr? – Ein Ausflug in den Wildpark Poing

Kurz nach 10 Uhr morgens an einem Feiertag erreichen wir Vier (Mama, Papa, zwei Jungs, 3 und 5 Jahre alt) den Wildpark Poing mit dem Auto – etwa 40 Minuten waren wir von München mit dem Auto unterwegs. Aber die Fahrt hat sich gelohnt, wie der Tag zeigen wird!
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Der Wildpark

Wir sind nicht zum ersten Mal hier, daher wollen unsere Jungs auf direktem Wege zu den Baggern. Auf dem Weg dorthin schlendern wir (mit einigen anderen Ausflüglern an diesem Feiertag, siehe Foto) den Waldweg entlang und begegnen schon kurz darauf einigen Rehen zum Füttern und Streicheln. Aber natürlich sind es nicht einfach „nur“ Rehe! Da wird der Stadtmensch enttarnt, der nicht zwischen Reh-, Rot-, Dam- und Muffelwild unterscheiden kann! Wenn man möchte, kann man hier also nebenbei noch etwas dazu lernen. Tierfutter haben wir übrigens an der Kasse für 50 Cent gekauft, aber auch unterwegs kann im Park an Automaten Futter erworben werden.
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Baggern und Piraten spielen…

Am Bagger angekommen sind unsere Jungs in ihrem Element – wie die Fotos zeigen. (Im Winter allerdings werden die Bagger abgebaut.) Einige Bagger-Runden später möchten wir die Spielplätze erkunden. Im Jahr sind wir etwa zwei bis drei Mal im Wildpark Poing und immer wieder entdecken wir neu gebaute Rutschen, Klettergerüste oder sonstige Spielmöglichkeiten. Der Piraten-Spielplatz hat es unseren Jungs besonders angetan. Für die riesigen Rutschen allerdings am Spielplatz nebenan sind sie entweder noch ein wenig zu klein oder nicht mutig genug.
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Dann kommt der Hunger. Unser Tipp: Wenn man das Mittagessen im Wildpark käuflich erwerben möchte, sollte man den Tag so planen, dass man entweder vor 11:30 Uhr oder erst deutlich nach 13 Uhr isst, da die Schlange am einzigen Kiosk sonst unendlich lang werden kann. Wir finden einen perfekten Tisch mit teils Sonne und Schatten und genießen das bunte Treiben um uns herum. Zwischen den Brotzeittischen versuchen tollpatschige Kleinkinder Hühner einzufangen und Pfauen balzen um die Gunst ihrer Weibchen. Wunderbar!
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Frisch gestärkt möchte Mama nun endlich die Bären gucken gehen. Mia (Mama-Bär), Maja, Mette und Molly heißen die vier Damen, die sich glücklicherweise auch gerne zeigen. Aber der nächste Spielplatz wartet schon und so landen wir im „Fort Wild Child“, wo sich sogar Mama und Papa nicht zurückhalten können und verfolgte Cowboys spielen und mitbalancieren müssen.
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Die Tiere werden bei so vielen Spielplätzen fast zur Nebensache, aber nur fast! An Ziegen und Schafen können wir nicht vorübergehen, ohne dass sie gefüttert werden müssen. Und auch die Wildschweine mit ihren Frischlingen sind einen Besuch wert. Unser kleiner Sohn ist völlig hin und weg von den Jungtieren.
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Jetzt wäre es dann bald so weit für die Greifvogelflugvorführung – ein Highlight im Wildpark Poing. Vormittags beginnt die Vorführung um 10.30 Uhr, an Feiertagen, während den Schulferien und am Wochenende um 11.00 Uhr. Nachmittags jeweils um 15.00 Uhr. Die Vorführung dauert ca. 30 – 45 min. (Freitags gibt es keine Vorführung, außer es ist ein Feiertag oder es sind Ferien.). Der Falkner Rudi Maier ist mittlerweile legendär und schafft es immer wieder die Zuschauer zum Staunen zu bringen. Allein der Seeadler Sam hätte eine eigene Show verdient, unglaublich beeindruckend wie er knapp über den Köpfen der Zuschauer hinweg fliegt. Nur leider sind unsere Kinder mittlerweile so geschafft, dass der Kleine in der Trage auf Papas Rücken einschläft und dem Großen die Füße schmerzen. Also machen wir uns – zwar müde, aber glücklich – auf den Heimweg, vorbei an Schweinen, Zwergziegen, Luchsen, Wölfen und… natürlich Rehen!
Wir sind uns einig, das nächste Mal sehen wir uns zuerst die Greifvogel-Show an und dann erst gehen wir zu den Baggern und Spielplätzen und Ziegen und Ponys und Waschbären und Hasen und und und…
Der Wildpark Poing – mittlerweile ein Erlebniszentrum für Groß und Klein! Wir kommen wieder – keine Frage!

Eintrittspreise:

Erwachsene:  8,50 Euro
Kinder (3-14 Jahre):  5,00 Euro
Jahreskarte Erwachsene:  50,00 Euro
Jahreskarte Kind (3-14 Jahre):  30,00 Euro
Adresse:
Osterfeldweg 20
85586 Poing
(Genügend kostenlose Parkplätze stehen zur Verfügung.)
Mit der S-Bahn:
S2 Richtung Markt Schwaben / Erding. Haltestelle Poing. Zu Fuß die Hauptstrasse entlang bis die ersten Schilder kommen. Ca. 20 Minuten Fußmarsch.
Auf der Homepage kann man den Rundweg als PDF herunterladen.
www.wildpark-poing.net
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Wer noch einen anderen schönen Wildpark kennenlernen möchte, dem sei hier auch noch unser Ausflug zum Reit- und Wildpark Weil ans Herz gelegt.

Wo es nicht nur Ponys gibt — Reit- und Wildpark Weil


 

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Machen wir es richtig?

In letzter Zeit habe ich öfter darüber nachgedacht, welche Umgebung ich meinem Kind bieten sollte, damit es sich gut entwickelt, und welche Grundsatzentscheidungen bei der Erziehung sinnvoll sind. Dabei bin ich auf eine Reihe von Folgefragen gestoßen: was ist „gute“ Entwicklung bei Kindern? Ist es die Schaffung von Grundlagen für ein erfülltes Leben (wie sehen die aus?) oder das Entdecken und Fördern von Talenten? Ist es ein Großwerden in dem Gefühl bedingungslos geliebt zu werden und möglichst frei von seelischen oder körperlichen Verletzungen? Die Herausbildung wünschenswerter Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen? Und überhaupt: wie groß ist überhaupt der Einfluss der Eltern? Welche dieser vorgenannten Ziele können wir überhaupt unterstützen und liegen in unserer Hand?

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“FreeImages.com/Rafael Marchesini.”


In einem Spiegelartikel las ich beim Nachgehen dieser Frage folgende Aussage: „Die Gene beeinflussen unter anderem das Temperament eines Menschen, seinen Umgang mit Stress und seine Intelligenz, und ob er eher konservativ oder Neuem gegenüber aufgeschlossen, ordentlich oder unordentlich ist.“ (Wenn man genau nach diesem Satz bei google sucht, erhält man übrigens einige Treffer, die nicht ganz sauber zitieren 😉 ). In anderen Artikeln (von dasGehirn.info und Bild der Wissenschaft) wird auf verschieden Einflussfaktoren eingegangen, die das Verhalten und die Entwicklung unserer Kinder bestimmen: Danach scheint der Einfluss von Umgebung/Erziehung und Genetik etwa gleich groß zu sein.
Die Umstände, unter denen unsere Kinder groß werden, lassen sich häufig in Gegensatzpaaren einordnen (z. B. Freiheit vs. Sicherheit, Selbstwirksamkeit vs. Fremdbestimmung) und sind aus meiner Sicht abhängig von unseren eigenen Gefühlsspannungsfeldern (z. B. Verantwortung/Sorge vs. Gelassenheit, beschützen vs. loslassen). Auf Urbia fand ich einen interessanten Artikel zu diesen Spannungsfeldern, mit dem ich mich gut identifizieren kann.
Aber egal wie groß wir unseren Einfluss als Eltern einschätzen, haben wir das Bedürfnis, das Richtige zu tun in der Erziehung unserer Kinder. Kritische (und besserwisserische?) Kommentare anderer Eltern verunsichern uns, denn eigentlich suchen wir nach Bestätigung und dem Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Liegt unser Kind an bestimmten Entwicklungsstufen etwas zurück, verunsichert das ebenso. Hier das Selbstvertrauen in sich und die Natur zu behalten (immerhin haben das andere Eltern seit Jahrtausenden schon geschafft), ist nicht immer leicht, wie einfühlsam in einem Artikel von Susanne Mierau beschrieben wird. Letzten Endes denke ich, dass ein beständiges Hören auf das eigene Bauchgefühl und gelegentliches Rat suchen bei den eigenen Eltern gute Wegweiser sind bei der Kindererziehung. Akzeptieren wir einfach, dass wir und andere Eltern jeweils das Beste geben für ihr Kind, und dass das Beste nicht immer gleich sein muss!

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Papa im Home-Office

Familie FamiliSeit zwei Wochen hausen wir jetzt in der neuen Wohnung, will sagen: wir sind eingezogen. Der neue Kühlschrank steht aus logistischen Gründen im Wohnzimmer, das von Kisten und leeren Umzugskartons belagert wird.
Momentan leben wir eher in einem Gefühl der Vorläufigkeit – irgendwo zwischen „eigentlich da“ und „ein Lager ist keine Wohnung, aber schlafen und essen kann man da“!
Unsere Gründe für den Umzug waren: etwas mehr Platz für uns, ein Garten, ein Kinderzimmer und – ebenfalls lange ersehnt – ein Heimbüro (*).
Doch der letzte Punkt gilt bisher nur theoretisch. Noch ist das Büro, das wir im Hobbykeller einrichten, kein Büro. Wir warten auf das Verlegen des Bodens, bevor wir die Büroausstattung nach unten befördern können.
Apropos „befördern“: erst gestern wollte unsere dreijährige Maus untertags die Bürokisten in den Keller befördern (mit Mamas Hilfe) und auspacken, „damit Papa zu Hause arbeiten kann“.
Sie hätte mich lieber da. Und natürlich fände ich das auch schön, wenn es denn auch gut klappen würde mit dem Arbeiten zu Hause.
Bisher scheiterten Versuche schon an einem vernünftigen Platz, einem Platz mit dem zumindest imaginären Schild:
 
papaArbeitet, Lass Uns Spaeter Spielen


Nun stellen sich natürlich einige Fragen für den praktischen Betrieb. Wie organisiere ich meine gewonnene Flexibilität?
Und ganz pragmatisch: Wie richte ich mir mein Home-Office so ein, dass ich eine angemessene Arbeitsumgebung habe?

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3 Hilfreiche Regeln für den Betrieb eines Home-Office

Das imaginäre Papa-arbeitet-Schild spricht schon die erste wichtige Regel für das Home-Office an:

  1. Klare Trennung von „Papa-ist-da“ und „Papa-ist-da—arbeitet-aber“
    Wichtig für Partner und Kinder ist eine klare Abgrenzung des „Arbeitsmodus“. Möglich ist das manchmal durch eine zeitliche Festlegung.
    Ein deutlicheres Signal ist jedoch ein Ortswechsel innerhalb der Wohnung oder des Hauses. Anderenfalls wird das Home-Office schnell zu einer Selbtrechtfertigungs-Maschine…
  2. Pausen planen und mit der Familie verbringen
    Damit Papa nicht einfach den ganzen Tag „im Keller hockt“ statt im Büro, sollte er sich überlegen, regelmäßige Pausen einzulegen. Am besten, man stimmt die Pausen mit der Familie ab – und kann dann diese gemeinsam genießen. Nur so hat auch die Familie etwas vom Home-Office. Und nebenbei sorgt man in Abwesenheit von Kollegen auch der Selbstausbeutung vor (dazu unten mehr).
  3. Präsenz im Arbeitskontext – trotz der Entfernung
    Es hilft für Transparenz und Akzeptanz durch Vorgesetzte und Kollegen, wenn man präsent ist. E-Mails und Telefonate mit Kollegen und Vorgesetzen während der Home-Office-Zeit machen allen Beteiligten klar, dass man genau wie sonst aktiv am Büro-Geschehen teilnimmt.

Ich und mein Home-Office: contra Selbstausbeutung – pro Selbstdisziplin!

Wie oben schon bemerkt droht für manche mit dem Home-Office die Selbstausbeutung. Schließlich möchte man beweisen, dass man auch oder gerade im Home-Office produktiv ist.
Natürlich ist das Homeoffice keine gute Idee für Menschen, denen es schwer fällt, sich selbst zu organisieren und zu motivieren. Doch auch für angehende Workaholics droht eine Gefahr.
Dem sollte man durch eine klare Tagesstruktur und Einhaltung von regelmäßigen Pausenzeiten vorbeugen.
Hilfreich ist es zum Beispiel, das Arbeitshandy in den Pausen bewusst nicht mit zur Familie zu nehmen!


Die Arbeitsumgebung: gesund und organisiert im Home-Office

Wir haben in unserem Firmenbüro seit einiger Zeit höhenverstellbare Tische und Stühle, was sich als sinnvolle Präventions-und Therapiemaßnahme gegen Rückenschmerzen erwiesen hat.
Ich habe daher vor, diese positiven Erfahrungen auch auf mein Home-Office zu übertragen. Schließlich ist Gesundheit nichts, was sich ersetzen ließe!
Auch für die Ablage von Arbeitsmaterialien und Dokumenten habe ich beschlossen, es mir zu Hause genau so professionell wie im Firmenbüro einzurichten.
Andererseits werde ich auf  „gemütliche“  oder „private“ Elemente im Arbeitsbereich bewusst verzichten, um mir eine klare Trennung von Beruf und Freizeit zu erleichtern.


Auf ins Abenteuer 😉

So, ich hoffe, nun wird bald unser Boden verlegt – und ich kann tatsächlich losstarten mit meinem lange ersehnten Home-Office. Hoffe, euch haben meine Gedanken dazu etwas gebracht!
 

Bis zum nächsten Mal!

Eurer Andreas


* sponsored post: Für diesen Post haben wir eine Aufwandsentschädigung erhalten. Nichtsdestotrotz enthält er unsere private Meinung. Wir bedanken uns noch einmal herzlich für die Unterstützung durch KAISER+KRAFT und den netten Austausch und Kontakt.

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Der Hubschrauber, den wir der Natur abgeguckt haben

Haben wir uns in unseren letzten Posts schon mit Natur zum Anschauen und Erleben beschäftigt, indem wir im botanischen Garten waren (klick) oder uns umgesehen haben, wo München sonst noch so „Natur“ zu bieten hat (klack).  So gucken wir uns heute mal ein Prinzip an, dass sich die Natur schlau ausgedacht hat. Dafür bastelt unser Freund Ingo für uns einen einfachen Papierhubschrauber, der aber zudem richtig viel gute Laune beim ausprobieren macht (für euch getestet *g*):
insiderdads-papierhubschrauber-material
„Wir benötigen für unseren Papierhubschrauber ein Blatt Papier, eine Schere, ein Lineal und einen Stift.
Nun zeichnen wir in einem Eck des Blattes ein längliches Rechteck mit ca. 15cm Länge und ca. 2,5cm Breite. Die Dimensionen kannst Du später gerne variieren. Für die Rotorblätter markieren wir von der Mitte einer der schmalen Seiten bis fast zum Mittelpunkt des Rechtecks eine Linie, die wir später einschneiden. Für den Rumpf markieren wir in der Mitte der beiden Längsseiten orthogonale Linien, die jeweils ein Viertel der Breite lang sind.
Nachdem wir diese Markierungen eingeschnitten haben, klappen wir die Rumpfseiten bis zur Mitte zusammen und spreizen mit einem Finger leicht die Rotorblätter.
insiderdads-papierhubschrauber-how-to
Zum Schluss klappen wir noch das untere Ende des Rumpfs einen Finger breit um und lassen den Hubschrauber zum ersten Mal fliegen. Wenn Du alles richtig gemacht hast, dreht er sich nun im Kreis, während er zu Boden gleitet. Viel Spaß!“
Erinnert euch dieser Papierhubschrauber jetzt an etwas aus der Natur? Ja genau, die Blätter vom Linden- oder Ahornbaum fallen mit dem gleichen Prinzip rotierend zu Boden. Durch diesen Mechanismus verzögert sich die Landung etwas und der Wind kann die Samenkörner in den Blättern weiter forttragen. Wir hoffen unser kleiner „Wissens-Beitrag“ zur Natur hat euch Spaß gemacht und vielleicht sehen wir ja bald den ein oder anderen von euch auch Papierhubschrauber durch die Luft fliegen lassen.

Andreas & Pete